Warum muss es ein Netbook sein?
Im Moment sind ja die Netbooks sehr modern geworden, wer dazugehören möchte, der braucht unbedingt ein Netbook. Ich kann mich noch an die Zeit der Notebooks erinnern, sie waren anfangs wegen den hohen Kosten noch eher klein gehalten und wurden über die Jahre hinweg immer größer. Dann hatte wohl jemand die Idee mit den Netbooks. Wollte man erst immer größere Notebooks besitzen, sollte es jetzt wieder ein kleines Netbook sein, was man vor ein paar Jahren schon wegen der Größe niemals gekauft hätte.
Die Netbooks haben zwar eine gute Akkuleistung, sie haben keine Laufwerke und sind eigentlich nur gut zum Surfen im Netz oder die Office-Anwendungen. Dafür sind sie aber wieder so richtig klein und das Schreiben mit ihnen ist wieder unbequemer, wie mit den größeren Tastaturen. Der Unterschied zwischen einem kleinen Notebook und einem Netbook ist für mich verschwindend gering, dafür kann man mit einem Notebook doch wohl wesentlich mehr anfangen oder?
Warum also werden die Netbooks so gut verkauft? Ist es wirklich nur die Größe und das geringe Gewicht oder ist es eher der Modetrend, der die Verkaufszahlen so in die Höhe schnellen lässt. Wo sind die wirklichen Vorteile eines Netbooks, warum muss es eben ein Netbook sein?
urilemmi hat geschrieben:Der Unterschied zwischen einem kleinen Notebook und einem Netbook ist für mich verschwindend gering, dafür kann man mit einem Notebook doch wohl wesentlich mehr anfangen oder?
Der Größenunterschied ist völlig nebensächlich, entscheidend ist, dass ein Netbook nur einen Internet Client darstellt und nicht einen möglichen Ersatz für einen Desktop PC wie es die Notebooks können sollen.
Und wer eben wirklich nur einen Rechner braucht um damit ins Internet gehen zu können, vor allem mobil, kauft sich eben ein Netbook, dessen Akkuleistung meist auch durch das Weglassen diverser Komponenten gesteigert wird. Netbooks richten sich in erster Linie an Büroanwender, die eben alles vorkonfiguriert haben und nur darauf zurückgreifen, was hinterlegt ist und die schnelle Anbindung zum Arbeiten an das Netz brauchen. Zumindest habe ich noch nie einen Geschäftsmann gesehen, der unterwegs nicht mit dem Ding gearbeitet, sondern eine Installationsorgie mit zig CD Wechseln vollführte.
Und die meisten Privatanwender die ein Netbook kaufen wollen im Grunde genau das gleiche: einen kleinen Rechner, mit dem sie nur ins Internet gehen können ohne zusätzliche Möglichkeiten wie etwa Spielen & Co. Gerade für die Zielgruppe der Gelegenheitsuser sind vollkonfigurierte Geräte ohne große Änderungsmöglichkeiten (z. B. durch Neuinstallation) einfach interessanter.
Es ist wohl eine Mischung aus beidem. Manch einer braucht das Netbook wirklich und andere wollen einfach nur "In" sein und schaffen es sich deshalb an. Für mich persönlich ist ein Netbook ein praktischer Zweitcomputer für unterwegs, den aber bei weitem nicht jeder braucht.
In der Anfangszeit der Notebooks, als diese etwa noch die Größe der heutigen Netbooks hatten, erfüllten die ja auch den gleichen Zweck. Sie waren ein Zweitcomputer, der weniger Speicher und Leistung hatte, den man aber dafür mit umhertragen konnte. Die jetzigen Notebooks erfüllen diesen Zweck aber teilweise nicht mehr. Sie sind zu groß und zu schwer geworden um sie mal eben in die Tasche zu packen und man lässt sie lieber zu Hause auf dem Tisch.
Notebooks haben den Zweck des normalen Desktop-PCs übernommen, weil man sie bei fast gleicher Leistung in der Wohnung umhertragen kann. Aber verlassen will man die Wohnung mit den riesen Teilen eigentlich nicht mehr. Also braucht man wieder einen kleineren Zweit-PC für unterwegs - und schon war das Netbook geboren. Man hat also nur das Rad zum zweiten mal neu erfunden
Ich persönlich finde die Netbooks ganz praktisch. Mein jetziger PC ist mit 15" noch klein und leicht genug, für unterwegs. Der nächste soll aber größer und leistungsfähiger werden und dann wäre so ein kleines Netbook für Unterwegs ganz praktisch. Ich könnte es mit zur Uni nehmen um dort meine Texte zu tippen, ohne mich vorher fragen zu müssen, ob sich der Aufwand und die Schlepperei auch lohnt. Man braucht auch keine Extra Laptop-Tasche, sondern packt es einfach mit zu den anderen Sachen in die Tasche. Und auch der Akku hält um einiges Länger als bei normalen Notebooks.
Was mich aber immer wieder abschreckt, ist diese Mini-Tastatur. Wenn ich mir ein Netbook holen würde, dann in einer Größe, bei der die Tastatur annähernd normal groß ist. Immerhin will ich da auch länger Texte tippen können, ohne andauernd daneben zu hauen. Und auch der Preis ist doch teilweise noch ziemlich hoch. Dafür, dass doch recht wenig Leistung verbaut ist, weil man die auf dem kleinen Rechner einfach nicht braucht, ist der Preis mit teilweise über 300 Euro doch ziemlich hoch. Dafür bekomme ich mittlerweile auch schon fast einen normalen 15"er mit ähnlich klein gehaltener Leistung.
Ich kann meinem Vorredner nicht ganz zustimmen. Auch heutzutage gibt es noch kleine und mobile Notebooks, angefangen bei 12", darunter wildern die Netbooks. Das ganze nennt sich in der Regel "Subnotebook" und ist vor allem im 13,3"-Bereich vertreten.
Wer zu großen Notebooks greift darf nicht behaupten, dass sich die Notebooks von ihrem ursprünglichen Sinn wegentwickeln, denn das tun sie nicht, es wird nur das Einsatzgebiet ausgeweitet. Wer einen Nettop kauft sagt ja auch nicht, dass die Computer wieder viel schlechter werden, schließlich hat man sich absichtlich einen Nettop gekauft.
Und Notebooks haben auch bei Weitem nicht die gleiche Leistung wie Desktops. Je nach genauen Umständen zählt man für ein Notebook ungefähr das doppelte wie für einen Desktop mit gleicher Leistung, zumindest sofern man die Peripherie außen vor lässt.
Die Preise sind so hoch, da die ganze Technik auf so kleinen Raum muss. Alleine die Plattformen kosten schon im mittleren zweistelligen Bereich, dazu kommen dann noch Arbeitsspeicher, Festplatte, Gehäuse mit allem drum und dran, Akku, Bildschirm usw. Von daher sind die Preise für Netbooks nicht wirklich schlecht.
Um auf die Ausgangsfrage einzugehen: Netbooks sind aus mehreren Gründen beliebt. Einerseits wegen ihrer hohen Mobilität, während die Leistung für viele trotzdem reicht. Außerdem gibt es viele Leute, die erst durch die Netbooks überhaupt an einen PC kamen. Der Grund dafür ist, dass ein "richtiges" Notebook teuer ist, die Anschaffung eines Desktops inklusive Peripherie ebenfalls. So ein Netbook kommt dann je nach Modell ab 200 Euro daher, hat alles was man braucht, stellt also einen günstigen Einstieg dar.
Naja, der Vorteil liegt in der Mobilität. Ich weiß ja nicht, was du für einen Laptop hast, aber meistens sind die ja doch recht schwer. Wenn man bedenkt, dass man so ein Teil auch mal 15-20 Minuten am Stück durch die Gegend tragen muss, um es in die Uni oder Arbeit mitzunehmen, dann ist das Gewicht doch ein nicht zu vernachlässigender Faktor und das ist eben bei einem Netbook deutlich geringer.
Dazu kommt ja noch, dass ein Netbook auch wesentlich weniger Platz weg nimmt. Man kann das sowohl auf dem Schreibtisch als auch in fast jeder noch so kleinen Tasche unterbringen und es stört nicht so wirklich. Für einen richtigen Laptop braucht man gleich viel mehr Platz und sogar eine extra Tasche.
Ich gehöre auch zu den Leuten, die ihr Netbook nicht wieder hergeben würden. Für mich stellt das Netbook einfach den besten Kompromiss aus Größe, Akkulaufzeit, Anwendungsmöglichkeiten und Preis dar. Seit ich mein Netbook habe, nutze ich mein großes 17-Zoll-Laptop und meinen Desktop-PC nur noch sehr selten. Es gibt natürlich auch Subnotebooks, die mehr leisten als die gängigen Netbooks, allerdings sind diese wesentlich teurer als die Netbooks und verfügen meistens über nicht ganz so ausdauernde Akkus wie die Netbooks. Mein Netbook hält im Praxistest locker acht bis zehn Stunden durch. Mein großes Notebook macht schon nach weniger als zwei Stunden schlapp. Für unterwegs ist das also nichts, es sei denn, es steht einem überall eine Steckdose zur Verfügung. Außerdem kann man sich mit einem Netbook bequem ins Straßencafé setzen, was ich mit einem großen Laptop niemals machen würde. Solche Geräte sind wahnsinnig schwer und ich hätte keine Lust, ein so schweres Gerät herumzuschleppen. Auch hier liegt das Netbook also wieder klar vorne.
Es mag sicher sein, dass es Leute gibt, die ein Netbook als Lifestyle-Produkt bertrachten und es vor allem deswegen kaufen, weil es gerade angesagt ist. Ich denke aber, dass die meisten normalen Anwender gar nicht mehr benötigen als ein Netbook. Für Office-Anwendungen und das Surfen im Internet sind die Netbooks völlig ausreichend. Das fehlende Laufwerk kann man ja mit einem externen Gerät ausgleichen, solange man nicht ständig auf das Laufwerk angewiesen ist. In einem solchen Fall wäre es natürlich sehr unpraktisch, das Laufwerk immer mitzuschleppen. Ich habe bisher noch kein einziges Mal ein DVD-Laufwerk an meinem Netbook vermisst.
Für Spiele und aufwändigere Grafikanwendungen sind Netbooks natürlich ungeeignet. Allerdings sind diese kleinen Rechner auf diese Anwendungen ja gar nicht ausgelegt, so dass ich diesen Umstand nicht als Nachteil empfinde. Abgesehen davon sind die Displays recht klein und selbst bei einer guten Auflösung ist ein 10-Zoll-Display sicher nicht die beste Wahl für solche Anwendungen.
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