No Angel-Sängerin Nadja Benaissa steht vor Gericht

vom 16.08.2010, 11:31 Uhr

Weil die HIV-positive Sängerin Nadja Benaissa ungeschützten Sex mit mehreren Männern hatte, obwohl sie um ihre Diagnose wusste, steht sie nun ab heute wegen Körperverletzung vor Gericht. Ich bin ja sehr gespannt, wie es ausgeht. Denn ich finde ihr Verhalten absolut unmöglich, das ist für mich schon nicht mehr Körperverletzung, sondern geht ja eindeutig in Richtung Mord auf raten; AIDS ist nunmal immer noch ein Todesurteil.

Wie seht ihr das? Glaubt ihr, dass sie ins Gefängnis muss? Wäre das gerecht? Oder ist sie durch ihre eigene Erkrankung schon gestraft genug? Außerdem ist es ja so, dass nicht nur sie ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte, die Männer hätten ja ebenfalls auf ein Kondom bestehen können.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Da, wie du selber schon richtig sagst, die Männer selber an ein Kondom hätten denken können und es ja immer nur ein "One-Night-Stand" war und nicht von einer vertrauensvollen Beziehung die Rede war, denke ich, dass die Männer selber Schuld sind, wenn sie angesteckt wurden. Sie haben sich selber in Gefahr gebracht und warum sollte dann Nadja Benaissa so hoch bestraft werden, wie die Staatsanwaltschaft fordert. 10 Jahre finde ich absolut zu viel.

Angeblich hat ein Mann ja Nadja Benaissa gefragt, ob sie gesund wäre und sie hätte "ja" gesagt. Er hätte dann Nadja Benaissa vertraut und nicht auf ein Kondom bestanden. Hallo!? Wo und wann leben wir denn? Jeder Mensch sollte bei einem One-Night-Stand geschützten Verkehr haben und nicht auf eine Aussage vertrauen. Hätte Nadja Benaissa in einer Beziehung trotz ihres Wissens ungeschützt Geschlechtsverkehr gehabt und den Mann angelogen, dann würde ich eine Bestrafung verstehen können. Aber so ist jeder für sich selber verantwortlich.

In einer Beziehung, wo man, bevor man ungeschützt miteinander Geschlechtsverkehr hat, sollte man gemeinsam einen Test machen und wenn dann sich einer in der Beziehung irgendwo ansteckt und das nicht dem Partner sagt, ist es für mich Mord auf Raten. Aber bei wechselndem Geschlechtsverkehr kann man doch nicht den Erkrankten alleine dafür verantwortlich machen. Da sind es beide Geschlechtspartner, die an ihren Schutz denken sollten und müssen.

Ich hoffe, dass sie keine Gefängnisstrafe bekommt. Die Männer haben selber mit ihrem Leben gespielt. Keiner von diesen Männern würden sich doch eine Waffe an den Kopf halten und eine fremde Person fragen, ob sie geladen ist oder nicht und dann abdrücken, wenn die fremde Person sagt, dass sie nicht geladen ist. Wäre dann auch die fremde Person schuldig, die gesagt hat, dass sie Waffe nicht geladen ist?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich kenne den Fall bzw die Einzelheiten nicht aber die Antwort von Diamante schockiert mich schon. Natürlich ist jeder für sich verantwortlich und bei Bettgeschichten sollte man so klug sein und sich schützen. Aber zu sagen, dass die Männer selber Schuld sind, wenn sie ungeschützt durch die Betten flitzen, ist dann doch zuviel. Es geht hier nicht um Geschlechtskrankheiten oder Läuse, die man mit Medikamenten und Mitteln wieder loswird. Aids/HI-Virus ist eine ernsthafte Erkrankung, für die es bis jetzt leider noch keine Heilungsmöglichkeiten gibt.

Wenn man weiß, dass man infiziert ist kennt man auch die Risiken und ist meiner Meinung nach verpflichtet es dem Anderen zu sagen. Wenn dies ein Grund sein sollte, dass man keinen mehr fürs Bett findet, muss man eben damit leben. Anderer Leute Leben gefährden, weil man selber mal so dumm gewesen ist und angesteckt wurde, ist purer Wahnsinn. Wer stillschweigend ungeschützt mit jemanden ins Bett gehen, obwohl man ihn anstecken könnte, gehört für mich bestraft. Und wenn das alles so stimmt und sie sogar auf Nachfrage ihre Krankheit verleugnet hat, ist das eine Sauerei und gehört auch härter bestraft - ohne Promibonus. Man muss die Karriere mal außen vor lassen und sie nur als das sehen was sie ist / wofür sie vor Gericht steht. Eine Frau, die angeblich in Kauf genommen hat fremde Männer mit HIV zu infizieren. Wäre es eine Unbekannte, würden viele sicherlich anders reagieren.

Als das Thema durch die Medien ging hieß es irgendwo mal, dass sie eine Tochter hat. Ich kann nicht verstehen wie eine Mutter so dumm und verantwortungslos handeln kann. Das ist doch kein Vorbild, wenn man mit Fremden russisch Roulette spielt. Das Schicksal der beiden war hart genug, sie hat es zu einer noch schlimmeren Hölle gemacht. Die ganzen Geschichten - ob wahr oder nicht- und wie das Umfeld auf diese reagiert; das alles betrifft leider auch das kleine Mädel. Ich will gar nicht wissen wie sich ihr Leben durch den ganzen Rummel verändert hat.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@Sonty: Zum Geschlechtsverkehr gehören zwei. Und es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Sie hat ihn zu nichts gezwungen. sie hat ihn auch nicht dazu gezwungen ohne Kondome mit ihm zu schlafen. Sie hat lediglich auf die Frage, ob sie gesund ist, mit "ja" geantwortet, wenn man dem Nebenkläger glauben kann. Und da kann ich nur immer wieder diese Frage stellen.

Keiner von diesen Männern würden sich doch eine Waffe an den Kopf halten und eine fremde Person fragen, ob sie geladen ist oder nicht und dann abdrücken, wenn die fremde Person sagt, dass sie nicht geladen ist. Wäre dann auch die fremde Person schuldig, die gesagt hat, dass sie Waffe nicht geladen ist?

Ob die Frage gestellt wurde, ob sie gesund ist oder nicht ist dabei auch eigentlich Nebensache. Dieser Mann hat doch selber mit sich russisch Roulette gespielt. In der heutigen Zeit kann man nicht ohne Kondome Geschlechtsverkehr mit fremden Menschen haben. Und da ist doch jeder für sich selber verantwortlich. Was die Frage angeht, ob sie gesund ist, steht im Verfahren sowieso Aussage gegen Aussage. Aber die Entscheidung ohne Kondome Sex zu haben lag auf beiden Seiten.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Gestern lief dazu auch ein Bericht auf VOX und dort meinte die eine Gerichtsreporterin eine sehr spannende Sache. Sie sagte vom Sinn her, dass niemand die Männer gewzungen hätte ohne Kondom mit der Frau zu schlafen und es schon krass ist, dass eine Frau auf der Anklagebank sitzt, weil der Mann kein Kondom benutzt hat. Niemand hat ihn zu ungeschütztem Sex gewzungen und ob er überhaupt gefragt hat ob sie nun krank ist oder nicht weiß auch Niemand.

Sicherlich ist es nicht schön, denn immerhin hat Nadja ja gewusst, dass sie krank ist. Allerdings liegt hier auch vor, dass die Ärzte ihr immer unterschiedliche Sachen zu ihrer Krankheit gesagt haben und sie sich dessen nicht zu 100% bewusst und aufgeklärt gewesen sein soll. Auf jeden Fall denke ich kann man hier in keinem Fall von Mord reden und eine schwere Körperverletzung finde ich es auch nicht, wenn man in einem One-Night-Stand selbst nicht dran denkt ein Kondom zu benutzen.

Ich drehe es einfach mal um. Wenn Mann die Frau vor dem Sex fragt, ob sie die Pille nimmt und dann ungeschützten Verkehr mit ihr hat, dann muss er auch für das Kind bezahlen, obwohl sie möglicherweise gelogen hat und hierbei nimmt er auch das Risiko in Kauf, dass sie trotzdem nicht schützt. Wenn er also fragt ob sie gesund ist und keinen Beweis hat muss er bei ungeschütztem Sex auch immer damit rechnen, dass sie Partnerin eine Krankheit hat. Sie hätte ja auch eine haben können von der sie nichts weiß und dann ist die ganze Fragerei umsonst. Sorry aber jeder der nicht krank werden will hat an ein Kondom zu denken. Ich sage nicht, dass Nadja keine Strafe kriegen soll immerhin hat sie davon gewusst und ihn somit durchaus bewusst angesteckt, aber ich hoffe sie kriegt eine milde Strafe.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Natürlich sollte man in der heutigen Zeit ein Kondom benutzen, das ist unumstritten. Niemand hat ihn gezwungen, ungeschützt mit ihr zu schlafen, da geht kein Weg dran vorbei, auch hatte er sicherlich keine Waffe am Kopf gehabt, ganz klar.

Für mich stellt sich aber die Frage, wäre es vermeidbar gewesen, wenn Nadja Benaissa ehrlich gewesen wäre? Er fragte, ob sie gesund sei und ob man dann eine ehrliche Antwort bekommt, ist auch fraglich. Moralisch aber hätte er ein Recht auf die ehrliche Antwort gehabt. Auch wenn er nicht nach der Gesundheit von Nadja Benaissa gefragt hätte, so hätte sie darauf bestehen müssen, dass er sich schützt. So hätte Nadja Benaissa sich nicht einmal outen müssen, nur eben darauf bestehen müssen, dass er ein Kondom benutzt. Wenn er vor dem ungeschützten Verkehr einen AIDS-Test verlangt hätte, hätte sie ihn über dessen Ausgang auch angelogen und wäre dies dann nicht die gleiche Tat gewesen?

In dem Wissen, AIDS zu haben und das dadurch die Gefahr besteht, ihn beim ungeschützten Verkehr anzustecken, hätte sie anders reagieren müssen. Deswegen ist es für mich etwas anderes, wenn man jemanden kennenlernt, ungeschützten Sex hat und der andere keine Kenntnis von seiner Infektion hat und man sich dann ansteckt, oder der andere die Infektion einfach verschweigt, in der Hoffnung, dass es schon gut gehen wird. Gerade Infizierte sollten doch wissen, welches Unheil sie über die Menschen und deren Familie bringen, wenn sie sie anstecken. Eine solche Krankheit zu haben, ist schon eine absolute Höchststrafe, sie aber so leichtsinnig weiterzureichen, ist Körperverletzung und sollte hart bestraft werden, dies ohne jeglichen Promibonus.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Von der rechtlichen Lage einmal abgesehen, finde ich es von Nadja Benaissa moralisch absolut unvertretbar, ungeschützten Sex zu haben, obwohl sie von ihrer Erkrankung wusste. Inwieweit sie da nun informiert war, spielt keine Rolle, selbst wenn sie nur den Verdacht gehabt hätte, hätte sie um das Risiko wissen müssen. Denn es geht ja nicht nur um die Männer. Mit wie vielen Frauen haben die denn wohl nach ihr noch geschlafen? Und das dann auch ohne Kondom? Selbst wenn ihr die Männer egal sind, sie sollte mal an die anderen Frauen denken, die durch von ihr vielleicht infizierte Männer auch angesteckt werden.

Es ist eine Sache, ob jemand mit einer Erkältung ins Büro geht und dabei riskiert, seine Arbeitskollegen anzustecken. Da sieht man die rote, laufende Nase und sagt meist schon "Bitte Abstand halten, bin eine Bazillenschleuder." Aber HIV sieht man eben niemandem an. Nadja Benaissa ist eine sehr schöne, gesund aussehende Frau. Genau so wird sie auf die Männer gewirkt haben.

Da man sich neben AIDS aber noch andere Geschlechtskrankheiten einfangen kann, wundert es mich, dass sie selbst neben der eigenen moralischen Verpflichtung auf ein Kondom verzichtete. War ihr egal, ob die Männer sie vielleicht mit irgendeiner Krankheit anstecken konnten? weil sie selbst halt schon die schlimmste Krankheit in dem Bereich hat?

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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