Wieviele Süßigkeiten für Kleinkinder?

Ich habe in einem Zeitschriftenartikel gelesen, dass Kleinkinder höchstens einmal täglich Süßigkeiten bekommen sollten. Um welches Alter es dabei ging, war in dem Artikel nicht ersichtlich. Ich denke doch, dass es einen Unterschied macht, ob ich einem 12 Monate alten Kleinkind etwas Süßes gebe oder einem Kind, das bereits 2 Jahre älter ist.

In diesem Artikel ging es dem Autor vor allem um die Zahngesundheit, aber auch generell darum, dass Süßigkeiten ganz allgemein für die Gesundheit nicht förderlich seien.

Ich frage mich nun, wieviel Süßigkeiten zum Beispiel mein 1,5 Jahre alter Sohn bekommen darf, damit es nicht zuviel ist und seiner Gesundheit schadet. Sicherlich kann man das nicht so pauschal sagen und mein Sohn bekommt auch nicht regelmäßig etwas Süßes und auch nicht Unmengen davon, aber gibt es irgendwo einen "Richtwert" oder eine Empfehlung, wieviel Süßes ein Kleinkind eines bestimmten Alters bekommen darf? Kennt jemand von euch vielleicht Studien, die das schon einmal untersucht haben?

Also Richtwerte wird es wohl nie geben, denn Kinder sind zu unterschiedlich um sie alle in eine Kiste zu packen. Deshalb solltest du selber immer darauf achten, dass wenn dein Kind sich vernünftig ernährt und auch gut benimmt ab und zu mal ein Stück Schokolade oder Ähnliches bekommt.

Aber was mich etwas stutzig macht, ist die Formulierung des Zeitungsartikels, denn dort steht ''einmal pro Tag'', aber was das heißen soll ist sehr unklar definiert. Also so könnte man annehmen, dass man einmal am Tag einen Pott Süßigkeiten hinstellt und den restlichen Tag kriegt das Kind nichts.

Oder auch so, dass das Kind dann einmal ein bischen lecker bekommt und dann war es das für den Tag, was ich auch nicht richtig glauben kann, dass das vernünftig ist. Man kann es ruhig locker lassen und solange man nicht zuviel des guten tut gern über den Tag verteilt, mal hier ein Bonbon oder da mal ein Stück Schokolade, was wirklich in Ordnung ist, solange du dein Kind gut ernährst und auch ab und zu mal spazieren gehst oder wie ich hier an dem Alter sehe, einfach mal auf dem Boden krabbeln lässt.

Was ich mitbekommen habe, ich wollte meine Tochter generell ohne Süßigkeiten aufziehen- ihr also verschweigen, dass es Süßigkeiten gibt. Mit Bananen oder Trauben hat sie die Zuckerwerte, die sie benötigt ohne weiteres durch den Fruchtzucker wieder herinnen. Natürlich ist dies unmöglich, denn es gibt ja noch Omi, Opi und andere Freunde des Kindes, die ihm mit der einen oder anderen Nascherei etwas Gutes tun möchten.

Jedenfalls hat meine Tochter regelrecht versucht, bei mir Süßigkeiten zu finden und hat diese dann auch heimlich gegessen. Bei meiner Tochter kommt noch hinzu, dass sie vom vielen Zucker agressiv wird, darum auch mein kritisches Verhalten zu Süßigkeiten.

Dennoch bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich Süßigkeiten einmal täglich zwischendurch gebe und dann nicht zur Belohnung, weil sie etwas gemacht hat, dass mir gefällt- dies wird mit Liebe und Zuneigung belohnt, das finde ich sehr, sehr wichtig. Ich nehme dann in Kauf, dass sie eine halbe bis eine Stunde hyperaktiv und agressiv ist und dann ist aber der Zuckerbedarf mehr als nur gedeckt.

Eine generelle Empfehlung gibt es nicht wirklich oder zumindest wird man diesbezüglich mehrere Meinungen finden. Ich würde mich da auf deinen eigenen Instinkt verlassen. Ich würde sagen, dass der Mittelweg auch hier der Beste ist.

Ich habe unlängst mit einer Mutter gesprochen, die 8 Jahre lang keine Süßigkeiten essen durfte, weil ihre Mutter in einem Reformhaus gearbeitet hat und diesbezüglich nur das Beste für die Tochter wollte. Im Endeffekt ist es dann in die verkehrte Richtung losgegangen. Sie hat dann im Volksschulalter heimlich Süßigkeiten genascht und das dann gleich in größeren Mengen, einfach weil sie nie den Umgang damit gelernt hat.

Mein Sohn ist ebenfalls im Alter von deinem Sohn und wir sind einmal wöchentlich bei einem Babytreffen mit drei weiteren Kindern in seinem Alter. Das Naschverhalten der vier ist sehr unterschiedlich. Zwei bekommen meiner Meinung nach für dieses Alter derzeit schon ziemlich viele Süßigkeiten. Sicher 5 bis 6 Mal täglich und dann wohl auch Kuchen und dergleichen am Nachmittag. Ein Mädchen bekommt gelegentlich Süßigkeiten, allerdings auch täglich, dafür in sehr kleinen Mengen. Mein Sohn widerum darf wegen seiner Neurodermitis gar keine Süßigkeiten essen.

Sehr interessant finde ich, dass die zwei mit den vielen Süßigkeiten, irgendwie auch ständig danach fragen. Irgendwie ist immer ein Zuckerl oder ähnliches in ihrer Nähe. Das eine Mädchen mit mäßigem Konsum isst zwar die Sachen natürlich auch und das auch gerne, allerdings fragt sie kaum danach. Mein Sohn zeigt überhaupt kein Interesse an Süßigkeiten, einfach weil er es nicht kennt. Ich kann neben ihm Schokolade oder was auch immer essen, das ist ihm egal.

Es ist alles also wohl auch eine Gewohnheitssache. Ich finde da eben den Mittelweg am besten. Wenn mein Sohn nicht mit der Haut heftig auf Zucker reagieren würde, würde ich ihm schon auch ein paar Süßigkeiten geben. Einfach weil es dazu gehört. Ich finde es jedoch auch so wie wirreszeug, dass man Süßigkeiten nicht als Belohnung oder dergleichen geben sollte.

Unsere Kinder bekommen eigentlich regelmäßig, aber dosiert Süßigkeiten.

So gibt es bei uns am Vormittag keine Süßigkeiten, erst nach dem Mittagsschlaf gibt es mal Kekse, einen Schokoriegel oder dergleichen. Die Kinder fragen nur manchmal danach und akzeptieren es auch, wenn es dann mal heisst "Nein." und eine Erklärung folgt, warum es jetzt nichts zum Naschen gibt. Obst essen sie täglich und bevor das nicht aufgegessen ist, wissen sie auch ganz genau, dass sich eine Frage nicht lohnt.

Angefangen haben wir mit gelegentlichen Naschereien aber erst, nachdem die Kinder jeweils älter als ein Jahr waren. Auch wenn es viele Leute nicht verstanden haben und ständig Süßigkeiten angeschleppt haben, sind wir dabei geblieben.