Feiern gegen teure Mieten
In Hamburg nennen sie sich Fette-Mieten-Party und in Berlin hedonistischen Wohnungsbesichtigungs-Rallys. Sinn der Veranstaltungen und der Ablauf sind ähnlich. Es geht darum gegen Mietwucher vorzugehen. Gerade in Großstädten wie Berlin und Hamburg, wird in begehrten Wohngebieten mit guter Infrastruktur gerne Mietwucher betrieben. Den meisten Mieter bleibt oftmals gar nichts anderes übrig, als die völlig überteuerten Mieten halt in Kauf zu nehmen.
Ablaufen tun die Aktionen wohl ähnlich. Es werden Wohnungsanzeigen studiert. Wenn man eine Wohnung gefunden hat, die völlig überteuert zu sein scheint, wie zum Beispiel 47 Quadratmeter für 723 Euro trifft man sich in der Nähe. Ein paar gehen bei der Wohnungsbesichtigung vor und sehen sich die Lage an. Ist es ruhig, rücken auch die anderen an. Mit Sekt aus Plastikbecher wird zu eher härterer Musik eine Polonaise durch die zu vermietende Wohnung gemacht. Nach etwa 15 Minuten ist der Spuk meistens vorbei. Die Makler sind meistens erst mal baff und die Protestierenden haben Zeit sich mit den anderen Wohnungsinteressenten zu unterhalten.
Rein rechtlich scheinen die Aktionen ok zu sein. Denn es wird nichts beschädigt und die Protestierenden legen Wert darauf, keinen Sachschaden zu verursachen. Die Protestierenden wollen damit an sich auch nur auf den Mietwucher aufmerksam machen und zeigen, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss.
Wenn dieser Beitrag wirklich genauso stimmt, find ich das wirklich amüsant. Weil die Miete in manchen Wohnungen so hoch sind, wird protestiert. Also, ich finde, man kann sich doch einfach eine günstigere in der Umgebung von Hamburg suchen, dann zahlt man auch nicht mehr so viel.
Es ist ein riesen Unterschied,ob man jetzt im Zentrum oder unmittelbar in der Nähe wohnt oder irgendwo in einem Dorf. Man kann einkaufen gehen und hat sonst auch alles in der Nähe, ob Geschäfte oder öffentliche Fortbewegungsmittel, was in Dörfern oftmals nicht vorhanden ist. Wenn man dann vergleicht, zahlt man in einem Dorf wenig für eine Wohnung, muss aber ewig fahren, um ein Supermarkt zu erreichen oder in der nächsten Stadt shoppen zu gehen.
Die Leute sollten doch überhaupt froh sein, wenn sie heutzutage gutgelegene Wohnungen in der Stadt finden.
Ich kann mir schon vorstellen, dass das mit den extrem teuren Mieten ein großes Problem ist und ich kann auch verstehen, dass man dagegen etwas unternehmen möchte. Allerdings verstehe ich ehrlich gesagt die Aktion nicht so ganz, was sie bewirken soll, oder bei wem sie etwas bewirken soll.
Da ziehen ein paar laute aber friedliche Musikanten mehr oder weniger durch die Wohnung und wollen dadurch auf hohe Mietpreise aufmerksam machen wenn sie mit den Interessenten sprechen? Was soll das bewirken? Ich denke, dass den Interessenten sehrwohl bewusst ist, dass die Mieten überhöht sind, aber aus was für einen Grund auch immer doch Interesse an der Wohnung haben, sei es nun aus privaten oder beruflichen Gründen.
Ich denke nicht, dass jemand spaßhalber und gerne in eine teure Wohnung zieht, aber sollen diese tanzenden Musikanten die Interessen dann von einem Kauf abhalten, damit sich dann niemand die Wohnung nimmt und dadurch dann die Preise wieder sinken? Soll das der Hintergedanke sein? Ich denke, jeder friedliche Versuch ist ein Versuch wert, aber ich kann mir nicht vorstelln, dass das klappen wird. Vielleicht habe ich bei dieser Aktion aber auch irgendwas falsch verstanden.
Klar könnte man auch in die Nähe ziehen, was aber nichts daran ändert, dass es Menschen gibt, die nun mal darauf angewiesen sind, eher im Zentrum zu wohnen, als weit weg. Zum Vergleich für die genannte Wohnung, die in Hamburger Schanzenviertel liegt: Itzehoe ist nicht all zu weit weg. Da zahlt man für eine größere Wohnung wesentlich weniger. Allerdings kommen dann halt noch die Kosten für ein Auto oder öffentliche Verkehrsmittel dazu. Im Endeffekt sind die Kosten genauso hoch, nur der Zeitbedarf steigt. Eben für die Pendlerei. Und je nach Beruf ist eine Pendlerei für größere Strecken einfach nicht drin.
Und ich finde einen friedlichen Protest besser, als so Hausbesetzeraktionen in den 80er Jahren, die zum Teil nicht friedlich abliefen. Und es ist doch so, mal auf ein anderes Beispiel bezogen, je mehr Leute für drei bis vier Euro die Stunde arbeiten gehen, umso mehr Arbeitgeber wird es geben, die Lohndumping betreiben. Ähnlich sieht es mit den Mietpreisen aus.
Auf günstige Wohnungen, kommen mehr Interessenten. Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum kann sehr lange dauern. Wer aber auf Wohnraum angewiesen ist, hat oftmals halt auch keine andere Wahl, als halt in eine überteuerte Wohnung zu ziehen. Und das wird von vielen Vermietern ausgenutzt. Eben durch die überteuerten Mietpreise. Je mehr sich wehren, umso weniger Vermieter kommen mit solchen Aktionen durch. Und wie gesagt, lieber friedlich und ich fand die Aktion eher amüsant, als mit Gewalt.
Ich sehe es genauso wie du. Da es eine friedliche und wie du schon richtig gesagt hast, eher amüsante Aktion ist, ist sicher nichts dagegen einzuwenden und ich gebe dir auch voll und ganz recht, dass jede friedliche Aktion zumindest einen Versuch wert ist.
Du hast auch ganz recht, dass eben doch einige auf zentrale Lage angewiesen sind, wobei man dann eben auch dazu rechnen muss, dass man eben geringere Pendlergebühren hat. Ich finde es auch gut, dass versucht wird, gegen überteuerte Mieten etwas zu unternehmen und ich wünsche den Demonstranten natürlich auch viel Erfolg. Amüsant finde ich es auch, nur glaube ich nicht so ganz, dass die Vermieter wegen dieser Aktion die Preise senken werden, weil sie ja scheinbar auch so ihre Wohnungen an den Mann bringen.
Die Interessenten wird es zwar auch sicher amüsieren, aber sie werden eben auch ihre Gründe haben, warum sie sich für die Wohnung interessieren. Beiden Seiten, sowohl dem Vermieter als auch den Interessenten wird denke ich bewusst sein, dass die Mieten extrem überteuert sind. Soweit ich das verstanden habe, wollen die Demonstranten auf die erhöhten Preise auch aufmerksam machen, aber das ist ja denke ich sowieso allen Parteien bewusst.
Aber selbst wenn es nichts bringen sollte, was ich den Demonstranten nicht wünsche, hoffe ich natürlich, dass sie mit der Aktion Erfolg haben und wenn nicht, war es zumindest eine amüsante Aktion, bei der niemand zu Schaden gekommen ist.
Das klingt für mich nach einer sinnfreien Spaßaktion, denn ich kann mir nicht vorstellen, wie sich durch so eine Aktion irgend etwas ändern sollte.
Auf eine Wohnung in guter Lage kommen in den Großstädten doch jede Menge Interessenten und wenn Größe und Preis der Wohnung bekannt sind, weiß man als potentieller Mieter doch, auf was man sich einlässt. Wenn ich eine Wohnung besichtigen würde und mir so eine Spaßtruppe begegnen würde, wäre ich je nach Zeitplan entweder genervt oder amüsiert, aber ich würde mich sicher nicht davon abbringen lassen die Wohnung zu mieten. Denn das ist eine Überlegung, die ich anstelle, bevor ich meine Zeit in einen Besichtigungstermin investiere.
Was natürlich nicht heißen soll, dass ich die Preise, die teilweise verlangt werden, nicht auch völlig überzogen finde. Es ist schon eine Frechheit was für manch eine Absteige verlangt wird, aber Angebot und Nachfrage bestimmen eben den Preis.
Ich finde diese Aktionen sehr problematisch. Es ist schon richtig, dass man in bestimmten Wohngegenden eben mehr zahlen muss als in anderen. Wenn man in einer beliebten Großstadt wie Hamburg möglichst zentral wohnen möchte, muss man damit rechnen, dass die Miete dort höher ist als am Rande eines kleinen Dorfes in Brandenburg. Die Immobilienpreise sind eben nicht überall gleich und das wirkt sich eben auch auf die Mieten aus. Ein Vermieter musste für seine Immobilie, die vielleicht in einer besonders beliebten Lage liegt, schließlich auch einen deutlich höheren Kaufpreis aufwenden, als wenn er ein Häuschen auf dem Land gekauft hätte. Dass diese Mehrkosten auch auf die Mieter umgelegt werden, ist doch wohl verständlich.
Man muss auch sehen, dass niemand gezwungen ist, eine der teuren Wohnungen zu mieten. Jede Großstadt hat auch Gegenden, in denen man auch günstiger wohnen kann. Gerade in Berlin sollte man fündig werden, vielleicht noch eher als in Hamburg. Wenn man aber sehr zentral oder generell in einer angesagten Gegend wohnen möchte, muss man den höheren Preis in Kauf nehmen. Man muss sich nichts gefallen lassen. Wenn die Miete zu hoch ist, sucht man eben weiter nach einer geeigneten Wohnung. Wenn man in der gewünschten Umgebung nichts günstigeres findet, muss man seine Suchparameter vielleicht noch mal überdenken.
Ich frage mich allerdings, warum die Aktion rechtlich okay zu sein scheint. Immerhin wird doch hierbei scheinbar unter anderem auch gezielt versucht, andere Interessenten von der Mietung dieser Wohnung abzuhalten. Zudem gehen die Aktivisten ja scheinbar auch in die Wohnung hinein und ich denke, dass der Vermieter auch befugt ist, sie rauszuwerfen, da es sich um seine Wohnung handelt. Ich frage mich allerdings, ob die Leute dann ihr Treiben vor dem Haus weiterführen dürften.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Aktion wirklich zu etwas führt. Es wird immer Interessenten geben, die auch die hohen Mietpreise in Kauf nehmen und die Wohnung dann trotz irgendwelcher Aktionen dieser Art mieten. Aber es ist schon richtig, dass für manche Wohnungen einfach zu viel verlangt wird, wobei man auch sehen muss, dass man als Vermieter seine Wohnungen nicht unter Wert hergeben möchte, schon gar nicht in beliebten Lagen. So viel Selbstlosigkeit wird wohl kein Mensch aufbringen.
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