Elektrische Zahnbürsten für Kinder nicht geeignet

Als meine Kinder klein waren, hat mir der damalige Zahnarzt gesagt, dass Kinderzähne nicht mit elektrischen Zahnbürsten geputzt werden sollen. Warum, kann ich nicht mehr sagen, weil es doch schon so lange her ist. Damals gab es zwar schon vereinzelt elektrische oder batteriebetriebene Zahnbürsten für Kinder, aber wie gesagt, der Zahnarzt war dagegen.

Heuzutage kenne ich viele Eltern, die ihren Kindern schon ab Kleinkindalter elektrische Zahnbürsten zur Verfügung stellen. Gibt es ein Argument, was gegen das Zähneputzen der Kinderzähne mit einer elektrischen Zahnbürste spricht? Normalerweise soll ja eine elektrische Zahnbürste bei richtiger Anwendung gründlicher sein als eine Handzahnbürste.

Ich glaube, dass sich die Aussage des Zahnarztes vor allem auf die Schädigung des Zahnfleisches durch die Borsten der elektrischen Zahnbürste bezogen hat. Ich weiß nicht, wie lange das nun her ist, jedoch hat sich ja inzwischen ein riesiger Markt für elektrische Kinderzahnbürsten gebildet, die sehr schonend für die Kinderzähne sind und auch sonst keine negativen Auswirkungen auf das Kind haben.

Sowohl die normalen elektrischen Zahnbürsten mit oszillierendem Bürstenkopf als auch sogenannte Schallzahnbürsten sind für Kinder zum Zähneputzen geeignet. Gleichzeitig darf man jedoch nicht erwarten, dass die Putzleistung von elektrischen Zahnbürsten wirklich so viel besser ist, wie die Werbung uns erzählen will. Im Grunde sind sowohl manuelle und elektrische Zähnbürste bei richtiger Handhabung gleich sauber.

Was ein Problem für Kinder bei Benutzung von elektrischen Zahnbürsten sein kann, ist die unangenehme Vibration der Zähnbürste. Im allgemeinen gewöhnen sich jedoch Kinder schnell daran und können sogar Spaß dabei entwickeln. Beim Kauf einer elektrischen Kinderzahnbürste sollte jedoch beachtet werden, dass der Bürstkopf klein genug ist, um auch an die hinteren Backenzähne zu kommen. Sonst unterscheiden sich viele elektrische Zahnbürsten nur in Design und Form. Trotzdem würde ich erst meinem Kind die manuelle Zahnreinigungstechnik zeigen, bevor ich ihm die Vorzüge einer elektrischen Zahnbürste zumuten würde - dann kann es später selbst entscheiden

Mein Zahnarzt hat mir vor wenigen Jahren erklärt, dass Kinder ab etwa 3 Jahren eine elektrische Zahnbürste verwenden können. Nach den Gründen habe ich allerdings damals nicht gefragt. Das hängt möglicherweise damit zusammen, dass mit 3 Jahren die meisten Zähne durchgebrochen sind und man dann nicht mit geschwollenen Zahnungsstellen zu rechnen hat.

Ob das so früh sinnvoll ist, hängt vom Kind ab. Manche Kinder haben die leidige Angewohnheit und beißen beim Putzen auf die Zahnbürste. Abgesehen davon, dass die Bürstenaufsätze für elektrische Zahnbürsten nicht gerade billig sind, kann ich mir schon vorstellen,dass man auf die Art und Weise auch eine Zahnbürste am Motor kaputt machen kann.

Bei meinen Kindern hat sich die anfängliche Neugier auf die elektrische Zahnbürste recht schnell wieder gelegt. Die Vibrationen im Mund waren für meine dann doch zu stark. Aber das muss man einfach mit dem Betreffenden Kind ausprobieren. Es gibt ja auch Erwachsene, die wegen der Vibrationen nie eine elektrische Bürste aushalten würden.

Kinder soll man eigentlich immer beim Zähneputzen beaufsichtigen und bis zu einem Alter von 7-8 Jahren nachputzen bzw. den Erfolg kontrollieren. Bei der Verwendung einer elektrischen Bürste sollte man aber darauf achten, dass das Kind die Zähne gleichmäßig putzt, nicht dass es drei Minuten lang immer nur eine Region oder einen Zahn abbürstet. Bei solcherart unsachgemäßem Gebrauch kann ich mir schon vorstellen, dass man dann eher den Zahnschmelz weg putzt und somit eher mehr schadet, als nützt.

Die Antwort die mir noch in Erinnerung geblieben ist war, dass sich durch die elektrische Zahnbürste der Zahnbelag eher in die Zahnzwischenräume verschiebt und dadurch eher ein Kariesrisiko bürgt. Diese Aussage galt aber grundsätzlich den elektrisch betriebenen Zahnbürsten.

Mittlerweile denke ich auch, dass man unbesorgt einem Kind ab entsprechendem Alter eine Zahnbürste anbieten kann die elektrisch betrieben wird. Hierbei würde ich aber auf eine Zahnbürste zurückgreifen die auch von Zahnärzten für Kinder empfohlen wird. Vermutlich wird es dann eine aus den klassischen Herstellern, wie Braun, werden.

Eher weniger würde ich auf eine Zahnbürste aus einem Discounter setzen. Da ich denke, dass dort vielleicht irgendwelche Spurenelemente aus den Bausatzteilen zurückgeblieben sein könnte.

Ich halte das ebenfalls für Blödsinn.

Wahrscheinlich wollte dein Zahnarzt darauf hinaus, dass das Zahnfleisch eines Kindes eben, wie schon erwähnt, empfindlicher ist. Aber dafür gibt es spezielle, besonders weiche Borsten und die dürften da keinen Schaden anrichten. Außerdem sind elektrische Zahnbürsten immer gründlicher als die traditionelle Lösung, wenn man damit genau so lange putzt. Da wird einfach wesentlich öfter gebürstet, als man das per Hand jemals könnte. Deshalb würde ich auch ganz sicher nicht von der Benutzung abraten, sofern man darauf achtet, die passenden Aufsätze zu benutzen und seine Kinder bei der Anwendung begleitet.