Thomas Bernhard: Im Frauengraben aus Der Stimmenimitator
„Im Frauengraben“ ist eine der mehr als 100 gemeinsam erschienenen Kurzgeschichten aus Thomas Bernhards „Der Stimmenimitator“ (1974). Ursprünglich trug das Werk den Namen „Wahrscheinlich – Unwahrscheinlich“, der diese trefflich charakterisiert; es handelt sich um Begebungen, die zum einen genauso gut so vorgefallen sein könnten, zum anderen aber auch unwahrscheinlich erscheinen.
So auch „Im Frauengraben“, die von einem bäuerlich anmutenden Mann berichtet, der, sich auf der Suche nach einer geeigneten Frau befindend, in ein Wirtshaus einkehrt, wo ihm zur Lösung seines Problems ironisch empfohlen wird, den Frauengraben aufzusuchen, wohin der Protagonist sich auch begibt, und eine zwar äußerlich entstellte, aber Tiere und Menschen liebende Frau kennenlernt, diese im weiteren Verlauf ehelicht, sogar liebt.
Obgleich der nicht wertende, auktoriale Erzähler die Geschichte äußerst zeitraffend erzählt, vom Einsetzen der Handlung bis zum Ende, ergo der Heirat, vergehen immerhin Jahre, die auf einer einzigen Seite geschildert werde, nimmt er sich ausnehmend Zeit den Protagonisten als einen aus bäuerlichem Milieu stammenden, einfachen Mann zu charakterisieren und begründet seine Aussagen dem Leser gegenüber sowohl durch das Äußere der Hauptperson als auch durch deren Auftreten.
Die Geschichte spielt zu einer nicht näher bestimmten Zeit und könnte sich so jederzeit ereignen; sie ist. Wie eingangs erwähnt, im einfachen, gewöhnlichen Milieu – das Stichwort des „kleinen Mannes“ ist mehr als treffend - situiert. Ort der Handlung sind das Wirtshaus und der Frauengraben.
Der Stoff setzt sich eindeutig mit dem Thema Liebe auseinander, das Motiv hierbei ist die Brautwerbung. Widererwartens liebt der Protagonist, die als verkrüppelt beschriebene und als verstoßen angesehene Frau aus dem Frauengraben, einem Ort, wo man dem Namen nach alles andere als solch eine Person zu treffen vermutet; er setzt sich über ihr Äußeres hinweg, liebt und schätzt sie im Vergleich zu den anderen Gästen im Wirtshaus, ob Ihrer überaus warmherzigen Art.
Die Kurzgeschichte Im Frauengraben ist ja fast so alt wie ich. Ich kannte aber bisher weder die Kurzgeschichte noch die Sammlung Der Stimmeninimitator von dem Autor Thomas Bernhard. Allerdings liegen mir Kurzgeschichten auch nicht wirklich.
Du hast die Stimmung der Kurzgeschichte allerdings sehr ansprechend eingefangen. Trotzdem liegt mir das Werk und die Grundstory nicht wirklich. Es ist aber sicherlich spannend, eine Geschichte zu lesen, die einen so großen Zeitraum umfasst.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-127676.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust? 1200mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Carmili · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust?
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank 1670mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank
- Welche Zimmerpflanzen mögen es warm und sonnig? 2450mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Welche Zimmerpflanzen mögen es warm und sonnig?
- Am Blatt einer Pflanze Krankheiten erkennen? 1367mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Nurse · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Am Blatt einer Pflanze Krankheiten erkennen?