Kündigung und Jobwechsel: Soll ich es wagen?
Seit langem bin ich schon sehr unzufrieden wenn es um meinen Arbeitsplatz geht. Das nennt man glaub ich innere Kündigung und die habe ich sicher schon lange vollzogen. Aber ich zögere immer noch zu kündigen, soll ich es wagen und ins kalte Wasser springen?
Ich sehe immer wieder gute Angebote im Internet und da würde ich mich gern bewerben. Aber ich zögere noch denn bei der Krise im Moment könnte das auch ein schwerer Fehler sein. Soll ich es wagen oder nicht was würdet ihr mir raten?
Eine bestehende (auch länger bestehende) Unzufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsplatz hat noch lange nichts mit dem zu tun, was gemeinhin mit innerer Kündigung bezeichnet wird. Ich denke, dass viele in Situationen kommen, in denen sie mit der jeweils aktuellen Situation am Arbeitsplatz unzufrieden sind. Schlimmer ist es aber, hier zu resignieren und gar nicht mehr die Absicht haben, diese aktuelle Situation zu verbessern bzw. sich damit abgefunden zu haben, dass sich die Lage auch in Zukunft nicht ändert.
Wenn nun tatsächlich die Resignation und Hoffnungslosigkeit überwiegt, dann sollte man nicht im Sinne seines Arbeitgebers handeln, sondern im eigenen Sinn und Interesse. So ein Job der einen eher frustriert zehrt ja letztlich auch an der eigenen Gesundheit und auf die sollte man achten.
Wenn du aber nur noch wenige Jahre vor der Pensionierung stehst, dann ist es trotz allem am ehesten noch hinzunehmen und du wirst am Besten die verbleibende Zeit absitzen können. Das ist sicher nicht Ideal (weder für dich noch den Arbeitgeber oder die Kolleginnen) - aber aus deiner Sicht unter ökonomischen Gesichtspunkten der beste Weg.
Bist du hingegen noch ausreichend jung, dann wird es das Beste sein, sich einen neue Aufgabe zu suchen. Wirklich viel kannst du nicht verlieren. Von der Arbeit droht im schlimmsten Fall eine Stagnation. Wenn du z.B. auch im neuen Job nicht deine Bestimmung findest. Und den schweren Fehler hast du ja offensichtlich mit dem aktuellen Job schon gemacht. Daher - gerade wenn du viele Angebote hast - kann es im Verhältnis zum Ist-Zustand nicht falsch sein, sich um eine Verbesserung zu bemühen. Auch in der Krise - denn ist/wäre die wirklich dramatisch, dann hättest du keine Angebote.
Warum eigentlich den zweiten Schritt vor dem ersten tun? Wenn man unzufrieden im Job ist, ist das zwar nicht unbedingt mit einer innerlichen Kündigung einher gehend. Aber ich denke schon, dass man sich da einfach nach anderen Möglichkeiten umschauen kann und auch sollte. Nur kann man das auch gut und vielleicht sogar noch besser aus einer ungekündigten Stellung heraus.
Daher würde ich erst mal gar nicht voreilig kündigen sondern erst mal eine neue Stelle suchen. Vielleicht wird dann auch im Bewerbungsverlauf klar, dass der bisherige Job doch gar nicht so schlecht ist. Und wenn doch, dann ist es wenigstens keine Zitterpartie.
Ich würde erst mal Bewerbungen schreiben und dort reinschreiben, dass du in ungekündigter Stellung bist und du dich umorientieren möchtest. Die alte Arbeitsstelle würde ich so lange nicht kündigen, bis ich eine neue Arbeitsstelle zugesagt bekomme. Dann kannst du in Ruhe suchen ohne auf der Straße zu stehen.
Im Prinzip spricht doch dann nichts dagegen, dass du kündigst, Es ist ja dann jedem selber überlassen, wo er arbeitet. Du musst dir nur darüber im Klaren sein, dass du in der neuen Firma dann eine Probezeit hast und es auch sein kann, dass du diese nicht überstehst. Sicher ist heute keine Arbeitsstelle mehr.
Ich kann hier einigen meiner Vorredner eigentlich nur zustimmen. Wenn du dich an deinem gegenwärtigen Arbeitsplatz nicht wohl fühlst und innerlich schon gekündigt hast, dann ist eine Kündigung wohl auf kurz oder lang die einzig richtige Entscheidung. Eine solche Unzufriedenheit im Beruf wirkt sich natürlich nicht nur auf die Qualität deiner Arbeit aus, darunter leidet ebenfalls deine Psyche, wenn du Pech hast ziehst du deine Mitmenschen im näheren Umfeld mit in dieses "Loch".
Natürlich ist heutzutage jeder auf einen Arbeitsplatz angewiesen um nicht vor dem "finanziellen Ruin" zu stehen. Also ist es natürlich für dich nicht ratsam, wenn du einfach so, von Heute auf Morgen deine Arbeit kündigst. Hier kann ich "Diamante" einfach nur zustimmen, bevor du an deinem jetzigen Arbeitsort kündigst und den "Rückzug" antrittst, solltest du dir erst einmal gedanken darüber machen, was du in Zukunft machen möchtest.
Solltest du bereits einen Plan für deine weitere berufliche Zukunft haben, dann wärst du sicher erst einmal auf der sicheren Seiten, wenn du ein Paar Bewerbungen verschickst. Solltest du dann eine sichere Aussicht auf einen neuen Beruf haben, der dir zusagt, ist für dich der Zeitpunkt gekommen, zu kündigen. In Deutschland hat nach dem Gesetz immerhin jeder Mensch die Möglichkeit, den Beruf auszuüben, der ihm zusagt.
Ich weiß zwar nicht, wie alt du bist und wie lange du noch arbeiten musst, aber kannst du dir nicht vorstellen, noch mehrere Jahre in diesem Job bei deinem jetzigen Arbeitgeber zu arbeiten, ohne dass du dich jeden Morgen wieder quälen musst zur Arbeit zu gehen? Und ohne, dass es dir abends schon wieder vor dem nächsten Tag graut? Dann ist es definitiv sinnvoll, über einen Wechsel des Arbeitsplatzes nachzudenken.
Allerdings würde ich dir raten, nicht einfach zu kündigen und dich erst dann wieder zu bewerben. Das kann schnell nach hinten losgehen. Du kannst doch einfach weiter in deinem Beruf arbeiten und dich nebenbei bewerben. Wo ist da das Problem? Wenn es dann klappt, dann kannst du immer noch kündigen. Und wenn aus den Bewerbungen doch nichts wird, dann stehst du nicht ohne Arbeit da.
Also ich habe in einem politischen Büro gearbeitet und hatte immer wenig zu tun und meine Chefs haben sich auch immer seltener blicken lassen und ich war total unterfordert. Bis ich wie du immer wieder im WWW geschaut habe und gute Angebote erspähen konnte. Ich habe meine Beine in die Hand genommen und den Schritt ins kalte Wasser gewagt und gedacht es sei an der Zeit nach 5 Jahren zu gehen.
Und habe letztendlich einen neuen tollen Job der mir Spaß macht nette Kollegen/in und alles ist super ich bereue diesen Schritt mit keinem Tag. Ich kann es nur empfehlen das Leben ist zu kurz um ständig Angst zu haben man muss sich auch mal etwas trauen was machen womit keiner rechnet! Also wage diesen Schritt kann ich nur sagen. Ich bin übrigens in einer führenden Position bei einem Anwalt eingestiegen und das Geld ist auch noch besser als vorher!
Es steht doch nirgendwo geschrieben, dass du dich nicht schon bewerben kannst, während du deine aktuellen Tätigkeit nachgehst. Ich würde einfach deinen Job solange weiter machen, bis du etwas neues gefunden hast, was dich vielleicht mehr zufrieden stellt.
Ich kann mir vorstellen, dass das ein schwieriger Schritt für dich sein muss. Deswegen wäre es wirklich sehr blöd, wenn du "einfach so" deinen Job nun aufgibst und es mit etwas neuem nicht klappt. Dann bist du arbeitslos und das wird wohl auch nicht in deinem Interesse liegen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du dir vorher genau überlegst, was du tun möchtest und ob es das wert ist, deinen alten Job aufzugeben. Es kann natürlich auch sein, dass dein neuer Job dir gar nicht so gut gefällt, wie du gedacht hast. Auch damit solltest du rechnen und für diesen Fall einen Plan haben.
Theoretisch gesehen könntest du dich doch schon bei einem der Jobs bewerben. Klar würde es auf deiner Arbeitsstelle nicht gut aussehen, wenn jemand oder sogar der Chef das mitbekommt, aber man muss die Bewerbung doch nicht unbedingt am Arbeitsplatz machen? Du kannst ja die Bewerbung erst einmal abschicken und schauen, ob sie dich denn zu einem Bewerbungsgespräch einladen und ob sie dich dann überhaupt anstellen möchte. Wenn dies der Fall ist, dann kannst du deinen alten Job sofort kündigen und bist abgesichert, weil du ja schon den neuen Job hast. Jedoch hast du nicht die Garantie, dass der neue Job sehr viel besser ist.
Der Vorteil an der oben genannten Variante ist natürlich, dass du abgesichert bist und nicht während einer gewissen Zeit arbeitslos bist und dann kein Gehalt hast. Es kann ja auch sein, dass du kündigst in der Hoffnung, dass der andere Arbeitgeber dich nimmt und dass er dich dann aus irgendwelchen Gründen doch nicht nimmt. Das wäre dann doch sehr ärgerlich, weil du dann beide Jobs los wärest.
Generell kommt es natürlich darauf an wie alt du bist und was für Kenntnisse du in deinem Job hast. Wie sieht denn das örtliche Arbeitsangebot aus? Bist du flexibel genug, einfach in das kalte Wasser zu springen oder hast du Anhang und bist wirklich auf deinen monatlichen Geldeingang angewiesen?
Ich persönlich würde die Arbeit nur kündigen, wenn ich bereits etwas in der Hinterhand habe. Natürlich ist es schwer sich neben dem eigentlich Beruf noch mit Bewerbungen, Einstellungstests und diversen Vorstellungsgesprächen zu beschäftigen, aber du weißt ja am Ende wofür du diesen Stress in kauf nimmst.
Mein eigenes Wohl würde ich jedenfalls auch von einem Job abhängig machen und wenn es mir damit schlecht geht, diesen auch unverzüglich wechseln sobald ich eine neue Stelle habe.
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