Seid ihr neugierig?

Ich würde mich nicht neugierig nennen. Ich würde eher sagen dass ich mich am Leben meiner Mitmenschen interessiere. Wenn sich Leute unterhalten und ich dazustoße frage ich aber nicht worüber sie gerade reden sondern höre einen Moment zu bis ich es weiß.

Bei Geschenken und Überraschungen und so bin ich natürlich schon neugierig aber ich versuche nicht herauszufinden was das für eine Überraschung oder ein Geschenk ist, denn ich lasse mich eigentlich ganz gerne überraschen und außerdem ist es auch immer sehr schwierig wenn man das Geschenk schon weiß und es dann geschenkt bekommt aber man seine Freude darüber gar nicht richtig zu Ausdruck bringen kann, weil man sich vorher schon darüber gefreut hat und dann kommt es dem anderen so vor als würde man sich nicht über sein Geschenk freuen.

Ich würde mich selber auch als recht neugierig bezeichnen. Neugierig ist wohl jeder Mensch auf seine Art und Weise, der eine mehr, der andere weniger. Meine Neugierde geht aber nicht so weit, dass ich meine Freunde ständig nach etwas ausquetsche oder schon vorher wissen möchte, was ich zu besonderen Anlässen geschenkt bekomme. Das bisschen Maß an Geduld, um mich überraschen zu lassen, kann ich getrost noch aufbringen.

Aber wenn ich sehe, was meine Menschen um mich herum machen, dann beobachte ich sie recht gerne, weil ich neugierig bin, was sie so machen. Ich würde es zwar nie laut vor ihnen zugeben, aber im Stillen für mich bin ich schon sehr neugierig.

Neugierig sein ist doch eine grundlegend gute Eigenschaft. Leider wird sie in der Schule oft abtrainiert. Ich habe erst nach der Schule langsam meine Neugier wiederentdeckt und bin heute ein Mensch, der sich für alles mögliche interessiert.

Neben der Neugier ist mir aber auch sehr wichtig, so etwas wie einen roten Faden zu finden, auch wenn dieser sehr weit gespannt ist. So kann ich für mich den roten Faden in der "Kommunikation" finden, oder eher: Theorie und Praxis der Kommunikation. Das ist immer noch ein weites Feld und ein Feld, weit genug, um sich nicht zu langweilen.

Und es gibt noch eine Tugend bei der Neugierde: das ist die Enthaltung; sonst wird Neugierde zum Besserwissen und man läuft doch noch an spannenden Entdeckungen und Phänomenen vorbei.

Ich bin auch sehr neugierig, zugegeben. Manchmal komme ich mir wie Doktor Faust vor, weil ich mich nie mit meinem aktuellen Wissen über irgendetwas zufrieden geben kann. Früher war ich natürlich auch immer brennend daran interessiert möglichst noch vor meinem Geburtstag oder Weihnachten zu erfahren, welche Geschenke ich bekomme. Das ist heute natürlich nicht mehr so. Jetzt lasse ich mich gerne überraschen.

Aber wenn es um reines Wissen über etwas geht, dann bin ich kaum zu bremsen vor Neugierde. Fast zu allem, was man in der Schule aufgetischt bekommt, habe ich noch eine Hand voll zusätzlicher Fragen. Man bekommt in der Schule immer nur halbe Wahrheiten; ist Euch das mal aufgefallen? Zum Beispiel geht es entweder um den Verdauungstrakt und den Weg der Nahrung dadurch oder um den Ausscheidungstrakt. Es sagt einem aber keiner in der Schule, wie GENAU das nun funktioniert: wie nun das Wasser, was man trinkt und was auch durch die Speiseröhre muss, nun in die Blase, die sich nicht direkt mit im Verdauungstrakt befindet, kommt. Das muss man sich privat alles erst selber erarbeiten.

Und das geht nur durch Neugier. Wer keine Neugier hat, hat keinen Antrieb, um weiter zu forschen und zu weiteren Erkenntnissen zu gelangen. Und der wird auch immer nur über halbe Wahrheiten in seinem Wissen verfügen. Neugier ist die Voraussetzung für das Weiterkommen des Menschen! Wenn nie ein Mensch neugierig wäre, wüssten wir heute noch nicht, wie wir unser Essen kochen und uns am besten warm halten sollten. Wir wären heute noch auf dem Entwicklungsstand des Urmenschens oder eines Affens.

Was nun allerdings mein Nachbar privat so treibt, interessiert mich auch nicht. Das nützt mir ja nichts. Ich kenn den nicht und will den auch nicht kennen lernen. Der soll mich in Ruhe lassen, dafür lasse ich ihn in Ruhe. Allerdings gibt es natürlich schon bestimmte Personengruppen bei denen ich schon gerne etwas mehr über sie wüsste als sie einem offiziell preisgeben. Lehrer zum Beispiel. Da kennt meine Neugier auch wieder keine Grenzen. Mit Lehrern hat man in der Jugend jeden Tag zu tun und selbst muss man immer wieder alles Mögliche von sich erzählen. Also möchte ich auch genauer wissen, wem ich nun "alles Mögliche" anvertraue! Mein Interesse fängt beim Vornamen, Geburtstag und Wohnort an und hört bei Hobbys und Familienstand noch lange nicht auf. Ich möchte den jeweiligen Lehrer sozusagen bis auf die Seele "ausziehen", um ihn verstehen zu können und sein Handeln nachvollziehen zu können. Natürlich renne ich keinem hinterher - das wäre ja Stalking - aber ich beobachte und höre schon sehr genau zu. Also da bin ich unwahrscheinlich neugierig.

Ja, auch ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich überaus neugierig bin. Das beginnt im Alltag bei Dingen, wie beispielsweise Telefonaten. Wenn mein Mann mit jemandem telefoniert und aufgelegt hat, frage ich wer es war und was die Person wollte. Bei SMS verhält es sich übrigens genauso.

Auch sonst habe ich schon immer zu den sehr neugierigen Personen gehört. Ich kann mich erinnern, dass ich als Jugendliche die Zimmer meiner Freundinnen beinahe durchsucht habe, wenn ich bei ihnen war. Das hat sich zwar selbstverständlich gebessert, aber die Neugierde wäre manchmal dennoch da!

Ich bin ein sehr neugieriger Mensch. Egal ob die Sache wichtig ist oder nicht, ich muss es immer erfahren. Am besten auch gleich als Erste. Meine Umwelt oder besser gesagt meine Freunde und Familie nervt es aber nicht besonders, da sie mich nur so kennen. Wie ich auf Fremde Leute wirke kann ich nicht sagen! Meine Eltern sagen immer ich habe als Kind schon Alles und Jeden hinterfragt. Das Problem mit den Geburtstagsgeschenken kenne ich nur zu gut. Nur leider sagt es mir einfach keiner mehr und sie werden immer so gut versteckt, dass ich es auch nicht so schnell rausfinde. Es ist aber gut zu lesen, dass es noch anderen so geht wie mir.

Ja auch ich bin ein sehr neugieriger Mensch! Aber ich finde das überhaupt keine schlechte Eigenschaft. Sofern man es zumindest nicht übertreibt. Ich zum Beispiel würde nie in der Privatsphäre anderer Leute herumschnüffeln. Das gehört sich einfach nicht. Allerdings beobachte ich gerne andere Menschen beim Einkaufen oder im Park beim Spazieren gehen oder auf dem Spielplatz, usw. Mich interessiert einfach was andere machen oder wie andere Menschen in bestimmten Situationen reagieren.

Meine Neugier geht aber nicht so weit, dass ich Bekannte, Freunde und Verwandte schon vorher nach meinen Geschenken ausfrage. Klar bin ich neugierig und sehr gespannt darauf was sie sich haben einfallen lassen, um mir eine Freude zu machen. Aber trotz der großen Neugier, finde ich das Vorfreude ebenso dazu gehört. Und diese will ich mir nicht nehmen lassen! Denn wie sagt man so schön "Vorfreude ist die schönste Freude!"

Ja im Grund bin ich neugierig aber ich habe mich Gott sei Dank soweit unter Kontrolle, dass ich es zum Beispiel wenn es um Geburtstagsgeschenke geht soweit aushalte, dass ich meine Mitmenschen nicht löchere mit meiner Ungeduld. Da denke ich mir immer o.k. du erfährst es ja so oder so.

Aber wenn es zum Beispiel darum geht was einer gesagt hat, meist wenn es sich dabei dann noch um mich dreht, dann will ich es auch gleich wissen. Also, wenn es absehbar ist, dass ich es eh bald erfahre, dann kann ich abwarten aber wenn es eher so aussieht als würde ich es gar nicht oder nicht so schnell erfahren, dann bin ich auch sehr ungeduldig.

Ja, ich bin neugierig, sogar sehr, aber ich versuche meine Neugierde in Grenzen zu halten. Als ich noch viel jünger war, war es viel schlimmer als momentan. Stand mein Geburtstag oder auch Weihnachten an, habe ich mich, wenn meine Eltern nicht da waren und ich das Haus für mich alleine hatte, immer auf die suche nach Geschenken gemacht. Leider haben meine Eltern das dann irgendwann gemerkt und alle Geschenke im Keller aufgehoben und ihn dann abgeschlossen, sodass ich keine Möglichkeit hatte schon einmal meine Geschenke abzutasten und zu raten, was wohl in den geheimnissvollen Päckchen alles ist.

Auch jetzt bin ich am Tag vor meinem Geburtstag und Weihnachten immer sehr aufgekratzt und hibbelig, da ich es kaum erwarten kann das Geschenkpapier von meinen Geschenken zu reißen, um zu sehen was ich alles bekomme. Aber ich suche wenigstens nicht mehr nach den Geschenken, das ist mir dann irgendwie doch ein wenig zu peinlich. Einmal bin ich durch Zufall auf ein Päckchen gestoßen und konnte mich dann nicht mehr zurückhalten.

Was mich aber extrem stört ist, wenn man gerade in einem interesanten Gespräch ist und dann eine neugierige Person fragt um was es geht. Das gespräch wird unterbrochen, man kann es irgendwie nicht mehr so richtig fortsetzten und man möchte auch nicht ständig alles wiederholen, wenn jemand dazu kommt. Oder zum Beispiel, wenn zwei Personen gerade herzhaft am Lachen sind und eine dritte hinzukommt, die dann fragt "Was ist so lustig?", geht gleich die ganze Stimmung flöten. Da mich das selber so sehr stört, habe ich gelernt diese Neugier zu unterdrücken. Ich versuche einfach ein neues Gespräch zu starten, an dem ich mich dann auch beteiligen kann, oder höre einfach zu, sodass ich vielleicht sogar drauf komme um was es geht.

Ein großes Problem habe ich noch mit Überraschungen, wenn ich schon dieses Wort höre bekomme ich schlechte Laune. Ich gestehe ja ein, dass eine Überraschung durchaus sehr schön sein kann, wie zum Beispiel eine Überraschungsgeburtstagsparty oder ein überraschender Heiratsantrag oder so etwas in der Art, aber ich kann es einfach nicht leiden, wenn ständig irgendwelche Andeutungen in Bezug auf die Überraschung gemacht werden, wie zum Beispiel "In so und so vielen Tagen erwartet dich etwas ganz besonderes." Ich denk dann immer, ja sag mir doch einfach was genau, wenn du dieses Geheimnis nicht bei dir behalten kannst. Mein Hass auf Überraschungen hängt vermutlich auch damit zusammen, dass ich nicht gerade ein spontaner Mensch bin und gern alles "plane".

Ansonsten finde ich es gar nicht schlecht neugierig zu sein, das zeigt wenigstens ein gewisses Interesse an Dingen und Personen und ich halte Neugier eigentlich für ganz normal.

Das kommt ganz darauf an. Ich kann sehr neugierig sein, wenn jemand irgendwelche Andeutungen macht. Das hasse ich. Ich finde, wenn man Andeutungen macht, dann soll man gleich alles erzählen. Ich gebe dann einfach keine Ruhe und mein Lebensgefährte gibt dann auch nach. Ich habe so auch schon öfters Geschenk ihm vorhinein erfahren. Manchmal bin ich ganz froh, dass er keine Andeutungen macht und ich vor mich hin zappeln kann. Das halte ich dann schon aus. Und die Freude ist dann einfach größer!

Andererseits halte ich mich manchmal bewusst zurück. Ich habe eine Bekannte, die immer wieder solche Andeutungen in Gespräche einfließen lässt. Meistens bezüglich gemeinsamer Bekannter. Diese Frau ist eine, die selber gerne so viel wie möglich über andere wissen möchte und grundsätzlich alles weitererzählt. Und sie fühlt sich wohl wichtig, wenn sie möglichst viel über andere weiß. Ich möchte ihr nicht die Genugtuung verschaffen, dass ich nach ihren Neuigkeiten lechze. Und ehrlich gesagt, bin ich dann auch gar nicht neugierig darauf.

Meine Schwester wiederum quatscht mich so sehr mit irgendwelchen uninteressanten Neuigkeiten zu, dass es mich schon nervt. Sie meint wohl, dass alle so neugierig sind wie sie. Und ich wünsche mir einfach, sie könnte endlich mal den Mund halten .