Zahnstellungskorrektur bei 21-Jährigem
Ich bin 21 Jahre alt und habe ein Problem mit meinen Zähnen: Meine vier oberen Schneidezähne sind nicht nur überdimensioniert, sondern stehen auch in einem unästhetischen Winkel nach vorne, sodass besonders die mittleren Zähne wie Hasenzähne wirken. Dazu kommt, dass mein Oberkiefer trotz voll ausgebildeter Weisheitszähne zu viel Platz bietet und deswegen zwischen den vier besagten Schneidezähne Lücken von fünf Millimetern klaffen. Alles in allem sieht mein Mundraum somit sehr unschön aus. Da ich das Gefühl habe, dass die Zähne die Blicke meiner Gesprächspartner magisch anziehen, macht mich in Gesprächen sehr unsicher, ich lächle kaum, weil man dann meine Hasenzähne sehen könnte.
Nun konnte ich mich endlich aufraffen, einen Schritt auf meinen Zahnarzt zuzugehen und ihn zu fragen, wie man am besten diese unschöne Zahnreihe begradigen könnte. Er gab mir eine Überweisung zu einem Kieferorthopäden. Zuhause jedoch fand bei meinen Eltern diese Idee wenig Gegenliebe: Sie meinten, dass ich zu alt für eine Kieferkorrektur wäre und dass ich doch nicht versuchen sollte, Zahnmodell zu werden. Obwohl ich weiß, dass sie nicht verstehen, warum es für mein Selbstbewusstsein so wichtig wäre, wenn ich meine Zähne endlich auch ohne Zweifel zeigen könnte, hat mich ihre Einschätzung sehr verunsichert, denn natürlich ist 21 Jahre recht spät für eine solche Maßnahme. Jedoch muss ich auch gestehen, dass ich lange Zeit sehr große Angst vor einer Zahnspange hatte, sodass ich zwischen 12 und 17 Jahren nicht beim Zahnarzt war.
Wie bewertet ihr die Situation? Sollte ich den Termin beim Kieferorthopäden wahrnehmen? Oder ist 21 wirklich "zu spät" für eine Zahnspange bzw. Zahnstellungskorrektur? Sollte ich mich mit der unschönen Zahnreihe abfinden oder nun dafür kämpfen, dass dieser "Missstand" behoben wird?
Wenn du dich mit der jetzigen Zahnstellung nicht wohl fühlst, dann solltest du es machen lassen. Ich denke nicht, dass es dafür eine Altersgrenze gibt. Es wird dann nur ein Jahr oder so dein Leben beeinflussen, danach hast du hübsche, gerade Zähne. Wenn du es nicht machen lässt, dann hast du den unangenehmen Anblick für den Rest deines Lebens und wirst dich wahrscheinlich noch für die nächsten Jahrzehnte fragen, warum du es damals nicht gemacht hast.
Sicher werden manche erstmal etwas irritiert sein, wenn sie dich mit Zahnspange sehen, aber eine Spange ist ja nun auch nicht so außergewöhnlich, als dass man jedem erklären müsste, was man da im Mund hat. Und vor dem Problem, dass die anderen erstmal komisch gucken steht ein 13jähriger genauso wie ein 21jähriger. Ist halt ein neuer, ungewohnter Anblick.
Frag doch einfach mal bei dem Kieferorthopäden an. Erstmal ist ja alles unverbindlich und du kannst immernoch ablehnen. Vielleicht stellt sich auch heraus, dass du keine feste Spange brauchst, sondern eine zum herausnehmen reicht. Dann trägst du die nur nachts oder wenn du alleine zu Hause bist. Niemand, dem du es nicht unbedingt erzählst wird dann mitbekommen, dass du überhaupt eine Korrektur vornimmst (höchstens später, wenn die Zähne wieder gerade sind).
Du hast natürlich recht, dass Zahnkorrekturen in der Regel früher vorgenommen werden. Allerdings finde ich nichts dabei, wenn du es jetzt mit deinen 21 Jahren angehst, frei nach dem Motto "besser zu spät, als gar nicht". Wenn dich deine Zahnstellung stört, würde ich eine Korrektur vornehmen lassen.
Es klingt ja fast ein wenig so, als wenn dein Leben mit 21 schon fast vorbei wäre und deswegen zahlt es sich nicht mehr aus. Mit 21 bist du noch jung und du wirst deine Zähne noch lange betrachten. Wenn es dich dann jedesmal stört, wenn du deine Zähne siehst, wirst du auch nicht wirklich glücklich werden.
Ich finde 21 Jahre noch nicht zu alt, um eine Zahnfehlstellung korrigieren zu lassen. Zwar hast du Recht, dass normalerweise Fehlstellungen der Zähne bereits im Kinder- und Jugendalter vorgenommen werden, aber ich kenne auch ein paar Fälle von Personen, die sogar mit 25 bis 30 Jahren noch Fehlstellungen korrigieren haben lassen.
Wenn dich die Zähne so wie sie gerade sind stören, dann würde ich auf jeden Fall den Termin beim Kieferorthopäden wahrnehmen. Du kannst dich ja zunächst einmal beraten lassen, ob es denn überhaupt Sinn macht, wielange so eine Behandlung dauert und wie es dann später, nach der Korrektur ausschaut. Danach musst du dich ja dann erst entscheiden, ob die Behandlung für dich in Frage kommt.
Ich muss mich da doch auf jeden Fall meinen Vorrednern anschließen: wenn du dich mit deiner jetzigen Zahnstellung nicht anfreunden kannst und es sogar schon auf deine Psyche schlägt, wenn du meinst, dass es besser wäre für dein Selbstbewusstsein, wenn die Zähne in Ordnung wären, dann solltest du das auf jeden Fall machen.
Deine Eltern sollten sich eigentlich freuen, wenn du diesen Schritt endlich in Angrif nehmen möchtest, nachdem du ja als Jugendlicher den Zahnarzt anscheinend gemieden hast wie der Teufel das Weihwasser. Vermutlich wird ihnen aber wohl bewusst, dass sie selber auch nicht ganz unschuldig an deiner jetzigen Misere sind, denn wären sie konsequenter gewesen in deiner Jugend, dann hättest du dieses Problem jetzt nicht. Ich selber habe auch nicht die optimale Zahnstellung und meine Eltern haben da bei mir auch nicht so sehr drauf geachtet. Heute ist es für mich aber aus zwei Gründen wohl wirklich etwas spät: zum einen bin ich zehn Jahre älter als du und zum anderen würde ich berufliche Probleme kriegen, wenn meine Zahnstellung plötzlich ganz anders wäre, da ich Musiker bin und verschiedene Holzblasinstrumente spiele. Letztlich wäre es dann vermutlich auch nur eine vorübergehende Korrektur, da die Zähne sich dann nach dem Entfernen der Spange vermutlich wieder in die vorherige Position setzen würden, so wie sie es vom Spielen gewohnt sind.
Du hast ja geschrieben, dass du dich kaum noch traust zu lächeln, weil dir deine Gesprächspartner immer auf die Zähne schauen. Dieses Gefühl wirst du wohl auch, wenn du eine feste Klammer hast erstmal noch haben, denn ein wenig ungewöhnlich ist es schon, wenn man in deinem Alter noch eine feste Klammer trägt. Aber soweit ich das von Bekannten gehört habe, die ebenfalls erst in deinem Alter Zahnfehlstellungen haben korrigieren lassen, geht das bei Erwachsenen schneller als bei Kindern und Jugendlichen, da der Kiefer ja schon ausgewachsen ist.
Ein Kommilitonin von mir wurde aufgrund ihrer Zahnstellung früher z.T. als Pferdegebiß bezeichnet, was natürlich nicht nett war, wobei ich nicht glaube und auch hoffe, dass ihr das mal jemand direkt gesagt hat. Auf jeden Fall hat sie auch mit Anfang 20 noch eine feste Zahnspange bekommen, was natürlich erstmal unsere Blicke noch mehr auf ihren Mund gelenkt hat, aber letztlich wurde ihre Zahnstellung so doch etwas korrigiert.
Es wurde hier ja geraten, dass du dir die Weisheitszähne vorher ziehen lassen solltest, aber davon würde ich dir eher abraten bzw. einfach den Fachmann, also den Kieferorthopäden oder den Zahnarzt beurteilen lassen, ob dies sinnvoll ist. Du hast ja geschrieben, dass du eigentlich sogar trotz der Weisheitszähne genügend Platz im Mundraum hast, deshalb würde das Ziehen der Weisheitszähne das Problem eventuell sogar noch verstärken.
Hallo,
ich finde es ehrlich gesagt gut von Dir, dass Du jetzt anscheinend die Angst überwinden willst (oder bereits überwunden hast), und zu einem Kieferorthopäden gehen möchtest. Denn natürlich schaut man oft auf die Zähne des Gesprächspartners, ob nun beusst oder unbewusst, aber ich finde Zähne gehören einfahc sehr zu einem Erscheinungsbild des Menschen dazu.
Manche Zahnfehlstellungen sehen ja sogar noch süß aus, oder machen den Mensch ein wenig individueller. Zudem gibt es sicherlich auch bei Euch in der Nähe Zahnärzte und Kieferorthopäden, die sich mit Angstpatienten befassen, da die Angst vorm Zahnarzt ja gar nicht selten ist.
Allerdings wird es eventuell Probleme mit einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse geben, da solltest Du Dich einmal erkundigen, in wie weit Du in deinem Alter bei deiner Krankenkasse noch mit einer Beteiligung an den Kosten rechnen kannst. Ich bin nämlich der Meinung, dass es da ein Alter gab, bis zu dem man eine Beteiligung der Krankenkasse bekam, aber meiner Erinnerung nach, ist das bis etwa zum 19. Lebensjahr gewesen.
Erkundige Dich dann auch gleich dort, ob sich daran etwas ändern ließe, wenn Du eventuelle (ich weiß jetzt nicht, ob das bei Dir schon so weit geht) psychische Probleme oder aber auch ansonsten durch die Fehlstellung auftretende Probleme mit deinen Zähnen im medizinischen Sinn haben würdest. Das kann Dir ja einmal der Kieferorthopäde (denke ich zumindest) sagen. Aber ich finde, dass abgesehen von möglichen Kosten, die da auf Dich zukommen (es kommt auch ganz darauf an, wie und wo Du versichert bist, gesetzlich oder privat, was für Einnahmen Du hast, etc.) könnten, wird es sich vermutlich einfach auch lohnen. Schon alleine vom Selbstwertgefühl her, kann ich mir da eine bedeutende Veränderung vorstellen.
Mein einer Bekannter hatte mal einen Zahnersatz bekommen, den konnte er auch in raten bei der Kieferchirurgin abzahlen, also da lässt dich unter Umständen ja vielleicht auch noch etwas machen. Erkundige Dich erst einmal in aller Ruhe, wie Du am besten vorgehst. Vielleicht findest Du auch schon einen preislichen Unterschied zwischen zwei verschiedenen Kieferorthopäden?
Hallo Malcolm,
ich bin selber 19 Jahre alt und habe mich auch neulich erst mit dem Thema befasst. Ich hatte schon einmal mit vierzehn eine feste Zahnspange. Dann kamen die Weisheitszähne unten. Sie mussten durch eine Operation entfernt werden, weil ich zu wenig Platz im Unterkiefer habe. Durch das Drücken der Weisheitszähne haben sich allerdings meine unteren Zähne wieder verschoben. Das hat mich aber nicht so sehr gestört, weil man die Zähne im Unterkiefer ja nicht so sehr sieht beim Sprechen. Dann aber hab ich die lose Zahnspange aber nicht mehr regelmäßig getragen und im letzten halben Jahr hat sich ein Zahn im Oberkiefer über den anderen geschoben. Das nervt mich schon ziemlich, wenn ich in den Spiegel schaue und ich getraue mich auch nicht mehr so zu lächeln wie früher. Kurzum hab ich bei meinem Zahnarzt nachgefragt und war bei meinem Kieferorthopäden, um die Meinung eines Facharztes einzuholen. Beide haben mir aber zu einer festen Zahnspange geraten, was für mich nicht sehr erfreulich war. Deshalb habe ich mich im Internet schlau gemacht und eine Alternative gefunden, die einigermaßen ok für mich wäre. Diese Alternative heißt Lingualtechnik und bezeichnet eine feste Zahnspange, die an der Innenseite der Zähne angebracht wird. Zwar habe ich in verschiedenen Foren auch negative Meinungen dazu gelesen, da die Spange anscheinend unangenehm für die Zunge sein und in den ersten Wochen stark beim Sprechen behindern soll, aber mit einer normalen Spange muss man sich auch erst anfreunden und dadurch, dass man die Lingualspange nicht sieht, finde ich sie eine gelungene Lösung für alle, die durch den Beruf oft mit Kunden in Kontakt sind oder für diejenigen wie mich, die einfach nicht mehr wie ein Teenager aussehen wollen. Dafür habe ich mich allerdings noch nicht entschieden. Davor möchte ich noch eine dritte Meinung bei einer Uniklinik einholen, die dann wirklich auf dem neusten Stand der Technik sein sollte.
Das einzige Problem besteht darin, dass man eine kieferorthopädische Behandlung nur bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr von der Krankenkasse bezahlt bekommt. Danach muss man die Behandlung aus eigener Tasche bezahlen und DAS kann oftmals sehr teuer werden.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen. Vielleicht ist die Lingualtechnik ja auch eine Lösung für dich!?
Auf jeden Fall finde ich, dass man nie zu alt für eine Zahnregulierung ist. Es spricht doch nur für dich, dass du auf dein Äußeres achtest und dein Erscheinungsbild verbessern willst. Hut ab für deinen Mut!
Lieben Gruß, kleine Sonne
Fast vergessen, hier ein kleines Update meiner Situation zu geben: Ich hatte am Freitag einen Termin bei einem Kieferorthopäden und habe ihn auch da direkt zu seiner Meinung dazu gefragt. Er fand es kein wenig seltsam, dass auch noch junge Erwachsene wie ich Zahnfehlstellungen korrigiert haben wollen. Wie aber manche von euch bereits erwähnt haben, ist der finanzielle Aspekt in meinem Fall sehr ausgeprägt. Ich ärgere mich richtig, dass ich nicht bis zu meinem 18. Lebensjahr beim Kieferorthopäden war.
Der Kieferorthopäde sagte mir, dass die Behandlung meiner Fehlstellung kein Problem wäre und auch sehr gute Ergebnisse mit den konventionellen Mitteln (sprich: Feste Zahnspange) zu beheben wäre. Jedoch wird die feste Zahnspange dann für Ober- und Unterkiefer nötig, sodass der Preis für die Zahnbehandlung in die Höhe getrieben wird. Aus ästhetischen Gründen riet er mir sowieso zu Saphir-Brackets, die beinahe unsichtbar auf den Zähnen anliegen, die jedoch in seiner Kostenprognose 400 Euro mehr ausmachen. Die Behandlungsdauer beträgt - sehr zu meiner Überraschung - nur 18 Monate, was mich auch sehr beruhigte, denn ich hatte immer die Befürchtung, bei meinen Zähnen bis zu drei Jahren mit der Zahnspange rumlaufen zu müssen.
Auf Grund meiner jetzigen finanziellen Möglichkeiten kann ich jedoch nicht direkt die Behandlung starten, sondern werde in meiner bald beginnenden Ausbildung das Geld ansparen - laut Kostenprognose immerhin 4000 Euro. Jedoch erhoffe ich mir davon einen Anstieg meiner Lebensqualität auf lange Zeit und durch das Ansparen wird auch deutlich, dass es keine vorrübergehende Laune ist, sondern ich voll hinter meiner Entscheidung stehe. Ich bin sehr froh, schon mal diesen Schritt getan zu haben, vor dem ich mich 10 Jahre lang gedrückt habe. Jedoch muss ich auch sagen, dass ich es niemals ohne meine Freundin getan hätte, die mich in dem Fall sehr unterstützt hat.
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