Warum ist es in den Bergen kälter als im Flachland?

vom 15.07.2010, 07:43 Uhr

Warum ist es eigentlich auf den Bergen immer kälter als im Flachland? Die Berge sind doch viel näher an der Sonne dran als wenn man in einem Tal wohnt. Sollte es, wenn man näher an der Sonne ist, nicht eigentlich viel wärmer sein? Liegt es an der dünneren Luft die in den Bergen herrscht? Oder kommt die Sonne gebündelter im Flachland an als sie in den Bergen scheint?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Temperatur hat auch was mit der Luft zu tun. Je höher man kommt, desto weniger Luftmoleküle schweben um einen herum. Da es aber eben diese sind, die die Wärme speichern, wird es eben immer kälter, je weniger Luft da ist. Im Vakuum z.B. erreicht man den Nullpunkt, weil gar keine Luft mehr vorhanden ist. Darum ist es auf Bergen kalt, weil da eben die Luft sehr "dünn" ist.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich hab einmal eine ganz ähnliche Frage gestellt, weil ich mich auch gefragt habe, wieso man eigentlich sagt, dass Wärme aufsteigt, was ja auch so ist, und dann wirds in den Bergen je höher man ist, immer kälter. Habe das auch unlogisch empfunden. Soweit ich mich erinnere, habe ich aber auch eine ähnliche Antwort wie Sorcya bekommen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es stimmt schon, dass warme Luft eine geringere Dichte hat und dann aufsteigt. Somit befindet sich die warme Luft eher etwas höher und die kalte bleibt in den niedrigeren Regionen. Das ist ja wie zuhause im Wohnzimmer: die schöne warme Heizungsluft steigt zur Decke auf und unten ist es immer noch kalt.

Allerdings ist es in tieferen Lagen so, dass die Sonnenwärme eine intensivere Wirkung hat. Nehmen wir mal an, dass auch ein paar Wolken am Himmel entlang schweben und selbst wenn keine Wolken zu sehen sind, so werden die Luftschichten im Flachland auch etwas „dicker“, weil sie eben mehr Moleküle enthalten. D.h. das Sonnenlicht, was den Boden im Flachland erreicht, wird von diesem z.T. reflektiert und dann von den Wolken erneut nach unten reflektiert und wärmt den Boden somit doppelt.

Auf den Bergen, wo dir Luft dünner ist, wird nicht mehr so viel von dem Licht, was der Boden reflektiert, von eventuellen Wolken erneut zum Boden geschickt. Die wärmende Wirkung der Sonnenstrahlen ist also geringer.

Nun haben wir also ein warmes Flachland. Warme Luft nimmt zum einen mehr Wasser auf, steigt aber auch hoch. Diese wandert gewissermaßen den Berg hoch und verbraucht durch den Prozess des Aufsteigens Energie. Durch den Energieverbrauch kühlt die Luft langsam ab und kann eventuell auch irgendwann das Wasser nicht mehr halten, d.h. es entsteht Regen.

Die warme Luft verteilt sich in höheren Lagen und sinkt dann wieder ab. Durch diese Luftbewegungen resultiert auch Wind, der ja zusätzlich kühlend wirkt. Da die reflektierten Sonnenstrahlen den Boden im Flachland kontinuierlich wärmen, passiert das also tagsüber ständig.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Immer ist schon mal nicht richtig, da es auch die sogenannte Inversionswetterlage gibt. Dass es normalerweise im Tal wärmer ist, liegt einfach daran, dass der Boden die Wärme aufnimmt und speichert und eben auch langsam wieder abgibt. So werden die bodennahen Luftschichten also tagsüber am stärksten aufgewärmt,

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich als absoluter Laie behaupte jetzt mal, dass der Boden die Wärme länger hält als die Luft. Auf dem Berg ist man von mehr Luft als Boden umgeben, besonders wenn man auf dem Gipfel steht, daher ist es auf dem Gipfel kalt. In der Stadt ist es ja im Sommer auch wärmer als auf dem Land, weil man durch die Häuser von mehr Stein und Boden umgeben ist als auf dem Land. Diese festen Stoffe halten die Wärme länger. Zusätzlich kommen auf dem Berg natürlich noch die Faktoren wie dünnere Luft und Wind usw. dazu.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das man im Vakuum den kompletten Nullpunkt erhält, stimmt so leider nicht. Selbst im Hochvakuum und in den Weiten des Weltalls ist dieser nicht gegeben, man nähert sich diesem nur immer mehr an. Ein Grund für die höhere Temperatur in Bodenwärme, dürfte wohl an der wesentlich höheren spezifischen Wärmekapazität des Bodens, als der Luft liegen. Das heißt grob gesagt, das der Boden mehr Energie "speichern" kann und so kontinuierlich an die sich schneller erkaltende Umgebungluft abgibt und diese somit aufheizt.

Desweiteren spielt, wie hier schon öfter genannt, der Luftdruck eine Rolle. Stichwort hierzu ist "Adiabatische Expansion". Da der Druck in größerer Höhe geringer wird, dehnt sich die Luft immer weiter aus, was zu einer Abkühlung führt. Genau diesen Effekt macht sich übrigens unser Kühlschrank zu Nutze um unsere Lebensmittel angenehm frisch zu halten. Als groben Richtwert kannst du 1°C Abkühlung pro 100m Höhenunterschied nehmen.

» Timske » Beiträge: 12 » Talkpoints: 4,92 »



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