5 Euro für den Gottesdienst
Das war wohl keine gute Idee. 5 € an Besucher zu Zahlen, also wirklich. Die Pfarrer sollten den Gottesdienst lieber Zeitgerecht gestalten. Nicht so altmodisch. Wenn die Kirche moderner wäre, wäre das bestimmt besser als 5 €. Meiner Meinung nach. Da hätte ich auch ein schlechtes gewissen. Wenn ich 5 € von einem Pfarrer annehmen würde.
Mit freundlichen Grüßen
Emrah
@ Sippschaft:
Ich sag doch gar nicht, dass ich gut finde, dass sie gehen müssen. Wo hab ich das denn bitte so geschrieben?
Ich sage nur, dass ich es legitim finde, dass der Pastor versucht hat einen Anreiz zu schaffen, damit sich die Bevölkerung wieder in die Kirche begibt um zu schauen, ob es ihr nicht vielleicht doch gefällt. Es erwartet doch niemand, dass man sich danach gezwungen fühlt in die Kirche zu gehen oder jemanden der Glauben aufgezwungen wird. Wer nicht in die Kirche gehen will tut es nicht, wer es einmal für 5 € tut, ok. Wer es danach weiterhin für umsonst tut, weil es ihm doch gefallen hat, für die Kirche doch umso besser und das ist doch auch genau das was der Pastor (nicht ich ) als Ziel gehabt hat.
Es soll ja auch weiterhin jeder seinen Glauben frei ausleben können, aber wieso darf man als Pastor nicht versuchen seine Gemeinde wieder zu motivieren. Vergleich es doch einfach mit einem Schnupperangebot im Fitnessstudio. Du musst danach da ja auch nicht bleiben, wenn es Dir nicht gefallen hat. Da ein Pastor aber als Aufgabe hat die Religion nicht verkommen zu lassen, ist das doch ein legitimes Mittel.
Wenn die Bevölkerung nicht in die Kirche MÖCHTE dann wird sie dort auch weiterhin nicht hingehen, aber vielleicht gibt es ja auch 1-2-3 (junge) Menschen, die noch nie in der Kirche gewesen sind, sich das -für den im übrigen in meinen Augen eher kleinen Anreiz- von 5 € anschauen und sich dort vielleicht aufgehoben fühlen.
Wieso sollte man denn ein schlechtes Gewissen haben? Wir bezahlen schließlich mit unseren Steuergeldern genug ein, da kann man auch ruhig öfter mal was springen lassen
Ansonsten kann ich zu dem Thema nur sagen, dass man wirklich sehr sehr verzweifelt sein mus...
Habe mir mal überlegt, dass man das ganze Thema, also ob man die christliche Kirche überhaupt noch braucht, auch ausweiten kann. Würde ich sehr interessant finden. Meine Ansichten dazu habe ich einmal dort: Brauchen wir die christl. Kirche in der Gesellschaft noch? hinterlassen.
Gruß naveed
So etwas Schwachsinniges habe ich selten gehört. Positiv ist allerdings, dass die Kirche, beziehungsweise der Pfarrer als ihr Vertreter, damit schon selbst eingestanden hat, dass sich offensichtlich kaum noch jemand für den Besuch der Kirche interessiert. Das ist durchaus gut, da wir zum Glück so weit sind, dass der Besuch des Gottesdienstes in der Regel nicht mehr erzwungen wird (direkt oder indirekt). Es gibt natürlich immer noch Ausnahmen, aber im Grunde genommen hat die klassische Kirche ausgedient - und dass nun ein Pfarrer schon Besucher "einkaufen" muss, um überhaupt ein paar Leute für seine Veranstaltung zu gewinnen, ist schon recht deutlich.
Ich würde auch für fünf Euro nicht in die Kirche gehen. Allerdings kann ich verstehen, dass andere Leute dieses Angebot wahrgenommen haben und das Geld eben auch mitgenommen haben. Ob fünf Euro als "Entschädigung" ausreichend sind, ist sicher Ansichtssache. Für die Leute, die ohnehin gerade nichts besseres zu tun hatten, ist das sicher eine nette Sache gewesen.
Für die Kirche und vor allem für diesen Pfarrer ist die Aktion jedoch total bescheuert. Er muss sich doch im Klaren darüber sein, dass so gut wie niemand wegen ihm, seinem Vortrag und dem ganzen Drumherum kommt, sondern vor allem (oder ausschließlich) wegen des Geldes. Mir wäre es ehrlich gesagt zu blöd, anderen Leuten Geld dafür zu geben, dass sie mir zuhören. Wobei nicht einmal klar ist, dass die Leute auch wirklich zuhören. Viele werden sich berieseln lassen, ihren Gedanken nachhängen und dann das Geld nehmen. Das ist doch total beschämend für den Pfarrer.
Auf den ersten Blick scheint die Aktion ziemlich bescheuert, das geb ich zu. Denn es sieht ja wirklich danach aus, als wenn der Pastor einfach Besucher in die Kirche locken will, indem er Geld verschenkt.
Wer sich etwas genauer damit beschäftigt, merkt allerdings, dass der Hintergrund ein anderer war. Natürlich wollte er auf die Kirche aufmerksam machen und auch Menschen in den Gottesdienst holen, und auch etwas provozieren. Auch der Medienrummel (den es dazu auch gab) war sicherlich gewollt.
Aber in der Predigt ging es dann darum, wie man vernünftig mit Geschenken umgeht und was man damit machen kann und es ging um die eigenen Talente. Es gibt im Neuen Testament eine Geschichte, auf die sich die Aktion bezieht (fällt mir jetzt aber nicht ein, wo die steht oder worum es genau geht.) Natürlich konnte jeder mit dem Geld machen, was er oder sie wollte, aber es wurde der Anreiz gegeben, zu versuchen, das Geld zu vermehren. Und die Aktion hatte durchaus Erfolg.
Wenn ich mich richtig erinnere, wurden damals etwa 1000 € an die Gottesdienstbesucher verschenkt, nach sechs Wochen hatte der Pastor dann um die 3500 € zurückerhalten. Die meisten Leute hatten von dem Geld irgendetwas gekauft (z.B. Bastelkrams), etwas gebastelt und wieder verkauft. Oder auch Würstchen gekauft, gegrillt und verkauft. Das Geld wurden dann glaub ich gespendet.
Mit dem Wissen, finde ich die Aktion durchaus gelungen. Es ging also nicht einfach nur darum, Besucher anzulocken, weil der Gottesdienst so schlecht besucht ist.
*ilias* hat geschrieben:Also ich finde, das diese Maßnahme sinnlos war. Die meisten Leute sind nicht wirklich zum Beten gekommen. Jetzt hat er sein Geld verschenkt.
Die Frage ist aber, wieso er diese Maßnahme ergriffen hat. Nur so kann man beurteilen, ob sie nun sinnvoll oder unsinnig war. Wenn es einfach darum ging, die Anzahl der Gottedienst-Besucher zu erhöhen, dann war es doch völlig in Ordnung. Wenn es darum ging dauerhaft mehr Mitglieder in der Gemeinde zu haben, dann wohl eher nicht. Auch wenn es so war, wie SuperGrobi schreibt, dann war die Aktion doch durchaus gelungen.
Ich habe von der Aktion damals nichts gehört oder gelesen, aber so schlecht finde ich die Idee nun nicht. Ich denke auch, dass es in erster Linie wohl ein Werbezweck war. Viele junge Pfarrer sind doch sehr innovativ und wollten so vielleicht zeigen, dass sie den Gottesdienst vielleicht ein wenig moderner gestalten. Um das zu zeigen, muss er aber irgendwie auffallen und das wäre mit dieser Aktion wohl gelungen, wenn es sogar in den Medien war.
Wenn die Aktion gut verlaufen ist, hat er langfristig gesehen vielleicht sogar einen Gewinn gemacht. Durch diese 5 Euro hat er zunächst einmal Leute angelockt. Wenn es ihnen gefallen hat, werden sie auch sicher wieder kommen und ich kann mir vorstellen, dass so ein Pfarrer dann auch sehr bemüht ist, den Gottesdienst zeitgemäß zu gestalten.
Nun ist es ja bei einer Messe am Schluss auch üblich, dass ein Körberl für Spenden durch die Reihen geht. Da kommt eigentlich doch auch immer wieder ein wenig Geld zusammen. Hat der Pfarrer dann mehrere Schäfchen vor sich sitzen, die dann jedesmal ein wenig spenden, hat er seine 5 Euro bald herinnen.
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