Was tun bei Schlafproblemen des Freundes?

vom 08.08.2010, 19:33 Uhr

Ich habe erneut eine Frage an euch. Und zwar leidet mein Freund im Moment an massiven Schlafproblemen. Vor allem aber hat er Einschlafprobleme. Es kommt vor, dass er nur drei oder vier Stunden pro Nacht schläft, weil er einfach nicht einschlafen kann. Manchmal wacht er auch nachts auf und kann danach nicht mehr einschlafen. Er wacht dann allerdings grundlos auf und nicht etwa, weil er zur Toilette gehen muss oder weil er Durst hat. Auch nicht weil er Hunger hat. Ich habe ihn auch schon gefragt, ob er irgendwelche Probleme hat, von denen ich nichts weiß, aber auch das verneint er. Ich denke schon, dass unser Vertrauen zueinander so groß ist, dass er mir davon erzählen würde. Einen Arzt möchte er deswegen allerdings nicht aufsuchen. Er hatte schon mit dem Gedanken gespielt sich Vivinox Schlaftabletten zu besorgen, allerdings hat er Angst, dass er davon süchtig wird. Alleine dass er mir seine Befürchtung mitgeteilt hat, sagt ja aus, dass er mir vertraut.

Ich leide allerdings mit unter seinen Schlafproblemen. Ich mache mir Sorgen um ihn, dass er irgendwelche gesundheitlichen Schäden davon tragen kann. Ich vermute, dass ihn irgendetwas unterbewusst belastet. Vielleicht Versagensangst in Bezug auf seine bald beginnende Ausbildung? An sich ist er ein sehr verschlossener Mensch und möchte lieber alleine seine Probleme lösen. Ich weiß also nicht genau, was da dann überwiegt. Das Vertrauen oder die Verschlossenheit. Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben, wie ich mit ihm umgehen soll? Ich habe ihm bereits gesagt, dass es mich belastet, dass er schlecht schläft. Vielleicht bekomme ich ihn ja auch zum Arzt. Wäre das der richtige Weg? Also einen Arzt aufzurufen?

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» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin jetzt kein Mediziner, aber ich kann mir schon vorstellen, dass euch die Situation beide belastet. Bevor ihr zum Arzt geht, würde ich vielleicht erstmal ein paar Mittelchen aus der Drogerie besorgen, die auf natürlicher Weise das Einschlafen fördern. Zum Beispiel Baldrian-Tabletten. Sollte sich an der Situation nichts bessern, wäre es sicher sinnvoll, dass dein Freund seine innere Unruhe aufbereitet und sich auf Ursachenforschung begibt.

Vielleicht helfen da schon Gespräche über eventuelle Zukunftsängste, die ja anscheinend eine Ursache sein könnten. Du kannst ihm sicherlich hilfreich zur Seite stehen, indem du seine Ängste anerkennst und versuchst ihm Halt zu geben. Manchmal hilft es ja vielleicht schon, wenn man eine andere Sicht der Dinge vermittelt bekommt, insbesondere wenn man gedanklich in einer Sackgasse gelandet ist. Das wäre dann dein Part, diese andere Sicht der Dinge darzulegen.

Weiterhin gibt es auch Möglichkeiten seinen Körper aktiv zu beruhigen. Zum Beispiel durch Selbsthypnose oder autogenes Training. Aber dazu muss man diesen Techniken positiv gegenüberstehen, was ja nicht immer gegeben ist.

Falls dennoch keine Besserung eintritt, dann würde ich auch einen Arzt- oder sogar Psychiaterbesuch erwägen.

» Backstagediver » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,07 »


Teelicht55 hat geschrieben:Und zwar leidet mein Freund im Moment an massiven Schlafproblemen.

Hier muss dann die Frage gestellt werden, wie sein Tagesablauf denn gestaltet wird. Einschlafprobleme können darauf hindeuten, dass er schlicht nicht müde ist. Wann wacht er denn auf - bzw. genauer: wann wird das Bett verlassen? Schläft er nachmittags?

Teelicht55 hat geschrieben:Es kommt vor, dass er nur drei oder vier Stunden pro Nacht schläft

Wie und woran macht er das fest? Richtig ist, dass es Menschen gibt, die wirklich eher wenig schlaf brauchen. Aber drei oder vier Stunden klingen wirklich extrem wenig. Jedenfalls dann, wenn man dies regelmäßig macht. Was bedeutet dies für ihn tagsüber? Ist er denn erwartungsgemäß übermüdet und unausgeglichen?

Teelicht55 hat geschrieben:Ich habe ihn auch schon gefragt, ob er irgendwelche Probleme hat

Das Hereindeuten und Heruminterpretieren macht in dem Fall keinen Sinn. Ich würde hier nicht gleich die Psyche als Quelle des Problems sehen. Bzw. empfehlen, wirklich festzumachen, ob überhaupt ein Problem besteht. Ich unterstelle Dir ja, dass Du davon kaum was mitbekommst. Sonst würdest Du selbst ja ebenfalls nur auf die gleiche (geringe) Schlafenszeit kommen. Berichtet Dir also Dein Freund von seinem Schlafintervall?

Teelicht55 hat geschrieben:Alleine dass er mir seine Befürchtung mitgeteilt hat, sagt ja aus, dass er mir vertraut.

Ohne Dich enttäuschen zu wollen muss ich aber einwerfen, dass dies rein gar nichts "aussagt" und wenn Du hierauf irgendetwas ableiten willst, Du Dir im besten Fall nur nicht schadest.

Teelicht55 hat geschrieben:Ich leide allerdings mit unter seinen Schlafproblemen.

Und hier würde ich auch das Problem als solches sehen. Aber was genau bedeutet "Leiden" in dem Fall? Hält Dich sein Schlafproblem ebenfalls vom Schlafen ab? Oder machst Du Dir selbst Probleme durch Spekulationen hinsichtlich der möglichen Ursachen eines vermeintlichen Schlafproblems? Das ist deshalb wichtig, weil es entweder so ist, dass Dein Freund übertreibt und hier kein Problem existiert oder aber es ist wahr - Du dann aber auch nicht wirklich helfen kannst - jedenfalls nicht ohne externe Hilfe!

Teelicht55 hat geschrieben:er irgendwelche gesundheitlichen Schäden davon tragen kann

Langfristig wird er den Raubbau am Körper nicht durchziehen können. Der wird sich schon holen was er braucht. Schwieriger ist es, mit den kurzfristigen Folgen umzugehen. Menschen mit Schlafentzug reagieren nicht wohlwollend auf ihre Umwelt, sind gereizt und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also dein Freund beginnt bald eine Ausbildung, hast du geschrieben. Aber was du nicht geschrieben hast: Was macht er zur Zeit? Zwischen Schulende und Ausbildungs- oder Studiumsbeginn ist nun mal sehr viel Zeit und da frage ich mich schon, was man denn die ganze Zeit lang macht, wenn man nicht nur rum gammelt. Wenn dein Freund wirklich nichts macht und nur gammelt (was nun wirklich nicht "schlimm" ist, da es ja viele machen), dann würde ich mich aber auch nicht wundern, dass man nicht ausgelastet ist und abends nicht müde ist und nicht schlafen kann. Wie strukturiert er denn seinen Tag und macht er wenigstens genug Sport?

Dass man von Schlaftabletten gleich abhängig wird ist ja mal total albern. Einmal gibt es die stärkeren Mittel eh nur auf Rezept und andererseits nimmt man die ja normalerweise nicht täglich. Es gibt in der Apotheke rezeptfreie Mittel, da könnt ihr euch informieren und wenn ihr wirklich so ängstlich seid, dann nehmt doch einfach ein pflanzliches Produkt oder was homoöpathisches. Es gibt ja auch schlaffördernde Tees, die man trinken kann oder Hausmittelchen wie Milch mit Honig oder ein paar Gläschen Wein.

Einen Arzt aufzusuchen kann helfen, muss aber nicht. Der kann im Endeffekt auch nichts anderes machen als ein Medikament zu verschreiben. Und da dein Freund ja entweder keine Probleme hat oder nicht darüber reden will, kann da wohl auch ein Psychologe nicht viel machen, denn reden muss man schon selbst wollen. Ansonsten frage ich mich auch, wie du darauf kommst, dass man schon Versagensängste hat, bevor die Ausbildung überhaupt angefangen hat. Man kann sich da sicherlich etwas schlecht fühlen, weil man vor einer ungewohnten neuen Situation steht aber die Angst vorm Versagen kann man ja schlecht haben, wenn man die Anforderungen noch gar nicht kennt. Entweder dein Freund hat wirklich keine Angst ansonten kannst du ihm mit diesem Argument vielleicht auch die Augen öffnen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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