Habt ihr Angst oder Ängste?
Ich würde sagen, dass ich auch eine solche Angst habe. Eine leichte Form der Paranoia, würde ich mal tippen. Dunkle Ecken, Strassenzüge ohne Menschen. All das ruft in mir durchaus ziemlich Angst hervor und ich sehe mich doch eher mal um. Gerade Gegenden, wo nicht sehr viele andere Menschen sind, machen mir Angst.
Allerdings belastet mich diese Angst nicht wirklich im Alltag. Ich habe das eigentlich schon seit frühesten Kindheitstagen und habe gelernt, damit umzugehen. Ich weiss ja, dass die Angst völlig unbegründet ist (denn schliesslich ist ja auch noch nie etwas passiert) und etwas vorsichtiger zu sein hat wohl seine Vorteile. Einen Psychiater oder Psychotherapeuten habe ich deswegen noch nicht besucht. Ich sehe nicht wirklich, wozu das für mich gut sein sollte, wo ich doch allein damit schon gut umgehen kann.
Mein Tipp wäre also, mit etwas Logik heranzugehen und einfach "Augen zu und durch" auszuüben. Wenn man nach ein paarmal gemerkt hat, dass nichts passiert und die Angst eigentlich unbegründet ist, kann man darauf eigentlich gut aufbauen. Völlig verschwinden wird die Angst wohl nie, aber solange man es im Griff hat, ist das meiner Meinung nach kein Problem. Einfach kneifen würde ich allerdings nicht. Denn das verbessert nichts und macht aus einem Problemchen irgendwann ein Problem. Selbst anpacken, heisst die Devise.
Sollte es allerdings schon etwas sein, das man nicht mehr zu steuern vermag und wirklich im Leben massiv Wohlbefinden kostet, sollte man professionelle Hilfe suchen. Gerade hier sollte man nicht kneifen und sich eingestehen, dass man ein massives Problem hat. Und man sollte sich klar machen, dass diese Leute keine Wunder vollbringen und einem helfen, sich selbst zu helfen.
Ich bin eigentlich in den letzten Jahren ein recht furchtloser Mensch geworden, was nicht immer von Vorteil ist, aber über manches bin ich auch froh. Ich hatte zum Beispiel früher immer große Angst vor Vorträgen, mündlichen Lk's oder einfach nur vor dem Drankommen in der Stunde. Sicher, ich mag das heute auch nicht und es ist mir auch jetzt noch alles unangenehm, aber die große Angst ist weg. Lag sicherlich an meinem Abschlussjahr auf einer anderen Schule. Dort war das alles selbstverständlich und ist irgendwann auch für mich zur Gewohnheit geworden.
Ich habe allerdings Angst davor, eine mir wirklich sehr wichtig gewordene Freundin zu verlieren. Eigentlich gibt es kaum einen Grund sie so zu mögen, aber irgendwie brauche ich sie doch. Sie ist ein sehr impulsiv handelnder Mensch, auch ich bin das, vor allem am PC (besonders, wenn ich mich über Talkteria ärgere), aber nicht in Bezug auf meine Freunde. Ich kann viel schlucken und viel verzeihen, wenn ich mit demjenigen einmal über alles gesprochen habe.
Bei meiner Freundin ist es allerdings so, dass sie einfach nicht im Stande ist, über ein Problem in der Beziehung zu sprechen. Es geht einfach nicht, sie bockt dann mit ihren 53 Jahren und wenn ich mich nicht für alles entschuldige - auch für das, was ich gar nicht getan oder gesagt habe - dann beendet sie die Freundschaft mir nichts, dir nichts und dass ohne etwas geklärt zu haben. Meistens handelt es sich ja auch nur um Missverständnisse, weil wir viel mailen und somit auch viel aneinander vorbei reden.
Und vor einem solchen sinnlosen Ende unserer tiefen Freundschaft, basierend auf einer Seelenverwandtschaft, habe ich riesen große Angst. Sie gibt mir einfach keine Sicherheit, ich weiß nie, ob ich ihr morgen auch noch wichtig bin und ob sie nicht morgen die Freundschaft beenden wird. Somit bin ich eigentlich niemals wirklich angstfrei. Sie braucht nur einmal zwei Tage nicht auf eine Mail zu antworten und ich denke schon aus Angst, dass es mal wieder vorbei ist. Ich weiß, dass es für mich ganz gut wäre, wenn ich sie beim nächsten "Ende" einfach ziehen lassen würde, aber ich kann es einfach nicht. Mir haben das schon viele Leute gesagt, aber die Angst, alleine zu sein, ist genauso vorhanden.
Ich hab irgendwie vor vielen Sachen Angst. Hat bei mir aber glaub ich auch viel mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun. Ich bin absolut nicht von mir überzeugt.
Meine größte Angst ist das Autofahren. Ich bekomme schon schweissnasse Hände, wenn ich nur daran denke. Meinen Führerschein hab ich irgendwie mit Ach und Krach bestanden. Und dann hatte ich kein Geld für einen Auto und so weiter. Und so bin ich lange nicht gefahren. Aber ich komm nicht mit dem Auto und dem fahren klar. Und es macht mir echt Angst, auch im Straßenverkehr was falsch zu machen.
Generell hab ich Angst etwas falsch zu machen oder zu versagen. Und da hab ich grad bei der Jobsuche Probleme, weil ich mir viele Sachen nicht zutraue und dann gar nicht erst bewerbe, obwohl ich es vielleicht schaffen würde. Aber ich hab halt Angst, dass jemand nicht mit mir zufrieden ist und ich den Anforderungen nicht gerecht werde. Das macht mir das Leben oft schwer.
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