Welche Wirkung hat das Internet auf die Nutzer?

vom 30.08.2010, 14:00 Uhr

Das Verhalten der Menschen in verschiedenen Lebenslagen ist schon ein sehr interessantes Forschungsobjekt. Wie nutzen die Menschen beispielsweise das Internet? Wie verändert dieses Medium die Nutzer? Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass es hier gravierende Unterschiede zum realen Leben gibt.

Bei Personen, die den ganzen Tag im Internet unterwegs sind, kommen die meisten Unterschiede zum realen Leben dabei raus. Im realen Leben verhält sich dieser Personenkreis relativ unauffällig. Das Medium Internet verdeckt auch sehr viele einzelne Schwächen von Personen. Und natürlich bauen sich sehr viele Nutzer auch eine ganz andere Identität im Netz auf. Welche Erfahrungen habt ihr im Internet gemacht? Kennt ihr beispielsweise Personen, die den ganzen Tag im Internet unterwegs sind? Welche Folgen kann eine solche Dauernutzung für die betreffenden Personen auf lange Sicht haben?

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Die modernen Medien sind wie eine vierte Gewalt im Staat. Sie beeinflussen die Menschen zum Teil sehr stark und nicht alles stimmt, was sie sagen. Als bestes Beispiel möchte ich hier den "Schneesturm" von Januar/ Februar aufzählen. Die Medien sprachen von erwartenden schlimmen Katastrophen. Jeder solle sich mit Konserven und Gaskochern ausstatten und immer das Radio laufen lassen. Die Folge war, dass die Supermärkte regelrecht geplündert wurden und am Ende es ein normaler Schneesturm war.

Um auf deine Fragen zurückzukommen. Ich kenne einige Menschen, die sehr viel, nahezu den ganzen Tag in Internet unterwegs sind. Diese haben sich von ihrem realen Leben total getrennt und leben nur noch in ihrer virtuellen Welt. Wenn man sich mit ihnen unterhalten möchte, sind sie oftmals nicht bei der Sache und auch bisschen "komisch im Kopf". So sind meine Erfahrungen zumindest.

Insbesondere das Internet als digitales Medium wird sehr oft als Freundesersatz herangezogen. Hier kann man seine eigene Identität aufbauen und sich leicht und locker hinter seiner Tastatur verstecken. Wenn einer blöd kommt, geht man einfach offline und ist weg und bietet keine Angriffsfläche mehr. Das geht im realen Leben leider nicht. Hier müssen die Leute dann die Probleme klären und können nicht weglaufen. Damit kommen viele nicht klar und leben daher weiterhin in ihrer Scheinwelt. "Es ist doch gut so und einfach und warum sollte ich das ändern?"

Alles in allem sollte man die Medien gebrauchen und nicht missbrauchen. In der heutigen Welt ist das leider nicht sehr einfach, da es immer etwas neues zu bieten hat und wenn man mal richtig drinnen ist, ist es regelrecht ein Teufelskreis, aus dem man nur schlecht wieder raus kommt.

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» redrob » Beiträge: 495 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Man muss hierbei allerdings die Art der Nutzung direkt unterscheiden, denn einige User nutzen das Internet auch in beruflicher Hinsicht. Dieser Personenkreis muss sogar unter Umständen den ganzen Tag im Netz unterwegs sein. Diese Situation oder besser gesagt diesen Zustand muss man daher auch aus der Betrachtung ausklammern.

Wer sich allerdings aus rein privaten Gründen den ganzen Tag im Internet aufhält, wird nach einer gewissen Zeit mit dem realen Leben Probleme bekommen. Das Internet funktioniert leider etwas anders wie beispielsweise die Realität. Auch die Personen sind in der Realität vom reinen Verhaltensmuster anders als im Netz. Hier bildet sich allerdings mit der Zeit eine schleichende Gefahr heraus.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Richtig, karlchen66: Ich bezog meinen Beitrag hauptsächlich auf junge Leute, insbesondere Schüler. Diese haben meist ab dem frühen Nachmittag Schule aus und auch in den Ferien sehr viel Zeit um ihre Zeit im Internet totzuschlagen. Wobei nicht alle Schüler, aber sehr wohl ein Großteil!

Bei Berufstätigen sollte das normal anders aussehen, da ja Privatsurfen nicht gerne gesehen ist. Diese Leute muss man zum Großteil aus der Statistik rausnehmen. Doch in nahezu jeder Berufsgruppe wird das Internet heute als Informationsmedium genutzt. Sei es direkt bei der Arbeit oder indirekt um sich über neue Arbeitsweisen oder Weiterentwicklungen zu informieren. Hierbei steht insbesondere die Informations"pflicht" im Vordergrund und nicht der Spaß, dass man bei gewissen Onlinespielen auf Platz 1 ist.

Jeder Mensch sollte für sich selbst entscheiden wieviel Internet ihm gut tut und wann es zu viel wird. Spätestens, wenn man im realen Leben keine oder kaum noch Freunde hat, und kaum noch außer Haus ist, sollte man sich ernsthaft Gedanken über die Internetnutzung machen.

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» redrob » Beiträge: 495 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ein anderer gefährlicher Punkt ist der Informationsgehalt im Internet. Hier können sich durch die Verbreitung sehr schnell viele falsche Informationen ansammeln. Diese falschen Informationen gelangen dann unter Umständen in die reale Welt. Wer allerdings nun nur auf Infos aus dem Netz baut, bekommt hier sehr schnell total falsches Wissen angeboten.

Beispielsweise wird so ein Messi als Süchtiger definiert oder eine blinde Person als körperbehindert angesehen. Ein Messi ist kein Süchtiger und ein Blinder ist nun einmal 100 Prozent sehbehindert. Kommen solche falschen Informationen nun in die reale Welt, hat die betreffende Person eventuell Probleme. So kommt es dazu, dass man die Leute dann langsam nicht mehr versteht.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das Internet hat vieles vereinfacht, aber auch vieles nur noch komplizierter gemacht. Ich weiß noch, als wir in der Primarstufe ganze Wochen verbracht hatten, um das korrekte Nachschlagen im Wörterbuch zu erlernen. Ich weiß nicht, ob man das heute noch so macht. Aber ein Wörterbuch habe ich seit Jahren nicht mehr in die Hand genommen. Das Rezept lautet heute einfach: Ins Internet, Wort eingeben auf Wikipedia, Leo oder dict.cc und da kommen genügend Informationen heraus. Ich würde sagen 60% der Information Beschaffung erfolgt via Internet.

Leider hat das Internet eben auch seine Kehrseiten. Die Informationen, die viele Leute im Internet preisgeben, sind im Internet eingraviert. Ich selber nutze Facebook mehr als ich manchmal denke, dass ich es benutze. Ich weiß, dass ich persönliche Daten freigebe. Ich weiß auch, dass bei strengster Privatsphäreneinstellungen auf Facebook meine Fotos, Kommentare und persönliche Angaben nicht mehr in meiner Hand sind. Aber dennoch: ich habe irgendwie keine Wahl, ich nutze Facebook einfach, genauso wie ich früher MSN benutzt habe. Ich kommuniziere dort am einfachsten. Im echten Leben hingegen ist es für mich eher schwierig zu kommunizieren, weil halt in meiner Jugend sehr viel am Computer war und die wirklichen Kontakte vernachlässigt habe. Das alles versuche seit Längerem zu korrigieren, was nicht einfach ist!

Für mich ist klar.. das Internet als Medium der Informationsbeschaffung und -Verarbeitung ist nur zu begrüßen. Das Internet als Medium sozialer Kontakte zu pflegen ist mit großer Vorsicht zu genießen.

» woops » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,04 »


Mit der Pflege von sozialen Kontakten sollte man wirklich einige Sicherheitsmaßnahmen beachten, aber was ist beispielsweise mit sozialen Projekten? Wenn man sich beispielsweise für die Umwelt einsetzt oder auch für Sportvereine. Wie sieht es hier mit der Wirkung auf andere User speziell aus. Es wird im Internet dem Nutzer auch in der Mehrzahl sinnvolle und seriöse Sachen angeboten. Diese könnte er doch beispielsweise für seine persönlichen Interessen auch nutzen denke ich.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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