Ehemaligen Hund nach Abgabe noch besuchen?
Um folgende Situation zu erklären, muss ich leider etwas weiter ausholen. Vor etwa zwei Jahren besaß meine Freundin einen Schäferhund-Labrador-Mischling, den sie selbst als Welpen aufgezogen und erzogen hat. Damit meine ich nicht nur die normalen Befehle die ein Hund lernt, sondern auch, dass sie im Rahmen eines Hundevereins eine Hundeschule besucht hat und dort diverse Prüfungen mit ihrem Hund bestanden hat, die Gehorsam, Belastbarkeit, Sicherheit im Umgang mit dem Hund verbessern. Letztendlich hatte er auch ein sehr liebenswertes Wesen und so war meine Freundin mit ihm immer und überall unterwegs. Kurzum: Eine sehr intensive freundschaftliche Beziehung, die die beiden hatten.
Trotz der guten Erziehung, die der Hund genoss, hatte die andere Mietpartei im Haus (ein Zwei-Familienhaus) etwas gegen den Hund, obwohl er weder laut war noch Dreck im Garten machte, da er regelmäßig ausgeführt wurde. Immer wenn etwas im Garten oder so schlief lief, wurde, war es angeblich der Hund schuld. Einmal soll er sogar eine Person der anderen Mietpartei gefolgt und angeknurrt haben, was sehr untypisch für ihn wäre und auch bis heute kein Mal mehr aufgetreten ist. Dennoch brachte dieser Vorfall das Fass für die Vermieter zum Überlauf, die einen besseren Kontakt zur anderen Mietpartei hatten als zu der Familie meiner Freundin, sodass sie gezwungen wurden, den Hund abzugeben oder die Wohnung zu räumen.
Glücklicherweise fand sich schnell eine sehr liebenswerte Familie, die den Hund aufnahm. Sie wohnt nicht weit weg und hat meiner Freundin und mir erlaubt, den Hund regelmäßig zu besuchen. Da ich sehr viel Respekt vor der Beziehung zwischen dem Hund und meiner Freundin habe, unterstütze ich sie auch, wenn sie ihren Hund sehen will.
Nur beschäftigt mich derzeit die Frage, ob es denn für den Hund so gut ist, dass er uns jede Woche sieht? Kann das falsche Gefühle bei dem Hund auslösen, wenn sein altes Frauchen ihn besucht und mit ihm spazieren geht? Sollte meine Freundin weiterhin ihn jede Woche besuchen, oder wäre ein längeres Intervall besser?
Hallo!
Wie geht es denn dem Hund in der Familie? Hat er sich dort gut eingelebt und die Leute dort als Besitzer akzeptiert? Oder scheint es so, als würde er sein altes Frauchen vermissen und ist jedes mal traurig, wenn sie wieder geht?
Ich würde mal die neuen Besitzer fragen, wie es dem Hund so geht, wenn deine Freundin von einem Besuch wieder nach Hause geht. Wenn sich der Hund dann normal und wie immer verhält, spricht ja nichts dagegen, dass ihn deine Freundin weiterhin so oft besucht. Wenn es aber bei dem Hund jedes Mal Abschiedskummer hervorruft, dann würde ich nur selten zu ihm gehen und ihn besuchen. Ich kann mir auch vorstellen, dass es für deine Freundin nicht so einfach ist, den Hund so oft zu sehen und sich aber jedes Mal wieder verabschieden zu müssen.
Es kommt darauf an, wie der Hund reagiert und wie er auf die neuen Besitzer reagiert, wenn ihr zu Besuch bei ihm seid. Hört er auf die Besitzer dann immer noch gut, dann hat er die neuen Besitzer auch als neuen Rudelführer anerkannt und sieht euch nur als Besucher. Wenn er allerdings dann auf die neuen Besitzer nicht mehr hört, dann würde ich die Zeiten verlängern oder erst mal eine Pause machen, damit der Hund lernen kann, wer der neue Rudelführer ist.
Wie verhält sich denn der Hund, wenn ihr da seid? Wie verhält er sich, wenn ihr wieder fahrt? Sieht er euch als Gast oder als Frauchen und Herrchen, die ihn bei "fremden" Leuten lassen. Habt ihr mal mit den neuen Besitzern gesprochen, wie er sich verhält, wenn ihr gefahren seid? Das alles wäre relevant um zu entscheiden, ob ihr lieber nur noch einmal im Monat hinfahren solltet oder es so lassen könnt.
Nun, der Hund gehorcht meiner Freundin und mir immer noch aufs Wort, hat sich aber sonst in der neuen Familie sehr gut eingelebt und hört auf sie. Wenn wir kommen, freut sich der Hund über unseren Besuch sehr. Laut der neuen Besitzer verträgt er die "Umstellung" von uns auf sie sehr gut, auch wenn er manchmal den Anschein macht, als wolle er "nach Hause". Zumindest sieht es für mich so aus, wenn wir den Hund nach dem Spazierengehen wieder abgeben und er nochmal mit uns aus der Tür stürmen will.
Ich hatte auch ganz vergessen zu erwähnen, dass wir den Hund kurz nach der Abgabe zwei Monate nicht besucht haben, eben um ihm (und auch ein wenig meiner Freundin) das Einleben im neuen Umfeld zu erleichtern. Ich werde die neuen Beisitzer auch mal nach ihrer genauen Meinung dazu fragen, sobald sie aus dem Urlaub zurück sind, denn wenn es eines gibt, was ich mit den Besuchen nicht bezwecken will, dann ist das der Hund irgendwie leidet, wenn sein altes Rudel ihn besuchen kommt.
Wenn das mit dem Hund klappt, und das neue Frauchen es auch okay findet, würde ich ihn auf jeden Fall weiter hin besuchen.
Gerade wenn der Hund und deine Freundin so ein inniges Verhältnis hatten/haben, würde ich sie nicht endgültig trennen. Das wäre ja sicherlich für beide sehr hart. So können sie sich ab und zu zumindestens noch sehen, und deine Freundin weiß, dass es ihn gut geht.
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