War früher alles besser?

War früher wirklich alles besser?
Man hört es ständig: alte leute oder auch nur die Eltern erzählen von der Zeit als es noch kein Computer gab und als die Kinder noch draussen mit Murmeln gespielt haben.
Man fuhr gemütlich mit 10 Leuten im VW Käfer in den Urlaub und Schkolade gab es sowieso nur Sonntags.
Alles war billiger, die brötchen kosteten nur 2 Pfennig und der Liter Benzin 14 Pfennig und die eine Mark Taschengeld konnte man für 16 Kugeln eis ausgeben^^.
Ich finde man muss dann aber immer auch die andere Seite sehen. Gut es stimmt, das Benzin kostet mittlerweile 1,50 und die bösen deutschen Eltern bekommen immer weniger Kinder aber man muss sich zum Beispiel angucken was alleine die Medizin für Fortschritte gemacht hat, ein riesiger Teil der Krankheiten kann geheilt werden und man hat eine sehr gute Grundversorgung gesichert.
Computer machen einem das Leben leichter und man hat jetzt Veranstalter wie Greenpeace die sich um Sachen Gedanken macht die früher keinen gekümmert haben.
Ich errinere mich dann immer an den Spruch "wir leiden auf einem hohen niveau"
Also wie seht ihr das? War früher wirklich alles so viel besser?
ich jedenfalls bin immer skeptisch wenn ich mal wieder höre jemand von den "guten alten Zeiten" redet.

Ich denke mal das es früher nicht wirklich besser war. DIe Probleme sahen nur anders aus meiner Meinung nach. Ich mag diesen Spruch "früher war alles besser" überhaupt nicht !

Auf diesen Spruch antworte ich gern mit: "Früher war alles Anders!"
Ob nun wirklich besser?! Ich weiß es nicht. Denn so richtig vergleichen kann man das nicht. Außerdem vergißt im Rückblick auch gern mal das, was denn nicht so schön war. Der Mensch ist halt ein Verdrängungskünstler und erinnert eher das Positive.
Dafür, dass früher alles Billiger war, hat man auch weniger verdient, so etwas nennt man auch Inflation.
Früher hat man mehr Kinder bekommen, weil die auch wichtig waren, um im Alter versorgt zu sein.
Ich denke für die meisten anderen "früher war es beser" könnte man ähnliche Argumente finden.
In meinen Augen ist das Beschwören "der früheren, beseren Zeiten" auch Jammern auf hohem Niveau. Im Vergleich zu anderen Ländern tun wir das sicher auch.

Ich denke nicht das früher alles besser war, es war nur einiges anders, aber jede Zeit hat wohl ihre Vor und Nachteile.

Die Brötchen waren zwar billiger, aber die Gehälter waren auch ganz anders, wenn ich so höre was meine Oma damals als Schneidermeisterin bekommen hat, da kommst Du inzwischen wenn Du gut bist nichtmal ne Woche mit aus.

Computer werden immer wieder verteufelt, sie werden aber auch einfach benötigt in der Industrie zb.
Undenkbar alles mit Hand oder der Schreibmaschine zu machen.

Auch viele Informationen die man jetzt über das Internet bekommt, früher waren die Menschen denke ich nicht so gut informiert.
Meine Oma erzählte heute morgen noch.
1946 2 Leute in der Stadt hatten ein Telefon, Fernsehn ganz ganz selten, da wurde sich bei Nachbarn getroffen die einen Fernseher hatten um irgendwie informiert zu sein.

Nahrungsmittel, es gab nicht sonderlich viel.
Meine Oma ist immer wieder erstaunt was ich ihr vom einkaufen mitbringe und ist begeistert.

Also ich denke es ist nicht alles schlechter jetzt, es ist nur anders, was auch ganz normal ist

Früher war halt anders, aber nicht besser oder schlechter, sondern einfach nur eine andere Zeit. Den Benzinpreisvergleich z.B. finde ich wieder total lächerlich. Klar war das Benzin günstiger, aber mein Gott, überleg doch mal : Als Azubi hat man da aber ja auch nur 80 Mark pro Monat verdient. Heute kriegt ein Azubi im Schnitt vielleicht 300 Euro (ich nur geschätzt!)
Also was soll jetzt besser oder schlechter daran sein?! Das war ja früher auch viel Geld, weil man viel weniger davon hatte, ist ja wohl logisch.

Und früher, naja, meinst du früher waren alle reich und es ging ihnen gut?! Wenn mein Vater und meine Mutter so von ihrer Kindheit erzählen, fühl ich mich in meiner Kindheit wie im reinsten Paradies. Da war es ja schon eine Besonderheit, wenn man den Führerschein machen DURFTE weil die Eltern einem das gezahlt haben. Und heute?! Den Führerschein macht so gut wie jeder, und zwar direkt zum 18. am besten noch. Das ist heute doch selbstverständlich.

Der Spruch wird doch meistens blos von älteren Menschen benutzt, weil sie in der modernen Zeit nichtmehr ohne Probleme zurechtkommen. Dass sich die Zeiten geändert haben wollen sie eben nicht einsehen, sie sehnen sich nach "ihrer" Zeit zurück, in der sie sich noch zurechtgefunden haben.

Früher war wirklich einiges anders, aber das Paradies war es sicher nicht. Sonst würde nicht jede alternde Generation diesen Spruch benutzen.
Die Zukunft würde sonst ja immer schlechter werden, was sie sicher nicht tut. Gut, irgendwann sind wir wegen dem Klimawandel oder dem Ozonloch geröstet oder sterben an einer Superseuche wegen Genmanipulation, aber der Fortschritt hat ja auch einige Vorteile.

Stimmt, kann man so eigentlich nicht behaupten.
Alleine das Lernen mit dem PC beispielsweise.
Wenn man für die Schule Referat oder ähnliches braucht, dann kann man übers Internet wesentlich mehr und schneller Daten verarbeiten.

Oder auch die neuen Mp3 usw...
Von der Medizin ganz zu schweiten

Klar war früher vielleicht viele Sachen besser, aber heute gibt es auch viele positive Fortschritte zu vermelden.

Der Spruch wird doch meistens blos von älteren Menschen benutzt, weil sie in der modernen Zeit nichtmehr ohne Probleme zurechtkommen. Dass sich die Zeiten geändert haben wollen sie eben nicht einsehen, sie sehnen sich nach "ihrer" Zeit zurück, in der sie sich noch zurechtgefunden haben.

Eben und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass in 30, 40 oder 50 Jahren wir dann die sind, die ihren Enkeln erzählen, dass das früher – also heute – alles noch viel einfacher und eben viel besser war, als es ja auch noch gar nicht soviel Tand gab.
Ich habe auch jetzt schon das passende Beispiel: nu werden doch allmählich die ersten touristischen Weltraumflüge angeheuert und die sind ja noch recht teuer, aber laut den Veranstaltern ist es ja auch absehbar, dass die in 20 oder 30 Jahren dann auch bezahlbar für den Normalbürger sind. Und ich sehe mich schon mit 70 Jahren da sitzen und meinen grad aus dem All heimgekehrten Enkelchen sagen: „Als ich klein war, sind meine Eltern mit mir im Bayerischen Wald gewesen und das war auch sehr schön da. Ich versteh gar nicht, warum ihr euch da raufschießen lasst. Da ist doch fast nix und wenn du runterkuckst, erkennste auch nix!“ Zugegebenermaßen habe ich kaum noch Erinnerungen an besagten Familienurlaub, aber das wird bestimmt so passieren.

Ich meine, meine ältere Oma ist jetzt 88, die Andere 82 und wenn ich zurückdenke, wie die aufgewachsen sind... und alles, womit die früher gekämpft haben, funktioniert heute auf Knopfdruck und für alles gibt’s Maschinen. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans ja auch nimmer mehr und gut, soll alte Leute geben, die das alles noch hinkriegen, aber da ist ja schon soviel; das kann man den ganzen alten Leuten doch auch gar nicht mehr beibringen und dann kommt ja immer noch mehr dazu.
Aber irgendwo ist das ja auch sehr süß... ein Freund hat mir erzählt, sein Onkel habe auf seinem AB ne Ansage vonwegen „Hallo, hier ist James, der Butler von...“ und als die Oma da angerufen hat, war die ganz verwundert und hat sich später erkundigt, seit wann Onkel und Tante denn Hausangestellte beschäftigen würden.
Meine eigene Oma hat mal, als wo nur der AB ansprang (sie hasst diese Apparate und legt in der Regel direkt wieder auf), geschimpft: „Ist schon wieder nur dieses blöde Scheißdingen dran!“. Dummerweise lief die Aufnahme da schon. Und wenn sie wo anruft und die nette weibliche Computerstimme erklärt ihr, dass der gewählte Anschluss momentan besetzt sei und sie es später nochmals versuchen soll, dann reagiert meine Oma generell mit einem höflichen: „Ja, gut, danke! Tschüß!“ Wenn man ihr dann erklärt, dass sie sich das sparen kann, weils vom Band kommt, besteht sie vehement darauf, dass das gar nicht so sei, weil da ja eindeutig eine Frau mit ihr gesprochen hat.
Ebenso meckert sie auch regelmäßig über irgendwelche Strickpullis, weil da z.B. eindeutig ne Masche schiefsitzt und „Da hätten sie ja mal aufpassen und das ordentlich machen können!“; sie wird das auch nie mehr verstehen, dass die zwischenzeitlich zum großen Teil maschinell gefertigt sind, weil strickende Maschinen kann es doch gar nicht geben.
Lieblingsargument: „Woher sollen die denn wissen, wie das gemacht wird?“
Zur Zeit ist sie ganz fasziniert von wechselnden Hintergrundbildern und Zusammenschnitten in Volksmusiksendungen und erzählt dann auch schon mal, dass die erst Kühe von ner Alm abgetrieben haben und hinterher in Hamburg auf dem Fischmarkt waren.
Ihrer Meinung nach ist das alles immer ganz echt und wirklich so und vor Allem auch live. Das passiert alles genau in dem Moment, in dem sie es auch sieht.

Ich will mir gar nicht vorstellen, mit was für technischem Schnickschnack meine Enkel mich später belästigen werden, den ich selbstverständlich auch als unnötig ansehen werde, weil ich bin ja auch mein ganzes Leben lang ganz gut ohne ausgekommen.

Ansonsten ist die „frühere Zeit“ ja auch relativ; ich meine, heutzutage ist „früher“ ja bereits alles vor der €-Einführung und den gibt’s ja noch nichtmal 10 Jahre, aber da werden ja immer diese tollen Preisvergleiche angestellt (ich vermute mal, dass es auch nichts anders war, als die DM kam und sich da die Jüngeren auch anhören mussten, was das zu Reichmarkszeiten doch alles gekostet hat).
Und wenn ich mir diese ganze Entwicklung ansehe, liegt meine Kindheit auch schon ewig zurück. Ich mein, ich hab mein erstes Bier noch mit DM bezahlt, meinen Führerschein übrigens auch (und den hab ich erst zum 19. gemacht) und als ich meinen Lappen gemacht hatte, bedeutete ein dramatischer Anstieg des Benzinpreises, dass der Diesel knallhart auf die 1-DM-Grenze zuraste.
Im Übrigen als ich meinen Autoführerschein machte (für den ich ~2500DM bezahlt habe), erzählte mir ein älterer Herr ganz schockiert, wie teuer das doch heute alles sei und er habe seinen Führerschein (und zwar für alle Klassen) in den 50ern gemacht und dafür nur 50 Märker hingeblättert; heutzutage seien die Preisverhältnisse doch alle nicht mehr normal.
Als ich klein war, hatte unser Fernseher sechs Programme (ARD, ZDF, WDR und dann noch Sat.1, RTL und VOX, die wir quasi zufällig reinbekamen) und CD-Player (MP3-Player? Haha!)? Wozu, es gab ja Kassettenrecorder... DVD-Player? Videorecorder! (Da hat sich also eigentlich nur die Art des Mediums geändert, aber nicht das ganze Prinzip an sich.) Mein erstes Handy hatte ich mit 17 und war damit in meiner Altersgruppe schon eine der Ersten, dies hier überhaupt hatten und ja, der Computer wurde (übrigens auch bei ziemlich vielen meiner Mitschüler erst; bei uns war der in der Mittelstufe und erst recht net schon in der Grundschule ein Thema) in der Oberstufe angeschafft...
Das Krasse: ich werde in diesem Jahr erst 26 und wenn ich das nem 16Jährigen erzähle, fragt der mich, ob das nicht schlimm gewesen sei (früher!). Nö, wars nicht, aber ich hab auch kein Problem damit, dass es heute eben anders ist.

Ich denk halt, ich werd auch erst später ein Problem damit haben und dann weniger mit diesen ganzen Tatsachen an sich als damit, dass ich dann seniler werde und mein Hirn in seiner Leistung nachlässt und ich so viele neue Informationen gar nicht mehr unbedingt verarbeiten kann. Heute komme ich mit ner Gebrauchsanweisung ja noch ganz gut klar, aber wenn ich im Alter dann mit nem Multigerät konfrontiert werde, was wer weiß wie viele Funktionen hat, dann wird meine erste Reaktion auch sein: „Tuts nicht n ganz normaler Fernseher/Herd/Backofen/Kühlschrank; früher reichte das ja auch und was soll ich denn mit diesen 1000 Tasten? Das war früher viel besser, da war das alles noch nicht so kompliziert!“

Der Spruch wird doch meistens blos von älteren Menschen benutzt, weil sie in der modernen Zeit nichtmehr ohne Probleme zurechtkommen. Dass sich die Zeiten geändert haben wollen sie eben nicht einsehen, sie sehnen sich nach "ihrer" Zeit zurück, in der sie sich noch zurechtgefunden haben.

Hallo zusammen,

so weit muss man gar nicht schauen um Leute zu sehen bzw. zu hören die so etwas sagen. Mir fallen hier viele ein, die vorher in der ehemaligen DDR gewohnt haben, von denen fällt der Spruch meiner Meinung nach noch viel öfter, als von Menschen die alt sind. Das es in der ehemaligen DDR aber nicht besser war, das wissen die meisten schon. Beispiel Bananen und Orangen. Sicherlich es gab mehr Kindergärten, das war besser, jeder hatte Arbeit, aber das wäre heute auch noch möglich, würde ich in jeden Aufzug einen Aufzugswärter stecken (denn es kommt auch ein wenig auf die Art der Arbeit drauf an, meiner Meinung nach).

Früher war alles besser, anders auf alle Fälle und teilweise sicherlich auch einiges besser. Wir brauchen auch heute noch Kinder um unsere Altersvorsorge zu sichern, denn sonst käme dieses Thema gar nicht erst auf, das die jüngeren später erst gar keine Rente mehr bekommen würden. Meine Oma hat allerdings meist nicht diese "positiven" Beispiele gebracht, sondern eher dann so etwas wie "Früher hat die Strumpfhose 10 Mark gekostet, da mussten wir auch sparen".

Ich denke der Vorteil von früher war eben die wenig weiter entwickelte Gesellschaft. Die Entwicklung in der Medizin ist wirklich sehr gut, nur denke ich das manches nicht nötig wäre, würde man wie früher leben, denn dort wurden weniger Menschen krank, alleine schon aus der Tatsache heraus, dass sie sich gesünder ernährt haben. Ein Vorteil den ich sehe ist, man konnte wirklich früher auf der Straße spielen, wenn man heute versucht mit einem Fussball auf der Straße zu spielen, dann ist das schon fast Selbstmord, da die meisten Straßen eben viel zu stark befahren sind. Auf Feldern spielen geht oft nicht, entweder gibt es die erst gar nicht, sind bepflanzt oder der Bauer jagt einen vom Feld runter.

Wie ich schon erwähnt habe, meine Oma hat auch gerne mal negativ Beispiele genannt, meiner Meinung nach aber haben immer die positiven überragt.

Liebe Grüße von der
Laufmasche

Mein Teil dazu: "Früher war alles langsamer.". Ich glaube, das ist eigentlich der Unterschied zu heute, was eben auch diese "Gemütlichkeit" ausgemacht hat, weil man damals mehr Zeit hatte, weil die Technologien ohnehin nichts Schnelles erlaubten, egal, auf welchem Gebiet.