Web 2.0 und der Blumenkübel

Habt Ihr auch schon von dem Neuenkirchener Blumenkübel gehört, der es von lokaler Prominenz zu weltweiter Berühmtheit gebracht hat? Jawohl ein umgekippter und dabei wohl zerbrochener Blumenkübel wurde zunächst im Online-Auftritt der Münsterschen Zeitung mit einer Meldung bedacht, von dort aus trat er seinen Zug durch Twitter an und rief dort mehrere Tausend Reaktionen hervor. Dem folgten ein Auftritt bei Facebook, einen Song und zuguter Letzt ein "Bekennerschreiben" von Free Flowers.

Erstaunlich, was das Mitmach-Internet für Möglichkeiten bietet. Vor wenigen Jahren noch, hätte man sich diese Geschichte vielleicht als Ketten-Mail geschickt, zu weltweiter Berühmtheit hätte es der Blumenkübel aber ganz sicher nicht. Dass diese "Affäre" nun gerade auch die witzigen Seiten des Web 2.0 betont ist schon in Ordnung. Aber es gibt doch auch viele andere durchaus sinnvollere Dinge. Gab es nicht schon Nachwuchsmusiker, die durch Youtube entdeckt wurden?

Natürlich bietet das Internet mehr Möglichkeiten schnell berühmt zu werden oder Geschichten, News etc. innerhalb weniger Minuten weltweit zu verbreiten. Das hat aber nichts mit dem Web 2.0 zu tun, sondern mit dem "alten" Internet auch ohne soziale Netzwerke.

Auffällig ist es eher, dass solche "Nachrichten" regelmäßig im Sommer verbreitet werden. Man kommt auf seltsame Ideen, wenn es darum geht das Sommerloch zu stopfen.

Vor wenigen Jahren noch, hätte man sich diese Geschichte vielleicht als Ketten-Mail geschickt, zu weltweiter Berühmtheit hätte es der Blumenkübel aber ganz sicher nicht.

Das schafft er auch heute nicht. Weltweit ist das Ding bestimmt nicht bekannt und der Fake mit den CNN-News kann jeder im Internet selber bauen. Das kennt man doch nun wirklich schon seit Jahren.

Das schafft er auch heute nicht. Weltweit ist das Ding bestimmt nicht bekannt und der Fake mit den CNN-News kann jeder im Internet selber bauen. Das kennt man doch nun wirklich schon seit Jahren.

Schwachsinn, da ist nichts gefaket - mal wieder den Trend verpennt, oder was! Die Story wurde hauptsächlich durch Twitter aufgeheizt und dann eben exemplarisch von den Medien aufbereitet, dass eben aufgrund des Sommerlochs über jeden Blödsinn berichtet wird.

Den Sprung in die US Medien schaffte das ganze dadurch, dass der Hashmark mal eben bis auf Platz 4 der weltweiten Trending Topics gelangte und jede Menge Amis & Co mit dem Wort "Blumenkübel" konfrontiert wurden.

Komischerweise war das ganze damals auf Twitter lustiger und ein gutes Beispiel für Situationskomik als in den Medien - das zeigte mal wieder eher, wie man versucht, auf einen rollenden Zug aufzuspringen (Sinnloser Bericht mangels etwas Berichtenswertem in der Lokalpresse) nur weil man selbst nichts bieten kann und dabei aus den Augen verliert, was dafür den Ausschlag gegeben hat. Aber bis unsere tollen Medien mal endlich den Zahn der Zeit richtig fühlen sind sie wohl schon lange Pleite (hoffentlich).