Checkliste zur Gefährdungsbeurteilung - Beispiel / Muster

vom 23.08.2010, 22:40 Uhr

Hallo, ich soll für meine Firma eine Checkliste zur Gefährdungsbeurteilung erstellen. Ich habe dieses Jahr erst meine Lehre beendet als Bürokauffrau. Nur hatten wir in der Lehre nicht so ein Thema gehabt. Leider habe ich noch keine Erfahrung sammeln können.

Deshalb wollte ich mal fragen was überhaupt eine Checkliste ist? Kann ich vielleicht irgendwo ein Beispiel sehen? Denn habe nicht mal ein Anfang wie sowas aussehen soll. Vielleicht hat jemand eine Maske für mich? Ich bedanke mich ganz herzlich.

» Trully » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Checklisten sind im allgemeinen sehr nützlich, da sie entweder gute Orientierungshilfen bieten und sie können auch sehr nützlich sein, damit man nicht einige Punkte vergisst.

Checklisten beziehungsweise Muster für Gefährdungsbeurteilung findest du zum Beispiel hier. Dieser Link ist vorerst einmal eine Auflistung zu Unterbereichen. Wenn du dann jeweils auf "Checkliste" klickst, kommst du zu einem Musterbeispiel. Dieser Link wird dir bei deiner Arbeit sicher hilfreich sein.

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich hoffe du bist dir im Klaren darüber auf welch dünnes Eis du dich begibst wenn du eine Gefährdungs- und Belastungsanalyse erstellst ohne wirklich Ahnung davon zu haben. Wenn du nur die Checklisten heraussuchen sollst ist das aber in Ordnung.

Ich würde dir empfehlen dich zu erkundigen bei welcher Berufsgenossenschaft euer Unternehmen versichert ist und dann deren Homepage aufsuchen. Es gibt so an die einhundert unterschiedliche Berufsgenossenschaften (die Fusionieren aber ständig und es werden immer weniger), aber deren Präventionsabteilungen arbeiten überall gleich. Irgendwo auf deren Seite muss etwas stehen von der Gefährdungsbeurteilung oder dem Download berufsgenossenschaftlicher Schriften. Dort verstecken sich dann meistens auch die gängigen Checklisten die du benötigst. Der Download ist auch für Nichtmitglieder kostenlos und du kannst dich auch bei den anderen Berufsgenossenschaften umschauen wenn du dort besseres Material findest. Der Grundgedanke aber ist dass die für eure Branche zuständige Berufsgenossenschaft die erforderlichen Gefährdungen am besten kennt und damit dort auch mit größter Wahrscheinlichkeit die für dich zutreffenden Checklisten anzutreffen sind. Oder mit anderen Worten, die Gefährdungen eines Zimmermanns wirst du kaum bei der Bergbau-BG finden.

Vergiss nicht dass alle möglichen Gefährdungen im Unternehmen dabei bedacht werden müssen. Dazu gehören auch die Arbeitsplätze im Büro, die der Fahrer, die Betriebshandwerker und natürlich das normale Produktionspersonal. Gleichartige Arbeitsplätze können natürlich zusammengefasst werden so dass du dir die Arbeit sparst. Trotz aller Checklisten sollte aber immer der eigene Kopf angestrengt werden da es überall spezifische Gefährdungen gibt die nur für euren Betrieb zutreffend sind. Wenn die Sekretärin öfters durch das Lager mit dem regen Staplerverkehr läuft dann muss das auch bedacht werden, sowohl für den Arbeitsplatz Staplerfahrer als auch für die Sekretärin. Selbst so banale Sachen wie der Arbeitsplatz der Sekretärin können etliche Gefahren nach sich ziehen. Defekte Kabel und Stolperstellen sind ständige Unfallschwerpunkte im Büro, ebenso fehlende Tritthilfen oder dass eine Stehleiter als Anlegeleiter verwendet wird. Neben deren bestimmungsgemäßen Gebrauch müssen Leitern und Tritte regelmäßig überprüft werden, ebenso die elektrischen Anlagen.

Ich muss doch noch einmal auf meine Warnung zurück kommen. Normalerweise ist der Inhaber eines Unternehmens dafür verantwortlich dass die Gefährdungsanalyse erstellt wird und den Vorgaben entspricht. Um diese Aufgabe überhaupt lösen zu können holt er sich meistens noch seine Sicherheitsfachkraft mit ins Boot die jahrelang auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes ausgebildet wurde und den Betriebsarzt. Gemeinsam können dann die Gefährdungen erkannt und bewertet werden. So eine Gefährdungsanalyse muss ständig aktualisiert werden und sie kann nach meinen Erfahrungen eigentlich auch nie vollständig und allumfassend sein, dafür ist das Thema viel zu komplex. Was aber Fakt ist dass die Staatsanwaltschaft und die Gewerbeaufsicht als erstes nach solchem Papier fragen wenn ein schwerer oder tödlicher Unfall passiert ist. Dumm dann wenn solche Vorgaben äußerst luschig ausgefüllt wurden oder man die Sicherheit nicht so ernst nahm und es der Praktikantin überlies sich darum zu kümmern.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^