Nachbarn holen ihr Paket nicht ab

Gestern erzählte mir eine Bekannte, das sie für ihren Nachbarn vor Tagen schon ein Päckchen angenommen hat. Leider holt dieser es nicht bei ihr ab. Sie geht davon aus, das der Paketbote kein Benachrichtigungskärtchen in den Briefkasten des Nachbarns und eigentlichem Empfängers, geworfen hat. Allerdings hat die Bekannte halt für das Päckchen unterschrieben und es gilt ja dann als zugestellt.

Die Bekannte wohnt in einem größerem Mehrfamilienhaus, in dem auch ständig fremde Menschen unterwegs sind. Deshalb möchte sie das Päckchen nicht einfach vor die Tür stellen. Sie hat auch schon mehrfach bei den Nachbarn geklingelt. Sie ist sich auch sicher, das die Nachbarn nicht im Urlaub sind, weil sie die Nachbarn erst vom Fenster aus gesehen hat. Leider hatte sie gerade gesucht und konnte ihnen nicht hinter her rennen. Sie hat den Nachbarn auch schon einen Zettel in den Briefkasten geworfen. Darauf haben sie bisher nicht reagiert. Der Briefkasten scheint aber regelmässig geleert zu werden.

Was würdet ihr an der Stelle meiner Bekannten tun?

Ich würde denen ganz einfach einen Zettel an die Haustür kleben, dass Sie bitte Ihr Paket umgehend bei mir abholen sollten. Dann würde ich in einem zeitlichen Abstand noch einmal einen solchen Zettel dran kleben, wo ich drauf schreiben würde, dass ich das Paket sonst wieder zurück gehen lasse. Dann können die schauen, wie Sie es wieder bekommen. Denn vor die Tür stellen, halte ich auch für eine sehr schlechte Idee.

Wahrscheinlich haben sie sich immer gegenseitig verpasst, denn deine Bekannte wird ja sicher auch nicht immer zu Hause sein, nur um auf die Abholung des Pakets zu warten. Bestimmt ärgert sich der eigentliche Besitzer des Pakets auch schon, dass er deine Bekannte nie antrifft.

Am besten sie schreibt noch einmal einen Zettel, auf dem sie die Zeiten vermerkt, zu denen sie an den nächsten beiden Tagen vorraussichtlich zu Hause sein wird und wirft diesen dann in Nachbars Briefkasten. So kann sich der Nachbar danach richten und versuchen sie zeitlich abzupassen.

Eventuell kann sie auf dem Zettel auch noch anmerken, dass man ihr, falls es nicht möglich ist sie persönlich abzupassen, doch bitte ebenfalls eine Nachricht in den Briefkasten werfen soll, um ihr mitzuteilen, was sie mit dem Paket machen soll. Unter Umständen schlägt der Nachbar dann auch selbst vor, das Paket einfach vor seine Tür zu stellen (in meinem Haus wäre das zum Beispiel kein Problem). Dann kann deine Bekannte das Paket dann ruhigen Gewissens auf der Türschwelle hinterlassen.

Ich würde dem Nachbarn nicht ewig hinterher rennen. Wenn du ihm schon einen Zettel in den Briefkasten geklebt hast und auch schon direkt geklingelt hast, dann hast du meiner Meinung nach deine Aufgabe erledigt. Wenn darauf keine Reaktion des Nachbars folgt und das obwohl er scheinbar zu Hause ist, dann würde ich das Paket einfach wieder bei der Post abgeben und dort erklären, dass du das Paket für den Nachbarn angenommen hast, aber dieser es nicht abholt. Die Konsequenz wäre dann wohl, dass das Paket zurück zum Absender geschickt wird. Aber wenn sich der Empfänger gar nicht darum kümmert, dann ist das ja nicht deine Schuld

Ich fände es übertrieben, da jetzt schon irgendwas zu tun und würde da erst mal abwarten. Du schreibst selbst, dass es erst ein paar Tage her ist. Wie viele Tage waren es denn genau? Ich finde es recht normal, dass man auch mal ein paar stressige Tage hat, an denen man dann nur kurze Zeit am Tag zu Hause ist und dann eben den Nachbarn verpasst. Man klingelt ja auch früh morgens oder spät abends nicht mehr bei anderen Leuten, wenn man diese nicht so gut kennt. Da kann sich das schon mal verzögern.

Ansonsten ist ja jetzt gerade erst Wochenende gewesen und das Ende des Wochenendes würde ich immer erst mal abwarten. Übers Wochenende fahren ja viele Leute weg oder besuchen Verwandte. Da kommt man dann Sonntags erst spät wieder und geht am Montag früh zur Arbeit. Dann kann man das Paket erst am Montagabend abholen und deswegen würde ich da nicht so panisch reagieren und einfach abwarten.

Ich würde nur dann einen erneuten Zettel in deren Briefkasten geben, wenn das Paket wirklich sperrig ist und großartig Platz weg nimmt. Dann würde ich das nicht in der Wohnung haben wollen und es würde auch stören. Aber ein Paket in einer normalen Größe nimmt ja jetzt nicht so viel Platz weg, dass ich es unbedingt los werden wollte.

Auf keinen Fall würde ich jedoch zur Post gehen und das Paket zurückschicken lassen oder das auch nur androhen. Das finde ich reichlich albern und wenn man derartige Probleme mit fremden Paketen in der Wohnung hat, sollte man besser gar keine Pakete für Nachbarn annehmen.

Das da kein Zettel in den Briefkasten geworfen wurde halte ich für sehr wahrscheinlich. Ich finde auch immer nur welche von meiner Nachbarin, die die immer annimmt. Allerdings sollte man dann schon reagieren und wenn deine Bekannte schon einen Zettel in den Briefkasten gesteckt und mehrfach geklingelt hat kann sie nicht viel mehr tun. Ich würde nochmal einen Zettel in den Briefkasten oder an die Haustür machen, denn so manches Mal geht ein Zettel im Briefkasten auch verloren, wenn man die Werbung einfach packt und zur Papiertonne maschiert. Dann ist ein Zettel an der Haustür wahrscheinlich am Besten.

Wenn alles nichts hilft, kann deine Bekannte auch zur Post gehen und das Päkchen zurückgeben schließlich war sie nicht der eigentliche Empfänger. Das hat eine Bekannte mal von mir gemacht als der Nachbar sich nach 4 Wochen und mehreren Zustellversuchen noch nicht meldete und die von der Post haben das Päckchen problemlos wieder an sich genommen. Aber erstmal würde ich noch eine Weile warten denn vielleicht haben sie ja sogar mal bei ihr geklingelt und wollten das Päckchen holen und deine Bekannte war nicht da.

Grundsätzlich würde ich hier viel vom aktuellen Verhältnis zu den Nachbarn abhängig machen bzw. davon, wie ich mir das Verhältnis in Zukunft wünsche. Natürlich ist man geduldiger, wenn man sich gut versteht. Dann würde ich das Paket bei mir im Flur einfach weiter stehen lassen. Es ist sicher immer dann störend, wenn man vorbeigeht und es in dem Augenblick wahr nimmt. Ansonsten denkt man ja nicht weiter daran.

Sollte das Paket dann aber wirklich zu einem Problem werden oder aber man eigentlich keinen oder keinen guten Draht zu den Nachbarn hat, stellt sich die berechtigte Frage, wieso das Paket überhaupt angenommen wurde. Der Zusteller klingelt zwar wild umher und fragt oft gar nicht, ob man überhaupt will. Aber niemand kann einen dazu zwingen, solche Sendungen anzunehmen. Das ärgert dann zwar den Zusteller und u.U. auch den Empfänger. Aber letztlich ist das immer noch ehrlicher (und für alle Seiten besser) als das Paket wider Willen anzunehmen und sich dann über einen langen/längeren Zeitraum unnötig zu ärgern.

Als erstes würde ich wohl eine Lehre aus dem ganzen ziehen: für diese Nachbarn bis auf Weiteres kein Paket mehr annehmen. Erst wenn klar ist, dass die Nachbarn das Paket so schnell wie machbar auch abholen würde ich da wieder zu einer derartigen Gefälligkeit bereit sein.

Was soll man denn als Annehmender noch tun? Zettel in den Briefkasten legen, selbst bei den Nachbarn vorbei schauen und darauf aufmerksam machen, dass sie ein Paket erwartet. Selbst wenn es sich bei den derzeitigen Bewohnern nur um eine Urlaubsvertretung handelt, sollte man doch annehmen können, dass sich jemand dieser Sache annimmt.

Wenn es sich um ein Paket von einem Versandhaus handelt, dann würde ich es sicher retournieren. Denn da hätte ich bedenken, dass ich sonst dafür aufkommen müsste, wenn der eigentliche Empfänger die Ware doch nicht behalten würde und sie durch meine Annahme nicht innerhalb der gesetzten Frist zurückgeben könnte.

@derpunkt: Hast Du schon selbst mal ein Paket entgegen genommen, und das für einen "guten Nachbarn" und der meldete sich dann ein paar Tage nicht? Ich kenne das auch und da ist dann doch die Geduld recht schnell am Ende. Da man ja nicht weiß, welche Verpflichtungen der Nachbar letzten Endes damit eingeht. Und da kann dann aus einem ehemals guten Verhältnis schnell mal ein nicht so gutes werden. Nach zwei oder drei solchen Vorkommnissen, die fast zu Zerwürfnissen geführt hätten, gibt es daher in unserer Nachbarschaft Ansprachen und einige Packstation-Kunden. Aber auch nur, weil es nämlich mal zu einer solchen Situation kam, die erst mal unschön war.

@derpunkt: Hast Du schon selbst mal ein Paket entgegen genommen, und das für einen "guten Nachbarn" und der meldete sich dann ein paar Tage nicht? Ich kenne das auch und da ist dann doch die Geduld recht schnell am Ende.

Ja, und das Paket war dann lockere vier Wochen bei mir. Und weder ich noch der Nachbar war im Urlaub. Wobei ich in der Zeit eigentlich nie vor 19 Uhr (was dann noch früh war) Heim gekommen bin und es eigentlich ein Zufall war, dass ich ausgerechnet dann zu Hause war, als der Hermes Lieferer geklingelt hat.

In der Zeit habe ich den Nachbarn auch wöchentlich getroffen (entweder wenn ich ging oder wenn er beim gehen war) und die Kommunikation hat geklappt. Er wusste also definitiv, dass ich ein Paket für ihn hatte!

Störend war das aber für mich wirklich nicht. Und das obwohl es ein relativ sperriges Ding war (weshalb ich es nicht auf gut Glück rüber tragen wollte). Es stand halt im Flur und versperrte mit ein Mal den Weg als ich selbst was Größeres reingetragen habe. Ansonsten sah ich nicht weiter verpflichtet, mich weiter damit zu befassen. Potential für Ärger zwischen mir und dem Nachbarn sehe ich also eher nicht. Wenn es was Dringendes ist, wird der sich seine Zeit schon nehmen und mich abpassen müssen.

Hat Deine Bekannte schon einmal versucht, die Nachbarn anzurufen, falls deren Telefonnummer im Telefonbuch vermerkt ist? Ich würde ein Paket oder Päckchen nicht zu lange bei mir liegen lassen, denn es könnte ja sein, dass in demjenigen eine Terminsache, eine bestellte Ware ist, die gegebenfalls nur innerhalb eines bestimmten Termines zurückgeschickt oder umgetauscht werden kann.

Wenn Deine Bekannte auch telefonisch nicht weiterkommst, würde ich die Post, Ausgabestelle für Pakete, anrufen und darum bitten, dass der Paketbote das Paket wieder abholt. Denn es wurde nur freundlicherweise angenommen, damit der Paketbote nicht zweimal kommen mußte. Auf keinen Fall würde ich selbst zur Post gehen. Das könnte unter Umständen Ärger geben, wenn das Paket zurückgeht und die Nachbarn es doch haben wollten. Lässt Deine Bekannte aber das Paket von der Post abholen, ist diese dafür zuständig, ob sie es lagert oder zurückschickt.

Ich habe schon für mehrere Nachbarn Postsendungen angenommen und nicht einmal ist ein Paket nicht abgeholt worden. Hier ist es üblich, dass der Paketbote eine Benachrichtigung in den Briefkasten wirft.