Tod im Kosmetikstudio
Unglaublich, was in einem Schönheitsstudio in Lippstadt, in Nordrhein-Westfalen passiert ist. Am 15. Januar kam eine 30jährige Frau in das Studio, um sich einer Behandlung, genauer gesagt einer Haarentfernung zu unterziehen. Um die Schmerzen bei der Haarentfernung erträglicher zu machen, wurde ihr eine Betäubungspritze unter die Haut gesetzt, was bei solchen Behandlungen wohl nicht unüblich ist. Unmittelbar nach Setzen der Spritze erlitt die Frau einen Krampfanfall und fiel ins Koma. Vom gerufenen Notarzt wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie eine komplette Woche im Koma lag und dann, nachdem der Hirntod festgestellt wurde, verstarb.
Was war passiert? Bei der Injektion muß die Kosmetikerin versehentlich eine Vene oder Ader getroffen haben, so daß das Mittel direkt in den Blutkreislauf gelangen konnte, was dann zu einem Kreislaufschock geführt hat. Der daraus resultierende Sauerstoffmangel im Gehirn war die wahrscheinliche Todesursache. Jetzt wird gegen die 42jährige Besitzerin des Kosmetikstudio ermittelt, wegen fahrlässiger Tötung. Zudem ist noch unklar, ob das Medikament, das die Kosmetikerin verabreichte, möglicherweise verschreibungspflichtig war.
Schauderbar ...
Verwunderlicher finde ich die Tatsache, dass sich diese Frau von einer Kosmetikerin etwas spritzen lies. Korrigiert mich wer, wenn ich irre aber ich glaube eine Krankenschwester (oder Sprechstundenhilfe beim Arzt) darf nicht mal eine Zeckenimpfung verabreichen! Zumindest hat's das bei mir mal geheißen.
Sollte einem so was nicht zu denken geben? Also ich würde mit von einer Kosmetikerin nie im Leben was spritzen lassen.
Ich würde mir auch nicht etwas von einer Kosmetikerin spritzen lassen. Das spritzen ist den Ärzten vorbehalten, und sie können zwar auf Anweisung dies an ihre Sprechstundenhilfen und Arzthelferinnen abgeben, tragen aber nach wie vor die volle Verantwortung dafür.
Allerdings hätte sie sich vorher erkundigen müssen, ob die Frau auf dieses Medikament allergisch Reagiert oder eine andere Überreaktion bereits bekannt ist. Wie die genaue Rechtslage beim subcutanen Spritzen (also nur unter die Haut) aussieht, kann ich nicht genau sagen, denke aber ebenfalls, dass dies den Ärzten vorbehalten ist nach dem Heilpraktikergesetz. Aber selbst dort, aspiriert man in die Spritze (zieht noch ein Stückchen auf) um zu sehen, ob man evtl. in einer Vene oder Arterie (eher unwahrscheinlich) liegt.
Zudem wusste ich nicht einmal, dass in einem Kosmetikstudio Medikamente in dieser Richtung vorgehalten werden.
Das ist ja kaum zu glauben,in einem Kosmetikstudio mit Medikamenten hantieren wo gibt es denn so was. Unmöglich dieses Verhalten.
Krasse Sache. Wusste auch gar nicht, dass man im Kosmetikstudio Betäubungspritzen bekommen kann. Finde ich auch eigentlich etwas lächerlich, keine Ahnung wo die Frau sich da ihre Haare entfernen lassen wollte, aber Betäubung?
Da sollte man doch von selber drauf kommen können, dass das nicht ganz ohne ist und mal nachfragen, ob die Kosmetikerin so was überhaupt darf. Passieren kann so was natürlich jedem, wohl auch einem Arzt - aber ich bin mir nichtmal sicher, ob eine Kosmetikerin überhaupt Betäubungsmittel spritzen darf.
pitti hat geschrieben:Passieren kann sowas natürlich jedem, wohl auch einem Arzt - aber ich bin mir nichtmal sicher, ob eine Kosmetikerin überhaupt Betäubungsmittel spritzen darf.
Klar kann es passieren, soll es aber nicht. Zudem hat ein Arzt einen Antagonisten dabei oder in der nähe, sprich ein Medikament was die Wirkung wieder Rückgängig machen kann. Ausserdem fragt ein Arzt vorher, ob irgendwelche Reaktionen auf das Medikament bereits bekannt sind.
Bringt aber bei einer anaphylaktischen Reaktion auch herzlich wenig, denn dann braucht man zusätzlich noch andere Medikamente. Und so etwas wird 100 %ig nicht in einem Kosmetikstudio vorgehalten, da es i.v. verabreicht wird bei solch aktuen Fällen um auch den Wirkungseintritt schneller herbei führen zu können.
Vielleicht war auch die Frau unwissend allergisch gegen diesen Stoff und somit war es reines Gift für sie.
Also soweit ich weiß, dürfen Krankenschwestern impfen - und auch spritzen. Zumindest kenne ich das so aus dem Zivildienst. Aber vielleicht handelt es sich dabei auch um eine Alltagsregelung die gegen das Recht verstößt, so wie Zivis als Krankenpfleger einzusetzen und Insulin oder Gerinnungshemmer spritzen zu lassen.
Soweit ich das weiß ist es egal ob subcutan oder intramuskulär, als Zivi war einem zumindest bewusst und immer gesagt worden, beides ist Körperverletzung. Und ich glaube bei Kosmetikerinnen handelt es sich ebenfalls um kein echtes medizinisches Personal mit entsprechender Ausbildung.
Wie das gesetzlich in Deutschland genau geregelt ist, weiß ich nicht, auch in Österreich ist da wohl aus einer rechtlichen und alltäglichen Sichtweise zu betrachten. Die Ärzte sagen, dass eigentlich nur sie spritzen dürfen, aber ich habe etliche Male erlebt, wie Krankenschwester selbst dran waren und auch, wie sie Blut abgenommen haben.
Eine Fahrlässigkeit ist da sicherlich gegeben, stellt sich nur die Frage, in welchem Bezug. Dass die Kosmetikerin ohne Nachfrage Betäubungsspritzen ansetzen darf, möge ich mal bezweifeln. Auch wenn sie das dürfte, hätte sie aspirieren müssen, was sie definitiv nicht getan hat, da sie sonst Blut "angesaugt" hätte.
Sorae hat geschrieben:Ich würd mir auch nicht etwas von einer Kosmetikerin spritzen lassen. Das spritzen ist den Ärzten vorbehalten, und sie können zwar auf Anweisung dies an ihre Sprechstundenhilfen und Arzthelferinnen abgeben, tragen aber nach wie vor die volle Verantwortung dafür.
So sieht die Rechtslage in Deutschland dazu aus. Und wie Krash schon sagte, egal ob intravenös, subcutan oder intramuskulär. Bei einer Kosmetikerin handelt es sich nicht um sogenanntes medizinisches Fachpersonal, also dürfte sie auch gar nicht dazu beauftragt werden von einem Arzt dies durchzuführen.
Ich hab bislang auch noch nie gehört, dass es üblich ist für eine Wachsung eine Betäubungsspritze zu bekommen. Es werden Tabletten empfohlen die man nehmen kann, aber niemals was zum spritzen! Eigentlich sollte man es schon vorher nehmen, da der Wirkungseintritt länger dauert, wenn man als "Neuling" hingeht, so war es beim ersten (und letzten mal) wachsen bei mir.
Krankenschwestern und Arzthelferinnen sind indirekt damit beauftragt impfungen und Insulin zu spritzen, sobald das der ärztliche Leiter abgesegnet hat. Deswegen müssten die auch nicht jedesmal zum Arzt rennen und Fragen (was sie dennoch tun sollten). Gerade wenn es unklarheiten über die Dosierung gibt. Gleichfalls kann ich als Rettungsassistent von einem Arzt angewiesen werden, Medikamente i.v. zu applizieren bzw. darf es in bestimmten Situationen sogar alleine durchführen (z.B. Adrenalin bei einer Reanimation) das ganze fällt dann unter die sogenannte Notkompetenz.
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