Ist der Ablauf des Lebens vorherbestimmt?

vom 05.08.2010, 21:35 Uhr

Meine Oma meinte immer, dass bei der Geburt schon feststeht, wann man stirbt und wenn eben ein Kind stirbt, ist das bei der Geburt schon klar, dass es nicht erwachsen wird. Sie war der Meinung, dass das meiste im Leben vorherbestimmt ist und man lange nicht alles selber beeinflussen kann. Sicher ist das eine Glaubensfrage, ob man eben glaubt, dass es so ist, wie meine Oma meinte. Aber ist dieser Gedanke so abwägig? Kann nicht wirklich alles oder vieles im Leben schon vorbestimmt sein?

Wenn man doch an einen Schöpfer glaubt, dann kann es doch auch sein, dass dieser Schöpfer, egal, ob Gott oder Allah, auch das Leben leitet und bestimmt. Ich selber hatte immer Schwierigkeiten an diese Theorie von meiner Oma zu glauben, weil ich auch nicht sicher bin, ob ich wirklich daran glauben soll, dass es ein Schöpfer gibt. Aber die Worte meiner Oma klingen immer noch in meinen Ohren. Und immer, wenn ich erfahre, dass jemand gestorben ist, versuche ich mich damit zu trösten, dass es schon bei der Geburt festgestanden hat, dass derjenige gerade jetzt stirbt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es stimmt wohl, dass jeder dazu seine eigene Meinung hat und ganz sicher sehr stark von seiner mehr oder weniger vorhandenen Glaubensrichtung beeinflusst wird. Ich selbst glaube zwar auch an Gott, aber mehr an die Evolutionstheorie, anstatt an die Schöpfung. Ich denke also, dass ich versuchen kann es etwas objektiv zu betrachten. Also es kann schon sein, dass alles vorbestimmt ist, die Frage ist nur, über welchen Zeitraum?

Dass das ganze Leben schon von vorn herein geplant sein soll, von der Geburt bis zum Tod, erscheint mir schon etwas wage zu behaupten. Aber ich selbst hatte schon einige Erlebnisse, da kamen so viele "Zufälle" zusammen und merkwürdige Dinge, die sonst nicht geschehen, sind von statten gegangen, dass alles so aussah, als wäre es schon geplant gewesen. Ich meine damit, dass einfach die Entscheidungen von anderen Menschen unheimlich starke Auswirkungen auf unser Leben haben. Ob man von einer Freundin auf eine Party eingeladen wird oder nicht- auf der man dann vielleicht den Traumpartner kennen lernt oder so. Ob man heute vielleicht fünf Minuten später auf Arbeit war, weil man etwas vergessen hatte, und somit einem Unfall entkommen ist. Solche Dinge eben. Vielleicht wird unser Leben so ein Stück weit geplant, sobald man bestimmt Pläne macht? Und sobald andere Menschen bestimmte Pläne machen?

Ob man das jetzt Determination, Schicksal oder Zufall nennt, oder dem lieben Gott zuzuschreiben hat, kann ja jeder für sich selbst entscheiden. Aber ich denke auf jeden Fall, dass nicht alles in unserem Leben in unseren eigenen Händen liegt und somit schon irgendwie von anderen vorbestimmt ist. Und so kann eben auch der eigene Tod von anderen Menschen vorbestimmt werden, in dem Moment, in dem sich derjenige zum Beispiel entschließt ins Auto zu steigen, trotz, dass er getrunken hat und dann passiert ein Unfall. Unsere Großmütter sind schon etwas ganz besonderes und irgendwie ist auch immer etwas daran, was "die Alten" einem so erzählen und man sollte es ruhig mit einem kritischen Blick betrachten und nicht nur mit Argwohn! :wink:

» Katjaactress » Beiträge: 246 » Talkpoints: 1,17 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich will jetzt einleitend nur festhalten, dass das folgende natürlich nicht gegen Deine Omal als Person gerichtet ist. Es stellt lediglich ein paar Überlegungen an, welche auch die Aufgeklärtheit eben Deiner Oma in Frage stellt.

Diamante hat geschrieben:Meine Oma meinte immer, dass bei der Geburt schon feststeht

Hat sie eigentlich bei solchen Äußerungen jemals erklärt, wie sie auf diesen Blödsinn gekommen ist? So was kommt einem Menschen ja nicht aus heiterem Himmel und hat idR. schon eine Vorgeschichte. Und daraus muss sich auch ableiten lassen, woher diese Vorbestimmung denn kommen soll. Ist es ein "ko(s)mischer Plan", Außerirdische, Geister, ein Gott oder doch ein grünes Kaninchen, welches die Pläne ausarbeitet und dann einfach die Menschen entsprechend bestückt? Die Frage wird sie sich doch auch gestellt und sogar beantwortet haben, wenn sie in irgend einer Weise von so was (dummem) wie einer Vorbestimmung ausgegangen ist oder ausgeht.

Diamante hat geschrieben:und man lange nicht alles selber beeinflussen kann

Wobei sie hier jetzt tatsächlich eine Wahrheit wieder gibt, welche uns durch Sprüche wie "jeder ist seines Glückes Schmied" und "jeder hat die gleichen Chancen" verloren geht. Aber ich vermute, sie meinte es eher philosophisch und ökonomisch. Und hier irrt sie wieder. Was wäre denn in ihren Augen das Regulativ im System?

Diamante hat geschrieben:Aber ist dieser Gedanke so abwägig?

Schlicht: ja. Aber mit abwegig wird das ganze noch recht moderat beschrieben! ;)

Diamante hat geschrieben:Kann nicht wirklich alles oder vieles im Leben schon vorbestimmt sein?

Wenn Du auf den Einfluss des Erbguts anspielst, dann ja, auch wenn u.U. dies weniger ausmacht, als wir gemeinhin annehmen. Ebenso ist eine Richtung angelegt, wenn man die Gegebenheiten betrachtet, in die man herein geboren wird. Es sind einem manche Wege versperrt, wenn man in einem Slum vor den Toren von Mexiko-City zur Welt kommt. Wohingegen man als Kind von U.S. amerikanischen oder deutschen Milliardären einfach andere Gestaltungsmöglichkeiten für sein Leben an die Hand bekommt.

Diamante hat geschrieben:Wenn man doch an einen Schöpfer glaubt, dann kann es doch auch sein, dass dieser Schöpfer, egal, ob Gott oder Allah, auch das Leben leitet und bestimmt.

Nein, der Gedanke ist schon aus religiöser Sicht falsch. Denn alle Religionen gehen davon aus, dass der Mensch, selbst wenn es den Schöpfer gibt, frei ist. Das hat uns auch das Konstrukt der Sünde gegeben. Wäre der Mensch fremdbestimmt, dann wäre es ja blöd, in für Sünden zu strafen, die er gar nicht (aus freien Stücken) begangen hat. Ebenso sinnfrei wäre die Vorgabe von Regelwerken.

Diamante hat geschrieben:dass es ein Schöpfer gibt

Das Lustige bei den Überlegungen hinsichtlich vorbestimmter Schicksale ist aber doch, dass das nichts mit dem Konstrukt einer Schöpfermacht zu tun hat. Die beiden Aberglauben schließen sich meiner Meinung nach sogar gegenseitig aus!

Diamante hat geschrieben:ich erfahre, dass jemand gestorben ist, versuche ich mich damit zu trösten, dass es schon bei der Geburt festgestanden hat, dass derjenige gerade jetzt stirbt.

Worin erfährst Du hier Trost? Sollte nicht viel mehr der Ärger gegen das System wachsen? Schließlich verteilt es dann schon von Beginn an die Lebenszeiten recht willkürlich bzw. ungerecht. Es ist sicher nicht verwerflich, alle Tricks zu nutzen, um mit Trauer umzugehen. Aber hier ist der Selbstbetrug doch zu offensichtlich.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hat sie eigentlich bei solchen Äußerungen jemals erklärt, wie sie auf diesen Blödsinn gekommen ist? So was kommt einem Menschen ja nicht aus heiterem Himmel und hat idR. schon eine Vorgeschichte. Und daraus muss sich auch ableiten lassen, woher diese Vorbestimmung denn kommen soll. Ist es ein "ko(s)mischer Plan", Außerirdische, Geister, ein Gott oder doch ein grünes Kaninchen, welches die Pläne ausarbeitet und dann einfach die Menschen entsprechend bestückt? Die Frage wird sie sich doch auch gestellt und sogar beantwortet haben, wenn sie in irgend einer Weise von so was (dummem) wie einer Vorbestimmung ausgegangen ist oder ausgeht.

Meine Oma war ein sehr gläubiger Mensch. Sie hat für Gott gelebt und hat immer gesagt, dass sie auch für ihn sterben wird und sie da ist, wenn er sie holt und eben, dass Gott schon bei ihrer Geburt den Tag x festgelegt hat, wann er sie holen wird. Ich weiß nicht, wie meine Oma auf das gekommen ist. Ich weiß nur, dass es für sie ein fester Glaube an den angeblichen Schöpfer gewesen ist.

Worin erfährst Du hier Trost? Sollte nicht viel mehr der Ärger gegen das System wachsen? Schließlich verteilt es dann schon von Beginn an die Lebenszeiten recht willkürlich bzw. ungerecht. Es ist sicher nicht verwerflich, alle Tricks zu nutzen, um mit Trauer umzugehen. Aber hier ist der Selbstbetrug doch zu offensichtlich.

Als meine Schwiegermutter verstorben ist, habe ich sie auf ihrem Sessel "schlafend" gefunden. Ich war an dem Tag etwas später bei ihr als sonst, weil ich selber krank war. Als ich in ihr Wohnzimmer kam, war sie schon tot. Und ja, da habe ich mich damit getröstet, dass es eine Vorbestimmung war und das ich ihr hätte auch nicht helfen können, wenn ich etwas früher gekommen wäre. Genau wie es dann eben auch eine Vorbestimmung gewesen ist, dass ich an diesem Tag krank im Bett lag und erst später zu ihr gehen konnte.

Die Trauer bin ich damit nicht umgangen. Ich trauer heute noch und mache mir auch heute noch Vorwürfe, obwohl die Ärzte mir bestätigten, dass ich nichts hätte ändern können. Ich glaube nicht, dass ich mich selber betrüge, wenn ich versuche mir vorzustellen, dass der Tag, an dem man gehen muss schon vorbestimmt ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Im Leben ist nichts vorbestimmt, denn es handelt sich um ganz normale Entwicklungen. Diese Entwicklungen werden von uns Menschen in erster Linie mit beeinflusst und zwar durch unser Handeln. Selbstverständlich spielen auch noch gewisse andere Einflüsse eine Rolle. Aber auch diese Einflüsse werden wieder von uns Menschen beeinflusst.

Damit kann jeder Mensch sein Leben selbst bestimmen. Natürlich spielt auch die Erziehung dabei eine ganz wichtige Rolle. Gewisse Verhaltensweisen und Eigenschaften werden uns von den Eltern anerzogen. Diese nutzen wir dann auch im Laufe unseres Lebens. Alle anderen Erscheinungen sind eben nur purer Zufall. Es hat auch nichts mit Gott oder anderen Glaubensrichtungen zu tun, denn das ist nur reines Wunschdenken.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich glaube nicht daran, dass alles vorbestimmt ist oder alles vom Schicksal abhängt. Man hat sein Leben selbst in der Hand und kann das Beste daraus machen. Der Zeitpunkt des Todes ist sicherlich von vielen Dingen abhängig, nicht aber von einer Vorbestimmung. Viel hat bestimmt mit Glück zu tun, mit dem finanziellen Umfeld, mit Erbkrankheiten oder seinem eigenen Lebenswandel. Die Meinung, alles scheint vorbestimmt zu sein oder das der Schöpfer etwas damit zu tun hat, wird wohl eher von gläubigen und/oder älteren Menschen vertreten, die es auch so gelernt bekommen haben. Ich teile nicht ihre Meinung, würde ihnen aber auch nicht widersprechen wollen, da jeder seine eigene Meinung haben sollte.

Allerdings halte ich es für sehr sonderbar, wenn man nach dem Verlust eines Kindes oder eines anderen geliebten Menschen, dies auf den Schöpfer schiebt. Ich glaube, damit will man nur einen Grund finden, den Verlust eines geliebten Menschen zu rechtfertigen oder zu verstehen. Gerade bei Kindern oder noch jungen Erwachsenen kann ich keinen Grund finden, warum Gott es für besser gehalten hätte, ihn vor seiner eigentlichen Zeit zu sich zu rufen. Dies werden wohl auch nur gläubige Menschen verstehen können, ich kann mir daraus keinen Reim machen.

Die Menschheit ist derart vielschichtig, dass es sicher kein System gibt, die den Ablauf der vielen Milliarden Menschen oder Tiere vorab bestimmt und das Leben nach einem „abgespeicherten“ Schema ablaufen lässt. So kann ich mir nicht vorstellen, dass schwere Unfälle in ein Leben mit einbezogen werden, bei dem dann jemand ums Leben kommt. Auch schwere Krankheiten wie Krebs oder die Sucht nach Drogen oder Alkohol sind sicherlich nicht regelbar. Es gibt sicherlich viele Störungen im Leben, die einen dazu bringen können, Alkoholiker zu werden und dann vielleicht an einer durch Alkohol zerstörten Leber zu sterben. Ist es wirklich möglich, dass jemandem als Baby dies schon vorbestimmt ist? Ich glaube nicht.

Darüber kann man sicherlich stundenlang diskutieren, besonders, weil es vor allem eine Glaubensfrage ist und schon dort scheiden sich die Geister. Wichtig ist für mich nur, dass jeder an das glauben darf, woran er möchte und man sollte niemanden deswegen versuchen, zu bekehren. So hat deine Oma für sich sicherlich recht gehabt, und wenn es dir hilft, über einen Verlust eines geliebten Menschen besser hinwegzukommen, dann ist es auch dabei der richtige Weg, egal, was andere davon halten.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meine Oma war auch der Meinung, dass bei der Geburt auch schon der Todeszeitpunkt feststeht. Ich fand das immer total abwegig und könnte mir auch niemals vorstellen, diesem Glauben anzuhängen. Denn letztendlich ist es eine Glaubensfrage und da ich nicht an irgendwelche Götter glaube, die das Leben der Menschen leiten und bestimmen, glaube ich auch nicht daran, dass der Ablauf des Lebens und sein Ende vorherbestimmt sind.

Wenn man sich überlegt, dass der Zeitpunkt des Todes bei der Geburt schon feststehen könnte, gäbe es keinen freien Willen, da die Menschen ja wie Roboter durch ihr Leben dirigiert würden (von irgendwelchen fremden Mächten) und keinen Raum für echte eigene Entscheidungen hätten. Im Falle eines Menschen, der heute einen Herzinfarkt erleidet, dank schneller Hilfe aber gerettet wird, müsste also auch schon vorherbestimmt sein, dass er gerettet wird und vielleicht erst zehn Jahre später stirbt.

Dann wiederum müsste man sich fragen, ob der Mensch frei entscheiden konnte, wo er sich zum Zeitpunkt seines Infarktes aufgehalten hat. In einer einsamen Berghütte wäre keine schnelle Hilfe möglich gewesen. Also muss, sofern feststand, dass er gerettet wird, schon vorher festgestanden haben, dass er zum Zeitpunkt des Infarktes an einem Ort verweilte, an dem er schnell gefunden und ärztlich versorgt werden konnte. Da die Medizin vor 100 Jahren noch lange nicht so weit war wie das heute der Fall ist, stand also früher fest, dass der Mensch dann eben eher stirbt - an einfachen Krankheiten, an denen in den Industrieländern heute niemand mehr stirbt.

Diese Frage kann man wirklich endlos weiterspinnen, gerade auch die Frage danach, was alles vorbestimmt sein könnte und wie weit im Voraus alles bestimmt ist. Ich halte solche Überlegungen allerdings für total überflüssig und glaube nicht an diese Sache. Wenn jemand aufgrund seiner Verfressenheit und seines Alkohol- und Zigarettenkonsums früher stirbt als die meisten anderen Menschen, muss doch dann zum Zeitpunkt der Geburt schon festgestanden haben, dass derjenige einen schlechten Lebenswandel haben wird. Es wäre damit auch vorbestimmt, dass so jemand niemals aus seinem schlechten Verhalten ausbrechen kann. Das wiederum ist eine sehr traurige Perspektive.

Ich glaube an die Naturwissenschaften und an den freien Willen des einzelnen Individuums. Beides spricht gegen solche aberwitzigen Theorien. Daher sind solche Aussagen für mich nichts weiter als substanzlose Versuche, den (zu) frühen Tod geliebter Menschen irgendwie zu erklären.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich halte diese Theorie vom vorherbestimmten Schicksal nur wieder für eine dieser Erfindungen, mit der sich die Menschen über das Leid und die unerklärlichen Dinge in der Welt hinweg trösten. Wenn einem etwas böses zustößt, man gelähmt ist, eine geliebte Person verliert oder andere schlimme Dinge passieren, ist es doch gleich viel weniger schlimm, wenn man sich einredet, dass sei alles von Gott so gewollt und vorher bestimmt und man selbst würde weder Schuld daran tragen, noch es verhindern können.

Ich persönlich halte diese Theorie für völligen Unfug und eben für nichts anderes, als eine Ausrede. Jeder hat sein Schicksal selbst in der Hand und wenn man irgendwas unverzeihliches tut, dann kommt es sicher schlecht an, sich damit herauszureden, dass sei doch schon alles vorher bestimmt. Natürlich kann man diese Theorie dazu nutzen, um sich ein wenig zu trösten, wenn jemand gestorben ist oder so. Aber genauso gut, könnte sie dafür missbraucht werden, um sich aus etwas herauszureden. Jemand der an diese Theorie glaubt und einen Unfall baut und schließlich Schuld an Todesopfern ist, könnte dann auch einfach sagen, er hätte das nicht ändern können, weil es vorher bestimmt sei.

Meine eigene Oma ist auch sehr gläubig und ähnlich wie deine, glaubt auch sie an ein vorherbestimmtes Schicksal. Sie erwähnt es zwar nicht oft, aber ich habe es eben vor einigen Monaten wieder gehört, als ich die Aufnahmeprüfung eines professionellen Orchesters aus Leipzig bestanden habe und aufgenommen wurde. Meine Oma war damals sehr erfreut und sie meinte, dass hätte gar nichts damit zu tun, dass ich mich schon monatelang darauf vorbereite und Nächte lang durchübe, sondern wäre alles schon von vornherein so vorbestimmt. Ich kann darüber nur lachen, aber jedem das seine.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin mir da auch nie ganz schlüssig ob es nicht vorherbestimmt ist oder ob man Dinge beeinflussen kann.
Manchmal kommt mir auch vieles so vorherbestimmt vor und es kommt mir auch so vor das eine von mir getroffene Entscheidung garnicht von mir getroffen werden müsste und es würde genauso trotzdem passieren, bzw. ist es Vorherbestimmt das ich die Entscheidung so fälle, wie ich sie fälle.

Ich muss dazu allerdings sagen das ich nicht an Gott glaube und auch nicht in der Kirche bin, für mich ist die Bibel ein Stück Weltgeschichte, aber keine Grundlage für irgendetwas anderes. So das ich hier vielleicht vor meinem eigenen Dilemma stehe, denn wer bestimmt mein Leben? Wer hat es so definiert wie es ist?

Theoretisch ist aber auch nach wissenschaftlichen Erkenntnissen der Todeszeitpunkt festgelegt, denn schließlich bestimmen die Gene doch so einiges und man könnte sagen das unser Todeszeitpunkt in unseren Genen festgelegt ist.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann diese Denkweise bis zu einem bestimmten Grad nachvollziehen und bin sogar der Ansicht, dass so eine Denkweise sogar ganz hilfreich sein kann. Denn wenn ein Kind zum Beispiel wenige Stunden nach seiner Geburt stirbt, ist es sicherlich einfacher, damit abzuschließen, wenn man sich sagt, dass es dem Kind eben so vorherbestimmt war und dass man daran nichts hätte ändern können, dass es eben Schicksal war.

Wenn man dagegen sagt, dass nichts vorherbestimmt ist und man das hätte verhindern können, macht man sich nur unnötig selbst fertig und fragt sich die ganze Zeit, was man falsch gemacht hat. Daher denke ich, dass so eine Einstellung sehr gut dabei helfen kann, mit Schicksalsschlägen abzuschließen und damit besser umgehen zu können.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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