Unterschied: Freund und Lebensgefährte
Hallo an alle!
Ich war letztens mit meinem Freund unterwegs. Er wurde dann gefragt, wie er zu mir steht, ob er mein Lebensgefährte wäre. Er verneinte und meinte er sei mein Freund. Wenn ich über ihn schreibe, schreibe ich eigentlich immer "mein Freund", obwohl er streng genommen mein Verlobter ist. Aber wir wollen es ja auch nicht jedem auf die Nase binden, dass wir verlobt sind. Die wichtigsten Personen wissen es und "fremde" geht es nichts an. Darauf legen wir beide überhaupt keinen wert, dass wir gegenseitig sagen mein Verlobter/meine Verlobte.
Ich hab mich dann dabei ertappt, dass ich total schockiert darüber war, als er bei dieser Frage nicht zu mir stand. Ich weiß nicht, was für Gedanken mit da alle durch den Kopf gegangen sind, aber in dem Moment machte es mich richtig sauer. Wie kann er nur sagen, wenn er schon gefragt wird, ob er mein Lebensgefährte wäre, nein der Freund. Ein einfaches "Ja" hätte doch gereicht.
Umso mehr Zeit seitdem vergangen ist, umso unwichtiger wird das eigentlich. Mich beschäftigt aber trotzdem die Frage, was da eigentlich der Unterschied ist. Es gibt ja viele Ausdrücke für den Freund. Freund, Partner, Lebensgefährte, Lebensabschnittspartner und sicher noch viele mehr. Was ist der Unterschied von den ganzen Ausdrücken? Verwenden den Ausdruck Lebensgefährte nur Leute ab 30 aufwärts und vorher sagt man einfach Freund? Wann verwendet man dann Partner oder Lebensabschnittspartner. Wobei Lebensabschnittspartner so klingt, als ob man denjenigen eh nicht lange hat bzw. haben wird.
Habe ich mich da einfach nur künstlich aufgeregt, weil es sowieso schon eine aufreibende Situation war?
Es gibt sicher viele Bezeichnungen, doch ich denke die gängigsten sind auf alle Fälle Freund oder Lebensgefährte. Wo genau die Grenze ist weiß ich auch nicht, ich kann es dir nur sagen so wie es bei uns war. Als wir noch nicht zusammen gelebt haben war es mein Freund. Und das war über zehn Jahre lang so. Als wir dann zusammen gezogen sind wurde daraus automatisch mein Lebensgefährte. Warum weiß ich auch nicht, aber die anderen haben es einfach so bezeichnet.
Also denke ich , das der Unterschied hier liegt, das man entweder das Leben zusammen verbringt, zusammen lebt und den Alltag meistert, dann ist es der Lebensgefährte und sonst der Freund. Ist zumindest jetzt meine Auffassung. Mittlerweile ist meiner ja nicht mehr Freund oder Lebensgefährte sondern mein Mann.
Ich sehe schon einen Unterschied in Freund und Lebensgefährte. Wenn man anfangs zusammen ist und es eher locker ist, dann würde ich meinen Partner "Freund" nennen. Wenn es aber dann so fest ist, dass es sogar schon, wie bei euch, einer Verlobung nahe kommt, dann wäre ich absolut schockiert, wenn mein Partner dann verneinen würde mein Lebensgefährte zu sein.
Ein Freund kann auch mein Nachbar sein und wenn die Partnerschaft so fest und innig ist, dann ist es mehr als ein Freund. Dann ist es mein fester Partner und Gefährte in meinem Leben. Also Lebensgefährte. Wenn mein Mann das damals gesagt hätte, als wir noch nicht verheiratet waren, dann hätte ich ihn wahrscheinlich sogar zur Rede gestellt.
Bei Lebensabschnittsgefährte ist das schon wieder was anders. Ich will ja als Frau ein Gefährte in seinem Leben sein und nicht nur einen Lebensabschnitt mit ihm zusammen sein. Und die Vergangenheit interessiert mich nicht. Der Lebensabend ist wichtig und der Rest des Lebens. Und wenn man die Vergangenheit ausblendet, ist das das Leben des Partners und kein Lebensabschnitt.
So wie dein Verlobter reagiert hat, hört sich das so an, als ob er nach dem Motto lebt "Verloben heißt festhalten und weitersuchen" Ist ja nicht dein Lebensgefährte, sondern nur dein Freund. Ich glaube, ich würde mir da wirklich Gedanken machen. Ich würde ihn auch daraufhin ansprechen.
@wiesel: Wir wohnen schon seit 5 Jahren zusammen und meistern den Alltag und alles andere miteinander.
@ Diamante:
Ich habe mich mit ihm darüber unterhalten und er meinte dann, dass Lebensgefährte so klingt, als seien wir schon so "alt". Ich mein ich sag ja auch nicht mein Lebensgefährte. Ich finde das klingt so komisch bzw. ungewohnt. Und Verlobter noch ungewohnter, obwohl es ja eigentlich so ist. Ich glaub das hab ich schon so von ihm übernommen.
Das witzige ist wieder für seine Mutter bin ich nicht die Freundin von ihm, wenn sie mich vorstellt, sondern ihre Schwiegertochter.
Ich habe mir auch gedacht, dass ein Freund jeder sein kann. Ich glaube, dass mich das auch in dem Moment so geärgert hat. Im Nachhinein denk ich mir, dass er es nicht abwärtend gemeint hat.
Ich will ja als Frau ein Gefährte in seinem Leben sein und nicht nur einen Lebensabschnitt mit ihm zusammen sein. Und die Vergangenheit interessiert mich nicht. Der Lebensabend ist wichtig und der Rest des Lebens. Und wenn man die Vergangenheit ausblendet, ist das das Leben des Partners und kein Lebensabschnitt.
Das ist sehr schön geschrieben!
Also nach allem was wir bis jetzt durchgemacht haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass das nur ein festhalten ist, aber ich denke ich werde ihn bei einer passenden Gelegenheit nochmal drauf anreden.
@Lillylein1987: Wenn ihr verlobt seit, dann ist das ein Heiratsversprechen und so wie ich das in einem anderen Thread in einem Beitrag von dir gelesen habe, will dein "Freund" dich ja gar nicht heiraten. Vielleicht bin ich da etwas konservativ. Aber früher sagte man in dem Moment, wo man einen Heiratsantrag bekommen hat und ihn auch angenommen hat, dass man verlobt ist. Früher war das ein Heiratsversprechen innerhalb des folgenden Jahres.
Dass dein "Freund" (ich schreibe es extra in Anführungsstriche) nicht dazu bereit ist dich zu heiraten zeigt in meinen Augen schon, dass er auch keine so ernsten Absichten hat, dass er sein Leben als Lebensgefährtin mit die teilen will. Also ist es dann wirklich nur dein Freund. Aber dann seid ihr in meinen Augen auch nicht verlobt. Dann ist das eine Floskel, dass man sagt, man ist verlobt. Verlobung ist doch eigentlich mehr als nur Freund.
@Diamante: Danke für deine ehrliche Antwort.
Wir sehen die Verlobung schon als ein Heiratsversprechen, aber eben nicht binnen einem Jahr. Wir sind beide noch sehr jung (ich 23, er 25) und für er will lt. seinen Aussagen nicht so früh heiraten, weil er sich einfach noch zu jung fühlt. Ich denke nicht, dass es mit wollen zu tun hat.
Wir haben schon viel erleben müssen, wie du sicher auch in den anderen Threads gelesen hast und in diesen 7,5 Jahren haben wir immer zueinandergehalten, waren gegenseitig für uns da.
Wir reden auch schon über Hausbau und andere Dinge die unsere Zukunft betreffen und ich denke, wenn er es nicht ernst meinen würde, dann würden wir das alles auch nicht machen.
Genauso reden wir auch über das Thema heiraten. Er sagt offen, dass er sich noch zu jung fühlt und es bringt nichts, wenn ich ihn jetzt dazu dränge. Er hat bei seinem Bruder gesehen, wie es enden kann, wenn die Beziehung nicht funktioniert bzw. man immer auf alles, was man eigentlich nicht will eingeht und will daher (das glaube ich zumindest) nichts überstürzen. Die Freundin seines Bruders hat seinen Bruder nur ausgenutzt und ich habe es jetzt endlich nach mehreren Jahren geschafft, dass er mir was "Wünsche von mir" angeht und auch Geld so vertraut wie er es jetzt tut und keine "Horrorvorstellungen" hat.
Sein Bruder hat durch seine Freundin sein ganzen Geld verloren, weil er ihr blind vertraut hat und es nicht sehen wollte und er wollte auch noch keine Kinder haben und es war schon das zweite unterwegs, weil seine Freundin ihm vorgespielt die Pille zu nehmen, was sie aber nicht tat. Seine Reaktion, als er von der zweiten Schwangerschaft erfuhr war, dass er sie jetzt auch noch heiraten muss bzw. alle reden werden, dass er nicht verhüten kann. Für meinen Freund war sein Bruder immer ein großes Vorbild und ich glaube, dass es auch damit zu tun hat. Natürlich hätte sein Bruder auch noch zusätzlich verhüten können, aber ich glaube das ist nicht das Thema.
Ich will mich hier weder verteidigen, noch meinen Freund entschuldigen oder beschützen, weil ich dazu keinen Anlass habe bzw. deine Antwort nicht als Angriff sehe. Jeder hat andere Blickpunkte und darum hab ich das geschrieben, damit man darüber "reden" kann. Das sind nur meine Gedanken bzw. das was eben in mir vorgeht.
Ein Freund ist jemand, mit dem man eine Beziehung hat. Ob nun rein freundschaftlich (also platonisch) oder sexuell, hängt hält von der Beziehung ab. Ein Lebensgefährte ist jemand, mit dem man sein Leben verbringt und in Zukunft verbringen möchte. Von daher besteht da natürlich ein Unterschied in der Definition.
Allerdings würde ich die Äußerung Deines Partners nun nicht auf die Goldwaage legen. Für ihn gibt es vermutlich nur den Unterschied Freund und Ehemann. Da er Dein Ehemann aber noch nicht ist, sieht er sich eben als Dein Freund. Es gibt noch eine Menge mehr Bezeichnungen, aber wichtig ist doch, dass er Dich liebt und ihr glücklich miteinander seid. Da sollte es wirklich keine Rolle spielen, ob er sich nun als Freund, Zukünftiger oder was auch immer sieht. Denn eine gemeinsame Zukunft scheint ihr ja schon zu planen.
Für mich besteht eigentlich eine klare Abgrenzung. Ein Freund in diesem Zusammenhang ist der derzeitige Partner dem man vielleicht im Stillen schon als Lebenspartner eingeplant hat, mit dem man auch Zukunftspläne macht, in den Urlaub fährt oder gemeinsam alles unternimmt, aber mehr auch nicht.
Zum Lebenspartner wird er aber meines Erachtens erst wenn man zusammenzieht, gemeinsame Kasse macht und ihn also im eigen Leben völlig integriert hat und umgekehrt.
Für mich besteht der Unterschied nur im Alter Weder im Zusammenleben, noch ob man Kinder hat oder ähnliches.
Ich glaube wenn ein 40 jähriger Mann oder Frau vor mir stehen würde und sagen würde: Das ist mein/e Freundin/Freund. Fände ich das etwas befremdlich. Wenn allerdings Leute in meinem Alter noch Freund/Freundin sagen finde ich das noch passend.
Mitllerweile versuche ich aber auch Lebensgefährte statt Freund zu sagen, ich werde langsam also alt Wir leben seit knapp 5 Jahren zusammen und haben seit einem Jahr eine Tochter. Von meinen Bekannten und Freunden wir er eh als "dein Mann oder Männe" bezeichnet
Für mich gibt es auch einen Unterschied in der Bezeichnung "Freund" oder "Lebensgefährte". Ein Freund kann für mich auch ein platonischer Freund sein, oder auch jemand, mit dem ich eine Beziehung habe. Der Begriff "Lebensgefährte" geht da schon etwas tiefer, da ich mir unter einem solchen jemanden vorstelle, mit dem ich mein Leben teile und der ein großer Teil von mir ist. Vielleicht auch jemand, mit dem ich zusammen wohne.
Ich hätte mich schon etwas komisch gefühlt, wenn mein Partner diese Frage verneint hätte. Denn mir bedeutet das Wort "Freund" nicht so viel wie "Lebensgefährte". Irgendwie geht das letztere tiefer und ist für mich mit tieferen Gefühlen verbunden, mit mehr Nähe. Wenn ihr verlobt seid, ist er streng genommen auch dein Lebensgefährte und nicht nur dein Freund. Zumindest würde ich es so sehen. Und ich wäre wohl auch etwas traurig über seine Verneinung und würde mich schon fragen, warum er so reagiert hat.
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