Biohonig: Herstellung
Für alle, oder die meisten Lebensmittel, gibt es ja auch Bioprodukte. Unter anderem ja auch für Honig. Aber wie wird sichergestellt, dass die Bienen nur an Blüten gehen, die auch biologisch angebaut werden oder hat die Bio-Honigproduktion damit nichts zu tun? Werden die Bienen dann so gehalten, dass sie nicht außerhalb der biologisch angebauten Blüten gehen?
Wie werden die Bienen gehalten, die Honig aus Bioproduktion produzieren? Werden sie artgerechter gehalten? Was versteht man genau unter Biohonig?
Man kann nicht sicherstellen, wo die Bienen hinfliegen. Es wäre theoretisch möglich, dass im Umfeld von mehreren Kilometern nur Bio-Agrarflächen wären, aber das ist nicht umsetzbar. Deshalb wird vollkommen auf diesen Aspekt verzichtet. Es ist vollkommen egal, wo die Bienen stehen. Neben einem Atomkraftwerk, neben einer Autobahn, mitten in der Stadt. Man darf sogar mit Landwirten, die spritzen, zusammenarbeiten und die Bienen direkt ins Feld stellen. Da sollte man sich also von jeglichen Illussionen verabschieden.
Worauf die Biolabels im Hinblick auf Honig besonders achten, ist das Futtermittel für den Winter. Die strengen Verbände (ich denke, insgesamt ist Demeter der strengste) geben vor, dass die Bienen ihr Futter selber sammeln müssen. Also muss man ihnen im Herbst genügend Flächen mit geeigneten Blüten zur Verfügung stellen. Ohne diese Hilfe schaffen es Bienen heutzutage in der Monokultur aus ungeeigneten Pflanzen nicht mehr, ihr Winterfutter selber zu sammeln. Die weniger strengen Verbände verlangen, dass der Zucker für die Winterfuttermischung aus biologischem Anbau stammt. Oftmals stammt dieser dann aus Südamerika, was die Sache wieder etwas widersinnig ist.
Ein weiterer Aspekt ist die Behausung der Bienen. Die strengen Verbände verlangen sogar den Verzicht auf Schrauben. Aber vor allem geht es um die Lacke, mit denen die Kisten gegen Verwitterung gestrichen werden. Es gibt auch Styroporkisten, die in Bioverbänden natürlich nicht gerne gesehen sind. Aber wenn man bei Antragstellung gerade welche hat, darf man sie weiterbenutzen, bis sie nicht mehr zu gebrauchen sind, was mehrere Jahre sein können.
Desweiteren gibt es noch Bestimmungen wie beispielsweise, dass man den Königinnen nicht die Flügel schneiden darf. Das wird gemacht, dass sie im Frühjahr nicht abhauen können, wenn es eigentlich ihrem natürlichem Verhalten entspricht, um ein neues Volk zu bilden. Das zu verhindern, ist für Anfänger oder Imker mit mehr als nur ein paar Völkern ziemlich schwierig, wenn man den Königinnen nicht die Flügel schneidet. Und man muss bedenken, dass jeder Schwarm Bienen, der sich auf diese Weise auf den Weg in ein neues Leben macht, sich eigentlich auf den Weg in den Tod begibt. Bienen können ohne Imker in der freien Natur nicht mehr überleben.
Außerdem gibt es dann noch Bestimmung in Hinsicht auf die Behandlung gegen die aggressive Varroamilbe. Es gibt zwei Methoden dagegen vorzugehen. Beide Methoden sind in Bioverbänden anerkannt. Und andere Methoden gibt es gar nicht.
Wir imkern nun seit mehreren Jahren und haben auch schon darüber nachgedacht, in einen Bioverband einzutreten. Vorteil ist natürlich, dass man den Honig teurer verkaufen kann. Aber letztlich werden die Kunden damit ein wenig zum Narren gehalten. Der Honig selber ist kein Stück besser. Und die meisten anderen Dinge beachtet man ganz selbstverständlich. Wer würde seine Bienenkisten schon in einer Farbe streichen, die für Bienen giftig ist? Das wäre unsinnig.
Es ist natürlich nicht alles unsinnig. Den Königinnen tut es nicht weh, die Flügel geschnitten zu bekommen. Aber es wäre natürlicher und artgerechter, es zu unterlassen. Dennoch bin ich der Meinung, dass es sehr viel sinnvoller ist, Honig beim Imker in der Umgebung zu kaufen, auch wenn es kein Biohonig ist. Das ist allemal besser, als Biohonig aus Südamerika.
Ich halte nicht viel von diesen Biogeschichten. Am allerwenigsten kann ich mir eine reelle Herkunft von Biohonig vorstellen. So etwas ist einfach nur lächerlich und ich denke mittlerweile, dass die Leute einfach überall Bio hinauf schreiben, weil es sich einfach besser verkauft.
Ich selber lege keinen Wert drauf, ob es jetzt Biohonig ist oder nicht. Mir gefällt es, dass die Bienen den Honig herstellen und mehr Bio brauche ich nicht wirklich. Froh bin ich, dass wir noch Honig haben, wo man doch von dieser Problematik des Bienensterbens weiß. Da sollte man sich nicht um Bio oder nicht Bio sorgen.
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