Simsen macht krank

vom 10.07.2010, 15:12 Uhr

Das zumindest behauptet eine australische Wissenschaftlerin; diese hat nach eigenem Bekunden Krankheiten entdeckt, die vor allen Teenager beim Simsen heimsuchen könnten. Beispielhaft seien einige dieser Krankheiten genannt. Zunächst wäre da die Textaphrenie genannt, die den festen Glauben bezeichnet eine SMS erhalten zu haben, obwohl keine SMS angekommen ist. Dann wäre das post-textische Textsyndrom, dass die Gefahr bezeichnet überhaupt nicht mehr mitzubekommen, was um einen herum passiert. Es kommen noch Tangstgefühle (Text und Angst) – Selbstzweifel, wenn nach einer Weile keine neue SMS ankommt. Zuguter letzt sei da noch das Koma-Texten genannt, die das Verschicken unzähliger SMS zur Stärkung des Selbstbewusstsein bezeichnen.

Deutsche Wissenschaftler sehen diese Meldung eher mit Erheiterung. Denn das Verhalten einiger Teenager, die ihre Handys sehr intensiv nutzen, sorgt zwar häufiger bei den Eltern für entsprechende Sorge. Als Sucht haben die Mediziner dies aber noch nie erlebt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo,

ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese "Krankheit" wirklich so existieren soll, wie die Wissenschaftlerin dies scheinbar beschrieben hat. Dass ich mir manchmal einbilde, dass mein Handy in der Hosentasche vibriert, ist mir auch schon ein paar Mal passiert. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man wirklich eine Krankheit darin sehen kann, dass man Angst bekommt, wenn eine Weile keine SMS bei einem ankommt. In einem solchen Fall würde ich eher von einem psychischen Problem reden, sodass man eben annimmt man sei nicht wichtig nur weil gerade niemand eine SMS schreibt.

Auch kann ich mir kaum vorstellen, dass es wirklich Menschen gibt, die darauf angewiesen sind, ständig eine SMS zu schreiben und zu versenden. Ich selbst habe so etwas noch nie miterlebt und kann mir das auch nur schwer vorstellen. So fixiert und abhängig kann man doch von einem Handy eigentlich gar nicht sein.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Vor meiner Karenz habe ich mit vielen Jugendlichen gearbeitet und ich muss sagen, dass mir da bei einigen schon ein extremes SMS-Schreiben aufgefallen ist! Und mir fallen konkret ein paar Jugendliche ein, die in ihrem Handyvertrag eine SMS-Pauschale von 2000 SMS pro Monat hatten und danach war das Handy für das Monat für weitere SMS gesperrt und einige kamen mit diesem Limit tatsächlich nicht aus!

Das finde ich dann schon eher bedenklich! Das sind dann rund 66 SMS pro Tag und zwar täglich! Ich weiß nicht, ob man das dann schon als wirkliche Sucht bezeichnen kann, aber wer das Bedürfnis hat, täglich mehr als 66 SMS zu schreiben, hat dann denke ich doch ein Problem!

Ich habe auch einige Gespräche geführt, weil es mich einfach interessiert hat, wem und was diese Jugendlichen die SMS schreiben und so ganz konkret konnten sie mir das auch nicht beantworten, sie meinten, sie schreiben Freunden einfach das, was ihnen gerade durch den Kopf geht. Mir ist es dann schon eher wie eine Chatfunktion vorgekommen und so können dann wohl schon die durchschnittlichen 66 SMS pro Tag rauskommen. Demnach kann ich mir schon vorstellen, dass diese ganzen SMS krank machen, weil das halte ich persönlich schon als sehr viel!

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo,

ich muss sagen, dass ich wohl zu der Zielgruppe gehöre, auf die diese Studie abzielt. So leicht abtuen würde ich diese Erkenntnisse nicht.


Ich selbst bin nun erwachsen und besitze seit ca. 5 Jahren ein Handy bzw. immer verschiedene Handys. Neben den Multimediafunktionen habe ich die Nachrichtenfunktion immer am meisten genutzt.

Zwei der, in der Studie angesprochenen, Merkmale konnte ich bereits bei mir feststellen. Das Gefühl, dass es in der Hosentasche vibriert hat oder, dass mein Handy klingelt ohne, dass tatsächlich ein Anruf oder eine SMS eingeht ist mir tatsächlich relativ geläufig. Besonders häufig tritt dieses "Phantomklingeln" auf, wenn man eine SMS erwartet oder auf eine hofft. Manchmal ist es zwar nervig, aber als richtiges Problem würde ich das Ganze nicht oder nur ungern bezeichnen.

Genauso glaube ich, dass es ziemlich normal ist, dass ein Mensch sich besser fühlt wenn er viel Kontakt zu seinen Mitmenschen hat. Daher kenne ich die Idee viele SMS zu verschicken, wenn es einem gerade nicht so gut geht. Die Antworten sieht man dann teilweise als Zuspruch und schon hebt sich die Laune.

Alles in Allem stimmen die Ergebnisse der Studie für mich. Trotzdem finde ich die belächelnde Einschätzung vieler hiesiger Experten sympathisch - denn so richtig gefährlich werden Kurznachrichten dadurch noch lange nicht. :)

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» hsvrules999 » Beiträge: 355 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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