Besuchszeiten in Krankenhäusern

Ich komme gerade von einem Krankenbesuch im Krankenhaus zurück. Früher war es ja einmal so, dass es bestimmte Besuchszeiten gab, wo man jemanden besuchen durfte. Meistens waren Besuche nur am Nachmittag etwa zwischen 14 Uhr und 19 Uhr gestattet. Vormittags ist normalerweise die Arztvisite, wo man niemanden besuchen sollte, weil man eventuell gestört hat und nach 19 Uhr ist dann Nachtruhe, wo ebenfalls kein Besuch mehr möglich war.

Heute habe ich festgestellt, dass es nirgends ein Schild gab, auf dem die Besuchszeiten gestanden sind. Es hing lediglich ein Schild im Eingangsbereich, dass ab 22.00 Uhr die Türen abgeschlossen sind und dass man sich ab diesem Zeitpunkt beim Pförtner melden sollte, wenn man hinein gelassen werden möchte.

Gibt es generell in sämtlichen Krankenhäusern keine festen Besuchszeiten mehr oder war das nur in dem Krankenhaus der Fall, wo ich heute war? Wie sind eure Erfahrungen?

Seit einigen Jahren kenne ich nur Krankenhäuser, wo man keine geregelte Besuchzeit mehr hat. Meist kann man morgens schon um 8 Uhr Besuche machen und muss eben dann um 22 Uhr verschwunden sein. Lediglich auf Intensivstationen ist eine geregelte Besuchszeit, die man oftmals mit dem Pflegepersonal absprechen muss.

Als ich noch Kind war und im Krankenhaus gelegen habe, war die Besuchszeit morgens von 9 Uhr bis 10 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr. Für einen kranken Menschen finde ich die offenen Besuchszeiten besser und der Patient kann abgelenkter sein. Der Besuch staut sich dann auch nicht auf den Nachmittag und trotz Besuchsverkehr geht es ruhiger zu.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass auf den regulären Stationen keine engen Besuchszeiten mehr gelten. In den Krankenhäusern die ich so kenne ist Besuch generell zwischen 8.00h und 20.00h gestattet, lediglich die Kinderkliniken haben engere Zeiten (unteranderem, weil die Kinder ja auch Kindergartenbetreuung bzw. Schulunterricht bekommen, wenn es möglich ist) und auf der Intensivstation gilt in der Regel, dass Besuche angemeldet werden müssen.

Als ich auf der Wöchnerinnen-Station lag haben die Schwestern das bei den frisch gebackenen Vätern sogar durchgehen lassen, dass die erst um 23 oder 24 Uhr die Station verlassen, wenn die Zimmergenossinnen (3-Bett-Zimmer) das in Ordnung fanden.

In dem Krankenhaus, das in unserer Nähe ist, gibt es eigentlich schon festgelegte Besuchszeiten, nur denke ich, hält sich fast niemand daran. So ist generell nur nachmittags Besuchszeit und in der Geburtenstation heißt es überhaupt nur von 16.30 - 19.30. Das finde ich generell die schlechteste Zeit, die es gibt. Gerade als frischgebackene Mutter ist man abends schon sehr müde und dann hat man genau zu dieser Zeit auch noch Unmengen an Besuch, da ja ein jeder auf den neuen Erdenbürger gespannt ist und ihn sehen möchte.

Als ich bei der Geburt unseres Sohnes in diesem Krankenhaus war, sind auch einige Bekannte vormittags gekommen, was die Krankenschwestern und das Personal aber nur sehr ungern sahen. Aber es wurde nie jemand weggeschickt, schlimmsten Falls musste man eben in den Aufenthaltsraum gehen, damit man niemanden störte.

Auch ich kenne eigentlich schon Krankenhäuser mit offiziellen Besuchszeiten. Allerdings ist es bei diesen Krankenhäusern auch so wie bei Kruemmel: es gibt zwar offizielle Zeiten, aber die werden in der Praxis nicht strikt eingehalten und so können die Besucher mehr oder weniger kommen wann sie wollen. Dass Besuche am Vormittag nicht gerne gesehen werden, ist allerdings schon allgemein bekannt und daran halten sich dann eigentlich doch die meisten.

Als ich auf der Wöchnerinnenstation gelegen habe, gab es auch offizielle Besuchszeiten. Es gab eigene Zeiten für die Väter und eigene Zeiten für alle anderen Besucher. In diesem Krankenhaus wurde bereits beim Informationsabend darauf hingewiesen, dass sie darauf achten, dass die Zeiten eingehalten werden, damit die Wöchnerinnen und die Babys von Besuchen nicht überrannt werden.

Ebenso haben sie gemeint, dass das so eine eigene Sache ist, wenn man die Zimmergenossen um Erlaubnis fragt, weil die trauen sich laut Aussage der Hebammen in der Regel nicht wirklich etwas Gegenteiliges zu sagen. Das kann ich mir eigentlich auch gut vorstellen, dass das so ist. Dennoch bin ich froh, dass die Besuchszeiten in vielen Krankenhäusern eher locker gesehen werden.

Als ich im Spital gelegen bin, war ich froh, dass ich nicht nur für wenige Stunden Besuche empfangen konnte. So sind dann auch nicht alle auf einmal gekommen, sondern eher zu unterschiedlichen Zeiten. Allerdings habe ich mich auch sehr wohl gefühlt. Wenn das nicht so ist, was in einem Krankenhaus ja wohl auch oft vorkommen wird, ist es sicher auch von Vorteil, wenn der Patient genügend Ruhezeiten hat, und nicht ständig von ein und ausgehenden Besuchern gestört wird.

Als ich das letzte Mal einen Angehörigen besuchte, der im Krankenhaus lag, sind mir auch sofort die vielen Schilder auf der Station aufgefallen, auf denen die Besuchszeiten standen. So ganz genau weiß ich nicht mehr, wie die Zeiten waren, aber es fing auf jeden Fall am frühen Nachmittag an, und endete am Abend. Ich glaube, es war 14 bis 19 Uhr. Es könnte auch 18 Uhr gewesen sein, aber auf jeden Fall waren die Zeiten nicht übermäßig lang.

Einerseits ist es für mich schon verständlich, da einige Patienten ja einfach nur ihre Ruhe haben wollen. Diese könnten sich gestört fühlen, wenn sie im Mehrbettzimmer liegen und dann andauernd Besuch für einen anderen Patienten im gleichen Zimmer kommt. Andererseits gibt es aber auch Patienten, die sich sehr über Besuch freuen und sich ansonsten einsam oder, angesichts einer bevorstehenden Operation, ängstlich fühlen könnten. Die würden sich vermutlich über möglichst lange Besuchszeiten freuen und sind eher wenig begeistert davon, wenn nur wenige Stunden dafür zur Verfügung stehen. Ich stelle es mir etwas schwierig vor, da einen Kompromiss zu finden, der wirklich allen Patienten mit ihren individuellen Bedürfnissen gerecht werden würde.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass sich die gesamte Arbeitswelt ja sehr geändert hat. Früher war der Anteil mir Berufen und damit Berufstätigen mit geregelten Arbeitszeiten wesentlich höher, also von Montag bis Freitag vom Morgens bis Nachmittags und danach hatten die meisten frei. Das ist ja heute vielerorts nicht mehr der Fall. So könnten heute viele Leute festgelegte Besuchszeiten oftmals gar nicht wahrnehmen, weil sie eben auch Abends, Nachts oder am Wochenende arbeiten.

Zudem hat sich ja auch die Versorgung im Krankenhaus geändert. Klar der Großteil der Arbeit und Untersuchungen wird immer noch am Vormittag erledigt, aber eben auch immer mehr außerhalb der regulären Dienstzeiten, sodass es oft auch wenig Sinn macht sich darauf zu berufen, dass doch die Nachmittage frei wären für Besuche.

Ich kenne auch nur noch wenige Krankenhäuser hier bei uns die sich tatsächlich auch streng an vorgegebene Besuchszeiten halten. Meistens nur auf Intensivstationen und auf den Wöchnerinnenstationen, ansonsten gibt es entweder keine Besuchszeiten oder es wird nicht darauf geachtet, dass diese eingehalten werden.

Als ich das letzte Mal zu Besuch war, und zwar weder im Geburtsbereich noch auf der Intensivstation, sondern im Bereich der Unfallchirurgie, wurde ich jedenfalls stark auf die Besuchszeiten hingewiesen. Man hat auch sehr kontrolliert, dass sich auch jeder strikt daran hält.

Ich war anfangs etwas zu früh angekommen, eine ganze Stunde sogar, und durfte daher noch nicht auf die Station. Ich habe die Stunde dann mit einem Spaziergang in der Gegend totgeschlagen. Zum Glück war ein schöner Park in der Nähe, sodass es auch nicht so öde wurde. Wobei es schon etwas störte, dass es an dem Tag etwas stärker regnete.

Und als es dann Abend geworden war, kam auch pünktlich zum Ende der Besuchszeit eine Schwester durch die Räume und hat alle noch anwesenden Gäste mit Nachdruck hinausgescheucht. Und das, obwohl da im Raum auch keine Schwerverletzten lagen, sondern hauptsächlich Leute, die Arm- oder Beinbrüche erlitten hatten und die ansonsten eigentlich in einem guten, munteren Zustand waren.