Veränderung der Behinderung mit dem zunehmenden Alter

vom 21.08.2010, 13:24 Uhr

Person A ist körperbehindert und noch relativ jung. Er ist zum jetzigen Zeitpunkt 28 Jahre und macht sich allerdings schon einige Gedanken um seine Zukunft. Wie wird sich beispielsweise seine aktuelle Behinderung auf die Gesundheit in ungefähr 20 Jahren auswirken? Mit welchen speziellen Verschlechterungen muss Person A dann rechnen? Kann er diesen Vorgang auch durch spezielle Maßnahmen verzögern?

Wer kann zu diesem Thema fachliche Auskunft geben? Gibt es hier beispielsweise Ärzte, die sich mit diesem Problem auseinandersetzen? Handy Dienste oder auch kostenpflichtige Informationsdienste sind hierbei allerdings nicht gefragt, denn diese enthalten kein konkretes Auskunftspotenzial. Wer kann hier direkt weiterhelfen?

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wie wird sich beispielsweise seine aktuelle Behinderung auf die Gesundheit in ungefähr 20 Jahren auswirken?

Erstmal müsste man die Behinderung dieser Person kennen, wenn man sich einigermaßen damit auskennt, um da überhaupt eine Information geben zu können. Dann ist eine Ferndiagnose gar nicht möglich um zu wissen, wie sich diese Behinderung im Alter verändert und ob sie sich überhaupt verändert. Selbst gesunde Menschen werden im Alter oft wie kleine Kinder. Da braucht es nicht mal ein Behinderungsgrad in jungen Jahren gegeben zu haben und auch das ist nicht vorauszusehen.

Mit welchen speziellen Verschlechterungen muss Person A dann rechnen? Kann er diesen Vorgang auch durch spezielle Maßnahmen verzögern?

Auch da kann man nur Informationen drüber geben, wenn man die Behinderung kennt und wenn man schon selber Erfahrung mit dieser Behinderung gemacht hat oder eben ein Arzt ist.

Wer kann zu diesem Thema fachliche Auskunft geben? Gibt es hier beispielsweise Ärzte, die sich mit diesem Problem auseinandersetzen?

Natürlich gibt es Ärzte, die sich damit auskennen. Person A wird ja bei einem behandelnden Arzt sein, den er wegen seiner Behinderung auch ab und an aufsuchst. Diesen kann er fragen und der Arzt wird ihn ggf. auch weiterüberweisen zu einem Facharzt, der sich mit dieser Behinderung noch besser auskennt.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich denke das kommt auf die Art der Behinderung an. Wenn jemand in jungen Jahren starke Probleme mit den Augen hat, wird sich die Altersfehlsichtigkeit mit Sicherheit früher einstellen, als bei anderen Menschen. Um das Augenlicht möglichst lange erhalten zu könne, sollte der Betroffene am besten eine gute Augenklinik aufsuchen. Und der Betroffene sollte seine anderen Sinne trainieren. Dabei kann Ergotherapie aber auch Physiotherapie sicherlich von Nutzen sein. Das kann aber mit den behandelnden Ärzten individuell abgesprochen werden. Außerdem können noch Maßnahmen über die Blindenhilfswerke erfolgen, die auch dabei helfen können die Blindenschrift zu erlernen.

Bei einem Menschen, der in jungen Jahren schlechter hört und bei dem mit einem frühen Verlust der Hörfähigkeit gerechnet werden muss, müssen andere Dinge trainiert werden. Die beste Unterstützung wird er da bei einem Ohrenarzt bekommen. Der kann auch begleitende Therapien, wie zum Beispiel Ergotherapie empfehlen. Der Ohrenarzt kann auch dabei helfen, einen guten Hörgeräteakkusticker zu finden, der eventuell ein passenden Hörgerät austesten kann. Außerdem können auch andere Fertigkeiten wie Lippenlesen und Gebärdensprache erlernt werden.

Bei Menschen, denen Gliedmaßen fehlen, kommt es auf der Behinderung an. Einmal kann da sicherlich ein Spezialist für Prothesen weiterhelfen. Das müsste aber an sich die Stelle vermitteln, welche die Gliedmaßen entfernt haben. Meistens werden solche Operationen ja von Chirurgen durchgeführt. Und dann sollten andere Gliedmaßen trainiert werden. Wenn zum Beispiel die Beine fehlen, ist es sinnvoll die Arme zu trainieren, unter anderem um sich im Rollstuhl selbstständig fortbewegen zu können. Das kann unter anderem über Physiotherapie erfolgen.

In vielen Fällen von körperlichen Behinderungen ist es oftmals sinnvoll, dass man sich auch Rat unter gleichgesinnten sucht. Dazu werden eine Vielzahl von Selbsthilfegruppen angeboten. Die Selbsthilfegruppen findet man in der Regel über die örtlichen Gesundheitsämter. Auch in Tageszeitungen werden oft Hinweise zu verschiedenen Selbsthilfegruppen veröffentlicht.

Da sich Menschen, bei denen sich früh eine körperliche Behinderung heraus zu stellen scheint, dazu neigen, sich mit gesunden Menschen zu vergleichen und eventuell darunter leiden, dass sie halt nicht so sind wie andere Menschen, ist es auch oft ratsam, sich da professionelle Hilfe zu suchen. Diese Hilfen können von Psychotherapeuten geboten werden.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



karlchen66 hat geschrieben:Wer kann zu diesem Thema fachliche Auskunft geben?

Am besten wäre A hier natürlich bei einem Facharzt aufgehoben. Dazu wäre es aber sinnvoll die Behinderung zu kennen. Denn dann kann man auch gezielt Spezialisten finden oder besser empfehlen, die auf einen möglichst großen Erfahrungsschatz zurückgreifen können.

karlchen66 hat geschrieben:Gibt es hier beispielsweise Ärzte, die sich mit diesem Problem auseinandersetzen?

Wie schon erwähnt: wäre die spezielle Form der Behinderung bekannt, dann könnte man auch einen Spezialisten empfehlen. Denn dies hat nun mal einen großen Einfluss auf das Problem. Eventuell könnte auch ein Gerontologe helfen, der sich speziell mit Behinderungen im Alter befasst. Im November letzten Jahres gab es in Köln eine Tagung die sich dem Thema Alter und Behinderung widmete. In solchen Tagungsberichten wird man sicher auch auf der Suche nach Spezialisten fündig.

karlchen66 hat geschrieben:Wer kann hier direkt weiterhelfen?

Hier würde ich unbedingt eine Selbsthilfegruppe empfehlen. Diese sind nicht nur soziales Netzwerk. Gerade hier werden sehr oft Erfahrungen ausgetauscht und auch Tipps weitergegeben. Das wäre also eine ideale Quelle zum Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen. Ebenso werden hier aber auch Ärzte und Kliniken empfohlen, die sich bei der Behandlung bewährt haben und somit in der Regel auch entsprechende Fachkenntnis besitzen. Eine Anlaufstelle hier wäre die Site www.nakos.de ebenso wie die Gesundsämter von Kommunen und Kreisen, die ebenfalls über solche Listen verfügen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Der Dreh und Angelpunkt liegt hier in der tatsächlich vorhandenen Mobilität. Die Art der behinderung ist erst einmal Zweitrangig, denn sie wird hierbei nur als unterstützend betrachtet. Die Bewegungsparameter müssen genau definiert werden. Sind diese beispielsweise sehr wenig oder gar nicht vorhanden, wird es im Alter natürlich extrem schwer.

Nun ist natürlich die entscheidende Frage, wie kann man hier reale Verbesserungen dabei erzielen? Ich meine hier vor allem spürbare Verbesserungen, die sich auch im alltäglichen Leben positiv direkt bemerkbar machen.

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


karlchen66 hat geschrieben:Nun ist natürlich die entscheidende Frage, wie kann man hier reale Verbesserungen dabei erzielen? Ich meine hier vor allem spürbare Verbesserungen, die sich auch im alltäglichen Leben positiv direkt bemerkbar machen.

Dreh- und Angelpunkt ist in da sicher eine sichere Einbindung in ein soziales Netz aber auch eine gute medizinische Versorgung. Das soziale Netz ist in meinen Augen wichtig, da es einem behinderten Menschen ja nicht immer nur gut geht. Gerade wenn es mal wieder Verschlechterungen gibt, dann ist es wichtig, dass da jemand ist, der auch psychisch unterstützen kann, der auch Verständnis hat. Das macht sich natürlich auch in punkto Lebensqualität bemerkbar.

Aber auch die medizinische Versorgung ist wichtig. Hier sollte darauf geachtet werden, dass diese in ausreichendem qualitativem aber auch quantitativem Maß sicher gestellt ist. So kann man dann schnell erkennen, wenn sich etwas verändert und auch sinnvoll gegensteuern. Wie genau, das ist natürlich (wie schon erwähnt) von der konkreten Behinderung abhängig. Es gibt Erkrankungen und auch Behinderungen, da ist eine Ergo- und/oder Physiotherapie eine große Hilfe, bei anderen Formen hilft das auch nicht gegen fortschreitende Immobilisierung.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Jetzt versteht ihr, warum die Art der Behinderung erst einmal keine Rolle spielt. Der Umgang mit der Behinderung schafft entscheidende Voraussetzungen, die im Alter dann direkte Auswirkungen haben können. Hier kann daher auch kein hausarzt direkt weiterhelfen.

In Selbsthilfegrupen oder auch sozialen Netzwerken kann man beispielsweise auf gelebten praktischen Erfahrungen aufbauen. Diese lassen sich in der Regel immer noch speziell konkretisieren. Eine Physiotherapie kann beispielsweise den Körper in einem gewissen Maße trainieren. Das kann eine entscheidende Hilfe im Alltag darstellen.

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin der Meinung, das man für einen wirklichen Rat doch erstmal die Art der Behinderung wissen müßte. Denn geringe Mobilität kann vieles heißen. Zum einen, wie schon erwähnt, ein Problem mit den Augen. Es kann aber auch rein Muskeln und/oder Knochen betreffen.

Einfach hier zu sagen es gibt Fachärzte, Selbsthilfegruppen und auch noch wesentlich mehr ist da zu pauschal. Zudem besteht auch in diesem Forum die Chance Leute zu treffen, welche die selbe Behinderung haben und vielleicht schon mehr Erfahrungen mitbringen.

Das wäre genauso, wenn ich sage, das ich unter Blähungen leider, aber dazu nicht erzähle, was ich so esse. Denn allein dadurch kann die Ursache und daraußfolgend Hilfe gefunden werden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@Punktedieb
Die Art der Behinderung ist hier erst einmal völlig uninteressant, denn beispielsweise fehlende Bewegung schwächt ganze Muskelgruppen. Und wenn beispielsweise eine Schwächung eintritt, wird die Fortbewegung immer schwieriger.

Zum Schluss kann man dann auf die Art der Behinderung eingehen, denn manchmal bedarf es auch zusätzlicher medizinischer Eingriffe, um optimale Verbesserungen zu erzielen. Ich persönlich nutze beispielsweise ein Fitness Center, um diesen Vorgang aufzuhalten. Allerdings ist diese Variante nicht für jede Person direkt geeignet.

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das fehlende Bewegung die Muskelgruppen schwächt ist klar. Nur kann das auch bei Behinderungen vorkommen, die weder mit Muskulatur oder Knochenbau zu tun haben. Beispiel ein Blinder, durch einen Unfall passiert und total resigniert. Sitzt nur zu Hause und wartet, das der Tag vorbei geht. Auch bei ihm werden Muskeln schwächer dadurch und irgendwann ist er in seiner Bewegung komplett eingeschränkt.

Deswegen kannst du wirklich hilfreiche Ratschläge hier nur bekommen, wenn du nunmal die Katze aus dem Sack lässt um was genau geht. Wenn die Behinderung eigentlich, laut deinen Ausführungen keine Rolle spielt, dann frage ich mich ernsthaft warum du Ratschläge suchst.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron