StarCraft 2: Blizzard löscht unangemessene Maps

Zensur oder Schutzmechanismus? Derzeit gerät "StarCraft 2"-Entwickler Blizzard mit ihrer Politik, alle anstößigen oder unangemessenen User-Maps aus ihrem neuen Spiel zu löschen, in die Kritik. Zwar unterstützt Blizzard das erstellen von sogenannten Customs Maps mit dem mitgelieferten Editor, jedoch will man "unpassende" Inhalte wohl im Keim ersticken. Nach welchen Kriterien StarCraft 2-Maps als unangemessen angesehen werden, ist jedoch völlig unklar. So wurde eine Custom Map des Spielers "Cyrileo" gelöscht, weil sie Leuchtsignale beinhaltet, die bei falscher Benutzung das englische Wort "Ass" ergeben konnten. Dies war jedoch weder von dem Spieler vorgesehen, noch war es im Spielverlauf notwendig, dieses Wort zu schreiben. Trotzdem bekam "Cyrileo" ein Verbot, neue Maps für StarCraft 2 über das Battle.Net in Umlauf zu bringen.

Da fragt man sich natürlich, ob da Blizzard mit seiner rigiden Politik nicht zu weit geht. Denn zumindest bei nicht-offiziellen Spielen sollte es den Spielern selbst überlassen sein, welche Karte sie spielen möchten. Natürlich darf ein Spiele-Entwickler versuchen, die Spielumgebung für jedermann angenehm zu machen, aber das komplette Ausschließen von Spielern auf Grund von undurchsichtigen Kriterien halte ich für den falschen Weg. Wie steht ihr dazu?

Ich muss sagen, dass ich das gerade zum ersten Mal höre, aber ich bin empört darüber. Ich dachte, nach der Sache mit den Real IDs könnte Blizzard mich nicht mehr negativ überraschen, aber das ist wirklich extrem. Vor allem dann, wenn der Spieler/Entwickler "Cyrileo" das nicht vorgesehen hat und das Wort "ASS" vergleichsweise harmlos ist. Wäre bewusst rassistischer oder gewaltverherrlichender Inhalt in irgendeiner Form auf einer Karte eingebaut worden, hätte ich ja noch Verständnis für eine derartige Maßnahme, aber mit dem jetzigen Kurs bin ich mehr als unzufrieden.

Aber um ehrlich zu sein bin ich schon seit etwas längerer Zeit nicht mehr so begeistert von Spieleschmiede Blizzard, wie ich es früher einmal war. Man bekommt mehr und mehr das Gefühl, dass aus einer Frima, die gute, innovative, fesselnde Spiele gemacht haben, die in sich stimmig waren, eine wird, die nur noch Geld scheffeln will - zu Lasten der Spielqualität. So ist es zum Beispiel eine bodenlose Frechheit, dass bei dem ohnehin schon vergleichsweise teuren und auch gewinnbringenden MMORPG World of Warcraft jetzt ein Item Shop eingeführt wurde, wie er sonst nur bei free2play Spielen üblich ist, die sich ihre Arbeit anders nicht finanzieren können.

Ich denke jedenfalls, dass Blizzard schnell die Kurve kriegen muss und es langsam bergab geht.