Tampons und Binden: Wie einem 5 jährigen Kind erklären?
Die Tochter meiner Freundin (5 Jahre) hat im Badezimmer Tampons und Binden liegen sehen und fragte die Mutter, was das ist. Meine Freundin ist der Frage erst mal ausgewichen und fragte mich, wie sie es erklären soll. Ich bin der Meinung, dass man einem Kind im Alter von 5 Jahren schon die Wahrheit sagen kann und kindgerecht erklären kann, was das auf sich hat und dass man es erst braucht, wenn man groß ist. Sie aber denkt daran, ihrem Kind was von Putzlappen für das Waschbecken zu erzählen oder eben die Tampons und die Binden zweckentfremden will, damit das Kind nicht mehr fragt.
Wie erklärt man einem 5 jährigen Kind kindgerecht, was es mit Tampons und Binden auf sich hat. Ich weiß, dass ich meinen Kindern die Wahrheit erzählt habe, nachdem meine Tochter (damals 4 Jahre) mir eine Großpackung Tampons ins Klo gespült hat und dann fragte, was das denn ist. Sie haben das auch gut verkraftet und haben dann auch mehr gefragt.
Wie würdet ihr einem Kind das erklären? Wahrheit oder Lüge bzw. Notlüge und wenn eine Lüge, was würdet ihr den Kindern für einen Bären aufbinden? Ist so eine Aufklärung mit 5 Jahren wirklich zu früh?
Also ich finde es ehrlich gesagt nicht schlimm, wenn man vor allem einer Tochter sagt, für was Binden und Tampons sind. Es ist ja wirklich nichts schlimmes dran. Ich denke, ich würde dem Kind erklären, dass Frauen ab einem gewissen Alter eben ihre Regel bekommen und dafür eben die Tampons und Binden sind. Mehr als dass ein Kind sagen kann, ihhh das ist eklig dass man blutet kann ja eigentlich nicht passieren.
Ich würde ein Kind nie so verarschen! Auch wenn das jetzt der bequemere Weg ist, wird es das der Mutter eines Tages möglicherweise übel nehmen. Wenn es eine Tochter ist, wird sie gleich lernen, dass Menstruation ein Tabuthema ist, über das man auch nicht mal mit der eigenen Mutter reden kann. Will deine Freundin so einen Vertrauensbruch? Wenn es ein Sohn ist, vermittelt man damit unbewusst, dass die Mens etwas ekliges ist, wovor er sich später bei seiner Partnerin grausen muss.
Ich habe das meinen Kindern im Alter von etwa 4-5 so erklärt:
Im Bauch von jeder gesunden Frau ist eine Höhle, in der ein Baby wohnen und wachsen kann. Wenn das Baby ganz winzig klein ist, braucht es einen sauberen warmen und kuscheligen Platz zum wohnen. Damit der Körper einer Frau immer gut darauf vorbereitet ist, wenn mal ein Kind im Bauch einzieht, muss die Höhle immer wieder geputzt werden. Genau so, wie man die Wohnung immer so sauber putzt, dass sich auch Besuch wohlfühlt. Dafür hat der Körper dann ein Reinigungsprogramm, das automatisch abläuft. Dabei wird die Höhle sauber gewaschen. Das macht der Körper ganz alleine, da muss die Frau nicht mithelfen. Damit bei der Reinigung nicht alles in den Schlüpfer von der Frau läuft, gibt es eben solche Binden und Tampons, die das alles aufsaugen was in der Höhle nicht mehr gebraucht wird, damit die Kleidung sauber bleibt. Binden funktionieren so ähnlich wie eine Babywindel. Die saugt ja auch alles auf.
Dann kann man den Kinder noch ggf. mit Wasser zeigen, dass Binden und Tampons wirklich aufsaugen. Dass da Blut bei der Mens ausläuft, würde ich Kindern in dem Alter nur auf Nachfrage erzählen. Blut ist ja immer so mit Verletzung assoziiert bei Kindern. Gegebenfalls kann man den Kindern noch erklären, dass die Frauen während der Großputzaktion manchmal müde sind und verwöhnt werden wollen. Wenn man eine Tochter hat, kann man ihr auch erklären, dass sie eines Tages auch Tampons und Binden bekommen wird, wenn ihr Körper sich auch bereit macht, Babys zu bekommen.
Probleme hatte ich mit dieser Erklärung bislang nicht. Wenn meine Kinder irgendwo eine Binde gesehen haben, haben sie sie scherzhaft Erwachsenenwindel genannt. Angst oder Ekel hat keines der Kinder geäußert.
Dass man auf eine solche Frage nicht sofort eine Antwort parat hat, das ist ja klar, aber deswegen Binden und/oder Tampons zweckentfremden käme mir nie in den Sinn, erst recht, weil das ja ohnehin irgendwann als Lüge entlarvt wird.
Mein Kind hat mich auch mit etwa 4 Jahren das erste Mal gefragt, was das ist - es kam mir freudestrahlend mit einem Tampon entgegen. Ich war dann auch etwas geplättet und antwortete halt, dass das ein Tampon sei. Darauf fragte mein Kind, ob das meiner sei, was ich bejahte und ob ich den demnächst bräuchte, worauf ich meinte am Abend. Am Abend kam dann der Stift freudestrahlend mit dem Tampon an und überreichte ihn mir mit den Worten: bitteschön, Dein Tampon. Was ich mit dieser kleinen Anekdote sagen möchte: Kinder wollen nicht unbedingt ellenlange Erklärungen haben. Manchmal reicht auch schon eine kurze Antwort. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann ist doch Trüffelsuchers Erklärung ideal.
Ich finde es schrecklich, wenn man Binden und Tampons ebenso wie alles, was in irgendeiner Weise mit dem Genitalbereich verknüpft ist, tabuisiert und irgendwelche lächerlichen Ausreden erfindet, wenn ein Kind mal die berechtigte Frage stellt, um was es sich bei diesen Dingen handelt. Deshalb denke ich, dass man einem Kind, das eine konkrete Frage gestellt hat, auch eine vernünftige Antwort geben sollte. Leider sind viele Eltern so verklemmt und fühlen sich direkt peinlich berührt, wenn das Kind solche Fragen stellt, dass sie sich dann dumme Ausreden einfallen lassen, so wie die, die deine Freundin ihrem Kind nun gerne unterschieben möchte.
Ich denke, dass diese Idee, dass das Kind die wirkliche Erklärung vielleicht noch nicht versteht, in sehr vielen Fällen einfach vorgeschoben ist. Oft ist es doch so, dass es den Eltern selbst irgendwie unangenehm ist, über solche Themen zu sprechen und sie versuchen dann eben, eine für sie selbst unangenehme Situation zu umgehen, indem sie Ausreden erfinden, die möglichst weit weg von der Wahrheit angesiedelt sind.
Wenn das Kind Fragen stellt, sollte man diese auch beantworten. Kinder sind neugierig und man sollte ihre natürliche Neugier unterstützen, indem man ihnen auch vernünftige Antworten auf ihre Fragen liefert. Wenn ein Kind immer nur doofe Ausreden bekommt, wird es vielleicht nicht mehr so viel fragen wie ein Kind, das immer eine spannende und der Wahrheit entsprechende Antwort bekommt. Abgesehen davon finde ich es respektlos, einem Menschen irgendwelche albernen Märchen zu erzählen, auch wenn es sich um ein Kind handelt.
Ich sehe keinen Sinn darin, das Kind anzulügen. Die Wahrheit kommt doch früher oder später eh raus und ich denke, dass eine derartige Lüge das Vertrauensverhältnis schon ganz schön stören kann.
Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wo das Problem ist, dem Kind die Wahrheit zu erzählen: wenn eine Erwachsene Frau in der Lage ist, ein Baby zu bekommen, bekommt sie ihre Periode. Die Binden und Tampons sind dazu da, damit der Slip nicht dreckig wird. Dem Mädchen kann man dann noch sagen, dass es in ein paar Jahren auch so etwas benutzen wird.
Ich denke auch nicht, dass es mit 5 Jahren schon zu früh ist, dem Kind so etwas zu erzählen. Früher oder später muss man es doch erzählen und so lange man das ganze vielleicht noch etwas kindgerechter erzählt, sehe ich da kein Problem.
Ich halte auch nichts davon, dass man Kindern irgendwelche Märchen über Tampons und Co erzählt. Wie bereits schon einige geschrieben haben, kann man einem vier bis fünfjährigen Kind durchaus schon erklären, wofür man Tampons braucht.
Die Erklärung von Trüffelsucher finde ich zum Beispiel total schön und sehr kindgerecht. Natürlich kann man einem Kind auch sagen, dass Tampons für die Periode da sind, aber da wird es sicher viele Kinder geben, die das dann noch hinterfragen, weil sie sich darunter natürlich nicht viel vorstellen können. Die Erklärung von Trüffelsucher werde ich mir auf jeden Fall merken und gegebenenfalls dann selber verwenden.
Ich weiß auch nicht, was Verlegenheiten bei solchen Themen sollen. Menstruation gehört zu den natürlichsten Dingen der Welt und auch wenn kleine Kinder das noch nicht alles in vollem Umfang verstehen, so kann man ihnen doch die Grundbegriffe erklären, anstatt sich Märchen auszudenken.
Das ist wie mit der Frage wo die Babys herkommen? Niemand behauptet heute mehr, dass der Storch sie brächte, sondern jeder normale Mensch erklärt seinem Kind mehr oder weniger detailliert, dass das Kind im Bauch seiner Mutter heranwächst und dann herauskommt, wenn es fertig ist. Im Zweifelsfall erklärt man eben auch, wie es da hinein gekommen ist. Diese Frage stellte meine kleine Nachbarin nämlich zutiefst verwundert, als ihre Tante mit ihrem Cousin schwanger war. . Und mit seiner Menstruation kann man ganz genauso natürlich umgehen, daran ist doch wirklich nichts anrüchiges oder peinliches!
Übrigens muss ich auch mal sagen, dass ich Trüffelsuchers Variante es kleinen Kindern verständlich zu machen, sehr gut finde. So kreativ wäre ich vermutlich nicht gewesen, allerdings habe ich ja auch noch keine eigenen Kinder.
Eine meiner Töchter hat mich mit etwa zwei Jahren das erste Mal beobachtet, wie ich einen Tampon benutzt habe. Sie hat sich vielleicht verrenkt um zu entdecken, wo das Teil nun bei der Mama verschwindet. Kam danach eigentlich nur die Frage ob sie das auch haben kann. Ich habe ihr dann gesagt, das sowas nur große Mädchen brauchen. Damit war sie zufrieden in dem Moment.
Binden, wie auch Tampons lagen nie versteckt bei mir im Bad und wenn sie mal wieder einen Blick drauf geworfen haben kam dann nur, das sie sowas auch brauchen, wenn sie mal groß sind. Für sie ein Fakt, der keine weiteren Fragen bisher aufgeworfen hat.
Allerdings ist das eben auch seit 1 1/2 Jahren gar kein Thema mehr bei mir, da ich dank der Spirale nur alle paar Monate eine superschwache Regelblutung von zwei Tagen habe, wo Slipeinlagen ausreichen. Aber den Kindern da irgendwelche Märchen auftischen würde ich da nie. Nur halt dabei nicht die große Doktorarbeit zum Thema weiblicher Zyklus zitieren, aber kindgerecht erklären.
Dieses Thema haben wir bislang immer vermieden, da ich auch nicht recht weiß wie ich es erklären soll. Meine Kinder haben meist zu einer Sache 100 Fragen, wobei man immer wieder erstaunt ist, wie die auf solche kommen. Wir verstauen diese meist im Schrank, so das man sie nicht sieht. Ich denke aber mal das ich bald eine Erklärung abgeben muss.
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