Tapete quer tapezieren

Mal eine ungewöhnliche Frage an die Tapezier-Profis: Ich habe eine Tapete für unser Esszimmer entdeckt, die mir ausnehmend gut gefällt. Perfekt wäre sie aber dann, wenn man das Muster um 90 Grad drehen könnte.

Da kam mir die Idee: warum soll man sie nicht quer tapezieren? Hat das schon mal jemand geschafft und worauf muß man beim quer tapezieren besonders achten?

Ich habe es selbst noch nicht gemacht. Bisher habe ich nur vertikal tapeziert. Ich kenne das Problem mit Mustertapeten. Man will sie manchmal lieber etwas anders aufhängen damit sie einem auch wirklich gefallen. In der Theorie kannst du deine Tapete natürlich quer anbringen, was sollte dich daran hindern. Ich denke jedoch, dass du es nicht tun solltest. Du ziehst damit deinen Raum stark in die Breite, wenn du sie vertikal anbringst, erhöhst du ihn optisch, was angesichts der recht niedrigen Decken vielleicht nicht schlecht ist.

Wir haben einige Stellen über den Zimmertüren quer tapeziert, weil mein Partner es für Blödsinn hielt, sich da Bahnen zurecht zu schneiden und ich denke, das war schon in Ordnung. Man sieht es an sich auch nicht und ich fand es so auch ganz praktisch. Bei einer Tapete, die quer geklebt werden soll, dürfte es schon manchmal Probleme geben, wenn es sich dabei um eine größere Wandfläche handelt. Vielleicht halten die Tapeten dann auch nicht so gut, da muss man eben schauen, wie man es macht. Ich würde maximal auch weiterhin eher kleine Stellen auf diese Art tapezieren oder eine Tapete, die quer geklebt wird, als eine Art Bordüre verwenden, aber eben nicht den ganzen Raum so tapezieren.

Ich habe noch nie gesehen, dass jemand eine Tapete quer tapeziert hat und kann mir das auch gerade nicht so richtig vorstellen. Die Tapeten, die ich bisher hatte, hätten quer tapeziert auch ziemlich merkwürdig ausgesehen. So etwas könnte ich mir eher bei Raufasertapete und ähnlichem vorstellen, was allerdings nicht unbedingt mein Fall ist. Dennoch würde ich eine Tapete nicht quer tapezieren. Dadurch entstehen dann mehrere Ansatzstellen, die quer über die Wand verlaufen. Ich fände das irgendwie komisch, was sicher vor allem daran liegt, dass ich das noch nie gesehen habe und es für mich erstmal ungewohnt und daher seltsam ist. Vermutlich würde ich insgeheim auch befürchten, dass die Tapete von oben nach unten einreißen könnte, warum auch immer.

Bei einer quer tapezierten Tapete muss man natürlich dann auch darauf achten, dass die Tapetenstücke lang genug sind. Das stelle ich mir schwierig vor. Vor allem muss man dann gerade bei der ersten Reihe schauen, dass die Tapete wirklich horizontal angebracht wird. Wenn man quer tapezieren möchte und das dann auch noch schlecht und schief umsetzt, sieht das sicher ziemlich bescheiden aus. Man muss es also noch weitaus perfekter machen als sonst und das klappt auf keinen Fall alleine. Mir wäre das vermutlich auch ein zu großer Aufwand, es sei denn, die Tapete wäre so toll, dass ich auf keinen Fall auf sie verzichten möchte. Das Gefühl habe ich bei Tapete aber noch nie erlebt. Als Bordüre wäre eine einzelne, quer verlaufende Taptenbahn wohl eher vorstellbar. Vermutlich wäre das auch nicht mein Ding, da ich Bordüren an sich nicht so schön finde, Aber ich fände das wohl immer noch besser als ein Zimmer, das komplett quer tapeziert wurde.