Wichtig: Blutzucker-Teststreifen & Co
Da hier in letzter Zeit zig Themen zu dem Thema eröffnet worden sind, dachte ich, wir könnten einen Thread rund um das Thema erstellen. Es ist so einfacher.
Blutzucker-Teststreifen werden bei einem insulinabhängigen Diabetes immer vom Diabetologen/ Hausarzt/ Internisten ausgestellt. Je nach Therapie gibt es zumindest bei einem Typ 1-Diabetes zwischen 400 und 600 Teststreifen pro Quartal. Das entspricht einem durchschnittlichen Tagesverbrauch von 4 Streifen pro Tag. also 4 Messungen am Tag. Der insulinpflichtige Diabetiker sollte möglichst nüchtern, vor jeder Mahlzeit, bei körperlicher Betätigung durch Sport, Gartenarbeit und ähnliches, als auch vor dem Schlafen gehen und hin und wieder nachts und etwa 2 bis 3 Stunden nach Mahlzeiten messen. Weitere Messungen sind dann notwendig, wenn eine Schwangerschaft, eine Krankheit, Veränderungen im Alltag und ähnliches besteht.
Ein nicht Insulin spritzender Typ 2-Diabetiker, der vorerst durch Ernährung und Bewegung seinen Blutzuckerspiegel senken kann, ist in erster Linie darauf angewiesen, seinen Blutzucker stichprobenweise nach dem Essen und nüchtern zu messen. Natürlich wäre es auch hier ratsam, öfter zu messen, ist aber nicht immer möglich. Nicht jeder Arzt ist der Meinung, einem nicht Insulin spritzenden Diabetiker Teststreifen im Quartal aufzuschreiben. Dennoch weiss ich, dass es in manchen Praxen Gang und Gebe ist, wenn 50 oder 100 Teststreifen im Quartal aufgeschrieben werden. Da lohnt es sich dann doch mal nachzufragen. Besonders dann, wenn ein Arzt ein sogenanntes Tagesprofil verlangt. Die Teststreifen, wenn sie vom Arzt verordnet werden, sind zuzahlungsfrei.
Teststreifen, die der Patient selbst zahlen muss, sind nicht gerade günstig. Manchmal hilft es, bei eBay& Co zu schauen. Vielleicht kennt man aber auch einen Typ 1-Diabetiker oder einen insulinpflichtigen Typ 2-Diabetiker, der mit 25 oder 50 Teststreifen mal aushelfen kann. Lohnenswert ist es auch, sich mal an den Hersteller des Blutzuckergerätes zu wenden und ihm die Problematik zu erklären. Manche Hersteller geben dann auch mal Teststreifen heraus. Mehr als "Nein!" können sie nicht sagen.
Nicht nur die Teststreifen sind wichtig. Wichtig ist es auch, hin und wieder sein Blutzuckermessgerät in der Praxis oder mit Hilfe einer Kontrollflüssigkeit zu kontrollieren und die Lanzette der Stechhilfe regelmässig auszuwechseln. Man empfiehlt zu jeder Messung, aber da auch Lanzetten eine gute Einnahmequelle für die Hersteller ist, reicht es durchaus, alle 2 bis 4 Tage zu wechseln.
Vor dem Blutzucker messen ist es wichtig, sich die Hände zu waschen. Rückstände von Lebensmitteln wie Obst und Süssigkeiten können das Ergebnis genauso verfälschen, wie schmutzige Finger. Dadurch wird der Finger auch etwas besser durchblutet und das Blut kann einfacher dem Teststreifen zugeführt werden.
Nachdem man sich die Hände ordentlich abgetrocknet hat, nimmt man die Teststreifendose und nimmt sich einen Teststreifen heraus. Die Dose ist nach Entnahme sofort wieder zu schliessen. Es gibt inzwischen aber auch Messgeräte, die die Streifen integriert in einer Trommel haben. Da kann man sich im Internet oder auch in der Praxis informieren. Diesen steckt man an die entsprechende Stelle des Messgerätes.
Mit der Einstechhilfe sticht man sich dann am besten seitlich in den Finger, in die sogenannte Fingerbeere. Es soll weniger schmerzhaft sein, aber das muss man selbst schauen, ob es für einen ist. Es gibt auch alternative Stellen wie am Arm oder am Ohr, dafür sollte man sich aber auch bei einem Diabetesberater oder einer Diabetesberaterin informieren und sich ggf. einweisen lassen. Die Lanzetten sind regelmässig zu wechseln.
Die Einstechtiefe ist an den meisten Stechhilfen einstellbar. Wenn man die ersten Male Blutzucker misst, testet man sich langsam an die verschiedenen Tiefen ran. Man beginnt mit der niedrigsten, damit es nicht allzu schmerzhaft wird. Nach einer gewissen Zeit weiss man in etwa, wie die persönliche Tiefe ist.
Die Werte sind zu dokumentieren, am besten in einem Tagebuch oder auf einer Tabelle am Rechner. Besondere Ereignisse, wie Krankheit, ungewöhnliche Ereignisse sind ebenfalls hinzuzufügen. Bei einer Unterzuckerung oder bei einem zu hohen Wert sollte man die Gegenmaßnahme ebenfalls dokumentieren. Tagebücher kann man sich kostenlos auf diversen Internetseiten bestellen, in der Apotheke oder in der Praxis nachfragen hilft auch.
Bei insulinpflichtigen Diabetikern ist es wichtig, dass sie etwa einmal alle 6 Monate einen sogenannten Basalratentest machen, um die Grundversorgung durch das Insulin zu überprüfen. Eine solche Überprüfung ist eher von Nöten, wenn die Blutzuckerwerte schwanken oder einfach grundlegende Dinge im Anmarsch sind. Dazu zählt auch Gewichtsveränderung, egal ob nach oben oder unten. Bei der Schulung, die jeder Diabetiker bekommt, wird noch mal näher auf das Thema eingegangen, aber auch im Internet findet man hilfreiche Tipps. Bei diesem BR-Test wird dann über 4 bis 6 Stunden jede Stunde einmal der Blutzucker bestimmt, ohne dass man etwas isst (es gibt Ausnahmen) und dementsprechend sollte auch kein Essensinsulin im Körper, lediglich die Insulingrundversorgung (=Basal) sein.
Bei Typ 2-Diabetiker, die ohne Insulin auskommen, werden vom Arzt ab und zu Tagesprofile verlangt. Da sind alle Maßnahmen mit dem Arzt abzuklären.
Ein Tipp, für den ich aber keine Garantie übernehme, um Teststreifen zu sparen, ist die Teststreifen so mittig durchzuschneiden, dass die Blutaufnahmefläche gleichmässig geteilt ist. Für mich wäre es zu unsicher.
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