BP hat das Ölleck gedeckelt

vom 16.07.2010, 07:51 Uhr

BP scheint das Ölleck im Golf von Mexiko abgedichtet zu haben. Aber noch kann die Bevölkerung der anliegenden Küstenregion nicht aufatmen, denn erst die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob das Leck wirklich abgedichtet ist.

Zum einen könnte die Glocke, die über das Leck gelegt wurde dem enormen Druck des Öls nicht standhalten, aber so paradox das klingt, das wäre nicht das größte Problem. Das größte Problem wäre, wenn der Druck, der auf die Glocke einwirkt abfallen würde, denn das würde anzeigen, dass noch irgend wo weiter tiefer im Rohr ein Leck ist. Dieses Leck würde sich dann aber nicht offen über dem Meeresboden befinden, sondern irgend wo im Gestein, durch das das Rohr bis zur Ölquelle getrieben wurde.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo,

also so richtig überzeugt bin ich von der neusten Lösung noch nicht. Das sieht zwar im Moment ganz viel versprechend aus, allerdings wäre ich vorsichtig und würde noch nicht daran glauben, dass dies wirklich eine dauerhafte Lösung darstellen wird. Denn wie du schon geschrieben hast, wird der Druck auf die neue Glocke ständig größer. Deswegen wird man wahrscheinlich irgendwann das Risiko nicht weiter tragen können und nach und nach ein paar Ventile öffnen müssen, dass erneut Öl entweichen kann, dafür aber der Druck nicht noch größer wird.

Letztlich bleibt zu hoffen, dass die neuen Bohrungen schnellstmöglich stattfinden und auch den erhofften Erfolg bringen, sodass aus dieser Quelle nicht mehr so viel Öl austreten kann und man sie dann doch endgültig verschließen kann.

Doch selbst wenn die Aktion wirklich so erfolgreich ist wie es sich anhört, dann bleibt abzuwarten wie es dort weiter geht. Schließlich muss das ganze Meer und die Küsten noch von den Ölmassen befreit werden, was sich mit Sicherheit noch einmal über die gleiche Zeit hinziehen wird und bestimmt nicht einfach so beseitigt werden kann, sodass man sagen kann, dass nie etwas gewesen ist.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


BP hat ja leider nicht gerade durch Kompetenz überzeugt bis jetzt, deshalb bin ich bei jeder neuen Meldung über eine angebliche Lösung für das Problem inzwischen ziemlich skeptisch geworden. Wie muss man sich das ganze eigentlich technisch vorstellen? Wurde da einfach eine Glocke über dem Loch abgestellt, die nun von dem Wasserdruck an Ort und Stelle gehalten werden soll? Was natürlich nur funktionieren würde solange der Druck durch das ausströmende Öl von unten nicht größer als dieser Wasserdruck ist.

Aber wie dem auch sei, für die Umwelt ist die Situation auf jeden Fall katastrophal, auch wenn im Golf von Mexiko der natürliche Abbau des Öles anscheinend etwas schneller passiert als in anderen Regionen der Erde.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich freue mich auch lieber nicht zu früh, aber man soll ja das Beste hoffen. Wenn das Problem mit der Glocke vielleicht auch noch nicht abschließend gelöst sein sollte, so bleibt dadurch zumindest erst einmal eine kurze Verschnaufpause. Es wäre aber wirklich erfreulich, wenn endlich Schluss wäre mit dem Ölleck, damit man endlich mal anfangen könnte, die bisher entstandene Schäden zu beheben. Gänzlich wird das sowieso kaum möglich sein, aber wenigstens ein paar Reinigungsarbeiten kann man vielleicht vornehmen. Sollte das Loch aber wieder aufplatzen, oder sich gar ein anderen bemerkbar machen, wie Bijin es andeutete, wird es auch damit schwierig.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Na, warten wir mal ab, ob das hält - und wie lange. Die Frage ist ja nicht nur, ob das reicht, um das Loch dauerhaft abzudichten, die Frage ist auch, ob und wie die Glocke nun regelmäßig gewartet werden muss.

BP könnte es (wie jedes Unternehmen) in ein paar Jahrzehnten nicht mehr geben, wer kümmert sich dann darum, dass die Glocke intakt bleibt und nicht einfach wegkorrodiert? Die regelmäßige Überprüfung und Wartung dürfte nicht billig sein, zumal das Ganze ja auch noch in einiger Tiefe und - wenn mich nicht alles täuscht - in internationalen Gewässern stattfindet.

» shadaik » Beiträge: 16 » Talkpoints: 9,11 »


Man muss sich mal vorstellen, wie lange BP für diese scheinbar "notdürftige" und vielleicht nicht mal endgültige "Lösung" gebraucht hat!Und auch, welche ökologischen und ökonomischen Folgen dieser "Patzer" mit sich gebracht hat.Es ist ein Unding, dass so ein milliardenschwerer Konzern nicht die geringsten "Krisenpläne" in der Hinterhand hat, die bei solchen Katastrophen schnell helfen.Stattdessen muss erstmal ein langwieriger Prozess von Nachdenken und Austüffteln in Gang gebracht werden, in dem noch mehr "Patzer" zu Tage treten.

BP gibt so viel Geld aus, um seine Ressourcen zu erschliessen, neue Infrastruktur zu bauen und letzendlich neue Tankstellen, Bistros usw zu bauen und denkt mit keinem Moment mal daran, dass etwas schief gehen könnte?Dahin, wo man noch mehr Geld erwartet, wird investiert, was dort passiert, wohin die Augen gerade nicht schauen, scheint erstmal nebensächlich zu sein.

Ich stell mir da nur die grosse (und vielleicht auch berechtigte) Frage:Was wäre denn passiert, wenn der ganze Vorfall nicht sofort entdeckt und von den Medien ausgeschlachtet worden wäre?"Schwamm drüber, merkt schon keiner" ?

Klar, die zahlen jetzt Entschädigung,aber ist diese angemessen?Wieviele Menschen haben dadurch ihre Existenz, wieviele Tiere ihr Leben verloren?Welche Folgeschäden bringt das der Umwelt?
Ich denke, wir können alle nur hoffen, dass so etwas nie wieder passiert, denn wer weiss, ob die "Problemlösung" dann nicht wieder so lang dauert bzw ob dies die endgültige Lösung des Problems ist. :(

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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