Auto selbst zusammen bauen und dann zum TÜV?

Hallo,

mein Mitbewohner fragte mich, wie es aussieht, wenn er sich ein Auto selbst zusammen bauen würde aus vielen Einzelteilen und er dann ja zum TÜV fahren müsste, ist die Fahrt direkt zum TÜV in Ordnung oder müsste er das Auto sozusagen zum TÜV hin transportieren? Ich bin mir nicht mehr wirklich sicher, wie es ist in dem Fall, wisst Ihr mehr?

Wenn er aus verschiedenen Autos einen Wagen zusammenschrauben will, wird dieser wohl nicht versichert sein. Das erübrigt dann auch schon die Frage nach der Fahrt zum TÜV. Und selbst wenn er sich nur aus anderen Fahrzeugen Ersatzteile besorgen würde und der Wagen angemeldet und versichert wäre, wäre die Fahrt zur Prüfstelle eigentlich nicht erlaubt.

Du schreibst leider keine Einzelheiten, daher kann man nur vermuten was er vor hat. Das Ganze klingt nach einer extremen Bastelaktion und ich würde einem Laien davon abraten. Dafür gibt es zu viele sicherheitsrelevante Teile, an denen unerfahrene Pfoten nichts zu suchen haben. Er hat aber nicht vor aus verschiedenen Modellen ein Auto zusammen zu schustern, oder?

Er soll sich sein Vorhaben gut überlegen. So einfach ist das alles nicht. Bei einem unangemeldeten Wagen fährt man nicht einfach zu Hauptuntersuchen. Je nachdem was er vor hat, wäre nicht nur eine Vollabnahme nötig sondern evtl auch Eintragungen, da das Fahrzeug nicht mehr im Originalzustand ist. Mal als Beispiel. Ende der 90 hat mein Freund in seinem Wagen einen stärkeren Motor mit dazugehörendem Getriebe (von 4 auf 5 Gang) eingebaut. Dieser Umbau musste erst vom Prüfer abgenommen und dann im Fahrzeugschein eingetragen werden. Das kostet natürlich alles und wenn man Pech hat, gibt der Prüfer kein OK und man darf alles wieder ausbauen.

Es ist sicherlich möglich, aus Einzelteilen ein Auto zu bauen. Die Frage ist nur, welche Einzelteile es sind? Es gibt mittlerweile auch Bausätze, dass man sich ein Auto zusammen bauen kann. Dies ist der Fall bei der alten Ente die man sich nun nachbauen kann und auch der alte GT hat so einen Satz auf den Markt gebracht. Man muss aber für die Teile die ABE Bescheinigungen haben und so weiter, also hier ist echt Vorsicht geboten.

Eine Fahrt zum TÜV geht immer! Jedoch ist hier auch zu beachten, dass man sich am besten vorher einen Termin geben lässt und dann auf dem direkten Weg zum TÜV fährt. Das mit dem Termin erspart eventuelle Probleme, wenn man von der Polizei angehalten wird. Ein Termin beim TÜV für solche Bauten dauern dann immer ein wenig länger, weil wirklich alles getestet wird. Es sind eben doch Sachen einzuhalten, doch wenn er sich daran hält gibt es nichts dran zu mäkeln.

Er sollte nur daran denken, dass bestimmte Einstellungen aber von einer Werkstatt gemacht werden sollten und manche auch müssen. Zum Beispiel Bremse einstellen, Spur einstellen und so weiter. Alle Unterlagen dabei haben, das ist ganz wichtig. Vor allem vom Motor brauch er einen Fahrzeugschein und auch von der Karosse, wenn er da was kauft, auf jeden Fall kopieren lassen, dass man sieht, dass es legal ist, bei anderen Teilen eben die ABE und so weiter.

Eine Fahrt zum TÜV geht immer! Jedoch ist hier auch zu beachten, dass man sich am besten vorher einen Termin geben lässt und dann auf dem direkten Weg zum TÜV fährt. Das mit dem Termin erspart eventuelle Probleme, wenn man von der Polizei angehalten wird.

Sowas kann man einem nicht raten, wenn man nicht weiß was die Person überhaupt vor hat. Angenommen es ist wirklich ein komplett zusammengebasteltes Fahrzeug und somit weder angemeldet noch versichert, dann wird das Bußgeld für die Fahrt ohne TÜV zur Prüfstelle das kleinste Problem sein. Das blüht einem wenn der TÜV abgelaufen ist. Ich glaube nicht, dass ein zusammengeflicktes Auto unter die Kategorie "abgelaufener TÜV" fallen würde. Wie auch, wenn es so nie angemeldet gewesen ist?

Ich weiß nicht was es fürs Fahren ohne Versicherungsschutz gibt und das spielt auch keine Rolle. An so eine Fahrt sollte man nicht mal denken. Ist so ein Fahrzeug doch versichert und es kracht, könnte es trotzdem sein, dass sich die Versicherung zurecht quer stellt. Gründe gäbe es dafür genug. Und was dann? Glaubst du, dass die von der Prüfstelle, nur weil man einen Termin bei denen hatte, den Schaden übernehmen würden?

Wenn überhaupt, und da ist es meiner Meinung nach egal ob versichert oder nicht, dann sollte man die Bastelkarre auf einen Anhänger schieben und so zur Prüfstelle bringen. Alles andere wäre unvernünftig.

@Sonty
Für eine Fahrt zum TÜV ist es nicht erforderlich, dass das Fahrzeug eine Prüfbescheinigung hat! Man hat also die Möglichkeit, jedes beliebige (fahrbereite) Schrottauto zur Prüfung vorzufahren und muss es nicht mittels Anhänger transportieren.

Was aber die Pflicht ist, ist eine Versicherung! Und die bekommt man z.B. durch eine Zulassung mit einem Kurzzeitkennzeichen. Dieses ist dann bis zu fünf Tagen gültig und die damit ausgestatteten Fahrzeuge müssen nicht TÜV geprüft sein. Ebenso wenig ist (so mein Kenntnisstand) eine gültige Umweltplakette, um durch die Umweltzone zu fahren.

An die Haftpflichtversicherung habe ich in dem Moment gar nicht mehr gedacht. Ich musste auch noch einmal nachfragen, was er sich genau gedacht hatte, bei der Äußerung. Er hat es auch sicherlich nicht jetzt vor, sondern wollte halt einfach mal wissen, wie es hier in Deutschland damit aussieht.

Generell dachte er aber daran, einen Mustang wieder aufzubauen. Da ich nicht viel Ahnung von Autos habe, habe ich dann gefragt, ob er dies dann auch nur mit Mustang Ersatzteilen machen wollen würde. Er meinte daraufhin, dass er die alten Teile sicherlich nicht so beschaffen kann und sich da halt dann etwas einfallen lassen müsste.