Flüssigkeit wird nur in kleinen Mengen aufgenommen

Ich habe jetzt gelesen, dass man zwar viel am Tag trinken sollte, Flüssigkeiten aber wirklich in kleinen Mengen über den Tag verteilt zu sich nehme sollte. So wurde in dem Bericht erklärt, dass der Körper nur Mengen bis 0,2 Liter aufnehmen kann. Trinkt man zum Beispiel einen halben Liter auf einmal, weil man richtigen Durst hat, dann werden davon eben die 0,2 Liter aufgenommen und der Rest über den Urin ausgeschieden. Das heißt, alles, was über die 0,2 Liter hinaus geht, wird vom Körper nicht angenommen und nutzt ihm nichts.

Deswegen kann man dann raten, sich vorzunehmen, alle Stunde ein Glas Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Ich habe das nicht gewusst und dachte, es ist egal, wann und wie schnell man die Flüssigkeiten zu sich nimmt. So werde ich jetzt auch öfters mal was trinken, aber ein Trinken nach einem festen Zeitplan halte ich für zu umständlich.

Das ist meiner Meinung nach aber ziemlicher Quatsch. Das würde ja bedeuten, dass beim Sport ja jeder dehydrieren würde. Wenn man nämlich richtig anstrengenden Sport macht, schwitzt man ja locker mal 1, 2 Liter aus und trinkt die dann eben wieder nach (und man trinkt ja nicht alle 5 Minuten was, sondern meistens am Ende und vielleicht mittendrin noch mal). Und ich denke, dass es einem ja mal aufgefallen wäre, wenn man dermaßen dehydriert wäre und das Wasser einfach ausgeschieden wäre, oder?

Da interessiert mich ja mal, wo du diese Information her hast? Gibt es da irgendwelche seriösen Quellen zu oder ist das eine "Weisheit" aus einer Frauenzeitschrift, wo man eh davon ausgehen muss, dass es Blödsinn ist?

Mir kommt diese Behauptung auch etwas eigenartig vor. Ich zähle auch zu den Menschen, die eigentlich zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. Wenn ich dann einmal etwas trinke, dann eben sofort ein größeres Glas. Somit würde ich dann ja eher ungesund leben.

Allerdings glaube ich schon einmal gehört zu haben, dass der Körper ab einen halben Liter denkt, er würde ertrinken. Wie sich der Körper dann dagegen "wehrt" weis ich leider nicht mehr und mir ist auch noch nie etwas Eigenartiges aufgefallen, wenn ich mehr trinke.

Ich denke, dass solche Berichte manchmal etwas übertrieben dargestellt werden und oft nicht ganz ernst zu nehmen sind.

Ich denke auch, dass dieser Bericht eben einfach nur zu übertrieben dargestellt wurde. Es liegt wohl ein wenig Wahrheit dahinter, und zwar insofern, dass ein Körper auch meiner Meinung nach nicht unbegrenzt Flüssigkeit auf einmal verarbeiten kann. Um es wieder an einem extremen Beispiel darzustellen, muss man sich nur vorstellen, dass jemand seine zwei Liter, die er täglich zu sich nehmen sollte auf einmal zum Beispiel in der Früh trinkt.

Dass damit der Körper wohl überfordert ist, können sich sicher viele vorstellen. Dass der Körper jedoch nur 0,2 Liter wirklich verarbeiten kann, halte ich dann doch eher für das andere Extrem. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Wobei die Angabe der 0,2 Liter sich wohl sicher auf normale Situationen bezogen hat und nicht auf besondere körperliche Belastungen wie beim Sport zum Beispiel.

Allein die Behauptung, das der Rest über den Urin ausgeschieden wird, zeigt doch schon das es so nicht stimmen kann. Denn wenn wir Flüssigkeit zu uns nehmen, gelangt diese erstmal in den Magen. Würde ein Zuviel direkt ausgeschieden, müsste das über den Darm nach draußen gelangen.

Urin dagegen kommt von den Nieren. Somit ist schonmal klar, das die Flüssigkeit einen Weg durch den Körper gehen muss, um dann zur Blase zu gelangen. Wobei halt auch ein gewisser Teil der Flüssigkeit in den Darm geht, da wir sonst eine Verstopfung bekommen würden.

Und was weder über den Urin, noch über den Stuhlgang ausgeschieden wird, geht über die Atmung und das Schwitzen raus. Also kann es kaum sein, das der Körper nur 0,2 Liter pro Trinkvorgang wirklich aufnimmt. Ginge alles, wie im EP behauptet, ab 0,21 Liter ungenutzt nach draußen, dann würden viele Menschen wohl unter Dauerdurchfall leiden.