Ambulante Operation bei Leistenbruch möglich?

vom 29.08.2010, 22:15 Uhr

Mein Vater war die Woche ausnahmsweise mal beim Arzt. Unter anderem wurde wohl ein Leistenbruch festgestellt, der aber wohl noch nicht voll durch gebrochen ist. Ob der Leistenbruch operativ korrigiert wird, steht zur Zeit noch nicht fest. Mein Vater sagt, die Operation wird ambulant gemacht. Was ich mir an sich nicht vorstellen kann. Kann mir vielleicht einer von euch dazu Auskunft geben? Und mit was müssen wir Angehörigen rechnen? Kann er nach der Operation einfach aufstehen und heimgehen? So stellt er sich das nämlich zur Zeit vor. Ich habe da so meine Zweifel.

Und kann mir auch jemand sagen, wie das genau abläuft? Ich ging bisher immer von einer richtigen Operation mit Narkose und mindestens einem Tag Krankenhausaufenthalt aus. Da scheint sich aber einiges geändert zu haben. Vielleicht kennt sich aber jemand von euch damit aus.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Vor einem halben Jahr ist ein Bekannter an einem Leistenbruch operiert worden. Bei ihm wurde die Tuchmethode gewählt. Da wird ein tuchähnliches Gewebe mit einoperiert und er konnte zwar einen Tag nach der Operation aufstehen, musste aber 3 Tage im Krankenhaus bleiben. Er wollte auch unbedingt ambulant operiert werden und der Arzt erklärte ihm, dass manche Operationen nicht ambulant gemacht werden können, weil es einfach zu riskant ist.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Leistenbruch ambulant operiert wird. Die Methode, wie mein Bekannter operiert wurde soll angeblich die schnellheilenste Methode sein und er ist nach den 3 Tagen mehr nachhause geeiert als gelaufen und war noch 3 Wochen krank geschrieben. Die Ärzte wollten auch, dass er noch mindestens 2 Tage bleibt. Er ist auf eigene Verantwortung gegangen. Diese Methode wird per Bauchspiegelung gemacht und nicht mehr mit einem größeren Schnitt.

Wenn dein Vater wirklich ambulant operiert werden sollte, was ich nicht für möglich halte, wird auf die Angehörigen einiges zukommen. Dadurch, dass es eine Operation ist, wo er auch eine tiefere Narkose bekommen muss, wird er bestimmt 2 Tage Rundumpflege brauchen. Aber vielleicht setzt ihr euch mal mit dem behandelnden Arzt in Verbindung und fragt mal, ob dein Vater da nicht etwas falsch verstanden hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Mein Vater wird es leider nicht zu lassen, dass wir Kinder uns da rein hängen. Problem ist halt auch zur Zeit, dass mein Bruder selbst gerade erst operiert wurde. Allerdings äußerlich. Aber es ist unklar, ab wann er wieder so weit fit ist und mein Bruder wohnt halt auch nicht vor Ort. Ich selbst bin zeitlich die Woche ausnahmsweise auch mit Terminen zu gepflastert, dass ich kaum Zeit für mich habe. Und mein Vater dann eher einer von der Sorte ist, der anruft und sofort was braucht und haben will. Jede andere Woche wäre das für mich einplanbar. Die Termine in dieser Woche habe ich aber schon ziemlich oft verschoben und die sind nicht noch mal verschiebbar.

Mein Bruder meinte was in der Art, das wird heute mit einem Endoskop oder so gemacht und sei kein großer Aufwand mehr. Ich bin mir da halt auch nicht so sicher. Und im Endeffekt begann halt auch der gesundheitliche Abstieg unserer Mutter mit einem schlichten Leistenbruch, was mir gedanklich halt auch zu schaffen macht.

Ich hatte gestern meinen Vater vorsorglich gefragt, ob er denn mit Lebensmitteln versorgt sei. Da winkte er ab, er habe alles daheim und zählte Kleinigkeiten auf. Und meinte dann, falls er was braucht, kann er ja anrufen. Ich habe ihm dann zwar grob gesagt, dass ich halt terminlich die Woche ziemlich eng bin, aber das kommt bei ihm halt selten an. Und wie gesagt im Vorfeld planen sieht er da nicht so eng.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Eine ambulante Operation bei einem Leistenbruch ist natürlich möglich, denn es handelt sich dabei um einen sogenannten einfachen Eingriff, den auch ein niedergelassener Arzt ausführen kann. Dabei wird auch nur eine sogenannte örtliche Betäubung verwendet, die auch während des Eingriffs noch bei Bedarf erhöht werden kann. Allerdings lässt sich dieses Verfahren nicht bei allen Patienten anwenden. Nur bei ungefähr 30 Prozent aller Patienten kann es überhaupt zur Anwendung kommen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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