Wie Geld am Besten anlegen?

vom 01.08.2010, 00:19 Uhr

Durch die Wirtschaftskrise kommt immer wieder die Frage auf, ob es in naher Zukunft eine Inflation geben wird. Viele Wirtschaftsexperten sagen es ja voraus. Man sollte daher in Sachwerte (z.B. Immobilien) investieren. Geld auf Konten, in Wertpapieren oder Lebens-und Rentenversicherungen anlegen ist nicht mehr vorteilhaft. Was sagt ihr dazu. Alles nur Panikmache oder ist da was dran?

» Lotte1981 » Beiträge: 5 » Talkpoints: 3,61 »



Durch die Geldpolitik der Zentralbanken ist eine höhere Inflationsrate in Zeiten der wirtschaftlichen Erholung (wie wir sie gerade erleben) durchaus im Rahmen des Möglichen. Auf Gold würde ich bei seinem momentanem Kurs von über 1400 nicht setzen. Man sagt zwar, Gold sei stabil. Ich würde aber nie bei irgendwas einsteigen wenn der Preis auf einem sehr hohen Niveau ist.

Gut Geld verdienen kannst du mit Hebelprodukten zum Beispiel im Devisenhandel. Kannst aber auch gut Geld damit vernichten wenn du keine Ahnung hast was du tust.

Gewinn bedingt immer Risiko. Die Frage ist, ob das Risiko den Gewinn ausgleicht. Beispielsweise hast du eine Chance von 2 Prozent das sich dein Einsatz innerhalb von 4 Wochen versechzigfacht. Dann solltest du es tun, denn im Durchschnitt machst du 20 Prozent Rendite. Für sicherheitsbewusste Anleger ist das sicher nichts. Deshalb gilt eigentlich die Regel, dass man das Geld, dass man anlegt, auch verlieren können muss.

Eine relativ sichere Anlage findet man häufig noch in Aktien. So wird die ProSiebenSat1 Gruppe im 2. Halbjahr 2011 verkauft werden und es ist mit massiver Kursveränderung zu rechnen.

Bei den Automobilwerten ist mit sinkenden Kursen zu rechnen, nachdem beispielsweise VW im Jahr 2010 fast 100 Prozent Kursgewinn verzeichnen konnte. Klar: Ein gutes Jahr für die Automobilindustrie, dennoch total überbewertet meiner Meinung nach. Da kannst du darauf setzen das die Kurse fallen.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich habe da meine ganz eigene Meinung. Als erstes solltest Du mal ein eigenes Ziel haben. Soll heißen: "Um wieviel Ertrag" sollte Dein Geld jährlich wachsen. Na klar wollen alle so viel wie möglich. Realistisch sind aktuell wohl 3%. Dann muss man schon Gas geben. 5% sind ein ehrgeiziges Ziel und ohne Risiko wohl auch nicht wirklich machbar.

Nehmen wir mal an: Dein Ziel sind 4%. Wir reden von 4% vor Inflation. Zum Thema Inflation sag ich dann nochmal kurz was. Dann solltest du dir nun erstmal die besten Zinsangebote ansehen. Derzeit sicher und fest gibt es bei Bank of Scotland 2,2%. Besser ist das Angebot von Cortal Consors - 4% Zinsen für Depotübertrag von 6000 Euro und 4% Zinsen für 20.000 Euro. Dann bist du eigentlich schon bei 4%. Die Inflation kannst du übrigens sowieso nicht besiegen. Wenn du das genauer wissen willst, dann frag ruhig nochmal.

» traumzauberbaum » Beiträge: 6 » Talkpoints: 1,83 »



Vielleicht noch einmal etwas grundsätzliches, die Inflation hast du immer. In Deutschland beträgt sie momentan etwas unter zwei Prozent, wenn dieser Stand gehalten wird dann kannst du dir selber ausrechnen was dein Erspartes in dreißig Jahren noch für eine Kaufkraft hat.

Die Flucht in Sachwerte ist da sicherlich eine gute Sache, so viele Möglichkeiten hast du aber nicht um dein Erspartes einigermaßen vor der Inflation zu schützen. Ein Haus oder Kunstgegenstände beziehungsweise Gold und Juwelen könnten diesen Effekt etwas abmildern. Allerdings kann das nach meiner Einschätzung nicht alles sein. Gut sind Anlagen wovon do auch etwas hast, das erwähnte Haus zum Beispiel. Allerdings solltest du auch nicht vergessen zu Leben. Ich bin auch nicht der Typ der hemmungslos konsumiert, aber ein paar schöne Dinge sollte man sich zuweilen doch leisten.

Ansonsten gilt die Regel sein Vermögen aufzuteilen und neben den Sachwerten auch lang- und mittelfristige Anlagen zu berücksichtigen. Beim Tages- und dem Festgeld wird es immer schwieriger Angebote zu bekommen die über der Inflation liegt. Für mich ist immer noch die ganze Bandbreite des Finanzsektors interessant. Ich denke da so an Aktien, Fonds und Zertifikate. Sie sind je nach Risikoklasse gut für einen Vermögensaufbau und auch den Erhalt des Vermögens. Sicherlich gibt es immer Turbulenzen an den Märkten, aber die langfristige Ausrichtung sichert trotzdem gute Renditen. Ich kann jeden immer nur empfehlen sich mit solchen Geldanlagen zu beschäftigen, auf lange Sicht bringen sie statistisch gesehen wirklich am meisten für den Kleinsparer. Solche Dinge sind auch etwas für Leute die monatlich nur einen kleineren Betrag anlegen können.

Im Augenblick hat die Börse ja wieder einmal zu einem wahren Höhenflug angesetzt und die Kurse sind schon wieder recht hoch so dass sich viele nicht mehr trauen einzusteigen weil sie denken dass sie dann garantiert zum Höchstkurs kaufen werden. Hier gibt es Sparpläne die durch den cost average Effekt diese Befürchtung relativieren und dadurch eine relativ sichere Rendite erwirtschaften können. Dieses Kaufverhalten bedeutet nichts anderes als dass man in Zeiten einer gut laufenden Börse weniger Anteile für sein monatliches Spargeld erwerben kann und in Zeiten der Stagnation oder Flaute entsprechend mehr. Im Laufe der Zeit bildet sich dadurch ein guter Mittelwert den man kaum jemals erzielen könnte wenn man einen bestimmten Betrag mit einem Mal einsetzt um Wertpapiere zu kaufen.

Die Angst vor einer Inflation kann ich dir allerdings nicht nehmen, auch ich sehe die Entwicklung des Euro und der ganzen Rettungsschirme für die wackligen Mitglieder der Europäischen Union mit großer Sorge, aber sich komplett davor zu schützen ist in meinen Augen nicht möglich (außer man verprasst alles).
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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wahrscheinlich eine der häufigsten Fragen momentan, gerade für uns Kleinanleger. Ich denke es ist keine Panikmache, wenn man sich damit auseinandersetzt, wie man das eigene (hart) verdiente Geld sicher anlegt.

Wertpapierfonds, Immobilienfonds und der gleichen haben sich in den letzten Jahren gegen das klassische Sparbuch stark durchgesetzt.,Man spricht von Wertpapierdepots, weil es sich folglich um Wertpapiere in einem Depot handelt, wobei sich in einem Depot völlig unterschiedliche Anlagetypen finden lassen können. Einsteigerinfos zum Beispiel auf: fond.de. Die Anlagestrategie muss jeder, seiner Kenntnis entsprechend, selbst verantworten. Einerseits beispielsweise Handel mit Zertifikaten mit höherem Risikofaktor und mit Chancen auf hohe Gewinne. Gegensätzlich dazu die Anlage in Fonds bei niedrigem aber garantiertem Zinssatz für Anleger, die auf Sicherheit setzten. Aber das ist ja alles nicht neues!

Dennoch hat die Wirtschaftskrise gezeigt, dass selbst Geldanlagen wie Aktien, Fonds oder Immobilien, keine absolute Sicherheit bieten, selbst wenn man sich eingehend informiert, recherchiert und auf dem laufenden bleibt, was Kurse, Gewinne und Verluste angeht. Über Gold und andere Edelmetalle als Wertanlage wird immer häufiger jetzt spekuliert. Während Wertpapiere plötzlich von einem Tag auf den anderen nicht einmal mehr das Papier wert sein können, wird Gold sicher immer einen Wert verzeichnen können; bleibt jedoch auch nicht vor Schwankungen verschont.

Sogenannte „alternative“ Anlage-Ideen, Investment-Möglichkeiten wie Wein, Uhren, Immobilien sind auch immer mehr im kommen. Ich persönlich habe mein Investitionsbudget auf 3 aufgeteilt: 1. das klassische Sparbuch, 2. in Gold und 3. die Immobilie. Am Ende gilt jedoch: ohne sich damit langfristig eingehend auseinander zusetzten, kann es sehr viel mehr Geld kosten, als dass es Gewinn bringt.

» kallido » Beiträge: 22 » Talkpoints: 12,10 »


Großes Lob an diese Beiträge. Es ist richtig, dass man gerade jetzt sein Geld vor der steigenden Inflationsrate schützen sollte. Sachwerte - insbesondere Immobilien - sind auch in meinen Augen die sicherste Variante. Wobei Gold ja keine Gewinne abwirft - im Gegensatz zu einer vermieteten Immobilie. Ich habe mich mit dem Thema Finanzierung auseinandergesetzt und bin dabei auf die folgenden Finanzierungsrechner gestossen:

baufi24.de/finanzierungsrechner/
webpose.de/finanzierungsrechner
baufinanzierungsrechner.eu/finanzierungsrechner.php
adlerimmobilien.de/index.php?id=42

Ich finde es gut, sich im Vorfeld schon mal selber schlau zu machen, bevor man sich völlig unbedarft in ein Gespräch mit einem Bankberater begibt und dann Unannehmlichkeiten bekommt...

» R.Doecke » Beiträge: 5 » Talkpoints: 1,51 »


Eine Anlage die einen ruhig schlaffen lässt und die man nachvollziehen kann. Das ist mein Tipp! Einerseits nutzt niemanden eine Anlage die von der Inflation aufgefressen wird. Andererseits nutzt keinem die beste Anlagen mit dreistelligen Zinsergebnis bei der man von vorne bis hinten schlechtes Bauchgefühl hat. Da jeder von uns die Begriffe Anlagen-Sicherheit, gute Rendite oder Inflation anders (für sich) definiert, so tätigt auch jeder anders seine Anlageauswahl. Demzufolge kann der beste Tipp des einen zur Panik oder müden Lächeln bei dem anderen führen. Warum lassen sich also Leute zu bestimmten Anlagen überreden? Entweder sie können es sich leisten, oder sie lassen sich von anderen treiben, was sicher bei den meisten zutrifft.

Das wichtigste Kriterium, warum der Mensch in etwas investiert ist das Vertrauen. Entweder vertraut er dieser oder jener Anlageform oder er vertraut diesen oder jenen „Berater“ oder er vertraut sich selbst. Der letzte muss einen/seinen Weg finden der aus eigenen (und fremden) Beobachtungen und Erfahrungen zusammen gesetzt wird. Man befindet sich also auf dem Investment-Weg und sondiert alle Impulse um eine richtige Entscheidung zu treffen. Eine Garantie gibt es in diesem Geschäft gewiss nie, und erst nachhinein kommt man zu den greifbaren Ergebnissen, die sicher nicht immer positiv bleiben.

» multiplikator » Beiträge: 47 » Talkpoints: 15,37 »



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