Mehrere Tote und Verletzte bei der Love Parade 2010
Ich bin ziemlich erschüttert über die aktuellen Nachrichten über die Love Parade in Duisburg, bei der in einem Tunnel durch eine Massenpanik bis Dato 15 Tote und ca. 50 Schwerverletzte zu beklagen sind. Viele Teilnehmer schweben noch in Lebensgefahr. Die Party wurde aber aufgrund von Sicherheitsgründen nicht abgesagt, wohl aber wird es nach aktuellen Einschätzungen keine After Party geben.
Die Polizei hat eine Notrufschaltung frei gelegt für Angehörige aber diese ist so überlastet, dass man nicht durch kommt. Ich selber versuche es seit ca. 2 Std, da ich vermute das sich jemand, der mir Nahe steht, zur Love Parade gefahren ist. Ich hoffe sehr, für alle Betroffenen und nicht Betroffenen dass es nicht noch mehr Ausmaße annimmt als eh schon.
Die Live Berichte von Teinehmer am Ort des Geschehens sind sehr erschreckend und werden teils sogar als Kriegsschauplatz beschrieben. Zu beklagen ist wohl auch die Tatsache, dass ein Gelände zur Verfügung gestellt worden ist, dass ein Fassungsvermögen von ca. 350.000 hat aber eine Veranstaltung in Gange ist mit einer Teilnehmerzahl von rund 1.2 Mio. Sicher wird es dazu auch noch einige Untersuchungen im nachhinein geben.
Ich habe die Meldung gerade im Fernsehen gesehen und bin erschreckt darüber, dass die Love Parade, bei der sonst keine größeren Zwischenfälle, schon gar nicht in diesem Ausmaß, zu beklagen waren, in einem Desaster geendet ist.
Laut N-TV wird etwa 50 Meter vom Schauplatz der Massenpanik entfernt noch weitergefeiert, allerdings nimmt die Zahl der Feiernden wohl ab, da immer mehr Leute vor Ort von den Ereignissen erfahren. Dass diese Menschen nun sehr betroffen sind und nicht mehr weiterfeiern, ist verständlich.
Das Unglück ereignete sich wohl am Eingang zu einem Tunnel. Hat zufällig von euch jemand mitbekommen, was genau der Auslöser dieses schlimmen Zwischenfalls war?
Also nach meinem WIssen, war es so, dass der einzige Eingang zum Gelände, also der Tunnel abgesperrt wurde, weil sie bereits schon zu viele Menschen auf dem Gelände aufgehalten haben sollen. Somit kam zwar Keiner mehr rein, aber auch die Menschen, die wieder raus wollten, kamen nicht mehr durch, weil sich eben ein Menschenstau gebildet hatte. Zusätzlich dazu wurde natürlich "von hinten" gedrängelt und gedrückt, weil die Leute, die aufs Gelände wollten, nicht länger warten wollten. Weitere Notausgänge wurden wohl geöffnet, allerdings waren wohl auch die nach kurzer Zeit überlaufen. Selbst auf die nahen Bahngleise sollen sich Menschen vor der Panik gerettet haben.
In diesem Gedränge bekamen die Leute nicht genug Luft und wurden eingezwengt, daraus entwickelte sich diese Panik. Kurz zuvor soll die Polzie vor Ort auch von Feiernden auf diese Situation und eine aufkommende Panik hingewiesen worden sein, haben aber scheinbar nichts unternommen. Ich habe auch gelesen, dass viele Augenzeugen von einem Anblick ähnlich eines "Kriegsschauplatzes" gesprochen haben.
Mir ist es unbegreiflich, wie das passieren konnte. Es war ja anscheinend schon vorher klar, dass das Gelände den erwarteten Menschenmaßen nicht ausreichen würde. In Bochum hatte man die Loveparade wegen Sicherheitsbedenken abgesagt, in Duisburg findet sie trotz Bedenken statt, das finde ich fahrlässig. Wenn man bedenkt, dass man Drogen- und Alkoholkonsum in rauen Mengen berücksichtigen muss und dann noch ein "zu kleines" Gelände bereitstellt, ist sowas doch quasi vorprogrammiert.
TheDutchess hat geschrieben:In Bochum hatte man die Loveparade wegen Sicherheitsbedenken abgesagt, in Duisburg findet sie trotz Bedenken statt, das finde ich fahrlässig.
Gab es diese Sicherheitsbedenken in Duisburg denn schon im Vorfeld? Ich habe mich mit der Thematik zuvor nicht auseinandergesetzt und habe daher auch nichts von den Planungen der Love-Parade und eventuellen Sicherheitsbedenken mitbekommen. Dass die Parade in Bochum nicht stattgefunden hat, habe ich damals mitbekommen, aber von Duisburg hatte ich bislang nichts gehört.
Gerade wurde in den Nachrichten gesagt, dass das geschlossene Gelände, das lediglich für eine Besucherkapazität von 500.000 bis 600.000 ausgelegt war, von 1,4 Millionen Besuchern besucht wurde - dass diese Rechnung nicht aufgeht, liegt auf der Hand.
Ich habe eben auch einen Bericht im Fernsehen gesehen und bin geschockt. Jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, sind alle Polizisten der Umgebung auf den Beinen. Vorher war nur eine kleine Besetzung im Dienst. Das wurde auch bestätigt und kritisiert. Ich finde, dass bei so einem Unternehmen auch mehr Polizeiaufgebot sein muss. Sicherheitsfirmen hätten an jedem Ausgang/Eingang für Ordnung sorgen müssen.
Wenn weit mehr als die doppelte Besucherzahl auf dem Gelände waren, dann ist da von Beginn an ein Fehler unterlaufen und es hätte nicht zu so einem Unfall kommen dürfen. Dass nicht direkt die Wagen gestoppt wurden und es dann langsam ausgelaufen ist, kann ich auch nicht verstehen. Die Leute wußten alle nicht, dass was passiert ist und was passiert ist. Man hätte alle Leute durch Lautsprecher informieren müssen, damit sie entscheiden konnten, ob sie noch da bleiben um an die Toten zu gedenken oder ob sie langsam abziehen. Aber das Weiterfeiern war pietätlos.
Laut den aktuellen Meldungen kam es zu der Panik, weil eben nur dieser eine Tunnel, in dem es passierte, als Eingang und gleichzeitig Ausgang diente. Dadurch, bzw. weil es eine so riesige Menschenmenge war, brach dann die Panik aus.
Da ja in etwa 3 x so viele Menschen dort waren wie erwartet, konnte man wohl der Situation so schnell nicht Herr werden. Dazu ist ja auch anzunehmen, dass die nicht alle nüchtern waren. Schlimm ist das natürlich trotzdem, auch wenn ich mich frage, wieso die Veranstaltung nicht direkt abgebrochen wurde. Die feierten ja munter weiter.
Diamante hat geschrieben:Man hätte alle Leute durch Lautsprecher informieren müssen, damit sie entscheiden konnten, ob sie noch da bleiben um an die Toten zu gedenken oder ob sie langsam abziehen. Aber das Weiterfeiern war pietätlos.
Aus der Distanz betrachtet kann man so etwas leicht sagen. Menschen in Ausnahmesituationen denken oftmals nicht rational, wie wir ja heute schon gesehen haben.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine weitere Panik gegeben hätte, wenn man die breite Masse der Besucher komplett informiert hätte. Dann wären nicht nur hunderte oder tausende Menschen in Panik geraten, sondern vielleicht mehr als eine Million - und das zeitgleich. Es ist doch denkbar, dass die meisten Menschen nach einem solchen Vorfall am liebsten das Gelände verlassen wollen. Viele geraten dabei in Panik und diese Panik würde sich multiplizieren. Die nächste Katastrophe wäre so gut wie vorprogrammiert.
Bei dieser Love-Parade sind sicher einige Dinge schief gelaufen, aber die Entscheidung, keinen Bericht über die Vorkommnisse an die Besucher weiterzugeben, stellt wohl die einzige vernünftige Entscheidung in einer solchen Situation dar.
Ich verfolge seit Bekanntgabe des Unglücks auf N-TV die aktuellen Ereignisse, allerdings werden derzeit hauptsächlich "nur" Wiederholungen gezeigt. Immer wieder wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Polizei im Vorfeld informiert worden ist, weil es wohl vorab schon zu kollabierenden Teilnehmern kam. Diese nachricht wird nach wie vor als "nicht von der Polizei bestätigt" behandelt. Frage hierzu wäre, würden sie es versuchen zu "vertuschen" damit man es ihnen nicht negativ auslegen kann und somit der Polizei mehr glauben geschenkt wird als den berichtenden Teilnehmern?
Sowie die Interviewten berichteten, war Duisburg auf eine solch große Anzahl an Teilnehmern nicht vorbereitet. Zudem gab es nur einen begrenzten Platz an "Feiermöglichkeiten" welcher in Form eines umzäunten, ovalen Gelände beschrieben wurde mit eben nur einem Zu-und Ausgang, nämlich dem Tunnel. Als das umzäunte Gelände, für den Zugang, durch die Sicherheitskräfte gesperrt wurde herrschten da wohl schon unmenschliche Zustände. Alle nachfolgenden Teilnehmer, welche auch auf das Gelände wollten, stauten sich unaufhörlich und der Druck von hinten wurde immer stärker. Dadurch brach Panik aus.
Schlimm finde ich die Tatsachenberichte, dass die Leute über Menschen stiegen die zu Boden gefallen waren. ich als Außenstehender finde das ungeheuerlich und im größten Maße unverantwortlich aber in solch einer Situation und im Rahmen einer ausgebrochenen Panik hätte ich vielleicht auch solche Handlungen vollbracht.
Eine Frau berichtete davon, dass einer Frau die eh auf dem Boden lag eine Leiche auf den Körper fiel. Da es ja kein Vor und Zurück gab, hatte sie auch keine Chance die Leiche runter zu rollen. Es ist eine Vorstellung, die sich echt meiner Möglichkeiten entzieht. Ich überlege wirklich morgen da hin zu fahren und eine Friedhofskerze aufzustellen. Sicherlich ist damit niemandem geholfen aber es signalisiert die Anteilnahme an die Opfer und deren Angehörigen.
Morgaine hat geschrieben:auch wenn ich mich frage, wieso die Veranstaltung nicht direkt abgebrochen wurde. Die feierten ja munter weiter.
Angeblich wollen sie eine zweite Massenpanik verhindern und wollen deswegen weitermachen. Aber ich frage mich auch, wieso nicht alle Wagen erst mal gestoppt werden und die Polizei dann sagen kann was passiert ist. Es wird bestimmt keiner in Panik dann wegrennen und wenn jetzt genügend Polizei anwesend ist, kann diese dann auch diese angebliche Panik verhindern. Ich finde es schrecklich, dass manche, die feiern nicht mal wissen, was passiert ist oder es wissen und weitersaufen und feiern.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Gab es diese Sicherheitsbedenken in Duisburg denn schon im Vorfeld?
So weit ich informiert bin, gab es diese Bedenken bereits im Vorfeld.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Gerade wurde in den Nachrichten gesagt, dass das geschlossene Gelände, das lediglich für eine Besucherkapazität von 500.000 bis 600.000 ausgelegt war, von 1,4 Millionen Besuchern besucht wurde - dass diese Rechnung nicht aufgeht, liegt auf der Hand.
Nach meinen Infos wurde sehrwohl von einer Besucheranzahl von etwas um die 1 Million Besucher ausgegangen - eben auch schon im Vorfeld. Gerade darum verstehe ich eben nicht, warum diese Veranstaltung in diesem Ausmaß und diesen Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden hat. Man hätte entweder vorher eingestehen müssen, dass die erforderlichen Mittel und eine angemessene Location nicht vorhanden ist, oder man hätte das Securitykonzept vollkommen anders aufrollen müssen. Es aber so "drauf ankommen" zu lassen ist grob fahrlässig.
Ich kann es mir schlimm vorstellen, in dieser Menge zu stehen und über Leichen trampeln zu müssen, Menschen zu verletzen, nur weil es nicht anders geht und man seine eigene Haut irgendwie schützen möchte. Sicherlich haben viele Beteiligte, aber auch Zuschauer dieser Panik einen Schock erlitten. Was diejenigen angeht, die jetzt noch munter weiterfeiern: da dreht sich mir der Magen um! Die Mitfeiernden wurden ja nicht mal drauf aufmerksam gemacht, was da vor sich ging, das halte ich für respektlos.
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