Spielen die Gene bei Übergewicht eine große Rolle?
Ich komme aus einer Familie, in der keiner eine Modellfigur hatte. Meine Großeltern väterlicher und mütterlicherseits sind beide korpulent gewesen und auch meine Eltern. Fast alle Cousinen und Cousins von mir haben Probleme mit dem Gewicht und auch meine Schwester ist keine schlanke Frau. Mein Sohn ist auch nicht schlank und meine Tochter hat den Bann wohl gebrochen und hat die Gene von ihrem Erzeuger geerbt. Ich selber kämpfe mit meinem Gewicht und ich schaffe es zwar abzunehmen, aber nur mit sehr viel Disziplin und weniger Kalorien, als ich eigentlich zu mir nehmen dürfte.
Wenn ich die Kalorien zu mir nehme und auch bewusst esse, dann nehme ich eher zu als ab. Da kann ich auch Sport machen so viel ich will, es klappt nur, wenn ich wirklich weit unter dem Kalorienlimit bleibe. Und das halte ich dann auch nicht immer lange durch. Welche Rolle spielen Gene beim Übergewicht? Kann es sein, dass manche Leute einfach nicht abnehmen können, ohne dass sie an ihr körperliches Limit gehen und eigentlich zu wenig essen und auch viel Sport machen?
Eine genetische Veranlagung wird schon nachgesagt, wobei ich daran auch meine Zweifel habe. In meiner Familie sind ebenfalls die wenigsten Normalgewichtig oder gar schlank. Somit habe ich ebenfalls die Moppelgene mitbekommen, dennoch bin ich komplett durch trainiert, habe sichtbare Muskeln an Beinen, Bauch, Rücken und Armen und auch ein Sixpack auf dem Bauch. Somit hätte es nach der Theorie bei mir gar nicht funktionieren können einmal so auszusehen.
Aber was unterschiedlich ist, ist der Stoffwechseltyp. Manche Menschen nehmen von allem direkt zu was sie anschauen, andere nur auf Kohlenhydrate, manche auf das Protein. Das kann man aber testen lassen und weiß dann, was man doch eher meiden sollte an Lebensmitteln wenn man abnehmen möchte. Diese Tests kann man beim Sportmediziner machen lassen oder auch in der Apotheke mittels einem Abstrich, der hinterher eingeschickt wird.
Je weniger du isst, desto mehr stellt sich der Körper auch auf diesen Mangel ein. Von daher ist es der größte Fehler zu meinen, wenn man nichts isst das man automatisch abnimmt. Der Körper hat dann angst vor weiteren Durststrecken und lagert alles direkt ein, sobald er etwas zu essen bekommt. Beim Essen kommt es nicht nur auf die Menge und Kalorien drauf an, sondern auch was man isst. Man sollte bewusst auf Lebensmittel setzen die lange sättigen, den Blutzucker nicht zu weit nach oben treiben und anschließend diesen auch nur langsam abfallen lassen. Hungergefühle dürfen gar nicht erst aufkommen, dann ist es ein Anzeichen das bereits ein Knick vorhanden ist und der Körper schiebt wieder Panik nichts zu bekommen.
Somit halte ich es doch für an den Haaren herbeigezogen alles nur auf die Gene zu schieben und auch zu behaupten, dass man nicht schlank sein kann weil Mutti, Vati und Opa schon immer dick und moppelig waren. Wenn man wirklich will und auch alles daran setzt, dann kann man auch mit dieser genetischen Veranlagung etwas aus seinem Körper und sich selbst machen. Abnehmen ohne Sport können die wenigsten, das klappt nur bei starkem Übergewicht und Übergewicht. Kaum ist man beim normalen Gewicht angekommen, bewegt sich bei niemanden ohne entsprechende sportliche Einheiten etwas.
Ich habe bei vielen molligen Menschen den Eindruck, dass man sich hinter einer Ausrede versteckt, weil man gar nicht wirklich und konsequent abnehmen möchte oder vielleicht auch gar keinen Anlass dazu sieht. Eine Bekannte von mir hatte immer ein wenig Übergewicht, schon zu Schulzeiten, wobei sie immer behauptet hat, dass sie ja aus einer molligen Familie kommen würde und sie könne ja nichts dafür. Sie könne nichts daran ändern und würde immer mollig bleiben. Ironischerweise ist die Schwester meiner Bekannten gertenschlank und hat solche Probleme nicht. Wie kann das also sein, wenn beide Pferde aus demselben Stall (und derselbem Genpool) stammen?
Meine Bekannte hat dann erst die Motivation dazu gefunden, abzunehmen, als sie Nachwuchs haben wollte und das wegen dem Übergewicht und den damit verbundenen hormonellen Problemen (sie hatte keinen Eisprung) nicht möglich war. Da klappte es auf einmal und sie nahm 50 kg innerhalb weniger Monate ab. Meiner Ansicht nach geht es also doch, wenn man wirklich will, ausreichend motiviert ist und dann auch konsequent und diszipliniert alles durchzieht.
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