Besseres Gehalt bei langer Betriebszugehörigkeit?
Man hört immer wieder, dass Angestellte in einem Unternehmen deutlich mehr Gehalt bekommen, wenn sie länger im Betrieb sind. Dabei kann es dann schon einmal vorkommen, dass Person A für die gleiche Arbeit das doppelte Gehalt bekommt wie die Tochter von A, die später dazu gekommen ist, aber die gleiche Arbeit macht.
Jedoch habe ich mir sagen lassen, dass die Aufstiegsmöglichkeiten in Hinblick auf das Gehalt in der heutigen Zeit nicht mehr groß sein sollten, wie sie noch vor ein paar Jahren waren. Ist dies wirklich so, dass man mittlerweile keinen oder deutlich weniger Zuschlag pro Jahr der Betriebszugehörigkeit bekommt oder ist dies nur ein Gerücht?
Das sich die Betriebszugehörigkeit im Gehalt widerspiegeln soll, halte ich für ein Gerücht. Es mag in der Praxis hier zwar einen scheinbaren Zusammenhang geben. Der ist aber (hoffentlich) nicht allein auf die Zugehörigkeit zu Betrieb zurückzuführen.
Wenn in dem Beispiel Person A schon lange im Betrieb ist, dann wird Person A hoffentlich die Arbeit, welche dann auch Person B macht, wesentlich sicherer, schneller, fehlerfreier durchführen können. So jedenfalls kann es sein, dass für Außenstehende zwei Angestellte, die die gleiche Arbeit machen, unterschiedliche Entlohnungen entstehen. Dabei bezahlt das Unternehmen den erfahrenen Mitarbeiter für dessen Mehrwert für das Unternehmen besser!
Hinzu kommt auch die Tatsache, dass jemand in den Jahren seiner Tätigkeit auch immer wieder Gehaltverbesserungen erzielen kann. Das geschieht entweder durch die Arbeit der Gewerkschaften (Tarif) oder aber (u.U. sogar parallel zur Tarifentwicklung) durch individuelle Gehaltsanpassungen. Jedem steht es ja frei, über sein Gehalt zu verhandeln!
Ein weiterer Punkt der zur unterschiedlichen Entlohnung führt ist das eingeforderte Einstiegsgehalt. Wenn jemand in der Lage ist, sich bei der Einstellung entsprechend zu verkaufen, kann eben hier ein wesentlich höheres Einstiegsgehalt herausspringen, als bei anderen. Und das macht sich dann natürlich auch in den Folgejahren bemerkbar. Und es kann sogar von äußeren Umständen abhängen, die ein Bewerber (oder ein Arbeitgeber) nicht direkt beeinflussen können: in Boomphasen verlangen die Angestellten mehr als eigentlich gerechtfertigt wäre und die Arbeitgeber zahlen eher diesen Aufschlag, wohingegen in Krisenzeiten der Bewerber auch mit viel weniger zufrieden ist, wenn nur die Anstellung klappt.
Eine Gleichheit bei den Gehältern ist ja letztlich nie gegeben und noch nicht einmal gewollt. Auch die Tarifstrukturen setzen ja nur Untergrenzen fest. Jeder Arbeitnehmer kann unabhängig davon einen Zuschlag fordern. Und ob dieser gewährt wird oder nicht - das weiß jeder, der schon abhängig beschäftigt war oder über Gehälter entscheidet - liegt nicht allein an der Leistung, sondern auch daran, ob die Chemie zwischen den Vertragspartnern stimmt.
Generell ist aber anzumerken, dass man es eher schwer mit großen Gehaltssprüngen im gleichen Betrieb hat. Will man sich signifikant verbessern, so ist ein Firmenwechsel anzuraten. Oder aber man ist dem aktuellen Arbeitgeber eben einen entsprechenden Aufschlag wert.
Es gibt Regelungen in den Tarifverträgen, die besagen, das nach X Jahren Betriebszugehörigkeit eine Lohnerhöhung von X Prozent möglich ist. Ich kenne es zumindest aus den Tarifverträgen im Fleischerhandwerk so.
Ansonsten kann sowas mit Sicherheit auch über die Arbeitsverträge geregelt werden. Das da dann drin steht, das es eine Gehaltserhöhung von X Prozent nach X Jahren Betriebszugehörigkeit gibt. Schliesslich will der Arbeitgeber ja seine Arbeitnehmer auch an sich binden. Er investiert ja Zeit und Geld in die Einarbeitung und ist daran interessiert, davon möglichst lange zu profitieren.
Und ich weiß, das man auch im Staatsdienst nach X Jahren Betriebszugehörigkeit eine Gehaltserhöhung bekommt. Zumindest was ältere Verträge betrifft.
man hört immer wieder, dass Angestellte in einem Unternehmen deutlich mehr Gehalt bekommen, wenn sie länger im Betrieb sind. Dabei kann es dann schon einmal vorkommen, dass Person A für die gleiche Arbeit das doppelte Gehalt bekommt wie die Tochter von A, die später dazu gekommen ist, aber die gleiche Arbeit macht.
Die von mir bereits genannten Gehaltserhöhung sind meistens nicht wirklich hoch. Sie machen in der Regel in keinem Fall so einen großen Unterschied.
Wenn aber in einem Betrieb zwei Mitarbeiter die selbe Arbeit machen, der eine gerade ausgelernt hat und der andere den Beruf seit 20 Jahren macht, wird sich das auch im Gehalt wiederspiegeln. Ganz einfach aus dem Grund, weil ja auch die Berufserfahrung mit eine Rolle spielt.
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