Schwanger durch Vergewaltigung

vom 19.08.2010, 18:47 Uhr

Ich möchte gleich zu Beginn sagen, dass zum Glück weder ich noch irgendjemand aus meinem persönlichen Verwandten oder Bekanntenkreis davon betroffen ist, aber ich habe vor ein paar Tagen einen kurzen Bericht zu diesem Thema bei einem Arzt in einer Zeitschrift gelesen und irgendwie hat mich dieser Artikel zum Nachdenken gebracht. Wahrscheinlich gibt es auch nicht eine richtige oder vor allem allgemeine Lösung, aber eine Diskussion darüber würde ich interessant finden. Alleine die Vorstellung ist ja schon furchtbar, aber ich habe mir eben überlegt, wie ich oder eben eine Frau im allgemeinen darauf reagieren würde, wenn sie durch eine Vergewaltigung schwanger werden würde.

Ich kann mir vorstellen, dass hierbei sicher auch die allgemeine Einstellung zum Thema Abtreibung eine Rolle spielen wird. Bei mir zum Beispiel ist es so, dass ich mir generell keine Abtreibung vorstellen könnte, egal unter welchen Umständen das Kind entstanden wäre. Zumindest hätte ich bisher so geantwortet. So eine Aussage kann man natürlich leicht treffen, wenn man davon nicht direkt betroffen ist. In der Realität kann ich mir den Konflikt wahnsinnig schwer vorstellen.

Soll man sich für ein Kind entscheiden, das unter solchen Bedingungen gezeugt wurde? Kann man ein Kind unter diesen Umständen lieben? Natürlich liebt man ein Kind nicht nur wegen der Erinnerung an den Erzeugungstag, aber ich denke, dass es vor allem in einem derartigen Zustand zu einem großen psychischen Problem für die Mutter werden kann. Kann man lernen damit umzugehen, dass man nicht ständig an die Vergewaltigung erinnert wird, nur weil man das Kind ansieht? Man muss doch auch damit rechnen, dass das Kind dem Vergewaltiger ähnlich sieht und womöglich überlegt man sich dann bei jeder Kleinigkeit ob die eine oder andere Handlung oder Charaktereigenschaft vom Vater kommt.

Kennt jemand vielleicht einen Fall wo es durch eine Vergewaltigung zu einer Schwangerschaft gekommen ist. Wie ist die Frau damit umgegangen? Wie hat sie sich entschieden? Wie hat sie über ihre Entscheidung einige Wochen, Monate, Jahre später gedacht? Muss im Fall einer Vergewaltigung auch die 12 Wochen Abtreibungsfrist eingehalten werden? Ich kann mir einerseits nicht vorstellen, dass man "nur" wegen einer Vergewaltigung ein Kind auch später abtreiben darf, aber andererseits kann eine Frau doch in so kurzer Zeit kaum ihre Gefühle so ordnen, dass sie eine klare Entscheidung treffen kann, oder?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kenne leider Fälle in meinem Bekanntenkreis. Der erste Fall handelt von einem Mädchen aus meiner damaligen Klassse. Wir waren gerade in der 9. Klasse und das Mädchen ist damals gerade 16 geworden, als sie von ihrem Stiefvater vergewaltigt wurde. Sie hat das Kind bekommen. Sie hat erst nach der 12. Woche von der Schwangerschaft erfahren und auch da durfte eine Abtreibung nicht mehr stattfinden. Die Zeit muss also eingehalten werden und man darf auch in diesem Falle nicht später abtreiben.

Meine Klassenkameradin hat aus psychischen Gründen die Schule nicht mehr fertig machen können. Allerdings hat sie auch, obwohl sie so jung war und das Kind unter solchen Umständen gezeugt wurde ihr Kind geliebt. Wie meine Klassenkameradin damals damit umgegangen ist, war erstaunlich. Sie hat ihren Stiefvater auch direkt angezeigt und er bekam eine Gefängnisstrafe. Obwohl sie in psychologischer Behandlung war, hat sie sich auf das Kind gefreut. Sie hat auch später, als sie noch ein Kind bekam das erste Kind nicht spüren lassen, dass es nicht in Liebe gezeugt wurde.

Der zweite Fall handelt von einer Frau, die Mitte 20 war, als es passierte. Auf dem Weg von der Disco nachhause wurde sie von einem Mann, der aus ihrem Freundeskreis stammte vergewaltigt. Sie hat das Kind direkt, als sie erfuhr, dass sie schwanger war abgetrieben und hat es bis heute (25 Jahre danach) nicht bereut. Ich habe auch heute noch Kontakt zu ihr und sie spricht auch darüber. Aber nicht wehmütig. Sie sagt, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat und es immer wieder so machen würde.

Dann hat eine Freundin von mir eine sehr gute Bekannte, die ich selber nicht persönlich kenne. Diese Frau wurde im Alter von 17 Jahren von einem Nachbarn vergewaltigt. Dieser Mann meinte die Frau zu lieben und stellte ihr ständig nach. Das Kind, ein Junge, ist heute 30 Jahre alt und sitzt selber wegen Vergewaltigung im Gefängnis. Die Bekannte meiner Freundin hat es bereut dieses Kind ausgetragen zu haben. Sie hat das Kind immer geliebt. Sie hat ihm nie gezeigt, dass er unter diesen Umständen gezeugt wurde. Aber als er mit 25 zwei Frauen vergewaltigte, hat die Frau daran gezeifelt, dass sie damals richtig gehandelt hat. Sie glaubt, dass der Junge die Gene seines Erzeugers geerbt hat und deswegen zum Vergewaltiger wurde.

Ich selber muss sagen, dass ich schon damals (vor 25-30 Jahren), als ich im Alter von 18-23 Jahren war, als das passierte, schon gesagt habe, dass ich niemals ein Kind austragen würde, wenn es aus einer Vergewaltigung stammen würde. Ich glaube nicht, dass ich dieses Kind hätte lieben können. Denn ich hätte wohl immer das Gesicht des Mannes vor mir, der mir das angetan hat. Besonders zu den beiden Zeitpunkten aus den ersten beiden Fällen, die ich hier geschildert habe, habe ich da sehr oft drüber nachgedacht.

Ich weiß nicht, ob man lernen kann damit umzugehen. Es kommt wohl sehr auf die Frau an, der eine Vergewaltigung passiert. Manche Frauen, die vergewaltigt werden kommen nie darüber hinweg, auch wenn kein Kind dadurch entstanden ist. Manche Frauen können aber ihr Leben weiterleben als wenn nichts passiert ist oder brauchen "nur" eine kurze psychologische Behandlung.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Nein jemanden der so etwas erleiden musste kenne ich glücklicherweise nicht. Aber auch nur in dem Punkt glücklichweise, dass es somit niemandem aus meinem Bekanntenkreis getroffen hat, denn eine Vergewaltigung wünscht man wirklich Niemandem und dazu noch eine Schwangerschaft ist eine nur sehr schwer zu bewältigenden Hürde.

Mich schockt, dass es scheinbar nicht erlaubt ist aufgrund so eines traumatischen Erlebnisses auch noch später abzutreiben. Sicherlich ist es ein Mensch und so weiter, aber bei einem behinderten Kind darf man dies auch und ich denke man sollte in diesem Fall zumindest den Zeitraum ein wenig ausweiten, damit Opfer eine Chance haben sich darüber klar zu werden.

Ich denke du hast recht, damit dass die Einstellung zu diesem Thema von der generellen Einstellung zur Abtreibung abhängt. Ich persönlich bin nicht gegen Abtreibung, besonders nicht bei Minderjährigen, Vergewaltigungsopfern oder behinderten Kindern. Das muss immer jeder für sich selber wissen, denn man muss auch mit der Entscheidung leben können. Würde mir etwas so schreckliches passieren wäre ich mir sogar sicher, dass ich das Kind nicht wollen würde. Vielleicht könnte ich das Kind lieben und es aufziehen ohne das es spürt, was in mir brodelt. Doch ich weiß nicht ob ich dem Kind tatsächlich gerecht werden könnt und ob ich lieben wollen würde und auch die Verbindung zu dem Täter. Es gibt schließlich auch Fälle da kommt der Kerl nach der Gefängisstrafe wieder raus und hat dann das Recht sein Kind zu sehen. Nein ich würde sofort abtreiben und ich kann auch jede Frau verstehen die dies tut. Denen die es nicht tun, aber schaffen gilt meine absolute Hochachtung.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Bei mir zum Beispiel ist es so, dass ich mir generell keine Abtreibung vorstellen könnte, egal unter welchen Umständen das Kind entstanden wäre. Zumindest hätte ich bisher so geantwortet. So eine Aussage kann man natürlich leicht treffen, wenn man davon nicht direkt betroffen ist. In der Realität kann ich mir den Konflikt wahnsinnig schwer vorstellen.

Genau das ist der Grund, warum ich so Aussagen wie, das würde ich nie machen, möglichst nicht mache. Eben weil es immer Gründe für eine Abtreibung geben kann.

Ich habe vor Jahren mal eine Diskussion in einem anderen Forum verfolgt, beziehungsweise war daran auch beteiligt. Generelles Thema: Ist Abtreibung Mord. Und meistens spalten sich solche Diskussionen in zwei generelle Parteien. Die absoluten Abtreibungsgegner und die Leute die Abtreibungen ok finden. Ein paar wenige, wie auch ich, sind der Meinung, das man das nicht sagen kann, wenn man nie in der Situation war, entscheiden zu müssen, ob eine Abtreibung nun gut ist oder nicht. Häufiges Argument generell an die Abtreibungsgegner (ich habe noch mehr Argumente) ist, was ist wenn das Kind behindert ist und was ist, wenn das Kind durch eine Vergewaltigung entstanden ist.

Die Diskussion verlief ziemlich hitzig. Vor allem von Seiten der mittlerweile schon militant wirkenden Abtreibungsgegner. Die sagte, Abtreibung ist in allen Fällen Mord und so weiter. Und ja auch ein Kind aus einer Vergewaltigung muss ausgetragen werden. Man kann es ja schließlich zur Adoption freigeben und so weiter. Es fruchtete nichts, was man dazu noch an Argumenten brachte.

Irgendwann schaltete sich eine Frau ein, die wir alle schon lange kannten. Und mir läuft heute noch die Gänsehaut über den Körper, wenn ich an ihr Posting denke. Sie schrieb, das sie vor Jahren auch vergewaltigt wurde. Sie war da schon verheiratet, hatte auch schon Kinder und so weiter. Sie hat das Kind abgetrieben und bereute die Entscheidung auch Jahre später nicht. Und danach war ziemlich Ruhe in dem Thread. Ich glaube wir waren alle sowohl geschockt von dem Bericht wie auch von der tiefe des Posts.

Ich für mich, die Abtreibungen je nach Situation für richtig hält, aber vor allem denkt, es sollte die Entscheidung der Frau alleine sein, welche Entscheidung sie trifft, hatte bisher zwei Punkte in denen ich für meinen Teil auf alle Fälle abtreiben würde. Wenn das Kind schwerstbehindert wäre oder wenn es das Ergebnis einer Vergewaltigung wäre. Und die Schiene fuhr ich an sich viele, viele Jahre.

Heute sehe ich das ein wenig anders. Ob ich ein behindertes Kind abtreiben würde, weiß ich nicht. Würde ich wohl dann entscheiden, wenn ich vor der Wahl stünde. Ein Kind aus einer Vergewaltigung? Ich glaube ich würde es behalten. Aus einer Vielzahl von Gründen. War zumindest gestern noch mein Gedanke. Ein Vorteil wäre mit Sicherheit, das ich mit dem Vater wohl nie um das Sorgerecht streiten würde. Und als ich das dachte, dachte ich nur, und was sagst du deinem Kind mal, wenn es nach deinem Vater fragt? Und gerade denke ich, ich weiß nicht wie ich entscheiden würde. Ich denke das ist ein heikles Thema. Aber man sollte die Entscheidung auf alle Fälle gut überdenken.

Das ein Kind aus einer Vergewaltigung bis zur 12. Woche, wie auch bei regulären Schwangerschaftsabbrüchen, abgetrieben werden darf, finde ich richtig. Und ich sehe da auch einen klaren Unterschied dazu, ob man ein Kind abtreibt, weil man es, aus welchen Gründen auch immer ( hier wäre der Grund die Vergewaltigung) oder es gesundheitlichen Gründen abtreibt.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich war noch nie in so einer schlimmen Situation und ich kenne auch zum Glück niemanden, der so etwas durchmachen musste. Aber für mich steht dennoch fest, dass ich kein Kind austragen könnte, das aus einer Vergewaltigung stammt. Ich kann mir die psychische Belastung nicht vorstellen, die damit einhergehen muss, aber ich kann mir denken, dass sie sehr groß ist. Ich schließe aber eine Abtreibung für mich auch nicht generell aus, deshalb fällt es mir vielleicht so einfach zu sagen, ich würde es bei so einer Sache auf jeden Fall tun.

Ich finde die Diskussion Abtreibung in diesem Zusammenhang wichtig. Viele Frauen, die vielleicht generell gegen eine Abtreibung sind, würden in so einem Fall möglicherweise anders entscheiden. Denn hier herrscht eine ganz andere Situation und die Umstände sind anders, als bei einer normalen Schwangerschaft. Respekt würde ich den Frauen gegebenüber haben, die ihr Kind dennoch austragen und es sogar lieben und nicht spüren lassen, unter welchen Umständen es gezeugt wurde. Dennoch weiß ich nicht, inwiefern das weiterhin eine psychische Belastung sein könnte. Immerhin erinnert dieses Kind jeden Tag an diese Tat und das kann nicht so einfach sein für diese Frauen.

Ich denke, selbst wenn man sich für das Kind entscheidet, wird man die Gründe niemals ganz verdrängen können. Auch eine psychologische Betreuung kann hier sicher viel Hilfe leisten, aber die Erinnerungen ganz nehmen wird auch sie nicht können. Irgendwann erfährt vielleicht auch das Kind davon, ich weiß nicht, wie sich ein Kind fühlen muss, wenn es erfährt wie es überhaupt zur Zeugung kam. Das muss auch sehr schlimm sein.

Für mich ist klar, dass ich vor beidem Respekt habe. Ob die Frau das Kind nun austrägt, oder es abtreibt, das sind beides schwere Entscheidungen, die respektiert werden sollten. Denn im Grunde genommen kann das Kind nichts für die Vergewaltigung, aber dennoch kann man von der Frau nicht erwarten, dass sie das Kind austrägt.

Frauen die sich für das Kind entscheiden, geben es häufig auch in ein Kinderheim, weil sie es nicht um sich haben können. Das wäre auch noch eine Möglichkeit, wenn man zwar gegen eine Abtreibung ist, das Kind aber nicht bei sich haben möchte. Babys haben noch besser die Möglichkeit, in eine gute Familie zu kommen, als es bei größeren Kindern der Fall ist. Das ist aber auch nicht immer eine leichte Entscheidung. Denn wenn man das Kind erst einmal im Bauch spürt, entwickelt sich irgendwann ein gewisses Gefühl dafür. Es dann abzugeben, ist sicher auch nicht einfach.

Diese Diskussion ist sehr interessant, aber ich hoffe dennoch, dass weder ich noch irgendjemand den ich kenne, jemals in so eine Situation kommt. Das verändert das ganze Leben, die Sicht auf die Dinge und die Person an sich. So ein Erlebnis und die damit einhergehende Entscheidung bleiben ewig im Gedächtnis, und die psychischen Folgen sind nicht auszudenken.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Eine Freundin von mir, ist durch eine Vergewaltigung schwanger geworden. Sie hatte auch nicht länger Zeit das Kind nicht zu bekommen. Dass sie schwanger war, kam sehr spät raus und daher musste sie sich schnell entscheiden. Das schlimmste kam dann eigentlich alles erst noch hinterher. Sie musste zu Gericht gehen und an einem Gespräch teilnehmen, dass sie das Kind abtreiben durfte. Dort wollten sie sie sogar umstimmen und dass alles werden würde, dass sie ja nur abtreiben wolle, da sie denkt, dass sie es nicht finanziell schaffen würde und so weiter.

Sie hatte damals ein Ultraschallbild und es war wirklich hart für sie. Ich habe mit ihr den Keller einige Jahre danach ausgeräumt und da viel uns das Bild wieder in die Hände und sie war so traurig. Doch sie sagte mir so oft, dass sie das nicht könnte, ein Kind von der Vergewaltigung, sie müsste dann immer an die Tat und an den Menschen dahinter denken und das könne sie nicht.

Danach war sie auch noch zweimal schwanger und verlor ihr Kind, ob es nun ist, da sie eine Abtreibung machen ließ, ob es die Angst ist wieder schwanger zu sein oder was weiß ich, ist nicht zu klären. Doch das ist natürlich noch einmal schlimm für sie. Sie war beim Frauenarzt, hat dort einen Bluttest machen lassen und der hieß schwanger und einige Tage danach war sie dann nicht mehr schwanger, das Baby ging also ab.

Ich selber finde, dass es das schlimmste für eine Frau ist, von einer Vergewaltigung schwanger zu sein. Man weiß nie wie man sich verhalten soll. Wenn einem so ein Ereignis wiederfahren ist, dann kann man es eh nur verdrängen und aufarbeiten, jedoch niemals vergessen und durch eine Frucht des Ganzen muss man mit Sicherheit noch mehr daran denken.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Zum Glück kenne ich niemanden der dieses Schicksal erleiden musste, aber ich stelle mir das ganz grausam vor. Für mich kommt eine Abtreibung auch nicht in Frage, obwohl ich in so einer Situation vermutlich schon einmal überlegen würde. Was man dann wirklich macht, kann man vermutlich wirklich nur sagen wenn man in so einer Situation ist. Aber es ist sicher der totale Horror.

Einmal muss man mit der ganzen Situation fertig werden und das alles psychisch verarbeiten und dann kommt noch die Sache dazu dass man schwanger geworden ist. Alleine die Vorstellung lässt bei mir die Haare zu Berge stehen. Die Entscheidung ist sicher total schwer und ich beneide jeden der es in so einer Situation schafft die für sich passende Lösung zu finden. Ich vermute aber mal dass jeder, der sich dann für das Kind entscheidet, das Kind lieben kann. Man muss es bei der Entscheidung schon lieben, denn sonst entscheidet man sich dagegen. Schwierig wird es dann vermutlich wenn das Kind älter ist und man ihm die ganze Wahrheit sagen muss, denn verheimlichen kann man das ja auch nicht. Und im Prinzip erlebt man dann die ganze Geschichte wieder.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich stelle mir solch eine Situation sehr schlimm und belastend vor. Die Vergewaltigung ist schon alleine gesehen eine Horrorvorstellung. Wenn dann noch eine ungewollte Schwangerschaft dadurch entsteht, muss man ja verrückt werden. Ich kenne in meinem Freundes- und Bekanntenkreis niemanden, der das durchmachen musste. Wenn man nun aus Überzeugung gegen einen Schwangerschaftsabbruch ist, bekommt man unlösbare Gewissenskonflikte. Das muss psychisch kaum zu verkraften sein. Bekommt man das Kind, wird man immer wieder an die Vergewaltigung erinnert. Nicht nur durch den Anblick des Kindes, sondern durch die ganzen Umstände, die notgedrungen folgen. Da wird im Kindergarten, in der Schule nach dem Namen des Vaters gefragt. Dem Kind muss man erzählen, wer sein Vater ist und wie es entstand. Immer wieder wird es fragen. Und die ganzen belastenden Fragen muss man ertragen und verarbeiten. Auch für das Kind wird es keinesfalls einfach sein zu verstehen, dass sein Vater ein Vergewaltiger ist.

Entscheidet man sich trotz eines massiven Gewissenskonfliktes für einen Schwangerschaftsabbruch in den ersten 12 Wochen, wird man damit auch nicht glücklich werden, weil man Gewissensbisse hat. Trotzdem würde ich ein Kind aus einer Vergewaltigung nicht zur Welt bringen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Eine Vergewaltigung ist so ziemlich das Schlimmste, was einer Frau passieren kann. Und ich weiß, wovon ich rede, mir ist es bereits mehrfach passiert. Zum Glück bin ich aber nie vor die Wahl gestellt worden, abtreiben, oder behalten, weil ich nie schwanger geworden bin. Ich wüsste auch nicht, wie ich reagieren würde. Denn einerseits bin ich gegen Abtreibung aber zweitens könnte ich ein Kind dass auf diese Weise entstand nicht wirklich lieben.

Ich bin jedoch der Meinung, dass jede Frau das für sich selber entscheiden muss.Und dann wünsche ich ihr, egal, wofür sie sich entscheidet, dass sie im Familien- und Freundeskreis ganz viel Unterstützung erhält.

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meiner Meinung nach ist für eine Frau eine Vergewaltigung das Schlimmste, was ihr je im Leben widerfahren kann.

Ich kenne leider auch jemanden in meinem Bekanntenkreis, der dies passiert ist und sie wurde dadurch auch schwanger. Sie hat mir die Geschichte dazu erzählt und ich hätte an ihrer Stelle auch so gehandelt.

Sie hat sich für ihre Tochter entschieden. Als sie damals bei ihrem Frauenarzt war und das erste Mal den Herzschlag ihres Babys sah war für sie klar, dass sie ihr Kind behalten möchte. Man muss dazu auch sagen, dass das Kind nichts dafür kann und ich bin auch gegen eine Abtreibung. Sie ist heute glückliche Mutter und sie ist auch froh darüber, dass ihre mittlerweile 4-Jährige Tochter keinerlei Ähnlichkeit mit dem Mann hat, sondern nur ihre Gesichtszüge hat.

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» Marina_1 » Beiträge: 1090 » Talkpoints: 56,17 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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