Unverhoffter Geldregen auf der Autobahn

vom 19.07.2010, 18:58 Uhr

Auch wenn die zu erzählende Geschichte in Italien spielt, so hätte sie sich ganz sicher auch in deutschen Landen abspielen können. Auf der Autobahn bei Foggia in Apulien verunglückte ein Transporter - er landete in den Leitplanken und so ist auch zu erklären, dass die Tür des Fahrzeuges aufsprang. Das besondere daran: das Fahrzeug war ein Geldtransporter, der etwa zwei Millionen Euro in Münzen geladen hatte, jeweils in Schachteln zu 2.500 Euro verpackt.

Von diesen Schachteln rissen ebenfalls einige auf und der Inhalt verteilte sich auf der Autobahn. Diesem unverhofften Geldregen konnten die (meisten) nachfolgenden Autofahrer nicht widerstehen und so stellten sie ihre Autos wild durcheinander ab und sammelten Geld ein. Etwa zehn- bis fünzigtausend Euro sind auf diesem Wege verschwunden, die restlichen Münzen aus gepltzten Schachteln konnten später zusammen gekehrt werden; aber erst nachdem Polizei und Sicherheitsleute die Geldsammler vertrieben hatten.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Eigentlich ist es so, dass Werttransporter die z.B. in Deutschland von der Prägestelle oder Geldscheindruckerei kommen, immer von Polizeiwagen begleitet werden. Jedenfalls dann, wenn es sich um neues Geld handelt. Dass jetzt ein privater Werttransporter so eine speziell sortierte Fracht hatte, ist da wirklich ungewöhnlich. So jedenfalls denke ich nicht, dass es sich auch in Deutschland hätte zutragen können.

Was aber neben der Unehrlichkeit der Autofahrer hier ein Problem sein könnte, wäre auch der Verstoß gegen Verkehrsregeln. Es ist ja nicht gestattet (auch in Italien nicht), ohne Not seinen Wagen auf der Autobahn anzuhalten. Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, dass u.U. zum Einsammeln von (ein paar) Münzen die Fahrbahn betreten werden muss, fallen mir weitere strafbare Handlungen ein. Die zusätzlich noch wenig klug sind.

Das die Polizei dann die Täter einfach wegschickt, halte ich für äußerst Großzügig. Vermutlich was das die pragmatischste Lösung. Für gut kann man sie aber nicht halten. Und das meine ich noch nicht mal eben allein aus dem Grund, dass jetzt Münzen in der Höhe fehlen. (Es spricht nicht für das Transportunternehmen, wenn nicht auf Cent genau gesagt werden kann, welcher Betrag fehlt. Die Ladung wird ja beim Beladen nicht geschätzt!)

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


derpunkt hat geschrieben:Eigentlich ist es so, dass Werttransporter die z.B. in Deutschland von der Prägestelle oder Geldscheindruckerei kommen, immer von Polizeiwagen begleitet werden.

Dein ganzer Post geht davon aus, dass es sich um einen speziellen Geldtransport handelte, was aber wenn es (wie auch in Deutschland üblich) um eine private Sicherheitsfirma handelte, die das Geld transportierte? Die wird nicht von der Polizei begleitet.

derpunkt hat geschrieben:Das die Polizei dann die Täter einfach wegschickt, halte ich für äußerst Großzügig. Vermutlich was das die pragmatischste Lösung. Für gut kann man sie aber nicht halten.

Vielleicht hat man einfach Geld eingesammelt und sich nach einer gewissen Zeit wieder vor dem Eintreffen aus dem Staube gemacht? Es dauert immerhin, bis die Polizei eintrifft. Außerdem, wie will man beweisen, dass ein Autofahrer das Geld wirklich gestohlen hat? Manch einer hat vielleicht "nur" 20 Euro genommen und wer will sagen, dass er die nicht vielleicht schon zuvor in der Tasche hatte? Das dürfte unter Umständen rechtliche Probleme nach sich ziehen.

derpunkt hat geschrieben:Und das meine ich noch nicht mal eben allein aus dem Grund, dass jetzt Münzen in der Höhe fehlen. (Es spricht nicht für das Transportunternehmen, wenn nicht auf Cent genau gesagt werden kann, welcher Betrag fehlt. Die Ladung wird ja beim Beladen nicht geschätzt!)

Könnte es vielleicht einen anderen Grund haben, dass die genaue Höhe nicht in einer Pressemeldung bekannt gegeben wurde?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich finde ebenfalls, dass solch ein Verhalten auf einer Autobahn weder legal noch ungefährlich ist. Zum Einen ist es immer Diebstahl, wenn man Geld für sich behält, welches man sich erschlichen hat. Auf der anderen Seite lernt man doch schon als kleines Kind, Beifahrer oder eben in der Fahrschule, dass man sein Auto niemals auf der Autobahn anhalten sollte, wenn es nicht einen besonderen, triftigen Grund hat. Es geht ja darum, die eigene Sicherheit und die der Verkehrsteilhaber nicht zu beeinträchtigen, denn auf der Autobahn fährt man ja ziemlich schnell und der Bremsweg verändert sich dementsprechend.

Von einem Verkehrsunfall oder einer Massenkarambolage wird hier aber nicht direkt gesprochen. Mir ist lediglich zwischen den Zeilen aufgefallen, dass die Autos kreuz und quer hingestellt wurden, aber ob dabei ein Sach- oder Personenschaden entstanden ist, wird mir aus dieser Geschichte nicht ganz klar.

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