Erschüttern euch diese Täglichen Horrornews noch?
Diese ganzen News die einen zum schaudern bringen sollen sind dazu da um andere Menschen zu belustigen oder sie zu Unterhalten. Z.B. wenn man in der Zeitung liest wird man nicht darüber nachdenklich sondern man lacht einfach drüber und ließt gleich den nächsten Artikel.
Jones, mir geht es leider ähnlich wie dir, ich finde das langsam schon alles normal. Ich meine, vor allem beim Nahost-Konflikt bemerke ich manchmal schon Kommentare von mir selbst wie "Die bomben sich doch wirklich jede Woche gegenseitig in die Luft!" oder Ähnliches, aber auch das sind dann weniger schockierte Kommentare als gelangweilte oder zumindest gewohnheitsmäßige.
Eigentlich ist das eine ziemlich traurige Sache, aber irgendwie sehe ich es auch so, dass wir Menschen einfach immer "kranker" von unserer Verhaltensweise werden, oder täusche ich mich da?
Ich glaube, ab dem 11. September schockt mich gar nichts mehr. Selbst die ganzen Szenen aus Konfliktgebieten, von Umweltkatastrophe, oder von Gewalttaten. Das meiste, besonders wenn es außerhalb von Deutschland stattfindet, nehme ich kommentarlos hin.
Ich muss gestehen, dass ich schon ziemlich abgehärtet bin. Diese Horrornews hört man nun tagtäglich mehrere Male, ob im Radio, PC oder Fernsehen man wird ja förmlich mit diesen News erschlagen. Leider berührt mich so was kaum noch und ich schalte lieber weg oder höre nicht zu anstatt ernsthaft jedes mal darüber nachzudenken. Ich finde es aber im Generellen sehr traurig was inzwischen in der Welt passiert und ob wirklich nochmal der Tag kommen wird, an dem das Unheil gestoppt werden kann.
Ja mich erschüttern sie noch. Ich denke egal was es ist es ist immer schrecklich so etwas zu hören. Natürlich reagiert man nicht mehr so wie am Anfang,wenn man von irgendwelchen Selbstmordattentätern hört oder von Kinderschändern. Es scheint als würden uns solche Nachrichten verfolgen und ich habe auch Verständnis für Leute ,die sagen sie interessiert das alles nicht mehr und sie können es langsam einfach nicht mehr hören.
Da ich beim Landgericht Augsburg arbeite und jeden Tag als Protokollführerin schlimme Dinge oder Schicksale en detail anhören muss, habe ich wohl einen gewissen Abstand zu solchen Geschichten entwickelt.
Natürlich kommt es auch immer auf die Sache an, aber selbst wenn es mich dann während der Sitzung mitnehmen sollte, hab ich das relativ schnell wieder vergessen.
Genauso ist es dann auch mit den Horrormeldungen, die man immer wieder im Radio und Fernsehen hört. Dazu muss ich auch sagen, dass ich Sendungen, die, diese Schreckensmeldungen ständig wiederholen, bis man es wirklich nicht mehr hören kann, nicht anschaue.
Irgendwie betrifft es mich schon, aber das nur in diesem Moment des "Hörens bzw Sehens", hinterher kann ich da im Normalfall sehr schnell abschalten und muss mich nicht weiter damit beschäftigen.
Das klingt jetzt zwar wirklich hart, aber ich bin der Meinung, wenn man sich zuviel mit Dingen, die zwar schlimm sind, aber nicht mehr rückgängig gemacht werden können, beschäftigt, geht man irgendwann selbst dran kaputt. Jedenfalls könnte ich z.B. meinen Beruf nicht ausüben, wenn mich die Fälle, die ich hier live erlebe, so beschäftigen würden.
Ich kann mir auch vorstellen, dass man mit der Zeit "abhärtet" und außerdem die Dinge, die nicht in unserer Nähe passieren, auch nicht wirklich nah an uns herankommen. Das ist meiner Meinung nach eine Schutzfunktion der Psyche.
Wie viele schlimme Autounfälle mit jungen Menschen hat es schon gegeben und wieviele davon haben mich wirklich berührt? Da gab es einen einzigen im letzten Jahr, kurz vor meinem Geburtstag. Da ist in einer Sommernacht ein Bekannter von uns auf tragische Weise bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Ich war tagelang extrem schockiert und mich hat die ganze Sache richtig mitgenommen, obwohl ich ihn nicht einmal besonders gut kannte. Wenn ich mir vorstelle, mich würde jede dieser Meldungen derartig mitnehmen, dann würde ich wohl meines Lebens nicht mehr froh und mir irgendwann hochdepressiv das Leben nehmen.
Insofern bin ich wie gesagt der Meinung, dass wir ganz absichtlich nicht auf alle Horrormeldungen ansprechen. Das hat aber sicherlich nichts mit Emotionslosigkeit zu tun.
Mir geht es wie den meisten hier auch so, daß ich nicht mehr sonderlich geschockt bin, wenn ich in den Nachrichten Horrornews sehe. Wenn man tagtäglich solch schlimme Bilder sieht stumpft man automatisch ab und baut sich damit ja auch eine gewisse Schutzzone auf. Ich denke, das ist ein Mechanismus des Körpers zum Selbstschutz, denn wenn man alles "an sich ran lassen" würde, wäre man schnell depressiv und würde krank werden.
Vom 11. September mal abgesehen kann ich mich aber noch gut an einen Bericht vom Kongo erinnern, der mich wirklich schockiert hat. Ich weiß nicht mehr, wie lange es her ist, aber damals gab es Kämpfe im Kongo und ich werde die Bilder nie vergessen, wo Rebellen im offenen Jeep fuhren und dabei die abgeschlagenen Köpfe ihrer Feinde an den Haaren hochhielten, als Trophäe. Ich wünschte, ich könnte diese Bilder vergessen.
Also ich glaube so gut wie jeder stumpft doch ab, wenn man tagtäglich irgendwelches Grauen in der Zeitung, im Fernsehen oder im Internet sieht. Und dabei gehöre ich ja schon zu den 'Glücklichen', die nicht direkt und live solche Dinge erleben müssen, sondern erlebe das ja nur passiv.
Und klar, ich denke oft 'oh, das ist schrecklich' aber ich verliere keinen Schlaf darüber. Weder weil täglich sonst wie viele Soldaten und Zivilisten sterben, noch weil es täglich Autounfälle mit Toten gibt und auch nicht, weil so viele Kinder in Afrika verhungern.
Und auch verliert der Wert eines Einzelnen ganz schnell an Gewicht, finde ich. Als wäre ein Toter nicht so schlimm wie 100 Tote. Wenn man die Tageszeitung liest und das gibt es zwei Tote in einem Autounfall, nochmal 1 Toter im Straßenverkehr, 10 tote Soldaten und 20 Tote Zivilisten in Kriegsgebieten, das ist alltäglich. Aber die Schlagzeile ist dann 'Flugzeugabsturz mit 300 Toten, das ist plötzlich schlimm, da muss man erschüttert sein.
Das geht mir auch gegen den Strich, aber wie es hier schon erwähnt wurde, man muss abstumpfen um daran nicht kaputt zu gehen. Wenn einem das alles wirklich nahe ginge, dann würde einen das ja aus der Bahn werfen. Was ist aber noch schlimmer finde, ist das die Medien insofern darauf reagieren, dass die Hemmschwelle immer weiter sinkt, was das zeigen von Horrorbildern und -videos angeht.
Da werden Hinrichtungen, Selbstmordattentate und Anschläge 'live' gezeigt, genauso wie deren Tote, Verletzte und diverse Körperteile. Und zwar ekelt es mich momentan noch und weckt mein Moralverständnis, dass man so was nicht zeigen sollte, aber wer weiß wie lange noch. Irgendwann schreckt mich das sicher auch nicht mehr.
Und das ist eigentlich das Traurige!
Ehrlich gesagt "schocken" mich solche Meldungen in den Nachrichten mittlerweile auch nicht mehr wirklich. Man hört doch mittlerweile fast täglich sowas wie "Kind verhungert" "Anschläge in XYZ", so traurig das ist, es ist wirklich schon alltäglich geworden.
Das soll natürlich nicht heissen das ich sowas links liegen lasse oder mir das ganze nich auch nahe gehen kann, aber es wird ja auch teilweise (meiner Meinung nach) mit einer Selbstverständlichkeit von den News Moderatoren rüber gebracht.
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