Sich umbringen nach einer gescheiterten Beziehung
Ich kenne ein paar Mädchen, welche jedes Mal von Selbstmord sprechen, wenn sie mal wieder eine Beziehung hatten, die nicht geklappt hat oder ihre "Liebe" nicht erwidert wurde. Ich weiß, dass man Selbstmord-Drohungen ernst nehmen sollte, aber mittlerweile finde ich es einfach nur noch lächerlich.
Wenn ich dann so lese, was sie in den Statusmeldungen in diversen Messenger hineinschreiben, frage ich mich nur, was ihr Problem ist. Ein aktuelles Beispiel dieser Meldungen wäre: "Leb wohl Leben! Heute wird es enden." Am nächsten Tag leben diese Personen "seltsamerweise" aber immer noch. Ein paar Wochen später, nach einer Tragödie, haben sie schon wieder einen neuen Mann an ihrer Seite.
Ich frage mich, was in den Köpfen mancher Menschen vorgeht. Über das Leben sollte man nicht einfach so scherzen, denn es könnte schneller enden, als wie man denkt. Das ist jedenfalls meine Meinung. Es ist immer wieder traurig, wenn eine Beziehung endet, aber es ist -meiner Meinung nach- kein Grund, sich gleich umzubringen! Seht Ihr das anders wie ich?
Natürlich ist eine gescheiterte Beziehung kein Grund sich umzubringen. Aber jeder, der schon mal Liebeskummer hatte, weiß, dass in dem Moment eine Welt zusammenbricht. Viele kommen nicht klar damit oder wollen einfach mit der Aussage, dass das Leben keinen Sinn mehr macht die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Denn die Aufmerksamkeit vom Partner fehlt ja in dem Moment.
Ich finde es schlimm, wenn man droht sich das eigene Leben zu nehmen, wenn eine Beziehung zu Ende geht und andere damit noch hereinzieht, die sich Sorgen machen und daher sehe ich das genauso wie du. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich solche Äußerungen mancher Leute nicht mehr so ernst nehme. Es kommt sicherlich auf die Person an, die es sagt. Aber im Grunde kann ich darüber meist sogar schmunzeln, weil man merkt, dass diese Person ein überhöhtes Geltungsbedürfnis hat und es deshalb sagt.
Eine gescheiterte Beziehung ist definitiv kein Grund, sich das Leben zu nehmen. Aber diese Einstellung oder auch die leichtfertige Aussage, man nehme sich das Leben, ist sicherlich auch eine Altersfrage. Die Mädchen, von welchen du sprichst, scheinen noch nicht so alt zu sein. Denn mit dem Alter kommen auch die Erfahrungen und die Art, das alles zu verarbeiten, ändert sich sehr. Manche merken eben erst mit der Zeit, was das Leben wirklich bietet und auch, dass es noch viel mehr ist als das, was sie bisher davon gesehen haben. Eine gescheiterte Beziehung muss nicht das Ende allen Daseins bedeuten, doch das lernen sie eben auch erst noch.
Dieses Theater hatte ich mal mit meiner damaligen besten Freundin. Sie war mit einem Italiener zusammen, in den sie total verliebt war. Sie war damals 14. Ich saß gerade mit ein paar Freunden zusammen als ich eine SMS erhielt. In der stand dass sie sich nun ihr Leben nehmen würde, weil sie den Herzschmerz nicht mehr aushielt. Ihr Freund hatte an dem Tag Schluss gemacht. Und sie hat tatsächlich ein Messer genommen und an ihren Handgelenken rumgeritzt. Die Spuren konnte man am nächsten Tag deutlich sehen.
Damals dachte ich schon, wie krank man sein muss um sowas zu tun. Denn der jeweilige Expartner/ die Expartnerin ist es niemals wert sich das Leben zu nehmen. Liebeskummer tut verdammt weh, aber man überlebt es. Ich habe noch nie gehört, dass einer an Liebeskummer gestorben ist.
Also ich sehe das ähnlich. Klar darf man sich mies fühlen und wenn es echte Liebe war, dann darf man sich auch meiner Meinung nach ein paar Monate verkriechen, bis man sich wieder erholt hat. Ein Grund sich umzubringen ist es aber noch lange nicht, wenn der Partner Schluss gemacht hat. Es scheint in den ersten paar Tagen oder Wochen sehr aussichtslos, aber wenn man ein bisschen Erfahrung vom Leben hat, weiß man doch, dass so etwas vorbei geht. Wo ein Ende ist, da ist auch ein Anfang. Und man sagt sicher nicht umsonst, dass aller Anfang schwer ist.
Damit zu drohen sich umzubringen finde ich sehr unreif. Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird und alle Hoffnung verloren geht, aber ich weiß genauso gut, dass man es wieder aus diesem Dilemma raus schafft.
Ich sehe das genauso wie du. Auch ich habe neulich erst eine Statusmeldung von einer meiner Schulfreundinnen gesehen, in der stand: "Ich will nicht mehr leben!!!!" Was der Grund dafür war, weiß ich nicht, aber ich bin mir eigentlich ziemlich sicher dass das irgendetwas mit gescheiterten "Beziehungen" zu tun hat, wobei die meisten Beziehungen meiner Schulfreundinnen nur darin bestehen, dass man sich sagt, was man füreinander empfindet, und sich anschließend einbildet, aneinander vergeben zu sein. Wie auch immer, ich musste mir jedenfalls ernsthaft verkneifen, nicht irgendeinen blöden Kommentar zu diesem Status abzugeben. Hätte ich wahrscheinlich gemacht, wenn mir das Richtige eingefallen wäre und wenn die Anzahl der Zeichen bei dieser Kommentarfunktion nicht begrenzt wären.
Besonders regt mich so etwas immer auf, weil es Menschen gibt, die das Leben vollkommen unfreiwillig verlassen müssen, und heutzutage so gut wie jeder diese lächerlichen Androhungen von Selbstmord abgibt und jedem, der gerade bereitsteht, irgendetwas vorjammert. Ich denke da immer an die ärmsten der armen Menschen in Afrika. Muss ich dazu noch etwas schreiben? Ich glaube nicht. So verhungert, wie die mitunter aussehen, die Guten haben keine anständigen Schlafplätze, müssen hungern und mit dem Wasser geizen, sie sind nicht gebildet und leben ein Leben im Dreck, Hygiene zählt zum Luxus und echte Freunde gibt es auch nicht, denn wenn man schonmal jemanden kennenlernt, dann geht es dem anderen meist nur darum, Besitz an sich zu reißen, weil jeder so arm ist dass man auf Diebstahl angewiesen ist...
Und was ist bei uns? Hier hat jeder (FAST jeder!) ein zu Hause, hygienische Bedingungen sind bei uns absoluter Standard und schon selbstverständlich, man verdient Geld, man wird gebildet, hat Arbeit und kann sich jeden Tag den Bauch mit Nahrung und Wasser vollschlagen, wie man gerade Lust hat. Trotzdem gibt es Leute, die so tun, als würden sie ihr Leben hinwerfen, nur weil irgendetwas vollkommen Sinnloses nicht geklappt hat und aus jedem kleinen Schicksalsschlag eine Tragödie gemacht wird. Vor allem, weil man nur behauptet, sich das Leben nehmen zu wollen, es in Wirklichkeit aber niemals tun würde. Es geht nur darum, Aufmerksamkeit zu bekommen, von der Menschen in Afrika nur träumen können... wie sehr ich diesen ganzen Mist doch hasse.
Wenn eine Beziehung einseitig beendet wird, ist das für die andere Person tragisch. Es dauert sehr lange, bis man das verarbeitet hat und es tut weh, verdammt weh. Von nicht gefestigten Menschen wird dann schnell mal gesagt, dass sie sich umbringen. In wenigen Fällen ist das ernst gemeint, in den meisten jedoch will man einfach Hilfe haben, getröstet werden. Aber es dauert schon eine Zeit, bis sie diesen Schmerz und die Enttäuschung verdaut haben.
Also wenn mir gegenüber irgendjemand, egal ob nun direkt oder in einem Forum, bei Facebook und Konsorten oder ähnlichen Seiten, eine solche Ankündigung macht, dass es heute vorbei ist, dann würde ich in irgendeiner Form handeln. Und das klingt bei euch weniger raus. Für mich sieht es so aus, als wenn ihr denkt, ach der oder die labert ja nur und tut es eh nicht. Und diese Sicherheit würde ich mir nicht mehr geben. Klar sucht derjenige in irgendeiner Form Aufmerksamkeit. Aber was ist wenn derjenige wirklich was macht? Sich also wirklich das Leben nimmt? Möchtet ihr nachher am Grab stehen und euch fragen, warum habe ich nichts unternommen?
Nun kommen sicherlich so Sprüche wie, die spielen sich ja eh nur auf und wer von Selbstmord redet oder schreibt, der tut es eh nicht. So Menschen gibt es sicherlich. Aber es gibt auch genügend die es wirklich ernst meinen. Manche lachen auch, so nach den Motto, wegen dem Scheiß magst du dich umbringen? Jeder Mensch empfindet bestimmte Situationen anders. Und wer einmal Konsequenzen tragen musste, weil er so was geschrieben oder gesagt hat, ist in der Regel geheilt.
Ob Liebeskummer oder eine Trennung nun ein Suizidgrund ist, mag dahin gestellt sein. Für Betroffene ändert sich das Leben auf alle Fälle. Nicht alle können damit umgehen. Und man weiß in den seltensten Fällen, was im Vorfeld noch war. Sprich es können durchaus auch noch Faktoren dabei sein, die einen wirklich an das Ende des Lebens glauben lassen. Auch wenn man als Leser oder Zuhörer die Hintergründe gar nicht wirklich kennt.
Es gibt Menschen, die können mit Veränderungen super umgehen. Sehen nur das positive und so weiter. Und es gibt Menschen, die können mit Veränderungen gar nicht umgehen. Und eine Trennung ist schon eine enorme Veränderung. Und es gibt Menschen, die da auch extrem drauf reagieren. Vielleicht eh noch psychisch anfällig sind.
Nur mal so am Rande. Wenn sich jemand das Leben nimmt und das vorher in der Form die ihr hier schildert ankündigt, dann kann es durchaus passieren, dass nachher die Kriminalpolizei ermittelt. Unter anderem um so Fragen zu klären, hätte man die Tat verhindern können. Es kann auch durchaus gesagt werden, dass Nicht- Handeln unterlassene Hilfeleistung ist. Egal ob es nachher zu einer Anzeige oder so kommt, man wird immer mit dem Gedanken leben müssen, ob man nichts hätte tun können.
Ja mir ist bewusst, dass viele Menschen so Aussagen nur vor sich hin plappern. Die Menschen kann man aber oftmals auch einfach heilen, in dem man denen klar sagt, dass man die Konsequenzen ziehen wird. Konsequenzen wären hier unter anderem, Lehrer benachrichtigen, falls es ein Mitschüler oder eine Mitschülerin ist. Oder auch die Eltern, entweder die eigenen oder die der Betroffenen, benachrichtigen. Oder wenn gar nichts hilft, auch die Polizei benachrichtigen. Die müssen dem nachgehen. Zumindest könnt ihr später sagen, ich habe alles getan. Oftmals reicht es aber auch, einfach mit den Betroffenen zu reden. Man sollte nur nie seine eigenen Grenzen übersehen und da dann durchaus halt auch zu den anderen Mitteln greifen.
Ich nehme mal an das die Mädchen noch ziemlich jung sind von denen du schreibst, in der Pubertät ist halt alles noch sehr dramatisch und alles wird irgendwie ein wenig übertrieben. Ich war in meiner Jugend auch immer todtraurig wenn ich gerade wieder verlassen wurde oder mein Schwarm mich ignorierte.
Ich habe allerdings keine Selbstmorddrohungen ausgestossen, sondern war einfach nur sehr melancholisch, aber im Zeitalter der Messenger kann man natürlich mit so einem Verhalten auch jede Menge Reaktionen auslösen. Wer weiß vielleicht liest der Verflossene das und kommt noch mal zurück oder oder oder.
Ich denke diese Mädchen sagen auch nach 2 Tagen Beziehung " Ich liebe dich", einfach so. Wer so leichtfüssig mit Selbstmorddrohungen umgeht, dem kommt wahrscheinlich ziemlich viel einfach über die Lippen.
Ich kann solche Leute auf der einen Seite gut verstehen, auf der anderen Seite ist es natürlich irgendwie nervig. Wenn eine Beziehung in die Brüche geht, dann verliert man plötzlich den Halt und ein großer Teil des Lebens ist mit einem Schlag weg. Die Aufsicht darauf, dass man diesen Platz erst einmal wieder füllen muss, ruft in manchen erhebliche Verzweiflung hervor und lässt solche Gedanken erscheinen. Auch sind solche Nachrichten ein Zeichen dafür, dass diese Person Aufmerksamkeit will. Möglicherweise rechnen sich viele durch ihre Selbstmord Drohungen noch Chancen beim Partner aus. Aber wer möchte schon einen Partner, der nur bei einem bleibt, damit man sich nicht das Leben nimmt.
Wenn die Mädchen dich einfach nur noch nerven damit, dann kannst du sie ja einfach löschen. Außerdem kannst du es auch an den Notdienst weiterleiten, dass sie solche Sachen in ihren Statusnachrichten stehen haben und du dir Sorgen machst, dass sie sich was antun. Oder du sagst es einfach den Eltern, die werden über so etwas auch nicht gerade erfreut sein und dann gibt sich dieses Verhalten ganz schnell wieder.
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