Patenkind aus SOS Kinderdorf in Indien

vom 31.07.2010, 22:54 Uhr

Eine Freundin von mir hat seit 2 Jahren ein Patenkind in Indien, wo sie auch monatlich für bezahlt. Sie hat ein Bild von dem Kind und würde auch das Kind gerne mal besuchen fahren. Sie hat das Geld, dass sie in das Kinderdorf fahren könnte und würde dann auch noch einige Sachen mitnehmen für die anderen Kinder.

Eine andere Freundin von ihr meinte dann, dass sie nicht die einzige Patentante wäre und das Kind sie bestimmt auch nicht kennt. Die Briefe, die meine Freundin geschickt hat, würden wohl auch nicht ankommen. Meine Freundin hat in den 2 Jahren auch nur von der Organisation Briefe bekommen, die mit Computer geschrieben wurden. Auf Nachfrage bei dieser Organisation meinte man, dass die Originalbriefe von ihnen übersetzt werden und dann eben der Computerausdruck zu ihr kommt. Orginalbriefe wollten sie aber meiner Freundin nicht aushändigen.

Lohnt sich eine Reise nach Indien um das Kind zu besuchen? Wieviel kennen die Kinder aus den Dörfern von ihren Paten? Wissen sie wer die Paten sind und schreiben sie wirklich Briefe, die die Organisation übersetzt? Ich kann gerade nciht sagen um welche Organisation es sich handelt. Da müsste ich noch einmal nachfragen. Wie seriös sind solche Patenschaften? Kommt wirklich das ganze Geld dem Kind zu Gute?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das hört sich in der Tat nicht sonderlich seriös an. Man sollte eigentlich meinen, dass zumindest auf Nachfragen die Originaldokumente weitergeleitet werden würden. Ich würde mich an ihrer Stelle besser nochmal genauer über die Organisation erkundigen.

Wenn sie im Prinzip überhaupt keinen persönlichen Kontakt zu dem Patenkind hat, dann lohnt es sich wohl auch nicht wirklich da nun persönlich mit der Tür ins Haus zu fallen. Sie wäre sicher nur enttäuscht, wenn das Kind dann wahrscheinlich nicht einmal ihren Namen kennt. Als Fremder kann man in den Gegenden sicher sowieso nicht viel bewegen. Man kennt weder die Einwohner noch die Sitten und würde wahrscheinlich am Ende nur hilflos daneben stehen. Es bringt sicher mehr, wenn sie das Geld, dass Flug und Aufenthalt kosten würden, auch in Spenden (bei einer vertrauenswürdigen Organisation) umsetzt.

Als ich noch zur Schule ging, hatte unsere Klassenlehrerin auch einmal ein solches Projekt in die Wege geleitet. Jeder aus unserer Klasse hat jeden Monat einen Minimalbetrag gezahlt. Das waren für jeden nur ein paar Pfennig, die viele von uns auch selbst vom Taschengeld bezahlt haben. Damit haben wir dann gemeinsam ein Patenkind in Burkina Faso unterstützt.

Soweit ich weiß waren wir dann die einzigen Paten für dieses Kind (und wir fungierten ja im Prinzip als ein einziger Pate, teilten uns halt nur die zu zahlenden Beträge). Das mehrere Paten ein Kind finanzieren habe ich eigentlich noch nie gehört. Zumal die Beträge ja meist nicht allzu hoch sind, um ein Kind ein ganzes Jahr zu unterstützen.

Ich weiß auch noch, dass wir immer ganz persönliche Briefe von dem Jungen bekommen haben. Die ersten Briefe waren von der Betreuerin vor Ort geschrieben, da er gerade erst zur Schule kam, aber später hat er dann auch selbst ein paar Zeile geschrieben und auch von Anfang an Bilder gemalt, die dann mitgeschickt wurden. Die Briefe waren dann allerdings auf Französisch (aber da unsere Klassenlehrerin auch Französisch unterrichtete, war das kein Problem). Außerdem bekamen wir immer Kopien von seinem Zeugnis und er wusste auch von wem er unterstützt wird und hat immer die ganze Klasse in seinen Briefen angesprochen (und nicht "Lieber Pate" oder sowas allgemeines).

Es kann also auch persönlicher laufen und ich denke nicht, dass man alle Organisationen über einen Kamm scheren sollte. Sicher gibt es schwarze Schafe, die einem nur das Geld aus de Tasche ziehen wollen, aber es gibt auch einige wirklich hilfreiche Organisationen.

» fireez » Beiträge: 258 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge


In diesem Fall sollte man erst einmal bei der Verbraucherzentrale um Rat fragen, denn hier sind leider einige Details nicht ganz eindeutig. Die Verbraucherzentrale kann erst einmal einen genauen Überblick geben, wie es sich im eigentlichen Sinne verhalten müsste. Dann kann man sich einige Fragen schon einmal selbst beantworten.

In jedem Fall müssten allerdings alle Aktionen konkret nachvollziehbar sein. Auch der eventuelle Briefverkehr müsste eigentlich bist ins Detail schlüssig sein. Seriöse Organisationen haben in der Regel eigentlich nichts zu verbergen. Und eben ist eine detaillierte Auflistung aller Details bei dieser Patenschaft, die beste und vor allem effektivste Werbung überhaupt.

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^