Besondere Stromtarife für sozial Schwache?

Hinsichtlich der Frage, ob man grundsätzlich billigere Tarife für Gas und Strom sozial Schwächeren einräumen könnte antwortete der Verbandspräsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), dass es nicht die Aufgabe der Energieversorgungsunternehmen sei, diese anzubieten – „Generell ist Sozialpolitik eine Aufgabe des Staates“, so Michael G. Feist gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" in der Ausgabe vom Dienstag.

Sollte der Staat, der aus seiner Sicht mit zu den Hauptverursachern des Preisanstiegs beim Strom gehört, dies wollen so stünden ihm ausreichend Möglichkeiten zur Verfügung, z. B. indem er die Mehrwertsteuer oder Stromsteuer für sozial Schwächere reduzieren könnte.

Feist äußerte, dass vor allem durch höhere und mehr staatliche Abgaben, beispielsweise durch die Förderung erneuerbarer Energien, der Strompreis stark angestiegen sei – derzeit machen Abgaben und Steuern mehr als 41 % des Anteils am Strompreis aus. Zudem können Energieversorgungsunternehmen nicht auf sozial Schwächere Rücksicht nehmen, da sie einem Wettbewerbsauftrag haben und somit dem zunehmenden Druck seitens der Märkte unterliegen würden, was keinen Spielraum dafür lässt.

Dass durch das EEG die Strompreise tatsächlich stark steigen ist wohl den wenigsten bewusst. Ich selbst kenne einige Menschen, die nur aufgrund des möglichen Verdienstes durch die festgeschriebenen Abnahmepreise eine solche Anlage installiert haben. Ob das tatsächlich so im Sinne der Allgemeinheit ist kann man wohl bezweifeln.

Dass die Energie-Anbieter für Sozial-Tarife sorgen sollen, finde ich auch nicht begrüßenswert. Erst recht wenn die Befreiungen, wie bei der GEZ an bestimmte Bescheide und nicht am Einkommen gekoppelt sind.

EON hatte letztes Jahr angekündigt einen billigeren Tarif für arme anzubieten (zu denen ich mit Frau/Kind und gemeinsamen einkommen von knapp 1500 Euro auch gehöre), ich habe mittlerweile drei mal nachgefragt wie es denn damit aussieht, ab wann und wie man den bekommt etc.
Bis heute habe ich auf keine der 3 Emails eine Antwort bekommen.

Aber ich als betroffener bin auf jeden Fall dafür, ich gehe jeden Tag arbeiten und übernehme oft Schichten von Kollegen um mehr Stunden zu bekommen um meine Familie halbwegs ernähren zu können, und dann ist das meiste von meinem Lohn schon weg für Miete, Telefonfgrundgebühr und Strom, der Rest und das was von meiner Frau und Kindergeld übrigbleibt ist so verschwindend gering das wir sogar noch einen kleinen Zuschuß vom Amt erhalten um nicht nur Nudeln und Soße essen zu müssen.

MiniFreebie

In der Stadt in der ich wohne, gibt es seit dem 01.01.08 für EON Kunden die ALG2 beziehen einen Sozialtarif. Ihnen werden 5 Euro ermäßigt. Nun ist allerdings ein Problem aufgetaucht, fast keiner dem diese Regelung betrifft, ist allerdings Kunde bei EON. Der regionale Stromanbieter Local Energie macht keinen Sozialtarif. Im Endeffekt hat somit keiner einen Nutzen.

Ich bin da völlig anderer Meinung. Wo zieht man die grenze zwischen "arm" und "reich" ??

Ist jemand mit 2000 Euro Monatseinkommen und 3 Kindern, der sich mühsam sein Haus abspart nicht ärmer, als ein single mit 1400 Euro Einkommen, der dann in den genuss günstigerer Tarife kommt?

Mein Fazit: weg mit der Klassendifferenzierung!

Karlchen66:
Eon macht das wohl auch letztlich eher, um die besserbetuchten Leute zu überzeugen, die bis jetzt aus Gewissensgründen gegen EON waren/sind, als Kunden zu gewinnen (ach, wenn die so sozial sind...) denn um wirklich einkommensschwache Menschen zu unterstützen. Bei vielen wird EON als Kunde vermutlich shcon mal grundsätzlich NEIN sagen, weil die SchuFa nicht stimmt, von daher ganz klar nur ein Werbeding.