Mutter krank-Videobotschaft für die Kinder nach ihrem Tod?

vom 09.07.2010, 22:19 Uhr

In diesem Thread habe ich die Situation ja schon geschildert Kinder vorbereiten, wenn ein Elternteil bald stirbt?! . Die Mutter überlegt nun für die Kinder eine Videobotschaft zu machen, was die Kinder sich dann jederzeit nach ihrem Tod anschauen können. Sie möchte jedem Kind etwas persönliches in dieser Videobotschaft mit auf dem Weg geben und sie erhofft sich auch dadurch, dass die Kinder sie immer in Erinnerung behalten. Oft ist es ja so, dass man sich nach ein paar Jahren nicht mehr an das Aussehen einer geliebten Person erinnern kann, weil das Unterbewußtsein es verdrängt.

Was kann eine Mutter, die bald stirbt ihren Kindern in dieser Videobotschaft mitteilen und was sollte sie auf keinen Fall sagen. Sie möchte das sehr bedacht machen, damit sie auch nichts sagt, was die Kinder aufregen könnte. Deswegen überlegt sie sich genau, was sie sagen soll. Sollte sie für jedes Kind ein eigenes Video erstellen oder sollte sie die Kinder allgemein ansprechen?

Welcher Datenträger ist dafür am besten geeignet CD`s haben ja auch keine so lange Lebensdauer und es soll ja was für immer sein. Sollte sie die Datei vielleicht auch auf ihrem Laptop lassen, damit die Kinder sie auch noch dort haben? Was würdet ihr in einer solchen Videobotschaft mitteilen? Oder findet ihr das zu makaber und würdet es ganz lassen? Sollten die Kinder es sofort nach ihrem Tod bekommen oder erst wenn sie älter sind?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Magnetbänder haben, sofern man sie richtig lagert, eine hohe Lebensdauer. Wenn man mag, kann man heute noch die Tonbandaufnahmen aus den 70ern und Super Acht Filme abspielen, ohne dass es allzu große Probleme gibt. Klar hat die Qualität mit den Jahren gelitten, aber man erkennt noch gut, was aufgenommen wurde. Ich würde den Film also mit einer digitalen Videocamera mit Datenband aufnehmen und das Band so lagern, dass es nicht mit Magnetfeldern in Kontakt kommt.

Auf dem Laptop lassen ist keine gute Idee, wenn die Kinder das erst nacheiniger Zeit bekommen sollen. Schließlich hat jeder von uns schon mal mitbekommen, wie eine Festplatte den Geist aufgegeben hat.

Generell kann man empfhelen, die Daten lieber auf mehreren Unterschiedlichen Datenträgern zu speichern, um so das Risiko eines Ausfalls zu minimieren. Auch sollte man möglichst noch ein funktionstüchtiges Abspielgerät der Archivierung beilegen, damit diese später einmal abgespielt werden kann.

Auch eine Speicherkarte, wie z. B. eine Compact Flash Karte könnte man als Alternative in Betracht ziehen. Auch die sollen langlebig sein.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich denke, dass diese Idee sehr nett ist. Denn wie du bereits erwähnst, können sich die Kinder diese Videoaufnahme immer ansehen, wenn sie ihre Mutter vermissen, ein paar aufmunternde Worte hören möchten oder sie einfach noch einmal "live" sehen wollen.

Bezüglich des Datenträgers würde ich persönlich wohl auf eine DVD zurückgreifen und das ganze zusätzlich auch noch auf einer Festplatte oder zumindest einem USB- Stick abspeichern. So kann jedes Kind seine eigene DVD bekommen und man ist durch die Festplatte/ den USB- Stick noch einmal abgesichert.

Für mich sollte eine solche Videobotschaft auf jeden Fall wirklich an eine Person bzw. in diesem Fall an ein Kind persönlich gerichtet sein. Es sollte auch nicht nur "Viel Glück" oder "Ich hab dich lieb" gesagt werden. Nett fände ich es, wenn beispielsweise ein paar Erlebnisse erzählt werden oder wenn man dem Kind sagt, was an ihm so besonders war. Auch ganz toll fände ich es, wenn es zusätzlich noch ein paar Familienvideos auf der DVD gäbe.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich selbst habe meine Mutter mit 12 Jahren durch eine Krankheit verloren und bin nun 12 Jahre später oft sehr traurig weil ich nur noch wenige Erinnerungen an sie habe. Ich kann mich nicht an ihre Stimme erinnern und auch das Aussehen ist weit aus meiner Erinnerung verdrängt. Das mit dem Video finde ich daher eine sehr schöne Idee!

Da Trauer für mich ein sehr persönliches Gefühl ist wäre ich eher dafür jedem Kind ein Video zu geben. Voll mit schönen Erinnerungen die verbinden, der Lieblingsgeschichte der Kinder oder ein Schlaflied das die Mutter immer gesungen hat. Oft wünschte ich mir meine Mutter könnte mir einen Rat geben, ein extra Kapitel mit Lebensweisheiten und auch ernsteren Themen sollte nicht fehlen! Manchmal Frage ich mich ob meine Mama stolz auf mich war, stolz war meine Mama zu sein. Das sollte sie vielleicht auch einbringen. Oder Kapitel mit Glückwünschen passend zur Hochzeit, Geburt usw. halt alles bei dem man gern seine Mama dabei hat!

Ich wünsche deiner Bekannten und ihren Kindern ganz viel Kraft für diese sehr schwere Zeit!

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also prinzipiell finde ich die Idee für die Kinder eine Videobotschaft zu hinterlassen gar nicht mal schlecht, denn es bietet ihnen tatsächlich eine Möglichkeit, sich an die Mutter zu erinnern und sie in guter Erinnerung zu behalten, zu wissen, dass da noch mehr war als nur die Krankheit, die sie so verändert und schließlich dahin gerafft hat. Sowas nimmt Kinder sehr mit und da geht der eigentliche, wichtige Charakter der Person in dem ganzen Leid schon mal unter. Für eine solche Videobotschaft gibt es aber meiner Meinung nach deutliche Kriterien, denn die Videobotschaft sollte definitiv kein Trostmittel sein, was im Hintergrund im Dauerlauf läuft und die Kinder beruhigen soll.

Zunächst einmal sollte es meiner Meinung nach wichtig sein, dass die Videobotschaft erstens, in sehr guter Qualität ist, also dass man zu diesem Zwecke eine geeignete Videoausrüstung parat hat und dass die Mutter auf dem Video auf gar keinen Fall weint. Das wäre nicht im Sinne der Sache und sollte soweit wie nur Möglich vermieden werden. Die Kinder sollten die Mutter als einen fröhlichen und hoffnungsvollen Menschen in Erinnerung behalten und nicht als weinende, kranke Frau. Das würde auch keinem Trost geben, sondern nur den Schmerz noch verstärken und wieder an die schwierige Zeit erinnern. Das Thema, worüber die Mutter auf diesem Videoband reden sollte, ist natürlich auch eine recht heikle Sache, wobei ich finde, dass dies nichts wichtiges sein sollte, es Bedarf nicht unbedingt der Vorbereitung und sollte frei heraus kommen, nicht irgendwie geplant wirken. Reden sollte sie vielleicht von ihren glücklichen Erinnerungen an das Kind, die Geburt und die gemeinsame Zeit, die man zusammen verbracht hat. Man könnte das eine oder andere glückliche Erlebnis erwähnen, an das man sich erinnert. Zum Schluss sollten dann auf jeden Fall auch einfach einige Wünsche für die Zukunft dazu kommen, alles was die Mutter ihrem Kind so für eine gute und glückliche Zukunft wünscht, aber natürlich keine Forderungen oder so a la ich hoffe du hast mal einen gut bezahlten Job und einen hohen Schulabschluss. Es sollte liebevoll klingen und zeigen, dass die Mutter die Kinder vermissen wird und es ihr auch schwer fällt, sich zu trennen, aber dass es nun mal nicht ihre Entscheidung ist.

Ich weiß nicht wie alt die beiden Kinder sind, allerdings würde ich sagen, dass man zwei Videobotschaften macht. Dann kann die Mutter jedem Kind persönlich ihren Wunsch übermitteln. Je nachdem wie alt die Kinder aber nun mal sind, kann es dann schon vorkommen, dass sie jeweils die Videobotschaft des anderen schauen wollen und sie miteinander vergleichen, als hätten sie Angst, der eine hätte mehr gesagt bekommen, weil die Mutter ihn mehr liebt, als der andere. Daher wäre ich persönlich eigentlich der Meinung, dass der Vater die Videobotschaften verwahrt und sie den Kindern vielleicht auch erst gibt, wenn sie volljährig sind oder so. Denn dann haben sie, eben je nachdem wie alt sie jetzt sind, genug Zeit, den Verlust zu bearbeiten und haben dann nochmal eine schöne Erinnerung an die Mutter. Wenn man es ihnen direkt nach dem Verlust der Mutter gibt, dann schauen sie es sich möglicherweise aus lauter Trauer wirklich nur im Dauerdurchlauf an und das ist weder gut für die Verarbeitung des Verlustes noch für den Zusammenhalt der Familie.

Was das Medium angeht, so finde ich, sollte man schon ein wenig im Voraus denken. Am Besten wäre es meiner Meinung nach, wenn der Vater das Originalspeichermedium der Kamera verwahrt, beiden Kindern die jeweilige Kopie noch nicht brennt, dafür aber noch eine Datensicherung auf einem Computer oder einer externen Festplatte macht. Wenn dann die Kinder so weit sind und es auf einmal keine CDs mehr gibt, sondern was anderes eben, dann kann der die Dateien vom Computer oder dem Speichermedium der Kamera auf das andere Speichermedium kopiere und den Kindern die ihnen jeweils zugedachten Botschaften mitgeben. So geht das Video nicht verloren und bleibt auch immer aktuell.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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