Obermieter - Problem, welches eigentlich keins sein sollte

Ich bin in einer für mich etwas verzwickten Situation, und ich weiss nicht wie ich das beste daraus machen soll. Es geht um ein Problem mit dem Mieter über mir. Ich lebe schon seit ein paar Jahren im Erdgeschoss im Studentenwohnheim und meine frühere Obermieterin war wirklich sehr leise und man hat nichts gehört.

Seit einem Jahr habe ich nun eine neue Obermieteren, bei der man immer ihre Fersen auf den Boden aufsetzen hört ("bum,bum,bum" Geräusch, wie ein Bass, mehrmals am Tag, jeder würde das hören). Teppiche sind nicht erlaubt. Ich habe bis jetzt kein Gespräch mit ihr gehabt, da ich doch Angst hatte mich wegen der Sache zu blamieren. Es ist definitiv NUR sie (und keine etwaigen Kinder).

Ich habe heute den Selbsttest gemacht und bin mit normalen Schritten einmal in meinen Sandalen und einmal mit Socken über den Boden gegangen, so natürlich und normal wie möglich. Ohne Sandalen tritt man mit der Ferse direkt auf den Boden und erzeuge somit eine deutliche Schwingung (=Schall/Geräusch), die durchaus ein Stockwerk tief gehen kann. Mit Sandalen jedoch wird die Ferse durch die Sandalensohle abgerollt und man hört kaum etwas nennenswertes. Das ist vielen Menschen bekannt und sollte eigentlich klar sein. Der hörbare Unterschied ist verblüffelnd und ich weiss nun, sie geht ohne Hausschuhe durch ihre Wohnung.

Heute habe ich mich endlich überwunden und mit dem sicheren Wissen, dass sie anwesend ist, habe ich endlich bei ihr geklingelt. Ich hatte mir sogar vorgenommen, falls alle Stricke reißen, ihre neuen Sandalen aus eigener Tasche zu bezahlen (das wäre ziemlich nett von mir finde ich und würde ihr deutlich entgegenkommen). Mehrmals habe ich geklingelt, aber sie hat nicht aufgemacht, obwohl ich ihre Schritte auf der anderen Seite der Tür gehört habe. Sie hat mich wohl auch durch die Linse an der Tür gesehen, aber sie weiss allerhöchstens, dass ich einer von den drei Bewohnern unter ihrer WG bin (aber nicht ob ich exakt genau der Bewohner unter ihr bin, der sich gestört fühlt). Zusätzlich habe ich sehr vereinzelt gegen die Decke geschlagen, als sie wirklich harte Gegenstände auf den Boden fallengelassen hat (Geräusch vergleichbar mit Hanteln, die auf den Boden fallen, das ist aber nun zum Glück vorbei, weil ich mich mit eigenen Geräuschen zu erkennen gegeben hatte, jedesmal wenn eine "Hantel" fiel).

Ich finde generell, man sollte in gegenseitige Achtung und Rücksicht als "Nachbarn" miteinander sprechen können. Was vermutet ihr, warum sie die Tür nicht aufgemacht hat? Ich möchte meine Chance nicht vergeuden, eine Lösung herbeizuführen und möchte daher davon absehen, aufdringlich zu werden. Was hat sie sich in dem Moment gedacht?

Als ich deinen Beitrag hier gelesen habe, musste ich doch lachen. Du kannst doch keinem verbieten mit nackten Füßen über den Boden zu laufen. Du kannst dich bei deinem Vermieter vielleicht beschweren, weil kein Schallschutz unter dem Laminat liegt. Warum sollten denn keine Teppiche erlaubt sein? Aber auch die kannst du niemanden vorschreiben. Und wenn deine Nachbarin lieber barfuß läuft, als mit Hausschuhen, dann ist das ganz alleine ihre Sache.

Ich fänd es nicht nett, wenn meine Nachbarin mir Schuhe kaufen würde. Ich fänd es eine bodenlose Frechheit, dass sie sich in meine Privatangelegenheiten einmischt. Wenn es dich so sehr stört, dann musst du bei dem Vermieter dafür sorgen, dass er Schallschutz unter das Laminat legt. Ich kann mir aber auch ehrlich nicht vorstellen, dass man barfuß laufen eher hört als mit Sandalen.

Sicher sollte man Rücksicht nehmen. Aber deswegen kann ich meiner Nachbarin nciht verbieten barfuß zu laufen. Und dass sie die Tür nicht aufgemacht hat, kann ich verstehen, wenn du nur annähernd so schon mal mit ihr gesprochen hast, wie du hier schreibst.

Ich stell mir gerade vor wie jemand mich anspricht auf genau das selbe Problem. Meinst du ERNSTHAFT ich würde mir sagen: "Ich weiß derjenige leidet drunter, so sehr dass er mir Sandalen schenkt, die ich nicht mal zubinden brauche, aber Schwamm drüber, ich mag Barfuß laufen, und jetzt erst recht, weil wer wagt es so unverschämt seine Verzweifelung mir gegenüber zum Ausdruck zu bringen". Ok, ehrlich gesagt müsste ich etwas drüber nachdenken, wenn ich die Situation nicht verstehen würde, aber im großen und ganzen finde ich das doch recht absurd.

Das würde ich nie machen, da es unverhältnismäßig wäre. Oder ist diese Welt schon so verkommen, dass es nur noch auf unbedeutende Gefühle wie subjektiv empfundene Beleidigungen, die es gar nicht gab, oder ähnliches ankommt? Denk bitte drüber nach, nicht jeder will irgendwas böses, oder hat irgendwelche Hintergedanken, die einen verletzen wollen. Ok vielleicht sind manche Leute dumm oder kurzsichtig (in Wahrheit weiss ich es nicht), vielleicht hast du recht damit, dass ich dann einfach abgewiesen werde, aber du stellst es gerade dar als würdest du selbst so reagieren, was ich nicht hoffe.

Überlege einfach mal was es bedeutet wenn jemand denkt "ok dann stört es ihn vielleicht, aber ich kann doch tun was ich will" (der typische Gedankengang, der in X Situationen vorkommt). Auch wenn jeder Mensch sich diese Gedanken irgendwie antrainiert hat, und es zugegebenermaßen SCHWER ist für manche anders zu denken, müsst ihr euch überlegen, was genau hinter dieser Aussage steckt und wie diese interpretiert werden kann. Ich glaube aber auf solche Gedanken kommt man nur wenn man selbst Probleme hat, die damit zu tun haben.

Und weil du es nicht glauben kannst, mit den Geräuschen. Kannst es selbst probieren. Ein bisschen Vorstellungskraft für den imaginären Mieter unter dir gehört natürlich auch dazu.

Und schön dass du drüber lachen kannst, wie ich im übrigen in letzten 26 Jahren auch, wie gesagt der Vormieter war ganz anders. Und wahrscheinlich werde ich mich auch später beim Studentenwerk beschweren über die Geräusche. Aber warum wenn es auch einfacher geht.

(Und, nein, vorschreiben kann ich dem Mieter nichts, oder steht das irgendwo im Gesetz? Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass ich vom Gegenteil ausgehe und mein Recht einfordern will (Rechtsmittel).)

@cdbee: Ich nehme wirklich gerne und oft auch Rücksicht auf andere Menschen. Aber ich persönlich würde mir nicht vorschreiben lassen, dass ich irgendwelches Schuhwerk in der Wohnung tragen muss. Ich laufe lieber barfuß oder auf Socken, als dass ich mir irgendwelche Sandalen in der Wohnung anziehe und Rücksicht hin oder her. Das Problem ist, dass der Schallschutz auf dem Boden wohl fehlt und damit hat deine Nachbarin ja nichts zu tun.

Wenn mein Nachbar vor meiner Tür stehen würde und mir das sagen würde, dann würde ich ihn zum Vermieter schicken. Ich würde nicht einsehen meine Füße in der Wohnung in Sandalen oder Schuhe zu stopfen, damit mein Nachbar sich nicht gestört fühlt. Wenn ich mit Pumps in der Wohnung laufen würde und er würde sich beschweren, wäre das was anderes. Da würde ich auch Rücksicht nehmen und die Schuhe ausziehen. Aber wenn ich Besuch habe und die laufen mit Pumps hier rum, würde ich zum Beispiel auch nicht sagen, dass sie die Schuhe ausziehen müssen.

Man kann wirklich sehr viel Rücksicht nehmen. Aber man kann auch wirklich alles übertreiben. Und ja, ich würde lachen, wenn du mein Nachbar wärst und bei mir auf der Matte stehen würdest und mir auch noch das Angebot machen würdest, dass du mir Sandalen finanzieren willst. Das ist einfach anmaßend. Man kann im Gespräch vielleicht sagen, was einen stört. Aber so, wie du hier schreibst, hast du ja selber auch Angst dich zu blamieren. Und wenn ich deine Nachbarin wäre, dann hättest du dich mit deinem Anliegen voll blamiert. Jedenfalls bei mir und ich glaube, dass ich dann mit meinen WG Bewohnern furchtbar gelacht hätte.

Das mag vielleicht nicht das sein, was du hören bzw. lesen wolltest, was ich hier geschrieben habe. Aber ich bin einfach ehrlich und es kann auch sein, dass deine Nachbarin genauso denkt.

Ich habe noch nie von Vermietern gehört, die die Schalldämmung der Decke auf Wunsch verbessern, insofern finde ich solche Hinweise im gewissen Sinne auch als Frechheit und nicht angebracht (nicht du, sondern ganz neutral, allgemein). Richtig wäre, das beste draus zu machen.

Ja, ich hatte Angst mich zu blamieren, weil ich genau weiß wie manche Leute denken, nicht weil ich dachte, ich würde vollkommen falsch liegen.

Wie auch immer, ich kann dich verstehen (auch wenn ich mich in Gedanken dafür anstrengen muss um es wirklich zu verstehn, wenn auch für einen kurzen Augenblick, da ich normal nicht so denke ) und ich verstehe dass manche Leute nicht mit Sandalen im Haus laufen wollen, einfach weil es für sie befreiend ist oder so, weil es anders beschränkend wirken würde. Ich kenne sowas, aber von anderen Tätigkeiten her.

Es ändert aber absolut nichts daran, dass man abwägen muss wer mehr darunter leiden würde wenn man die Dinge ändert oder eben nicht. An was kann man sich gewöhnen, an was nicht. Ich konnte mich offensichtlich in dem Jahr, wo sie bisher hier wohnt, nicht daran gewöhnen und bin immer wieder durch das Geräusch aus den Gedanken gerissen worden, bis ich es nicht mehr hinnehmen konnte.

Ich weiß auch nicht was du als anmaßend bezeichnest. Wenn ich anmaßend wirken will, mach ich jemanden zur Schnecke oder gehe in den Bundestag und mache die Politiker lächerlich, oder beleidige einen Polizisten.

Aber was bitteschön ist daran anmaßend, sein Elend zu bekundigen, zum Ausdruck zu bringen, dass man keinen anderen Ausweg sieht als selbst die Sandalen zu finanzieren? Das finde ich nicht gerade arrogant, überheblich oder hochmütig (=anmaßend), wenn ich darüber nachdenke. Erleuchte mich bitte.

Ich habe noch nie von Vermietern gehört, die die Schalldämmung der Decke auf Wunsch verbessern, insofern finde ich solche Hinweise im gewissen Sinne auch als Frechheit und nicht angebracht (nicht du, sondern ganz neutral, allgemein). Richtig wäre, das beste draus zu machen.

Wer redet denn von Schalldämmung in der Decke? Die Schalldämmung muss unter dem Laminat, dem Parkett oder unter die Fliesen gelegt werden in der Wohnung über dir. Wenn man die Tritte so gut hört, dann wurde beim Verlegen etwas falsch gemacht und das ist ein Fehler des Vermieters, der das beseitigen muss.

Aber was bitteschön ist daran anmaßend, sein Elend zu bekundigen, zum Ausdruck zu bringen, dass man keinen anderen Ausweg sieht als selbst die Sandalen zu finanzieren? Das finde ich nicht gerade arrogant, überheblich oder hochmütig (=anmaßend), wenn ich darüber nachdenke. Erleuchte mich bitte.

Wenn man jemanden was vorschreiben will, was man eigentlich nicht machen will, finde ich es anmaßend. Es ist einfach das Recht eines jedes Mieters sich in der Wohnung auch ohne Schuhwerk zu bewegen. Ich jedenfalls würde mir sowas nie und nimmer vorschreiben lassen.

Es ändert aber absolut nichts daran, dass man abwägen muss wer mehr darunter leiden würde wenn man die Dinge ändert oder eben nicht. An was kann man sich gewöhnen, an was nicht. Ich konnte mich offensichtlich in dem Jahr, wo sie bisher hier wohnt, nicht daran gewöhnen und bin immer wieder durch das Geräusch aus den Gedanken gerissen worden, bis ich es nicht mehr hinnehmen konnte.

Ich frage mich, was dagegen spricht, dass du Ohropax in die Ohren gibst. Dann hörst du es auch weniger. Und wenn du es gar nicht aushalten kannst, dann wende dich an den Vermieter, der entweder was ändert oder du die Miete minderst, wenn es eine Einschränkung für dich ist. Vielleicht hilft auch ein Wohnungswechsel.

Hier wird nur auf sein Recht bestanden des Rechts wegen, und wegen nichts sonst, zum Leid anderer. Verletzter Stolz spielt hier eine große Rolle. Falsche Gefühle. Hier wird nicht objektiv abgewogen. Macht mich wütend. Es ist es scheinbar völlig egal wie es dem anderen dabei geht und ihm wird vorgeschlagen auszuziehen.

Und ja ich hör die Fußtritte sehr gut ohne Mühe, sogar mit fast normallauter Musik. Aber glaubs dem Vermieter interessiert?

Und Ohropax 24/7, müsst man mal nen HNO Arzt fragen, zumal es nach einigen Stunden vermutlich in den Ohren schmerzt und gar nicht so gesund ist ohne Lüftung in den Ohren.

Hallo cdbee, Du gehst hier nur von Vermutungen aus und hast Dir scheinbar schon Deine eigene Wahrheit zusammen gestrickt ohne jemals auch nur ein Wort mit der Person zu wechseln, die über Dir wohnt und Dir solchen Verdruss bereitet. Das empfinde ich als anmaßend. Sicher, du bist bemüht Dich in die Person hinein zu versetzen und so schon gleich Lösungsansätze zu bieten. Aber in meinen Augen schießt Du deutlich über das Ziel hinaus.

Dass die Person Dir nicht die Tür geöffnet hat kann gut damit zusammen hängen, dass Du ja scheinbar schon mehrfach Deinen Unmut durch ein Klopfen an die Decke bekundet hast. Das hört sich für mich eher nach der Reaktion eines ziemlich verstockten Mitmenschen an, der es nicht besser weiß.

Und was die Sandalen betrifft: auch wenn es Dir nicht als anmaßend empfindest, viele Deiner Mitmenschen tun das schon. wer lässt sich denn schon gern Lösungen überstülpen, wenn er selbst ganz anders handelt? Das sind wohl die wenigsten. Das mindeste wäre in meinen Augen erst das Gespräch zu suchen und dann über mögliche Lösungen nachzudenken. Und auch wenn es Dir unmöglich erscheint: auch mit Sandalen oder anderem Schuhwerk kann man so auftreten, dass man ziemlich viel Lärm verursacht.

Heute ist es wieder schlimm. Kann heute überhaupt nicht lernen obwohl ich dringend muss da am 5.10. Klausur ist. Ausser Haus z.b. in der Uni Bibliothek kann ich noch schlechter lernen, da ich zwischendurch auch mal etwas anderes machen will als nur stur lernen. Selbst mit meinen Ohrenstöpseln habe ich das Verschieben der Möbel von oben heute 2 Stunden lang gehört. Hier in meiner Wohnung hab ich für sowas extra Filz Untersetzer für die Mödel gekauft, da das Geräusch echt schrecklich ist. Und seit 6 Stunden höre ich UNUNTERBROCHEN Laufgeräusche von oben, weil sie irgendetwas macht.

Nennt mich verrückt, aber ich habe schon häufig ausgeprägte Fantasien die Mieterin zu vertreiben sei es durch [nicht ganz legale Tätigkeiten]. Bald könnte es soweit sein und dann weiss ich nicht für was ich garantieren könnte.

Wenn die Mieterin sich bloß in meine Lage versetzen könnte... ich leide echt drunter. Aber sie ist unerrreichbar.

Sry muss ich echt loswerden.

Hallo,
ich hoffe, Du hast Deine Klausur zu Deiner Zufriedenheit geschrieben. Es ist tatsächlich so, dass schnelles barfuß gehen oder womöglich laufen durch die Wohnung dumpfe dröhnende Geräusche erzeugt. Mir ist das bei mir selbst aufgefallen. Ich habe das Dröhnen gehört, als ich barfuß durch die Wohnung gegangen bin, da es sehr warm war. Allerdings ist die Wohnung mit Teppichboden ausgelegt. Meine unter mir wohnenden Nachbarn haben deshalb nichts gehört.

Auf jeden Fall würde ich nochmals versuchen, mit der Mieterin über Dir zu sprechen. Sie wird ihre Gewohnheit nicht ändern, aber vielleicht gibt es eine Möglichkeit, mit der beide leben können. Wenn sie damit einverstanden ist, könntest Du mal nachfragen, ob in diesem Fall ein Teppich genehmigt wird zur Lösung des Problems. Oder einer von Euch zieht in ein anderes Zimmer. Hast Du mal einen Deiner Komilitonen mit in Dein Zimmer genommen, wenn es oben wieder heiß hergeht? Der könnte Deine Angaben bestätigen.

Ich denke, jeder sieht ein, dass Du zum Lernen für die Uni etwas Ruhe brauchst. Und es ist keineswegs übertrieben, wenn ein anderer Mieter - der an dem Problem zwar nicht Schuld ist - etwas Rücksicht nimmt und eventuell ein wenig leiser auftritt. Denn auch diese Mieterin will ja lernen und braucht dafür Ruhe.

Weitergeben möchte ich das, was mir mein Othopäde sagte, dass barfuß gehen sehr gesund für die Füße ist, aber nicht auf einem harten Boden in der Wohnung, sondern nur auf weichem Untergrund wie Waldboden, Wiese und Sand, ansonsten kann sich der Fuß durchdrücken und man bekommt Platt- oder Senkfüße. Auch zur Information für Diamante.