kirchliche Trauung und vorheriges Brautgespräch

vom 31.07.2010, 21:18 Uhr

Die Tochter einer Bekannten heiratet in ein paar Wochen in der katholischen Kirche. Nun hat sie einen Termin für ein Brautgespräch. An dem Abend müssen beide Brautleute ins Pfarramt und mit dem Pfarrer, der die beiden Brautleute traut ein Gespräch führern. Das nennt sich Brautgespräch.

Was passiert bei dem Brautgespräch? Was fragt der Pfarrer? Will der Pfarrer wissen, ob sie auch wirklich katholische Ansichten haben. Wie sollte man sich auf so ein Gespräch vorbereiten? Werden an diesem Abend auch organisatorische Dinge besprochen? An diesem Abend werden noch 2 Paare anwesend sein, die auch in absehbarer Zeit heiraten.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kenne solche Brautgespräche auch, zwar nicht aus persönlicher Erfahrung, da ich nicht verheiratet bin, jedoch von Erzählungen von Freunden und Bekannten. Du liegst mit deiner Vermutung schon richtig, auch wenn so ein Brautgespräch sicher sehr unterschiedlich ablaufen kann und wird. Das habe ich schon beim Taufgespräch bei meinem Sohn bemerkt, wie unterschiedlich die jeweiligen Pfarrer sind.

Der Pfarrer unserer Gemeinde ist sehr konservativ und fragt bei diesem Gespräch tatsächlich auch die religiösen Kentnisse ab! Und es soll durchaus schon vorgekommen sein, dass er dann Leute abgewiesen hat, beziehungsweise vorher erst auf ein Kirchenseminar geschickt hat, wenn das Brautpaar die Fragen nicht konnte! Ich muss aber auch dazu sagen, dass da unser Pfarrer glaube ich wirklich sehr extrem ist. Sonst hätte ich noch nie etwas von einer derartigen Vorgehensweise gehört!

Dieser Pfarrer ist jedoch Dorfbekannt und so weiß man auch mehr oder weniger, was er abfragen wird. Sehr häufig werden in solchen Gesprächen die Sakramente abgefragt und zum Beispiel auch wie die verschiedenen Gegenstände während dem Ablauf einer Messe heißen. Dass jemand beweisen muss, dass der verschiedene Gebete kann, hätte ich noch nicht gehört.

Aber wie gesagt, in der Regel sind solche Gespräche mehr als nur harmlos und man braucht sich weder großartig darauf vorbereiten, oder sich gar fürchten! Der Pfarrer wird eben nach der Motivation fragen, warum das Brautpaar sich auch kirchlich verheiraten möchte, welchen Bezug sie persönlich zur Kirche haben und der gleichen. Es kann auch sein, dass er eher persönlicheres hinterfragt, wie zum Beispiel wann und wo sie sich kennen gelernt haben, oder auch ob sie Kinder planen und so weiter.

Diese ganzen Fragen sollen aber auch kein Verhör sein, sondern eher ein Kennenlernen, damit dann möglichst passende Bibelstellen herausgesucht werden können. Viele Pfarrer halten die Prädigt und so weiter auch sehr auf das Brautpaar bezogen und möchte eben auch eine persönliche Note in die Messe miteinbeziehen. Bei diesem Gespräch wird auch besprochen, welche Wünsche das Brautpaar hat, welche Lieder, welche Dekoration, welcher Ablauf, also wie wird der Einzug sein, wieviele Leute werden in etwa kommen und so weiter.

Vorbereiten würde ich mich insofern, dass man sich eben vorher schon ein wenig Gedanken über seine Wünsche und Vorstellungen hat um sie bei dieser Gelegenheit gleich vorzustellen. Dann hat man selber ja sicher auch genügend Fragen an den Pfarrer. Die würde ich mir vorher auch auf einem Zettel notieren. Das kann natürlich genaus über den Ablauf sein, bis hin zur Frage nach der Möglichkeit von der Agape, dann wollen ja auch viele Paare, dass nach der Kirche Reis oder ähnliches geworfen wird. Das ist jedoch nicht immer erlaubt, deswegen muss man auch das fragen, ob das geht oder nicht.

Religiöses Hintergrundwissen würde ich mir wohl nicht extra noch dazu aneignen. In der Regel reicht da das Allgemeinwissen aus und der Pfarrer von unserer Gemeinde ist da sicher eher eine Ausnahme. Sollte der Pfarrer deiner Freundin ähnlich sein, würde sie das sicher schon irgendwo gehört haben.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann mich noch gut an das Gespräch beim Pfarrer vor meiner Hochzeit erinnern. Dabei werden vor allem organisatorische Dinge besprochen, wie zum Beispiel wie der Einzug erfolgen soll, wie die Abfolge des Gottesdienstes und der Trauung aussieht, welche Gebete gesprochen werden, welche Fürbitten gesprochen werden sollen, was die Eheleute sich versprechen müssen, wo die Verwandten sitzen, ob eine Hochzeitskerze gewünscht wird, welche Lieder gesungen werden sollen.

Es gibt viele wichtige, organisatorische Dinge vorher abzuklären, auf die der Pfarrer zu sprechen kommt. Des weiteren spricht der Pfarrer über die ehelichen Rechte und Pflichten. Bei uns fand das in einer sehr lockeren Atmosphäre statt, wo wir Kaffee getrunken haben und uns eben ein wenig unterhalten haben.

Dieses Gespräch ist mir noch sehr positiv im Gedächtnis und es hatte keinerlei Abfragecharakter. Ich habe zwar schon gehört, dass es auch anders sein kann, aber deswegen würde ich mich auch nicht anders darauf vorbereiten, wie ich es selber gemacht habe. Wir haben uns nämlich gar nicht darauf vorbereitet, sondern sind einfach hingefahren und waren gespannt darauf, was der Pfarrer von uns wissen möchte. Ich glaube, das ist die beste Einstellung, denn schließlich soll die Hpochzeit ja einer der schönsten Tage im Leben werden und keiner, vor dem man schon bei den Vorbereitungen Angst haben muss.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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