Wohin mit der Insulinpumpe?

vom 22.08.2010, 13:20 Uhr

Da mein Freund an Diabetes leidet, trägt er seit etwa zwei Jahren nun eine Insulinpumpe. Jetzt stellt sich nun die Frage: "Wohin damit beim Liebesspiel?"

Wir waren ja nun schon einige Male zusammen im Bett und gestört hat sie mich nicht. Aber was passiert, wenn es mal etwas "heftiger" zugehen sollten? Ich habe ziemlich große Angst, dass sein Katheter herausrutschen könnte und dass er dann nicht mehr genügend Insulin bekommt und somit überzuckert.

Vielleicht seid ihr ja auch "betroffen" und könnt mir vielleicht einen Tipp geben.

» kathrin87 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 2,40 »



Eine Insulinpumpe gibt über den gesamten Tag verteilt immer nur sehr geringe Dosen Insulin ab. Sollte es mal heftiger zugehen, und der Katheter rutscht raus oder reißt ab oder was auch immer, dann habt ihr theoretisch gesehen noch genug Zeit um euch wieder an zuziehen und in ein Krankenhaus zu fahren.

Habt ihr schon mal versucht die Pumpe einfach einer Stelle festzukleben (mit Mefix, Leukopor,...) wenn es euch zu gefährlich sein sollte? Ihr könntet aber auch einfach einen Hausarzt fragen?

» Todesengel » Beiträge: 174 » Talkpoints: 0,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Normalerweise müsste dein Freund genau über die Krankheit, die Insulingabe und den Umgang mit der Insulinpumpe aufgeklärt worden sein. Mein Neffe ist 2 Jahre alt und trägt ebenfalls eine Insulinpumpe. Seine Werte sind bis heute nicht stabil und es muss alle 2 Stunden gemessen und dementsprechend gespritzt werden. Beim Schwimmen und Baden darf die Pumpe trotzdem einfach abgesteckt werden. Man muss nur den Deckel auf den Schlauch drücken, damit keine Luft oder Wasser angezogen wird. Ihr werdet sicherlich nicht 5 Stunden gemeinsam Spaß haben. Da musst du also keine Angst haben, dass er während des Sex unter- oder überzuckert. Ihr esst doch nichts dabei und die Aktivität beeinflusst die Werte zwar aber ich glaube nicht, dass er sich so sehr ins Zeug legt, dass es nötig ist einzuschreiten. :wink:

Das mit dem Katheder ist auch kein Problem. Bei meinem Neffen wird er jeden zweiten Tag und auch zwischendurch, wenn die Nadel mal wieder verstopft ist, gewechselt. Das macht man Daheim - selber. Die Fahrt zum Krankenhaus ist also nicht nötig. Dein Freund müsste das auch können. Was also spricht dagegen die Nadel für einige Minuten komplett zu entfernen? Man kann sich mit der Angst ihn zu verletzen oder dass die Nadel rausreißt doch gar nicht richtig fallen lassen. Um sicher zu gehen soll er mit seinem behandelnden Arzt sprechen. Ich kenne von meinem Neffen nur den Umgang mit Typ I.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Zum Glück lassen sich die Insulinpumpen doch ganz komplikationslos abkoppeln. Das heißt, dass man bei bestimmten (körperlichen) Aktivitäten die Insulinpumpe abkoppeln und dann später wieder ankoppeln kann. Man muss es ja auch so handhaben, wenn man zum Beispiel geröntgt wird oder wenn man schwimmt, badet, duscht.

Um die Pumpe abzukoppeln, kann man die Anschlussstelle verwenden, die jedes Infusionsset hat oder haben sollte. Alternativ kann man natürlich auch das komplette Infusionset entfernen und legt sich nach Beendigung der Aktivität wieder an. Natürlich ist davor und danach der Blutzuckerwert zu ermitteln, um einer sogenannten Hyperglykämie zu entgehen. Denn eine dauerhaft unterbrochene Insulinverorgung bei einem Diabetiker Typ I oder einem anderen insulinpflichtigem Diabetiker kann zu einer Ketozidose führen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



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