Eingeschnappte Leberwurst nach leichter Kritik!

Meine Kollegin kann ganz schön austeilen aber wenn man dann mal was gegen sie sagt dann ist sie gleich eine eingeschnappte Leberwurst. Ich finde das ziemlich blöd von ihr aber ich weiss nicht wie man auf so jemand richtig reagiert.

Was könnt ihr aus eurer Erfahrung heraus raten, wie kann man die Situation bereinigen ohne dass noch mehr Stress entsteht. Sollten wir uns um einen Meidiator bemühen?

Solche Leute kenne ich leider viele, doch die meisten davon merken es gar nicht mehr, wenn sie, wie du schreibst, austeilen. Sie verletzen andere Personen, doch sie selbst empfinden das Gesagte nicht als beleidigend, sondern manchmal sogar als gut gemeinten Hinweis. Wenn man dann selbst mit einer Kritik ankommt, sehen sie diese aber möglicherweise trotzdem als verletzend und können sie nicht umsetzen oder annehmen, obwohl man genau das, aufgrund ihrer Verhaltensweise, glaubt.

Ich würde versuchen mit deiner Kollegin in Ruhe darüber zu sprechen und ihr klarmachen, dass dich ihr "Austeilen" stört und du sie mit deiner Kritik nicht beleidigen, sondern auf etwas hinweisen wolltest.
Es bringt dagegen nichts, wenn du mit ihr umgehst, wie sie es vielleicht mit anderen macht, da das die Situation nur verschärfen würde. Außerdem sollte man Gleiches nicht immer mit Gleichem vergelten, wenn man etwas daran ändern will.

Einen Mediator würde ich persönlich erst zuziehen, wenn die Situation ausartet und ihr gar nicht mehr miteinander reden könnt. Dann müssen aber beide Seiten einverstanden sein.

Das kenne ich auch, habe auch so eine Kollegin. Am besten versuchst Du erstmal ganz in Ruhe mit Ihr zu sprechen. Lade sie doch auf einen Kaffee ein und frage sie, was ihr an Dir nicht passt und umgekehrt. Ihr müsst schliesslich irgendwie klarkommen. Wenn das nicht klappt, musst Du ( so mache ich inzwischen auch ), einfach nur noch beruflich mit ihr kommunizieren, ansonsten ignorieren.

Ob ihr einen Mediator bemühen solltet, kann man nach deiner Information nicht sagen. Es kommt immer darauf an, warum der Streit entstanden ist und was gesagt wurde. Dass deine Kollegin austeilen, aber nicht einstecken kann ist kein Grund für einen Mediator.

Wenn dich das Austeilen deiner Kollegin so stört, dann stelle dich doch nicht auf die gleiche Stufe und teile auch aus. Rede mit deiner Kollegin, dass dich das stört und zeige ihr, wie es anders geht. Es bringt doch nichts, wenn dann beide austeilen, aber keiner einstecken kann.

Oh ja, solche Leute kenne ich auch nur zu gut. Eine ehemalige Freundin war auch so, wobei man da immer tierisch aufpassen musste, was man sagte, da man immer befürchten musste, sie könnte gleich wieder beleidigt sein. Das ging dann auch so weit, dass ich irgendwann auch gar keine Lust mehr hatte, mich mit ihr zu unterhalten, da ich scheinbar immer das Falsche sagte. Immerhin war sie quasi immer beledigt und das auch nicht nur für wenige Minuten, sondern für einige Stunden oder auch gleich einige Tage.

Ich kann es verstehen, wenn man verletzt oder meinetwegen auch beledigt ist, wenn man zu Unrecht kritisiert wird und das auch nicht zu wenig. Bei wirklich leichter Kritik, die noch dazu gerechtfertigt ist, gibt es doch aber keinen Grund beleidigt zu sein, zumindest sehe ich das so. Man will der Person dann ja auch nichts Böses, sondern ihr nur einen Rat geben, wobei sie einen dann mit der Masche der beleidigten Leberwurst straft.

Ich bin auch immer richtig genervt, wenn jemand beleidigt ist. Wenn jemand verletzt ist, dann verstehe ich es ja, wenn diese Person Trauer oder auch Wut zeigt. Aber dieses beleidigte Getue finde ich immer unheimlich anstrengend und schlimm. Oftmals wollen die Leute dann ja auch, dass man sich ausgiebig bei ihnen entschuldigt. Das sehe ich aber auch nicht ein, wenn die Kritik eben gerechtfertigt war. Während ich mich früher ausgiebig entschuldigt hätte, lasse ich solche Personen nun auch einfach in Ruhe, bis sie sich wieder eingekriegt haben. Viel mehr kann man da ja auch nicht machen.

Bei solchen Menschen frage ich mich ehrlich gesagt, was da schief gelaufen ist und wie die konditioniert worden sind. Wenn man Tacheles redet, kann man da durchaus was bewirken. Ich kenne zum Beispiel auch eine Person, die immer alles negativ aufgefasst hat, was ich gesagt habe. Aber da ich mit ihr auskommen musste, habe ich mich auch bemüht, dass das funktioniert und habe ihr eben erklärt, wie ich ticke und dass ich genau das sage, was ich so meine und es daher überflüssig ist, bei mir Sachen reinzuinterpretieren, die so direkt nie geäußert worden sind.

Dadurch ist das Verhältnis und der Umgang miteinander auch besser geworden und die Person ging weniger schnell an die Decke. Das hat wirklich Vorteile und der Einsatz hat sich da auch gelohnt. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, wenn ich nicht gezwungen wäre, mit der Person gut aus zu kommen, hätte ich mich da gar nicht bemüht und hätte den Kontakt eher reduziert.