Menschen die ihre Haustiere nach draußen nehmen

Erst letztens war ich wieder im Supermarkt und hab dort einen Mann mit seiner Freundin gesehen. Der Mann hatte seine Ratte dabei, die er den ganzen Einkauf über auf seinem Arm trug und die auch ab und an gelassen über seine Arme und den Nacken krabbelte. An sich sah das ganze ganz harmonisch und friedlich aus und bot einen interessanten Eindruck, aber ich habe mich auch hier wieder ernsthaft gefragt, wie gut das für ein solches Haustier sein kann. Immerhin wird das arme Tier so den ganzen Tag über lärmende Straßen und laute Kaufhäuser geschleppt, hinaus in die Mittagshitze. Das kann nicht gesund sein.

Bei uns in der Stadt gibt es auch eine Frau, die regelmäßig mit ihrem Frettchen spazieren und in den Supermarkt geht. Alle finden das natürlich total süß und die Kinder freuen sich. Ein anderer Typ geht mit seiner Echse spazieren und lässt sie im Park auch auf der Wiese laufen. Meiner Meinung nach gehören solche Tiere einfach nicht in eine Großstadt. Es ist einfach zu gefährlich für sie, es braucht doch nur einen unachtsamen Fahrradfahrer oder ein tobendes Kind und das Tier wird verletzt oder sogar getötet.

Was hält ihr davon? Würdet ihr sowas gutheißen.

Das sind Menschen, die sich ein Haustier anschaffen um damit anzugeben und um im Mittelpunkt zu stehen. Jeder schaut drauf und jeder redet darüber. Die Menschen, die beispielsweise eine Ratte mit ins Freie nehmen, haben sich gar nicht erkundigt, wie man solche Tiere hält. Dass diese Tiere mindestens einen Artgenossen haben müssen und dass sie sehr krankheitsanfällig sind ist ihnen dabei nicht bewußt. Ratten gehören nicht einmal ins Freie, wenn kein Trubel rundherum ist. Denn Ratten sind Fluchttiere und es braucht nur mal ein lautes Flugzeug anzukommen und die Ratte flüchtet. Hat sie eine Leine an, kann sie sich erhängen und wenn nicht, ist sie weg.

Auch Frettchen sind Fluchttiere. Aber diese sieht man sehr häufig auf Feldern, wenn die Leute mit ihnen spazierengehen. Viele Züchter raten auch dazu, weil sie Auslauf brauchen, den man ihnen zuhause nicht geben kann. Aber exotische Reptilien gehören nicht in die freie Natur. Sie brauchen Temperaturen, die man ihnen hier in der freien Natur nicht bieten kann. Ich könnte mich bei sowas immer aufregen.

Diese Menschen sollten ein Stofftier halten. Damit würden sie kein lebendiges Tier gefährden. Meist argumentieren diese Leute damit, dass es ja auch spezielle Leinen für diese Tiere gibt. Die Hersteller dieser tierschutzwidrigen Gegenstände sollten verklagt werden. Aber leider gilt da das Tier wieder als Sache und sowas darf verkauft werden.

Ganz abgesehen davon, wie eine Ratte oder Frettchen gehalten werden soll, finde ich es aber nicht toll, wenn diese zum Einkaufen, gerade wenn es sich um einen Lebensmittelladen handelt, denn da gehören Haustiere einfach nicht auch, wenn es für manchen süß ist, denn ich kann meinen Hund ja auch nicht mit in ein Lebensmittelgeschäft nehmen.

Ich habe in Köln in der U-Bahn auch schon Punks mit Ratten gesehen und fand das nicht besonders schön. Für das Tier ist es sicher auch nicht toll, den ganzen Tag in der Stadt unterwegs zu sein und sich nicht wirklich zurückziehen zu können - außer in der Kapuze oder Jackentasche des Besitzers. Abgesehen von der Frage, ob man es dem Tier zumuten kann, sie mit ins Freie zu nehmen, sollte man sich auch fragen, ob man es den anderen Menschen zumuten kann.

Wenn ich im Supermarkt jemanden sehen würde, der eine Ratte spazieren trägt, würde ich wollen, dass dieser Mensch umgehend das Geschäft verlässt. Hunde müssen ja nicht umsonst vor dem Supermarkt warten und ich finde es nicht normal, dass jemand ein anderes Haustier dann einfach mit in den Laden nimmt. So etwas ist unhygienisch und irgendwie auch asozial. Eine Echse oder gar ein kleines Krokodil würde ich nicht mit auf die Straße nehmen. Bei einer Echse hätte ich viel zu viel Angst davor, dass sie entwischt und bei einem kleinen Krokodil muss man sicher auch Sorge haben, dass Passanten gefährdet werden.

Ich denke auch, dass sich viele Leute, die ihre Haustiere mit nach draußen nehmen, obwohl diese dort nicht Gassi gehen müssen oder herumtoben wie ein Hund, über ihr Tier Aufmerksamkeit schaffen wollen. Ein Frettchen an der Leine erregt nun einmal mehr Aufsehen als ein Schäferhund. Solche Leute wollen sich selbst darstellen und brauchen dafür offensichtlich ein Tier, da sie selbst nicht in der Lage sind, Leute auf sich selbst aufmerksam zu machen.

Ich habe sehr lange in einer Großstadt gewohnt und muss sagen, dass mir dort auch immer wieder aufgefallen ist, dass Leute mit einem Frettchen oder eben auch einer Ratte ins Freie gehen. Ich habe das damals auch schon sehr seltsam und unpassend gefunden, vor allem, wenn jemand Ratten mit in ein Lebensmittelgeschäft nimmt. Das muss doch nun wirklich nicht sein.

Dabei meine ich nicht unbedingt nur hygienische Bedenken, im übrigen auch für die Ratte, sondern auch, dass sich viele Leute einfach durch den Anblick einer Ratte ekeln. Auch desegen finde ich Ratten und dergleichen allgemein in der Öffentlichkeit unpassend.

Seit guten drei Jahren wohne ich in einem Dorf am Land. Ich muss sagen, dass ich hier noch nie jemanden mit einem derartigen Tier im freien gesehen hätte. Kann es sein, dass es da auch ein Stadt/Land Gefälle gibt, oder ist das nur Zufall?

Seit guten drei Jahren wohne ich in einem Dorf am Land. Ich muss sagen, dass ich hier noch nie jemanden mit einem derartigen Tier im freien gesehen hätte. Kann es sein, dass es da auch ein Stadt/Land Gefälle gibt, oder ist das nur Zufall?

Ja, das liegt durchaus an der ländlichen Umgebung. Man muss es mal so sehen, dass die Leute, die auf dem Land wohnen meist auch den Platz haben einen Hund oder Katzen zu halten, mit denen sie regelmäßig raus gehen oder die Tiere rauslassen. In der Stadt, wo meist auch kleinere Wohnungen bewohnt werden, werden kleinere Tiere gehalten, wo auch kein Vermieter groß was sagen kann.

Einige Leute, die dann Kleintiere halten, wollen mit den Tieren angeben. Sie nehmen sie dann mit um entweder zu beeindrucken oder die Leute zu erschrecken. Hinzu kommt auch noch die Punkergruppen, die ja oftmals Ratten halten und die sich mehr oder weniger auch auf der Straße aufhalten. Diese Gruppen leben eher in der Stadt als auf dem Land.